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Google will Chrome-Browser und OS trennen und mit Linux unterfüttern

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Google will Chrome-Browser und OS trennen und mit Linux unterfüttern
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Googles Chrome-OS und sein Chrome-Browser sind konzeptionell eine Einheit. Das OS entspringt einem Web-Client-Ansatz und bildet die Basis für Googles eigene Chromebooks. So sinnig die Synergie aus beiden daher in der Frühphase war, so problematischer wird die Verflechtung mit fortwährender Evolution. 2020 begann der Konzern daher mit einem Projekt um die Entflechtung des Browser mit dem Betriebssystem zu beginnen. Das Projekt trägt den Namen Lacros, was ein Akronym für Linux and Chrome OS darstellt und zugleich auch die Entwicklungsrichtung von Chrome OS beschreibt.

Eine der Grundproblematiken von Chrome OS ist die gemeinsame Binärdatei mit dem gleichnamigen Browser. Aktualisiert der Konzern das User Interface zieht dies zwangsweise eine Aktualisierung des Browsers nach sich und umgekehrt. Lacros trennt diese Binärdatei in zwei separate auf, lacros-chrome für den Webbrowser und ash-chrome für das User Interface. Browser und UI werden so unabhängiger voneinander, was für Google in erster Linie eine Arbeitserleichterung darstellt.

Gleichermaßen wird der Konzern auch den dedizierten Chrome-Browser aus dem Betriebssystem verbannen. Als Ersatz wird Google die eigene Linux-Variante des Browsers heranziehen. Als Nebeneffekt lässt sich so auch die Lebensspanne der mit Chrome OS ausgestatteten Geräte verlängern. Denn die Schnittstelle (API) zwischen beiden soll dabei fürs Erste eine Versionsabweichung von bis zu zwei Meilensteinen tolerieren. Es besteht dabei die Möglichkeit diese Spanne noch weiter zu vergrößern. So haben Kunden potentiell länger etwas von ihren Geräten, weil auch über das Auto Update Expiration Date hinaus Updates für den Browser bezogen und Sicherheitslücken in der Software geschlossen werden können. 

Interessanterweise nimmt Google auch den eigenen Grafik-Stack Freon mit Lacros aus dem System. Diesen entwickelte der Konzern 2015 als Ersatz für den unter Linux üblichen X11. Die geplante Wayland-Unterstützung ist dabei konsequent, sie knüpft an die aktuelle Verdrängung von X11 durch Wayland unter Linux an. 

Ein offizielles Datum für den Wechsel hat Google noch nicht bekannt gegeben. LinuxNews vermutet aber, das dies mit der Veröffentlichung von Chrome OS 116 am 22. August soweit sein könnte.

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