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Unter den Einschränkungen, die in vielen Ländern im Zuge der Corona-Maßnahmen verhängt wurden, leidet vor allem die Präsenz-Unterhaltungsbranche. Dazu zählen unter anderem Kinos. Während Streaming-Anbieter, wie Netflix neue Nutzer-Rekorde verkünden können, herrscht in den Kino-Sälen gähnende Leere. In den USA und Korea fanden einige Kino-Betreiber nun jedoch eine kreative Lösung, um die Verluste zumindest etwas schmälern zu können.
So begann der größte Kinobetreiber in Südkorea, CVG, Anfang des Jahres damit, die eigenen Säle stundenweise an Spieler zu vermieten. Die US-amerikanische Kinokette Malco führte das ungewöhnliche Geschäftsmodell bereits im November letzten Jahres ein. In den südkorenischen Kinos von CVG kosten zwei Stunden Spielen umgerechnet 74 Euro. Am Abend werden hingegen etwa 111 Euro veranschlagt. Konsolen, Controller und Spiele müssen selbst mitgebracht werden. Den Aussagen der Kinokette zufolge, wird das Angebot vor allem von Männern im Alter von 30 bis 50 Jahren wahrgenommen, aber auch Familien würden Gebrauch davon machen.
Zwar ist es Kinos in Südkorea prinzipiell erlaubt zumindest die Hälfte der Säle mit Besuchern zu füllen, jedoch führte die Corona-Krise in vielen Fällen zu einem Produktions-Stopp bei geplanten Blockbustern. Das Problem liegt also vielmehr im fehlenden Angebot an lohnenswerten Film-Vorstellungen, weshalb die Menschen sich lieber ins Heimkino zurückziehen.
In den USA verlangt die Kinokette Malco für zwei oder drei Stunden Spielzeit 100, bzw. 150 US-Dollar. Nach den momentanen Verordnungen dürfen sich in den Kinosälen Gruppen von maximal zwanzig Personen aufhalten. Obwohl das Angebot zunehmend an Popularität gewinnt, äußert Malcos Vizepräsidentin Karen Melton diesbezüglich gemischte Gefühle. So heißt es gegenüber der BBC, dass obwohl das Angebot an Zugkraft gewinne, es so gut wie nichts zu der Rentabilität des Unternehmens beitrage und lediglich zu einer leichten Linderung der Verluste führe.