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Deutlich weniger Videospiele über Kickstarter finanziert

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Deutlich weniger Videospiele über Kickstarter finanziert
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In diesem Jahr werden wohl deutlich weniger Spiele über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter realisiert werden – der Erfolg hat im ersten Halbjahr deutlich nachgelassen. Zu diesem Ergebnis kommt nun das Consulting-Unternehmen ICO Partners.

Demnach wurden in der ersten Jahreshälfte 2014 gerade einmal 175 Spiele-Projekte über die Plattform finanziert. Hält dieser Trend bis zum Jahresende an, so dürften bis dahin rund 350 Spiele finanziert werden. Im Gesamtjahr 2013 wurden noch 446 Projekte über Crowdfunding realisiert. Auch die Finanzierungssummen selbst sind drastisch eingebrochen. Laut der Hochrechnung von ICO Partners sollen Unterstützer bis zum Ende des Jahres knapp über 27 Millionen US-Dollar für Gaming-Projekte gegeben haben. Im Vorjahr waren das noch fast 58 Millionen US-Dollar. Damit würde sich der Gesamtbetrag mehr als halbieren.

Als einen möglichen Grund für den gewaltigen Einbruch führt ICO Partners an, dass in diesem Jahr nur sehr wenige Spiele-Projekte eine Finanzierungssumme von mehr als 500.000 US-Dollar erreicht hätten. Kamen im letzten Jahr noch bei 21 Projekten jeweils über eine halbe Million US-Dollar zusammen, sind es in den ersten sechs Monaten des Jahres gerade einmal drei Projekte gewesen, die diese Hürde genommen haben. Das waren „Kingdom Come: Deliverance“, „Unsung Story“ und „Amplitude“. Damit ist das Interesse der Baker drastisch gesunken, vielleicht liegt es aber auch an den Entwicklern, die die potentiellen Geldgeber nicht mehr so stark für ihre Projekte begeistern können. Möglich wäre auch, dass viele Crowdfunding-Nutzer inzwischen von den teils sehr langen Entwicklungszeiten oder gar dem Nichterscheinen verschiedener Titel abgeschreckt werden.

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In der ersten Jahreshälfte 2014 wurden über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter deutlich weniger Spiele-Projekte finanziert als noch ein Jahr zuvor. (Bild: ICO Partners)

In einem aber sind sich die Analysten einig: Die Konkurrenz für Crowdfunding innerhalb der Spiele-Branche hat in den letzten Wochen und Monaten kräftig zugenommen. Vor allem der Erfolg von Early-Access-Spielen auf Valves Vertriebsplattform Steam dürfte seinen Teil dazu beigetragen haben. Hier können Spieler noch unfertige Spiele in einer meist noch sehr frühen Alpha-Version antesten und erhalten die spätere Final-Fassung zu einem deutlich günstigeren Preis, sorgen so aber für einen kontinuierlichen Geldfluss für die Entwickler und können das Spiel mit Hilfe ihres Feedbacks beeinflussen.

Ob Kickstarter bei Videospielen in diesem Jahr doch noch das Ruder herumreißen wird, bleibt abzuwarten.

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