FirstAid
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Der Besitz eines hochwertigen CPU Kühlers gehört heutzutage beim Gamern zum guten Ton. Nicht nur bei OC geneigten Konsumenten, sondern auch silent Liebhaber greifen zu diesen Exemplaren, da diese den Anspruch zwischen niedrigem Geräuschpegel und Leistung gerecht werden.
Gelegentlich stellt eine teure Anschaffung einer hochpreisigen Variante auch ein gewisses Statussymbol im Freundeskreis dar. Ob es nun wirklich nötigt ist, sei mal dahingestellt. Für das Surfen im Internet, allgemeine Korrespondenz und gelegentliches Gaming tut auch ein Boxed-Kühler seinen Dienst.
Zu den Premium-Herstellern in diesem Marktsegment zählt sicherlich Noctua. Der österreichische Hersteller ist seit 2005 im Markt vertreten und überzeugte bisher nicht nur durch seine Qualität, sondern erlangte auch über seine langjährige Marktpräsenz eine große Marktreichweite.
Oft wird der Name positiv in zahlreichen Forenbeiträgen erwähnt, negative Äußerungen finden sich lediglich über die braune Farbgestaltung der Lüfter wieder. Mittlerweile hat Noctua darauf reagiert und neue Farbvarianten fanden ihren Weg in den Markt, um den Kundenwünschen zu entsprechend.
Als User habe ich selbst lange nach einem guten Kühler gesucht, der meinen selbst gesteckten Ansprüchen gerecht werden sollte. Dabei sollte der Kühler leise, leistungsfähig, optisch ansprechend und intuitiv zu installieren sein. Meine Wahl fiel auf das Noctua NH-U14S.
Im Internet fanden sich zwar Reviews über das Produkt, nur Lesertests fand ich so gut wie keine. In diese Nische soll folgender User-Review vordringen.
Persönlich haben Lesertests von Konsumenten für Konsumenten ein erhebliches Gewicht bei mir, denn diese sind eine fundierte Grundlage, eine sogenannte Zweitmeinung und können die Kaufentscheidung erleichtern. Daher barg der Kauf mangels Lesertest ein gewisses Risiko,
da Produkte von Noctua nicht gerade günstig sind und bei einem eventuellen Fehlkauf der Ärger doch groß ist. Der momentane Straßenpreis beträgt zirka 66,-€. Außerdem ist dieser Kühler in zahlreichen Online-Shops erhältlich.
Den besagten Kühler habe ich selbst erstanden und es handelt sich bei diesem User-Review um keine Advertorial Aktion! Ich mache es aus freien Stücken, weil ich Spaß daran habe wieder ein User-Review auf Hardwareluxx zu veröffentlichen!
Kurz und bündig möchte ich zuerst die technischen Spezifikationen des Noctua NH-U14S tabellarisch vorstellen:
Es handelt sich um Herstellerangaben, die ich nicht überprüft habe!
Max. rotational speed +/-10% | 1500RPM |
Max. rotational speed +/-10% mit L.N.A. Adapter | 1200RPM |
Max. airflow | 149.2m³/h |
Max. airflow mit L.N.A. Adapter | 115.5m³/h |
Max. Laufstärke | 24.6dB/A |
Max. Laufstärke mit L.N.A. Adapter | 19.2dB/A |
Max. input power | 1.56W |
MTTF | >150.000h |
Höhe, Weite, Tiefe | 165mm, 150mm, 52mm |
Gewicht ohne Lüfter | 770g |
Gewicht mit Lüfter | 935g |
Lieferumfang:
Das Noctua NH-U14S wird in einem Hochglanzkarton, mit Pappe gut gesichert, geliefert. Zusätzlich wird der Kühlerboden mit einer Kunststoffhülle aus Hartplastik geschützt. Das Zubehör wird in einen kleinen Karton, separat in der Verpackung vom eigentlichen Kühler getrennt, vor eventuellen Transportschäden geschützt.
Der Kühler wird, neben den obligatorischen 14cm Lüfter, mit den üblichen Schraubensets und Bedienungsanleitung für die unterschiedlichen Sockel der CPU Hersteller INTEL und AMD CPUs geliefert.
Ein Schraubenzieher ist im Lieferumfang inbegriffen, dies ist keine Selbstverständlichkeit und leider nicht Standard. Es kommt vor, dass einige Kühler etwas dünnere Schraubenzieher benötigen, die nicht im jeden Haushalt vorhanden sind, was dann etwas ärgerlich sein kann, weil man dann gezwungen ist, hier Abhilfe zu schaffen.
Auch ein zweites Paar Clips findet sich, um einen zweiten Lüfter bei Bedarf am Kühler zu montieren.
Zusätzlich gehört ein Adapterkabel zum Zubehör, um den Lüfter mit reduzierten Umdrehungszahlen von 1200 anstatt 1500 pro Minute laufen zu lassen. Zu guter Letzt findet sich auch eine kleine Tube Wärmeleitpaste im Karton.
Das äußere Erscheinungsbild / Verarbeitungsqualität:
Für einen Kühler dieser Preisklasse sieht der Kühler mit dem braunen Lüfter recht ansehnlich aus. Bilder und realer Eindruck unterscheiden sich jedoch gravierend voneinander.
Dies ist möglicherweise auf die tadellose Verarbeitungsqualität zurückzuführen. Es fühlt sich sehr wertig und massiv an. Es fanden sich keine Kratzer oder Fehler beim Kühlkörper, selbst die einzelnen Kühlerlamellen sind ordentlich verarbeitet. Optisch ist daher auf den ersten Blick nichts zu bemängeln.
Die einzelnen Heat-Pipes und der Kühlerboden sind zudem vernickelt und verstärken den Ersteindruck der wertigen Verarbeitung.
