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Vor fünf Jahren machten Meldungen die Runde, dass Steam-Spiele für Windows von nun an auch auf Linux gespielt werden könnten. Dafür verantwortlich ist die von Valve geschaffene Software Proton. Nun ist diese fünf Jahre alt geworden und hat seither den Bereich Videospiele für Linux-Nutzer auf den Kopf gestellt.
Wer sich noch an Valve's Vorstoß mit den Steam-Machines erinnern kann, erinnert sich möglicherweise noch daran, dass die Ambitionen des Konzerns relativ schnell von der Realität eingeholt wurden. Als wesentlicher Stolperstein erwies sich, dass die Linux-Portierungen der Spiele einfach nicht an Fahrt aufnehmen wollten. Nach einem kurzen Hype fand sich das Thema Linux-Gaming deshalb schnell in einer Phase der Stagnation wieder.
Ein anderer Lösungsansatz musste her. Zwar gab es damals schon mit Wine eine effektive Laufzeitumgebung für Windowsanwendungen unter Linux, allerdings war diese für Spiele meistens eher ungeeignet. Denn die marktführende Grafikschnittstelle bildet bis heute Microsofts DirectX, was seitens des Konzerns technisch und juristisch geschützt wird. Eine freie Verwendung auf einem nicht kommerziellen Betriebssystem scheidet daher bis heute aus.
Anfang 2018 begann dann der Entwickler Philip Rebohle damit, DXVK, eine auf der freien Grafikschnittstelle Vulkan basierende Übersetzungsschicht für Direct3D 9 bis 11, auf github zu veröffentlichen. Vereinfacht ausgedrückt, kann damit das auf Linux laufende Vulkan die in DirectX gestellten Anfragen interpretieren und so die Software ausführen.
Das darin liegende Potential erkannte Valve früh und fing an, es mit bestehenden Technologien zu kombinieren. Das fertige Produkt, Proton, erregte unter Linux-Nutzern von Anfang an großes Interesse. Mit der Zeit verfeinerte Valve die Software, auch indem das Unternehmen aktiv die Projekte unterstützte, aus denen sich sein Produkt zusammensetzt. Der Erfolg der Software veranlasste den Konzern ebenfalls dazu, sein eingemottetes SteamOS, auf neuer technischer Basis, wieder zu reaktivieren. Den derzeitigen Höhepunkt dieser Entwicklung bildet das Steam Deck, das alle Einzelerfolge der vergangenen Jahre zusammenbringt.
Die Entwicklungskurve ist steil verlaufen. Von nahezu null vor fünf Jahren hin zu einer komplett auf Linux basierenden Handheld-Spielekonsole, die große Teile des Steam-Spielekatalogs ausführen kann. Weil die Spiele-Entwickler mittlerweile vermehrt aktiv auf Vlave zu gehen, können viele brandaktuelle Spiele bereits ab der ersten Minute auf Linux gespielt werden. Proton hat sich daher als fester Bestandteil von Steam etabliert.