[W2k]Shadow
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- 22.09.2007
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- 23.211
Hallo zusammen,
zu aller erst möchte ich mich bei HW-Luxx und Seagate für die Möglichkeit bedanken, ein Review zu der 6 TB HDD von Seagate der Barracuda Pro Serie machen schreiben zu dürfen. Außerdem muss ich mich entschuldigen, dass ich etwas über die 4 Wochen hinaus benötigt habe, allerdings kamen mir doch ein paar Dinge dazwischen, die ich hier aber nicht als Ausreden nutzen will und werde; daher Schande über mich, dass ich den Zeitrahmen nicht eingehalten habe
Ich will auch gar nicht lang drum herum schreiben, kommen wir am besten gleich zum Hauptakteur des Reviews.
Es geht um eine 3,5" HDD, wie man sie eigentlich seit ewig und drei Tagen kennt. Besonders dürfte eigentlich auf den aller ersten Blick nur sein:
- Das Pro bei Barracuda
- 6TB Größenangabe
- 24/7 Freigabe (sofern man das Datenblatt bemüht)
Die Grunddaten laut Datenblatt sind dann:
Ein wirkliche Besonderheit der Barracuda Pro-Serie ist die Datenwiederherstellung im Defektfall.
Hierbei handelt es sich um einen Datenrettungsservice von Seagate für den Kunden.
Man sollte zwar deshalb nicht auf eine Datensicherung verzichten, aber ein doppeltes Netz hat noch keinem Hochseilartisten geschadet, von daher ist dies durchaus ein Punkt, der dem ein oder anderen interessierten Kunden vielleicht zur Pro greifen lässt. Hier darf man also von einem Plus sprechen, gegenüber anderen HDDs.
Nach diesen Daten ist die Zielgruppe für diese HDD also eher im Bereich der User zu finden, die den PC sehr viel nutzen, eine Speicherkapazität ab 2TB suchen, denn die Barracuda Pro Serie ist erst ab 2TB zu haben. Allerdings ist erst die 6TB Version von den Kennwerten zu den größeren Modellen bis 12TB gleich. Die 2TB Version muss sowohl beim Cache als auch bei der Lese- und Schreibrate etwas zurückstehen; die 4TB Version nur beim Cache.
Das Review:
Was soll man an einer HDD eigentlich noch testen? Die Frage kann man sich heutzutage durchaus stellen, denn viele User nutzen eine HDD heute eher als Datengrab, seit dem sich die SSDs vor allem im System-Datenträger-Bereich auf sehr breiter front durchgesetzt haben.
Nichtsdestotrotz haben natürlich auch Leistungswerte in einem Test etwas zu suchen. Schließlich will man ja wissen wie schnell so eine HDD die Daten von der SSD aufnehmen kann.
Interessant dürfte für die User solcher HDDs sicherlich sein, wie sich die HDDs in den letzten Jahren so entwickelt haben. Zu diesem Vergleich habe ich Messwerte von einer Samsung F1 320GB (7200UPM) und einer WD RED 1TB (5400UPM) zum Vergleich dabei. Anzumerken ist, dass ich für die erste Version der Auswertung die Messung der WD RED etwas unfair, bei ca. 80% Füllgrad gemacht habe, währen die Samsung F1 nur etwa 15Gb Daten beinhaltete, und die Seagate Barracuda Pro sogar leer war.
Diesen Vergleich werde ich noch mal nach dem Austausch der WD Red durch die Barracuda Pro im Homeserver wiederholen, so bald die WD-Red dann leer ist. (Dies wird aber wohl erst mit dem Update inkl. erster Erfahrungswerte der HDD im Server kommen)
Bei der Betrachtung der sequenziellen Schreib- und Leseraten sieht man bei der WD Red relativ deutlich, dass der Füllgrad hier Einfluss haben muss. Die WD Red fällt lesend hinter die Samsung F1 zurück, kann schreibend aber mit der Samsung mithalten. Die WD RED zeigt, dass über die Jahre zwsichen der F1 zur WD Red immerhin die UPM-Zahl bei etwa gleicher Leistung reduziert werden konnte.
Gegen die Seagate Barracuda Pro zeigt sich dann aber doch noch ein deutlicher Schritt nach vorn. Verglichen mit der fast leeren Samsung F1 ist die Barracuda quasi doppelt so schnell beim Lesen und etwa 2,5 mal so schnell beim Schreiben.
Bei den 4k Werten ist die Barracuda lesend etwa 50% vor den anderen beiden zu sehen, beim Schreiben staffelt sich die Leistung nach dem Alter. Während samsings F1 gerade so die 1MB Marke knackt, ist die WD bei fast 1,8MB und die Seagate bringt es auch deutlich über 2,5MB.
Interessant ist, dass die 4k-64Thrd Werte zeigen, dass die WD mit der parallelen Anforderung im schreiben ein Problem hat (wahrscheinlich wegen dem Füllgrad?)
Aber auch hier zeigt die neue Seagate eben, dass sich etwas getan hat bei den HDDs.
Auch das Kopier-Benchmark von AS SSD Bench zeigt eine deutliche Steigerung der Leistungswerte der Barracuda Pro gegenüber den alten Samsung F1 und WD Red-HDDs. Auch hier scheint der Füllgrad der WD RED eine rolle zu spielen, denn Werte unterhalb der Samsung F1 passen so nicht wirklich zur 1TB WD Red.
