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Knapp fünf Jahre nach dem Start steht Steam Greenlight vor dem aus. Wie Valve mitteilt, wird die Bewertungsfunktion, anhand derer Steam-Nutzer über die Aufnahme neuer Titel in den Katalog der Plattform entscheiden können, im Frühjahr abgeschaltet. Ein Nachfolger ist bereits gefunden, auf die Community-Meinung verzichtet man möglicherweise künftig aber.
„Aus der Erfahrung mit Greenlight haben wir die Lehre gezogen: Wir müssen das gesamte Pipelinesystem verbessern, um unkompliziert neue Inhalte bei Steam einzuführen und es Kunden leichter zu machen, an die Art Inhalte zu gelangen, die für sie interessant sind“, so die Begründung seitens Valve.
Seit dem Start Mitte 2012 habe sich das Bewertungssystem sehr positiv entwickelt und dabei geholfen, eine Vielzahl von neuen Spielen zu veröffentlichen, es seien aber auch unerwartete Schwächen zutage getreten. Unter anderem hätte sich gezeigt, dass nur eine vergleichsweise kleine Gruppe von Nutzern tatsächlich auf Greenlight Bewertungen vorgenommen habe - „zum Bespiel gibt es viele Nutzer auf Steam, die tausende von Stunden in hauptsächlich ein oder zwei Spiele investieren, während andere jede Menge Spiele kaufen, aber jedem Spiel nur ein paar Stunden widmen.“
Dies habe dazu geführt, dass ein verzerrtes Bild entstanden sei - die über Greenlight in den Steam-Katalog aufgenommenen Titel seien nicht so homogen wie die Nutzerschaft der Plattform gewesen. Kritiker hatten dies früh moniert und auf die teils schlechte Qualität der Spiele verwiesen, die zuvor, teilweise auch aufgrund falscher Versprechungen seitens der Entwickler, gute Bewertungen erhalten hatten.
Das soll am Ende auch dazu geführt haben, dass hochwertige Titel unter der Masse schlicht untergegangen seien. Valve selbst äußert sich dazu nicht direkt, die Aussage „Wir haben momentan über 100 Greenlight-Titel, die jeweils über 1 Million US-$ Profit gemacht haben“, kann jedoch zumindest als leise Zustimmung gewertet werden - angesichts der sehr hohen Zahl von mehr als 14.000 Titeln, die seit Mitte 2012 so ihren Weg auf die Plattform gefunden haben.
Doch der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Steam Direct soll dabei von Anfang an sorgen, dass die Zahl qualitativ schlechter Spiele zurückgeht. Denn als erste Hürde müssen Entwickler zahlreiche Unterlagen an Valve übermitteln, darunter solche die Steuer und das Unternehmen betreffend. Aber auch eine Aufnahmegebühr soll abschreckend wirken. Wie hoch diese ausfallen wird, will man in Absprache mit mehreren Entwicklern und Studios entscheiden, die Vorschläge reichen von 100 bis 5.0000 US-Dollar pro Titel. Ob die Meinung von Nutzern damit keinen Einfluss mehr haben wird, verrät Valve nicht. Man verweist aber darauf, dass Diskussionen erwünscht sind, um am Ende die bestmögliche Lösung an den Start bringen zu können.