Werbung
Amazon wird im kommenden Jahr die Menge an Werbung auf Prime Video weiter erhöhen. Seit der Einführung von Werbeeinblendungen hat das Unternehmen überraschend wenige Kündigungen verzeichnet, was Amazon zu der Entscheidung bewegt hat, das Werbeaufkommen weiter auszubauen. Laut Kelly Day, Vizepräsidentin von Prime Video International, plant Amazon unter anderem "shoppable" Werbung, bei der Nutzer während eines Werbespots Produkte direkt in ihren Warenkorb legen können (via Financial Times). Obwohl der genaue Umfang und Zeitpunkt der Änderungen noch offen ist, betonte Day, dass die Werbefrequenz steigen wird.
Seit der Einführung von Werbung auf Prime Video hat sich gezeigt, dass die Verluste an Abonnenten weit geringer waren als erwartet, was Amazon in seiner Strategie bestärkt. Während andere Plattformen wie Netflix bereits werbeunterstützte Abomodelle einführten, experimentierte auch Amazon mit einer geringen Zahl an Spots. Nun möchte das Unternehmen die "Werbebelastung" erhöhen und mit neuen Formaten, wie interaktiver Werbung, seine Einnahmen weiter steigern.
Interessanterweise erklärte Day auch, dass Amazon ursprünglich mit einem sehr niedrigen Maß an Werbung geplant hat, um die Kunden nicht zu sehr zu verschrecken. Diese Strategie scheint jedoch jetzt der Gewinnmaximierung zu weichen. Der Fokus liegt dabei weniger auf dem Kundenkomfort und mehr auf der Möglichkeit, neue Umsatzquellen zu erschließen.
Die steigende Zahl von Werbeanzeigen folgt dem Trend, dass Streaming-Anbieter sich von früheren Strategien verabschieden, die auf Kundenfreundlichkeit und niedrige Preise setzten. Stattdessen steht die Monetarisierung durch Werbung im Vordergrund. Allerdings gab Day an, dass derzeit keine Preiserhöhungen für Prime Video geplant sind, obwohl zusätzliche Spots folgen werden. Konkrete Details zu Startterminen oder der Häufigkeit der neuen Anzeigen wurden jedoch nicht bekannt gegeben.