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Werbung bei X nach Platzierung neben Nazi-Beiträgen gestoppt

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Werbung bei X nach Platzierung neben Nazi-Beiträgen gestoppt
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IBM hat sich dazu entschlossen, seine Werbeanzeigen auf X (ehemals bekannt als Twitter) komplett einzustellen. Ursächlich für die spontane Entscheidung ist, dass Werbung des Konzerns neben Inhalten mit nationalsozialistischer Ideologie platziert wurde. Der Konzern teilte mit, dass er keinerlei Hassrede dulde und sich von derartigen Inhalten distanziere.

Der Entscheidung des Technologie-Riesen ist eine Untersuchung der Organisation Media Matters vorausgegangen, die feststellte, dass nicht nur IBM von diesem Phänomen betroffen ist. Auch Werbung von Apple und Oracle tauchten neben Äußerungen auf, die sich positiv über Adolf Hitler und den Nationalsozialismus äußerten.

Grundsätzlich besteht das Problem, dass Unternehmen wenig Einfluss darauf nehmen können, neben welchen Inhalten ihre Werbung geschaltet wird. Typischerweise werden diese an die entsprechenden Zielgruppen ausgeliefert, die mittels Indikatoren wie Alter, Gegend oder Interesse der Nutzer erstellt werden. Dabei legen die Unternehmen allerdings Wert darauf, dass ihre Marke nicht in einem negativen Umfeld vermittelt wird. Eigentlich fällt es in das Aufgabenressort von X als Plattforminhaber, sicherzustellen, dass derartige Inhalte von der Plattform ferngehalten werden.

Unter Musk erfuhr X allerdings eine breite Öffnung, vermeintlich zugunsten der Meinungsfreiheit. Seither hat X große Probleme mit der explosionsartigen Verbreitung von Hass. Nicht nur Konzernen ist das bereits negativ aufgefallen. Auch der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu nahm Musk während eines Treffens vor kurzem zur Seite und appellierte an diesen, etwas gegen den rasant zugenommenen Antisemitismus auf der Plattform zu unternehmen. Dabei ist Musk mittlerweile sogar Teil des Problems. Erst kürzlich löste er eine kontroverse Debatte aus, als er einer antisemitischen Verschwörungstheorie beipflichtete und selber einer jüdischen Organisation "anti-weißen Rassismus" vorwarf.

Mit IBM verliert die Plattform einen weiteren großen Kunden. Ursprünglich wollte IBM noch in diesem Quartal gut eine Million US-Dollar für Werbeanzeigen bei X ausgeben. Auch die EU-Kommission hat ihre Pläne für weitere Werbekampagnen auf X mittlerweile auf Eis gelegt.

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