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Offenbar lotet Microsoft derzeit die Einführung eines mit Werbung finanzierten Xbox Game Pass-Angebots aus. Darauf deuten zumindest gleich mehrere Hinweise hin. Der Schritt wäre dabei nicht mal ungewöhnlich. Im zurückliegenden Jahr fingen mehrere große Streaminganbieter an, ihr Angebot um einen werbefinanzierten Zugang zu erweitern. Jenes Angebot richtet sich dabei nicht in erster Linie an Kunden in Industrieländern, sondern soll vor allem eine wachsende Anzahl an potentiellen Kunden in Schwellen- und Entwicklungsländern ansprechen und binden.
Erst kürzlich äußerte der Finanzchef von Xbox, Tim Stuart, nämlich entsprechende Überlegungen und die Vision, den Game Pass auf jeden Bildschirm, auf dem gespielt werden kann, zu bringen. So könne er sich vorstellen, dass zwei Stunden Spielstreaming durch das Anschauen von 30 Sekunden Werbung freigeschaltet wird. Das Modell soll dabei auf nicht konsolenorientierte Märkte wie Afrika oder Indien, Südostasien abzielen.
Wie Stuart ausführt, sind in Afrika 50 Prozent der Bevölkerung 23 Jahre alt oder jünger. Eine gewaltige Kundenschicht, die beinahe alle über Smartphones oder andere mobile Geräte verfügen, denen aber das Einkommen für Anschaffungen im oberen Preissegment fehlt.
Die Überlegungen Microsofts scheinen indes auch aktiv vorangetrieben zu werden. Ein Sicherheitsforscher will bereits Änderungen am Xbox-Betriebssystem ausfindig gemacht haben. Codezeilen, die darauf hinweisen, dass 15-Minuten-Blöcke für den Game Pass-Zugang auf einer "Earned Time"-Basis angeboten werden könnten.
Ob ein derartiges Modell allerdings auch in bereits erschlossenen Industrieländern angeboten werden würde, ist zur Zeit noch unklar. Es wäre gut möglich, dass Microsoft das werbefinanzierte Angebot nur in den geplanten Zielregionen auf den Markt bringt. Zumindest scheint sicher, dass es sich bei dem werbefinanzierten Xbox Game Pass-Zugang um mehr als reine Überlegungen handelt. Eventuell wird Microsoft bereits im kommenden Jahr konkreter mit seinen Plänen werden.