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Die europäischen Suchmaschinenbetreiber Qwant und Ecosia haben gemeinsam das Unternehmen European Search Perspektive (EUSP) gegründet, um einen eigenständigen Suchindex für Europa aufzubauen. Ziel ist es, den europäischen Suchmarkt von den marktbeherrschenden US-Konzernen Google und Microsoft zu entkoppeln. Die Initiative strebt eine unabhängige Suchinfrastruktur an, die auch andere europäische Unternehmen lizenzieren könnten. Dies würde nicht nur die digitale Souveränität stärken, sondern auch dem wachsenden Bedarf nach sicheren Datenquellen für europäische KI-Anwendungen gerecht werden.
Qwant und Ecosia, die sich selbst als alternative und ethische Suchmaschinen positionieren, verfolgen seit langem einen Ansatz, der stärker auf Datenschutz und ökologische Nachhaltigkeit setzt. Qwant wirbt damit, dass Nutzer nicht getrackt werden, während Ecosia mit seinen Gewinnen Aufforstungsprojekte finanziert. Bisher war ihre Suche jedoch auf die Bing-Suchergebnisse von Microsoft angewiesen, und Ecosia setzt zudem auf eine Kombination von Bing- und Google-Inhalten. Mit der Entwicklung eines eigenen Indexes könnten beide Anbieter in Zukunft vollständig unabhängig agieren und ihren europäischen Nutzern eigenständige Suchergebnisse liefern.
EUSP wird nicht im Non-Profit-Modell von Ecosia umgesetzt, sondern soll kapitalorientiert sein um so langfristige Investitionen anziehen. Der geplante Index könnte als zentrale Ressource für die europäische Datenindustrie dienen, beispielsweise durch die Bereitstellung transparenter und datenschutzfreundlicher Datenpools.
Für die Realisierung plant EUSP eine schrittweise Einführung: Bis 2025 soll die Technologie in Frankreich starten, später soll der Zugang auch in Deutschland und anderen Ländern ausgerollt werden. EUSP verspricht dabei, nicht nur die Abhängigkeit von internationalen Konzernen zu verringern, sondern auch den wachsenden Anforderungen an den Datenschutz und an klimafreundliche Infrastrukturen gerecht zu werden.