Khorne
Admiral , Quietsche-Entchen
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Vorwort
Prolimatech: Aus dem Nichts im letzen Jahr in die Leistungsspitze der CPU Kühler eingestiegen, behauptet sich der Newcomer dieses Jahr mit dem Armageddon. Den Materialschlachten anderer Hersteller wurden kompakte Abmaße und hohe Effizienz entgegengesetzt. Was darf man erwarten, wenn nun ein VGA Kühler mit überhaupt nicht mehr schlanken Dimensionen auf den Markt geworfen wird? Und - Knackpunkt aktueller High-End Kühler - wie schaut es mit den Spannungswandlern aus? Antworten gibt die bei Caseking georderte BeQuiet-USC Edition des Kühlklotzes.
Inhalt
11) Verarbeitung und Lieferumfang
• Abmessungen (BxHxT): 99.9x43.5x205mm
• 4x 120mm Lüfter oder 1x140mm Lüfter
• SLI und CF tauglich
• Gewicht: 555g
Wie man es von einem 50€ Kühler erwarten darf, präsentiert sich der MK-13 mit einem kompletten Lieferumfang. Highlight sind dabei variable Montageschienen, wie man sie zB vom Scythe Mugen 2 kennt. Sie sollen zusammen mit einer Backplate für universelle Einsatzmöglichkeiten sorgen. In der Tat findet sich kaum eine inkompatible Karte. Für die sensiblen Spannungswandler legt Prolimatech besonders große Kühlkörper in den Lieferumfang, für die neuen Radeon 58x0 Karten eine verschraubbare Lösung. Lüfter werden nicht direkt am Kühler, sondern an einer separaten Halterung angebracht. Für die Montage von zwei oder mehr Propellern sind Kabelbinder vorgesehen. Schrauben sind grundsätzlich in einer Überdosis vorhanden, jeweils eine pro Größe steht als Reserve bereit. Ebenso oversized ist die große Tube Wärmeleitpaste. Neben der Paste sorgen 6 Heapipes für die Wärmeabfuhr. Um die hohen Kühlkörper auch montieren zu können, sind die Heatpipes oberhalb der GPU abgesetzt und lassen so mehr Freiraum für hohe Bauteile oder Kühlkörper auf der Karte.
Auch die Verarbeitung glänzt durch hohe Qualität. Wie bereits vom Megahalems bekannt, wird der Kühler mit Thumscrews befestigt. Eine komplett werkzeuglose Montage ist leider nicht möglich, da die Lüfterhalterung für die Slotverschraubung auf konventionelle Schrauben setzt - die Lüfter selber wiederum werden werkzeuglos montiert. Schade.
Gut gelungen sind die Lamellen des MK-13. Auch hier wird das Design des 'Mega' übernommen: Sie stützen sich gegeneinander ab. Durch ihre recht hohe Materialstärke lassen sich nur mit Mühe verbiegen.
Weniger schön sind die Riefen am Kühlerboden. Eigentlich nur ein kleiner Makel, im Preisbereich von 50€ aber eigentlich nicht mehr "nötig".
22) Montage
Die Montage gestaltet sich, auch dank der bildreichen Anleitung, ausnehmend einfach. Den alten Kühler demontieren, VRM-Kühler draufschrauben oder zusammen mit den RAMs mit Kühlkörpern bekleben, dann die Karte auf den Kühlblock legen und von hinten mit der Backplate verschrauben. Zeitaufwendig ist nur die Reinigung der Bauteile von den Rückständen der alten Wärmeleitpads. Vorteilhaft ist der Abstand des Kühlers zum PCB: Auch hohe Bauteile stehen so nicht im Weg. Kehrseite der Medaille ist natürlich der allein durch den Kühlkörper gesteigerte Platzbedarf. So wird allerdings auch deutlich: Hier geht es um nichts anderes als Kühlleistung. Trotz der großzügigen Dimensionen von der Karte weg und es hohen Gewichtes ragt der Kühler in keiner Richtung mehr als ein paar cm über das PCB hinaus. Somit ist auch ein Einsatz in HTPC Gehäusen gesichert. Sofern, natürlich, sie nicht im mATX-Format gehalten sind und die Karte aktiv gekühlt werden muss.
