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Das Entwicklerteam hinter dem PlayStation-3-Emulator RPCS3 hat eine neue Version veröffentlicht, die jetzt auch arm64-Architekturen unterstützt. Dazu zählen Geräte wie der Raspberry Pi 5 und Apples M1- und M2-Chips. Damit öffnet sich der Emulator für eine neue Geräteklasse, die immer leistungsstärker wird und durch erschwingliche Hardware wie dem Raspberry Pi zunehmend auf den Schreibtischen Einzug hält.
Die Emulation auf arm64-Plattformen ist ein technischer Meilenstein, da RPCS3 ursprünglich für x86-Architekturen entwickelt wurde. Der Umstieg erforderte umfassende Anpassungen der Just-in-Time-Compiler-Technologie (JIT), um die Unterschiede in der Speicherverwaltung und den Befehlssätzen zwischen x86 und arm64 zu überwinden. Beispielsweise mussten die Entwickler den Umgang mit Rücksprungadressen und Speicherstapeln komplett neugestalten, um Abstürze zu vermeiden.
Ein bedeutendes Hindernis war laut Aussagen der Entwickler die Unterstützung von 16K-Speicherseiten. Standardmäßig bieten x86-basierte Betriebssysteme eine Seitengranularität von 4KiB. Die PS3 unterstützt von Haus aus ebenfalls eine 4KiB-Granularität und erwartet, dass das Betriebssystem die Speicherzuweisungen korrekt daran ausrichtet. Die meisten arm64-Plattformen haben heute jedoch eine minimale Seitengranularität von 16KiB. Zwar ermöglicht die größere Seitengröße schnellere Speicherzugriffe, doch verursacht sie auch Performance-Probleme bei der Emulation kleinerer Grafik-Objekte.
Um die neuen Möglichkeiten auszuloten, wurde der Emulator auf einem Raspberry Pi 5 getestet. Mit Arch Linux ARM und optimierter Softwareausstattung konnte der Emulator direkt auf dem Gerät kompiliert werden. Um die Leistung zu steigern, wurde der Raspberry Pi 5 übertaktet: die CPU auf 2,9 GHz und die GPU auf 1,06 GHz.
Während einfache Homebrew-Anwendungen und einige ältere Spiele laufen, erfordert die Emulation moderner Titel jedoch deutliche Abstriche, insbesondere bei der Auflösung. Dennoch zeigt dieser Fortschritt, dass der Raspberry Pi 5 ein vielversprechendes Testfeld für zukünftige Entwicklungen ist. Die Leistung des Geräts reicht zwar aktuell nicht für die meisten PS3-Spiele aus, macht aber Hoffnung für die nächste Generation von Arm-Hardware.
Die Integration von arm64 in RPCS3 stellt daher einen bedeutenden Schritt dar, der nicht nur die Nutzbarkeit des Emulators erweitert, sondern auch zur Erhaltung von Videospielen beiträgt. Die neuen Fortschritte zeigen, dass leistungsstarke Emulation auch auf erschwinglichen Plattformen wie dem Raspberry Pi möglich ist – ein spannender Ausblick auf die Zukunft der Spieleemulation.