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Passives Gaming

Es wird mehr zugeschaut als aktiv selbst gespielt

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Es wird mehr zugeschaut als aktiv selbst gespielt
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Eine aktuelle Studie von Midia Research zeigt, dass Spieler inzwischen mehr Zeit mit dem Anschauen von Spiele-Videos auf Plattformen wie YouTube und Twitch verbringen als mit dem eigenen Spielen. Im Durchschnitt widmen sie 8,5 Stunden pro Woche spielbezogenen Videos, während sie selbst nur 7,4 Stunden aktiv spielen.

Das Spieler mittlerweile lieber zuschauen als selber spielen stellt einerseits ein Problem für die Entwickler und Publisher dar. Andererseits bieten diesen Veränderungen bei den Konsumgewohnheiten auch neue Chancen für die Spielepublisher: So könnten sie Videoinhalte zukünftig stärker monetarisieren und In-Game-Videos als Einnahmequelle ausbauen. Rhys Elliott, Spieleanalyst bei Midia Research, betont etwa, dass Publisher durch die Integration von Werbeanzeigen und Sponsoring in eigene Plattformen wachsen könnten. Allerdings bleibt fraglich, ob Spieler bereit sind, etablierte Plattformen für publisher-kontrollierte Ökosysteme zu verlassen.

Kritische Stimmen, etwa vom Online-Magazin Vice, warnen dagegen vor einer möglichen Kommerzialisierung des Streamings. Sie befürchten, dass die Authentizität und Kreativität der Content-Creator dabei auf der Strecke bleiben könnten.

Die Entwicklung reflektiert eine größere kulturelle Verschiebung: Streaming ist nicht nur Unterhaltung, sondern auch Lernhilfe und soziale Interaktion. Viele Spieler nutzen es, um Strategien zu entdecken oder um Teil einer Community zu werden. Das erinnert an die sozialen Aspekte der Arcade-Hallen der 1980er Jahre, in denen das Zusehen eine ebenso große Rolle spielte wie das Spielen selbst.

Damit stellt sich für die Zukunft die Frage, ob Spiele künftig stärker darauf ausgelegt werden, Zuschauer anzusprechen. Spiele, die nicht nur durch Gameplay, sondern auch durch ihre visuelle Präsentation Zuschauer überzeugen können, könnten vielleicht die Zukunft des Gamings darstellen und eine neue Ära des Game-Designs einläuten.

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