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Dass sich die Videospielbranche prächtig entwickelt ist kein Geheimnis. Auch dürfte die Branche einer der großen Gewinner der Corona-Pandemie sein. Aktuell stößt nicht nur die Nintendo Switch auf großes Kaufinteresse bei den Spielern, sondern auch Streamingdienste wie z.B. NVIDIAs GeForce Now. Ebenfalls scheinen die Gamer beim Thema Digitalisierung Spitzenreiter zu sein. So wurde jetzt bekannt gegeben, dass in Deutschland im vergangenen Jahr satte 45 % der verkauften Spiele als Download erworben wurden. Dies betrifft sowohl PC-Games als auch Titel für Konsolen und Handhelds. Spiele-Apps wurden hingegen nicht gezählt, da es hier keine physischen Kopien zu kaufen gibt.
Somit ist es nicht verwunderlich, dass Sony bereits im letzten Jahr seinen Vertrieb von digitalen Inhalten umgestellt hat. Seit dem 1. April 2019 sind Retail-Händler mit Ladengeschäft nicht mehr in der Lage, PSN-Codes zu vertreiben.
Außerdem dürften sich die neuen Erkenntnisse positiv auf den Epic Games Store auswirken. Da hier die Umsatzbeteiligung höher ausfällt, dürfte Valve mit ihrem Vertriebsportal Steam langsam unter Druck geraten. Der Kuchen der digitalen Verkäufe wird immer größer und könnte in den kommenden Jahren den Vertrieb von physischen Medien komplett ablösen. Aber auch Steam sollte von den aktuellen Entwicklungen profitieren, da Publisher und Spieleschmieden ein noch größeres Interesse an virtuellen Vertriebsmöglichkeiten haben werden.
Schaut man sich die Entwicklung der Spiele-Downloads in der Gamingbranche genauer an, so lag der Anteil der digitalen Käufe im Jahr 2017 bei 42 % und im Jahr 2018 bei 41 %. Die aktuellen 45 % stellen einen neuen Rekord dar. Für das Jahr 2020 dürften die Zahlen die 50-%-Marke übertreffen. Natürlich kann dafür in erster Linie die Corona-Krise verantwortlich gemacht werden, jedoch gilt zu bedenken, dass die Hemmschwelle bei den Käufern nach dem ersten Download wesentlich geringer sein wird und diese nicht mehr so stark an physischen Medien festhalten wie zuvor. Bei PC-Spielern ist es sogar schon soweit, dass 9 von 10 Games als Download verkauft werden. Auch die kommenden Konsolengenerationen könnten dem Trend folgen und ebenfalls in einer Variante ohne optisches Laufwerk angeboten werden.