Testsystem:
CPU: AMD Ryzen 2200G
CPU-Kühler: Enermax LiqFusion 240, Noctua NH-L9x65 SE-AM4 und Noctua NH-U14S
Mainboard: Gigabyte X470 Aorus Gaming 7 WIFI
RAM: 32GB G-Skill
Netzteil: Seasonic Prime Ultra Titanium
Gehäuse: Fractal Design Define-S2-Vision-RGB
Einbau der Komponenten:
Der Einbau des Noctua verlief ungewöhnlich komfortabel. Hervorzuheben ist die zwingende Weiterverwendung des AM4 Retention Modul beim Mainboard für AMD CPUs. Dadurch muss nicht wie bei anderen Kühlern ein dezidiertes System verwendet werden.
Nach Einsetzen des Prozessors am Mainboard wurde der Kühlkörper auf der CPU verschraubt, danach wurde der mitgelieferte 14cm Lüfter mit dem Clip am Kühler fixiert. Einfacher geht’s nicht! Das Auftragen der Wärmeleitpaste wurde dabei nicht vergessen.
Testverfahren:
Damit der Test des Noctua NH-U14S etwas greifbarer ist, wird der Kühler zusätzlich mit den kleinen Bruder Noctua NH-L9x65 SE in der AM4 Edition gegenüber gestellt. Es handelt sich um einen Kühler für ITX Systeme!
Damit lassen sich gut die möglichen Klassenunterschiede der beiden Kühlerwelten demonstrieren.
Als CPU wurde der AMD Ryzen 3 2200G verwendet, da die CPU nicht mit dem Heat-Spreader verlötet ist und durch die Wärmeleitpaste zwischen CPU-Die und Heat-Spreader wesentlich heißer wird.
Die CPU wurde nicht übertaktet, denn primär möchte ich die Kühlleistung des Noctua NH-U14S unter normalen Bedingungen testen. Nicht jeder betreibt Overclocking. Besonders im Hinblick auf Ryzen 3000 bringt das Übertakten außer unnötige Abwärme und Stromverbrauch eine zu geringe Mehrleistung.
Der Schwerpunkt des Lesertest richtet sich eher an User, die ein leises System zusammen stellen möchten, und ihrer Frage, ob da der Noctua NH-U14S geeignet sein kann.
Daher werden die Gehäuselüfter per PWM im UEFI/BIOS auf 20% ihrer Drehleistung reduziert, dies entspricht einer durchschnittlichen Umdrehungszahl zwischen 500 bis 590 von ehemals maximal möglichen 1700 Umdrehungen pro Minute. So soll eine geringe Geräuschkulisse gewährleistet,
das Eindringen von Staubpartikeln reduziert werden und zudem ein guter Air Flow im Gehäuse entstehen. Die 20% Umdrehungszahl stellt einen guten Kompromiss aus Geräuschkulisse, Staubemissionen und Air Flow dar.
Zu beachten ist noch, dass von den drei Frontlüftern nur zwei zur Anwendung kommen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Luft im Gehäuse sich nicht staut, denn zwei Frontlüfter befördern Luft nach innen, während das Seasonic Prime Ultra Titanium und ein Prisma AL-14 PWM ARGB die warme Luft nach außen führen.
Der PC wird mit Prime95 für zwanzig Minuten unter Last gesetzt, danach werden die Temperaturen der CPU mit dem Tool Gigabyte SIV ausgelesen.
Ergebnis:
Die Geräuschkulisse des Noctua NH-U14S ist in dieser selbstgewählten Konstellation sehr gut. Ein geräuschloses System lässt sich damit nicht konfigurieren, dennoch kann man es als silent System deklarieren. Bei der Korrespondenz mit Word oder beim Surfen auf Youtube ist das System leicht wahrnehmbar bzw. absolut leise.
Unter Prime95 ist der CPU Kühler wahrnehmbar, aber immer noch leise.
Die maximale Temperatur beträgt hier 62 Grad, während der kleine Bruder Noctua NH-L9x65 SE mit mindesten 76 Grad die CPU kühlt.
Im Desktopbetrieb beträgt die Temperatur 29 Grad, beim kleinen Bruder sind es vier Grad mehr.
Eine weitere Reduzierung des Geräuschpegels lässt sich mit dem mitgelieferten Adapterkabel reduzieren, wobei die Temperatur um zirka 3 Grad unter Prime95 ansteigt.
Fazit
Die Noctuas werden in der Regel häufiger wegen der braunen Färbung der Lüfter kritisiert, in der Praxis, wenn man die Kühler erstmals in der Hand hält, wirkt sich die Farbgestaltung des Lüfters wesentlich weniger störend aus, als die Bilder dies vermitteln.
Zu der Geräuschkulisse kann ich Silent-Liebhabern den Noctua NH-U14S empfehlen. Der Kühler verrichtet seinen Dienst nach drei monatigen Test immer noch leise.
Besonders beim Einbau hat mich das Installationssystem SecuFirm2 begeistert, es nützt das AM4 Retention Modul und verzichtet auf ein unnötigt dezidiertes System.
Das Noctua NH-U14S hat nur eine Schwäche, es ist der hohe Preis von zirka 66,-€. Auf der anderen Seite hat es überzeugende Features, wie das einfache Installationssystem. Die Optik ist insgesamt gelungen und ich tue mich wirklich schwer, den braunen Lüfter als einen wirklichen Negativpunkt zu deklarieren.
Da würde man nur das Haar in der Suppe suchen und Noctua künstlich einen Negativpunkt ankreiden.
Die Kühlleistung ist ohne jeden Zweifel erhaben und das sogar leise, daher ist es eine Empfehlung wert, ohne Bauchschmerzen.
Youtube Video: Noctua NH U14S - YouTube