33) Testsystem und -ablauf
• Intel Core i7 920 (3,2Ghz, 1,104V)
• Prolimatech Megahalems, Noiseblocker MF12 S2 (920rpm)
• Asrock X58 Extreme
• 3x 2GB Chaintech Apogee GT
• HIS Radeon 5850 (775/1125 Mhz)
• Prolimatech MK-13 mit 2x BeQuiet Silent Wings USC
• Enermax Pro82+ 525W
• Coolermaster Stacker STC-01, Noiseblocker MF12 S2 (920rpm), Yate Loon DS12L (600rpm)
• Western Digital Black 640GB, Scythe Quiet Drive
Zum Test steht der Neuling in der BeQuiet USC- Edition von Caseking (74,90€) bereit. Getestet wurde mit einem und zwei Lüftern jeweils über und unter dem MK-13 befestigt, sowohl mit 12V als auch mit 7V. Die Silentwings bewegen sich dabei mit 900-1500rpm im vom Prolimatech empfohlen Drehzahlbereich von 800-1600 Umdrehungen. Zum Abschluss erfolgt mit Hilfe von zwei zusätzlichen, verstaubten YateLoon DS12L, ebenfalls auf 7V gedrosselt, ein Test mit Vollbestückung. Dabei werden die Rotoren oben einmal saugend und einmal blasend montiert.
Verbaut wird der Neuling auf einer aktuellen Radeon 5850 von HIS im Referenzdesign, die moderat über das CCC auf 775/1125 Mhz übertaktet wurde. Platz nimmt die Pixelschleuder auf einem Asrock X58 Extreme, dem günstigsten Einstieg in Intels High End Plattform. Diese wird von einem kleinen Core i7 920 befeuert, sanft übertaktet auf 3,2Ghz und auf Temperatur gehalten von einem Megahalems. Als Gehäuse dient das schon etwas ältere Coolermaster Stacker STC-01. Im Heck und an der CPU finden je ein Noiseblocker MF12-S2 auf 920rpm gedrosselt platz während in der Gehäusefront ein alter YateLoon DS12L frische Luft mit 600 Drehungen heranschaufelt. Als Bestriebssystem dient Windows 7 in der Professional-Version.
Zunächst wurde der Rechner gestartet und nach fünf Minuten die Idletemperatur ausgelesen. Im Anschluss folgte der Crysis - Benchmark mit der integrierten Demo des Eislevels. Die Detailregler waren am Anschlag: VeryHigh, 4xAA, DX10 und 1920x1200 (32Bit) sollten für Temperaturen sorgen. Direkt nach Ende der Crysis-Sequenz wurde Furmark in der Version 1.8 gestartet. Die Settings hier waren mit 1680x1050,4xMSAA, PostFX und dem XtremeBurningMode aber keinesfalls moderater. Nach 2:30 Minuten wurden die Gradzahlen notiert. Zum besseren Vergleich wurde auch die ATI-Lösung durch den Parkurs gejagt, die Lüfterdrehzahl regelte das vBIOS. Natürlich wurde neben der GPU auch auf die VRMS geschielt, seit jeher ein Knackpunkt alternativer Luftkühllösungen.
Die Raumtemperatur (~22 °C) notiert ein einfaches Medion-Raumthermometer. In Zusammenspielt mit der aus den mit GPU-Z 0.39 geloggten Werten errechnet der Windows-Rechner Delta-T Werte.
