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Die Unreal Engine 3 ist in den letzten Jahren ganz schön rumgekommen. Wenn es für einen Hersteller darum ging, die Grafikfähigkeiten seiner Plattform zu beweisen, dann waren die Jungs von Epic Games meist nicht weit. Für fast jede mobile und stationäre Plattform gibt es mittlerweile eine Variante. Auch Adobe hat auf seiner gerade laufenden Adobe Max Konferenz die neuen 3D-Fähigkeiten von Flash damit unter Beweis gestellt. Statt nur die bekannte "Epic Citadel"-Demo wie bei iOS zu verwenden, hat man gleich ein ganzes spielbares Level von Unreal Tournament 3 für den Browser umgesetzt.
In einem Blogeintrag schreibt Marc Rein, Gründer und Vizepräsident von Epic, dass das Spiel dabei sogar besser aussehe, als die Versionen, die man für Xbox 360 und Playstation 3 veröffentlicht habe. So seien die Beleuchtungseffekte schöner und die Schattendarstellung verbessert worden. Möglich macht das die neue "Stage 3D"-Technik im gestern erschienen Flash Player 11. Bereits ab Ausgabe 10.1 konnte der Flash Player die GPU zur beschleunigten Videowiedergabe nutzen. Mit Stage 3D ermöglicht man nun allgemein 2D- und 3D-Berechnungen über die Grafikkarte. Unter Windows unterstützt man dabei DirectX 9, unter Mac OS X und Linux OpenGL. Die API soll dabei an den neuen WebGL-Standard angelehnt sein, den aber bisher nur Mozilla Firefox und Google Chrome direkt unterstützen. Während Apple die Unterstützung anbietet, aber standardmäßig deaktiviert und Opera eine Beta-Version mit WebGL anbietet, hat Mircosoft bisher keine konkreten Pläne.
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So verwundert es auch nicht, dass sich Marc Rein und CEO Tim Sweeney sehr begeistert über die neue Flash-Version zeigen, die in allen Browsern die 3D-Beschleunigung mitbringt. Diese ermögliche das Spielen von Triple-A-Titel im Browser, also Spiele die vor allem für aktuelle Hardware entwickelt wurden. Damit würde eine enorme Nutzerbasis angesprochen, was sowohl die Verbreitung als auch die Einnahmen deutlich verbessern könnte. Zwar habe man noch einige Arbeiten zu erledigen, bevor man die Engine den Entwicklern zur Verfügung stellen könne, doch verspricht man sich schon jetzt sehr viel von den Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang erwähnt man dann auch Facebook als eine mögliche Plattform für solche Spiele, was bisher unvorstellbar gewesen sei. Zumindest könnte es dank der grundsätzlich gleichen Engine, mehr Umsetzungen von Titel mit Unreal Engine geben.
Das langfristige Ziel sei es, eine Grafikqualität wie in der oben gezeigten Samaritan-Demo über den Browser zu ermöglichen. Bei aller Begeisterung ist aber auch mit Flash und WebGL immer noch die Hardware wichtig, um solche Spiele in den Browsern flüssig darzustellen. Auch der Verzicht auf Kantenglättung ist auf den Bildern sehr deutlich zu erkennen. Die Möglichkeit im Browser Millionen Objekte flüssig mit 60 Bildern pro Sekunde über die GPU zu berechnen, ist ein Fortschritt. Welchen Weg in Zukunft browser-basierende Spiele - gerade auch als Bestandteil von sozialen Netzwerken - gehen werden, bleibt bei aller Begeisterung aber abzuwarten.
Vielen Dank an Lordofwar für den Hinweis zu dieser News
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