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E-Sportler sind übergewichtig, aber schlau

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E-Sportler sind übergewichtig, aber schlau
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Die Deutsche Sporthochschule Köln hat jetzt eine Studie veröffentlicht, die sich mit E-Sportlern auseinander setzte. Die Probanden waren sowohl Profis als auch Amateure aus dem E-Sport-Bereich. Sie durften Fragen zur täglichen Bewegung oder zu ihrem Schlafverhalten beantworten.

Wie die genannte Umfrage nun zeigt, vernachlässigen besonders Amateurspieler ihre physische Bewegung, da sie ihre Freizeit nutzen um Computer zu spielen. Ebenfalls verzichten sie im Gegensatz zum Profi-E-Sportler zudem auch auf Schlaf. Der durchschnittliche E-Sportler ist männlich, 23 Jahre alt, hat eine hohe Schulbildung und spielt seit über elf Jahren Videospiele.

Die E-Sportler-Studie wurde von den Experten der Deutschen Sporthochschule in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg durchgeführt. Befragt wurden die Teilnehmer auf E-Sport-Turnieren. Zudem wurden in diversen Gaming-Foren Online-Fragebogen veröffentlicht. Insgesamt nahmen 1.200 Probandem an der Studie teil und gaben bereitwillig Auskunft, unter anderem über ihren Gesundheitszustand und ihr Spielverhalten.

Die Ergebnisse sind allerdings eher ernüchternd. Zwar gaben viele Gamer an, dass sie neben dem Spielen am PC auch andere Sportarten wie Fußball oder Joggen betreiben. Ebenfalls gehen manche zum Fitnesstraining in ein Studio. Allerdings erfüllt lediglich die Hälfte aller Befragten die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation von mindestens 2,5 Stunden körperlicher Aktivität pro Woche.

Als Grund für die fehlende körperliche Aktivität gaben die Probanden den massiven Zeitmangel an. Profi-E-Sportler verbringen insgesamt 27,7 Wochenstunden vor dem PC, wobei Amateuer-E-Sportler sogar auf 28,5 Stunden PC-Zeit kommen. Der reine Hobby-E-Sportler kommt auf 21,8 Stunden Spielzeit in der Woche. Allerdings gab es auch Ausreißer: Einige Probanden gaben an, dass sie mehr als 100 Stunden pro Woche in Computerspiele investieren würden.

Dadurch werden natürlich auch andere Lebensbereiche in Mitleidenschaft gezogen. Somit kommen die Befragten im Schnitt auf 7,1 Stunden Schlaf pro Nacht. Das durchschnittliche Schlafpensum der Gesamtbevölkerung liegt bei 7,75 Stunden pro Nacht. Erschwerend kommt im E-Sport-Bereich noch die Belastung durch die Spielzeiten hinzu. Da viele Teams und Wettkämpfe über internationale Teilnehmer verfügen, finden manche Spiele erst nachts statt. Dieser Lebensstil wirkt sich ebenfalls negativ auf das Körpergewicht aus. Laut Aussagen der Experten sei dies aufgrund des jungen Alters der Spieler alarmierend. Wobei sich solch eine Entwicklung auch beim Rest der Gesellschaft feststellen ließe.

80 % der Teilnehmer gaben jedoch an, dass eine bessere körperliche Fitness beim E-Sport hilfreich sein kann, doch einen Effekt auf den Lebensstil der Probanden hat diese Erkenntnis nicht. Die Befragten ernähren sich weiterhin unausgewogen und essen nur selten Obst oder Gemüse. Ebenfalls vertreten viele E-Sportler die Meinung, dass mehr Zeit hinter dem Bildschirm zu besseren Spielergebnissen führt. Dies ist allerdings ein Trugschluss, so Professor Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seiner Meinung nach sollte die Spielzeit wesentlich reduziert werden um die gewonnene Zeit für Ausgleichssport zu nutzen.

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