Gestern erschien der Patch 2.11 für Cyberpunk 2077: Phantom Liberty. Eine Option in den Einstellungen ist dabei neu: Unter Gameplay kann die "Hybride Prozessornutzung" zwischen Automatisch und "P-Kerne priorisieren" ausgewählt werden.
In der automatischen Auswahl wird es dem Thread Director von Windows überlassen, wie die Threads auf die verschiedenen Kerne verteilt werden. Schaut man sich die Auslastung der Kerne in Cyberpunk 2077 an, dann werden maßgeblich die Performance-Kerne verwendet, aber auch die Efficiency-Kerne kommen zur Anwendung. Alder Lake, Raptor Lake, Raptor Lake-Refresh und zuletzt Meteor Lake – alle diese Client-Prozessoren verwenden das Performance-Hybrid-Design von Intel. Gerade anfangs gab es bei Spielen noch Probleme, diese sind jedoch längt nicht mehr vorhanden und dennoch ist gerade Cyberpunk 2077 bekannt dafür, mit der Ressource "Prozessor" nicht immer ideal umzugehen.
Wir haben die Unterschiede in dieser Einstellung untersucht. Dazu verwendet haben wir einen Intel Core i9-14900K auf einem ASUS ROG Maximus Z790 Apex. Als Grafikkarte kam eine GeForce RTX 4090 Founders Edition mit dem aktuellen GeForce 551.23 Treiber zum Einsatz.
Wird zwischen den Einstellungen "Hybride Prozessornutzung" und "P-Kerne priorisieren" gewechselt, muss Cyberpunk 2077 neugestartet werden.
Überwacht man im Spiel die Auslastung der Kerne, so wird links erkennbar, dass neben den Performance-Kernen auch die Efficiency-Kerne verwendet werden. Rechts sind dann nur die Performance-Kerne aktiv. Aber wie wirkt sich dies in den Benchmarks aus?
Werbung
Mit der Priorisierung der Performance-Kerne sinken die durchschnittlichen FPS um 6 % ab. Entscheidend ist, dass Cyberpunk 2077 deutlich ruckelt, wenn die Performance-Kerne priorisiert werden. Die 99th-Percentile zeigen dies deutlich, denn sie brechen extrem ein.
Daher haben wir die Frametimes mit aufgezeichnet, die wie folgt aussehen:
In orange dargestellt ist deutlich erkennbar, dass die Frametimes bei der P-Kern-Priorisierung immer mal wieder extrem hohe Werte haben. Dies äußert sich im Spiel in kurzen, aber heftigen Rucklern. In blau darunter sind die Frametimes mit hybrider Prozessornutzung. Sie sind stabil und zeigen keinerlei Ausschläge.
Uns ist nicht klar, in welchen Szenarien die Aktivierung der Option "P-Kerne priorisieren" sinnvoll ist. Im von uns getesteten Fall ist die Leistung schwächer, die Frametimes sind sogar katastrophal und ein Spielen in der Form ist nicht möglich.
Wie sind die Erfahrungen unserer Leser? Habt ihr Cyperpunk 2077 mit dem Patch 2.11 gespielt und die Einstellungen für die hybride Prozessornutzung einmal ausprobiert? Vielleicht gibt es für andere CPU-Modelle ja ein anderes Verhalten.
Update: Weitere Tests
Neben weiteren Benchmarks mit 1.280 x 720 Pixeln haben wir nun auch einen Core i5-14400F mit sechs Performance- und vier Efficiency-Kernen getestet. Somit werden eventuelle Unterschiede zwischen einem Core i9-14900K mit 8P+16E-Kernen sowie dem Core i5-14400F mit eben 6P+4E-Kernen deutlich.
Am grundsätzlichen Verhalten in der hybriden Prozessornutzung und der Priorisierung der Performance-Kerne gibt es nicht. Auch die Ruckler, die alle paar Sekunden auftreten, sind bei beiden Prozessoren und in allen Auflösungen spür- und messbar.
Ich den Benchmarks findet ihr jetzt auch Ergebnisse des Core i9-14900K mit deaktivierten E-Kernen. In dieser Konfiguration liefert das System deutlich bessere Ergebnisse als mit der Priorisierung der Performance-Kerne.
Update: Patch 2.12
Heute ist der Patch 2.12 für Cyberpunk 2077 erschienen. In diesem scheint man auch das Ruckeln bei der P-Kern-Priorisierung angegangen zu sein:
Wir haben die Benchmarks mit dem Core i9-14900K und Patch 2.12 wiederholt und können bestätigen, dass durchschnittlichen FPS deutlich über dem vorherigen Wert liegt (+42 %) und auch die 1%-Percentile verbessert bzw. Ruckler eliminieret wurden. Dies gilt sowohl für die Messung am CPU-Limit als auch für eine UHD-Auflösung.
Die Diagramme weiter oben in dieser Meldung wurden um die neuen Daten ergänzt.