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In der Vergangenheit gab es immer wieder groß angelegte DDoS-Attacken. Zu den bekanntesten Vorfällen gehört sicherlich der Angriff des “Lizard Squad” auf das PlayStation-Network im Jahr 2014. Aber auch die Attacke auf Estland im April 2007 oder im Februar 2020 auf Amazons Cloud AWS zählen zu den größten DDoS-Angriffen der Geschichte. Allein bei Amazon prasselten 1,3 Tbit/s auf die Infrastruktur ein.
Wie sich jetzt jedoch dem Jahresbericht von Microsoft entnehmen lässt, musste die MS-Cloud Azure einen Angriff von 3,47 Tbit/s in der Spitze schadlos überstehen. Was laut dem Unternehmen zugleich einen neuen Rekord darstellt. Noch nie zuvor war solch eine immens hohe Bandbreite bei einer DDoS-Attacke gemessen worden. Der Angriff erfolgte im November auf den asiatischen Azure-Dienst. Microsoft spricht von 340 Millionen Datenpaketen pro Sekunde. Verantwortlich für die Flut von Anfragen sollen rund 10.000 Geräte gewesen sein. Diese waren zudem auf der ganzen Welt verteilt. Die Dauer des Angriffes wurde mit 15 Minuten beziffert.
Des Weiteren gab der internationale Hard- und Softwarehersteller bekannt, dass sich die Gesamtzahl der festgestellten Attacken auf 360.000 beläuft. Ob sich zum Rekordzeitpunkt mehrere Angriffe überschnitten haben oder eine bestimmte Gruppierung in der Lage war, solch einen immensen Traffic zu verursachen, ist nicht bekannt.
Kriminelle setzen DDoS-Angriffe in erster Linie ein, um von ihren Opfern Schutzgeld zu erpressen. Wird ein Webshop lahmgelegt und ist nicht mehr erreichbar, können die Betreiber keine Produkte verkaufen. Daraus folgen massive Umsatzeinbußen. Mit der Zahlung des Lösegeldes werden die Angriffe beendet. Allerdings hindert das die Täter keinesfalls daran, den Webshop nach ein paar Tagen oder Wochen erneut ins Visier zu nehmen. Teilweise entstehen so Abo-Modelle, bei der Webseitenbetreiber monatlich einen festen Betrag überweisen müssen.