44) Temperaturen
Leicht problematisch ist die Ausrichtung zweier Lüfter: Ein einzelner 120er mit 12V ist gerade bei den VRMs offenbar im Vorteil. Im Gegenzug profitiert die GPU von einem zweiten Lüfter nocheinmal spürbar. Zwei weitere 120mm Drehwerke bringen hingegen keinerlei Veränderung mehr, oberhalb des Kühlers und blasend montiert sogar eine Verschlechterung, vor allem der VRMs. Vier Lüfter sind also eine sinnlose Investition.
Um die Leistung des Kühlers zu verdeutlichen, wurde die Karte stark übertaktet durch einen um Dirt2 erweiterte Benchmarkreihe gejagt. Die Lüfter waren optimal, d.h. seitlich, also unterhalb der Karte montiert und drehten mit 7V Betriebsspannung. Dirt wurde wie Crysis in 1920x1200, maximalen Details unter DX11 und 4xMSAA mit der integrierten Timedemo getestet. Der MK-13 musste dabei die gesteigterte Abwärme von 900/1150 Mhz bei 1,175V bewältigen, eingestellt mit dem MSI Afterburner (1.5). Furmark wurde mit diesen Settings nach nur 40 Sekunden abgebrochen, als die VRM Temperatur 120 Grad überstieg. Ansonsten gibt sich der Kühler von dem beachtlichen Mehrverbrauch unbeeindruckt. Die Temperatur der GPU steigt nur leicht an, die VRMs liegen immer noch im grünen Bereich mit maximal gemessenen 81 Grad bei Crysis und 80 bei Dirt 2. Die GPU-Delta-T im Furmark ist übertaktet nicht zu verwenden, da nach 40 Sekunden abgebrochen werden musste.
55) Fazit
King of the Hill? Ja, aber... Prolimatech hat wieder einmal gezeigt, wo der Hammer hängt. Die Temperaturen der GPU begeistern, sind sie doch in jeder Lage deutlich unter dem Stockkühler bei gleichzeitig erheblich reduzierter Lautstärke. Von der Leistung, leider auch vom Preis, macht der Neuling dabei Wasserkühlern Konkurrenz. Auch die Spannungswandler werden, zumindest bei den HD58x0, ordentlich versorgt. In Crysis lagen sie meist auf dem Niveau der guten ATI-Lösung. Furmark zeigt allerdings, dass weniger Reserven vorhanden sind, insbesondere mit auf 7V gedrosselten Lüftern operiert Prolimatech am Temperaturlimit. Die Verarbeitung ist nahezu perfekt, bis auf die Bodenplatte gibt es nichts auszusetzen. Ein Wehrmutstropfen bleibt der immense Platzbedarf: Inklusive Grafikkarte sind es maximal fünf Slots - viele Erweiterungskarten finden so keinen Raum mehr im Gehäuse, will man die Lüfter unterhalb der Grafikkarte montieren. Oberhalb der Grafikkarte montiert liegt der Platzbedarf zwar immernoch bei fünf Slots, allerdings sind davon nur vier nicht zu nutzen. Der 5. kann mit Erweiterungskarten normaler Höhe belegt werden.
Der Preis ist heiss - wenn: der Kühler auch für künftige Kartengenerationen fit gehalten wird. Mit der Ankündigung, auch zu Nvidias 'Fermi' kompatibel zu sein, sieht die Zukunft allerdings rosig aus.
Eine Kaufempfehlung auszusprechen ist an dieser Stelle angebracht. Wer mit den Nachteilen der neusten Materialschlacht leben kann, dem sei der Kühler empfohlen. Es ist einsam an der Spitze...
Nachwort
Fertig. Mein erstes Review. Als Maßstab habe ich den Review-Spammer fresse Tommy_Hewitt genommen - und mich an ihm orientiert, ohne (hoffentlich) abzuschreiben. Besonders die Bilder können natürlich nicht konkurrieren, meine Photoshopskills sind non-existent.
Kurz und knapp: Ich bitte um Kritik!
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