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In zwei Interviews haben sich Ubisoft-Entwickler zu den Gründen von ausbleibenden PC-Versionen geäußert. Trotz bekannter Beschwerden darüber, mache das massenhafte Kopieren der Titel Umsetzungen unattraktiv. Laut des Produzenten des PC-exklusiven Ghost Recon Online, Sébastien Arnoult, würden 95% der Spieler die Spiele des Entwicklers ohnehin illegal kopieren. Deshalb gebe es kein klassisches "Ghost Recon"-Spiel auf dem PC, da das finanzielle Risiko für eine ambitionierte Umsetzung zu hoch sei.
Ins gleiche Horn stößt der Entwickler von "I am Alive", Stanislas Mettra. Zwar würden sich viele PC-Spieler massiv beschweren ("bitching about there being no version for them"), aber im Endeffekt eine PC-Version trotzdem zu selten gekauft. Auch bei geringem Aufwand sei das finanzielle Risiko zu groß, zwölf Entwickler drei Monate arbeiten zulassen, wenn dann nur 50.000 Einheiten abgesetzt würden. Auch Mettra ist der Überzeugung, dass die Piraterie das finanzielle Risiko zu groß mache. Allerdings führte er in einer Ergänzung aus, dass dies nicht heiße, dass sein Spiel - welches für Xbox Live und das Playstation Network erscheinen soll - nicht doch noch von Ubisoft umgesetzt würde.
Dennoch scheinen sich Sébastien Arnoult und Stanislas Mettra dahingehend einig zu sein, dass traditionelle Spiele zum Vollpreis auf dem PC schwierig zu verkaufen seien. Ihr Arbeitgeber Ubisoft fiel in der Vergangenheit mit besonders restrikivem Kopierschutz auf, der zahlreiche kritische Stimmen hervorrief. Obwohl als Erfolg bezeichnet, ruderte Ubisoft in letzter Zeit beim Einsatz mitunter etwas zurück, ohne jedoch ganz darauf zu verzichten. Dennoch wird es auf dem PC lediglich den Free-to-Play-Titel "Ghost Recon Online" geben, welcher sich derzeit im Beta-Test befindet.
Laut Arnoult habe man dabei auf die Spieler gehört, die sich ihre Spiele lieber bei "The Pirate Bay" besorgten. Der Titel sei einfach herunterzuladen und verzichte ganz auf DRM. Zudem, seien die meisten Inhalte kostenlos. Für den PC-Markt sei dies das bessere Modell. Der Vollpreistitel "Ghost Recon: Future Soldier" sei dagegen nur für Konsolen geeignet. Diese hätten ein Modell, das klar auf "super-Hollywood Inhalte" für 60 Euro ausgelegt sei. Über eine Umsetzung auf dem PC habe man zwar nachgedacht, doch hätte man ohnehin keinen großen Aufwand hineingesteckt. Stattdessen entwickle man lieber einen Titel, der den Gegebenheiten im PC-Markt besser entspräche.
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