Macht dass jetzt die SSD als System-Datenträger überflüssig? Nein, denn selbst eine eigentlich eher "nicht empfehlenswerte" SanDisk SDSSDP128G-G25 ist der Seagate in jedem der Messwerte, bis auf das sequenzielle Schreiben deutlich überlegen.
Trotzdem hab ich die HDD kurz mit Win10 bespielt um mal zu sehen, ob das gefühlt nutzbar ist.
Ergebnis: Ja es ist nutzbar und zumindest das öffnen von Edge oder nem Mailprogramm ist jetzt gefühlt nicht deutlich anders als von einer SSD. Hier spielen also eher andere Punkte eine Rolle. Rein gefühlt wäre also auch heute noch ein Office-PC, der viel Speicher braucht, eine 2TB Barracuda oder größer, als System-Platte nutzbar. Das macht aber natürlich nur Sinn, wenn die HDD zwingend gleich nötig ist, sonst wäre eine SSD trotzdem das sinnvollere System-Medium.
Ich habe sogar die HDD als einzeldatenträger benutzt um etwas World of Warcraft an zu testen, allerdings ist der Ladevorgang von der Charakterauswahl bis zum Spielen mit ca. 60 Sekunden im Testsystem dann doch deutlich mehr, als ein laden von SSD oder auch nur mit System SSD und Daten-HDD. Einen weiterführenden Vergleich habe ich mir dann dahingehend gespart. Dass ein Laden von WoW von der HDD bei Nutzung einer System HDD dann schneller geht (etwa 30 Sekunden) ist kaum verwunderlich, die SSD kann an diesem Punkt nochmals Zeit gut machen, wobei hier werte von 15-25 Sekunden, je nach SSD, Restsystem usw. eine Vergleich eigentlich zu einem Thema machen, was man in ein extra Review auslagern müsste
Die Betriebsgeräusche:
Was einem bei (wirklich) alten HDDs ein fällt, dürfte das rel. laute Betriebsgeräusch sein, wenn man an die alten IDE-HDDs denkt, die aber auch noch deutlich hörbare Lese und Schreibzugriffe hatten.
Das ist natürlich schon bei einer Samsung F1 keine so dermaßen wahrnehmbare Geräuschkulisse mehr, jedoch kann man normal diese Zugriffe doch von der reinen Drehzahlkulisse unterscheiden.
Bei der WD hat man den gleichen Eindruck; ohne professionelle Messgeräte maße ich mir hier nicht mehr als subjektive Wahrnehmung an; die HDD sei gar nicht an. Das ist natürlich nicht unerheblich der Drehzahl von nur 5400 UPM geschuldet, die eine Leistung zur folge hat, die eben auch nicht mit einer Barracuda Pro mit halten kann.
Faktisch merkt man bei der Seagate dann aber ein etwas anderes Geräuschverhalten. Während man die 7200UPM eben nicht ganz unhörbar bekommt, gehen die Lese- und Schreibzugriffe schon in dieser Drehzahlgeräuschkulisse fast gänzlich unter. Mir persönlich ist das recht hochfrequente Geräusch der Drehzahl eigentlich schon etwas unangenehm.
Nicht dass jetzt der Eindruck auf kommt, die HDD wäre laut, das kann man so definitiv nicht sagen, allerdings ist für meine, von SSDs verwöhnten Ohren, eine HDD mittlerweile eine im PC deutlich wahrnehmbare Komponente. Ich habe normalerweise eben aus diesem Grund nur noch SSDs oder maximal noch 2,5" HDDs mit 5400UPM im System, die einfach nicht aus dem Case zu hören sind
Im "Büro" werkelt eine 512GB SSD die keine HDD extra zur Seite braucht, da ich nur eine Hand voll, vornehmlich ältere Games drauf habe.
Warum wollte ich dann diese HDD eigentlich testen?
Eigentlich sehe ich den Sinn von HDDs mittlerweile nicht mehr im PC selbst, sondern im Homeserver oder NAS.
Da ich nur recht geringe Anforderungen habe, gibt es bei mir nur eine System-SSD und eine Daten-HDD im Server; kein Raid und normal auch keine zweite HDD, da Speicherplatz bei mir bisher nicht das Thema war (Das Backup findet entsprechend in einem zweiten Rechner statt). Das ist nur in den letzten 3 Wochen mal der Fall gewesen, in der die WD Red und die Samsung F1 mal parallel im Server liefen, weil ich dank Umrüstung auf SAT-Recording im Server nun doch etwas mehr Speicherplatz brauche. (Ohne den Test der Barracuda Pro hätte ich wohl nach Weihnachten eine neue 3-4TB HDD besorgt)
Die Seagate wird daher bei mir sicherlich keine massive Belastung erfahren, allerdings werde ich den Test denke ich in 2-3 Wochen um die Erfahrungswerte erweitern können, die ich mit dem Homeserver dann noch sammeln kann. Dabei werde ich auch die parallele Nutzung von den NAS-Funktionen des Servers zusammen mit Aufnahme von Fernsehprogrammen auf die HDD genauer beobachten.
Die Schreibraten von etwas über 200MB/s sind aber dahingehend eigentlich ausreichend, da der Server nur mit 1GBit angebunden ist, und somit bei etwa 100MB/s eh Schluss ist mit HDD Last durch das Netzwerk.
Da die Aufnahme parallel nicht ansatzweise die Datenrate erzeugen kann, dass die HDD an die Grenzen kommt, sehe ich da kein Problem. Außerdem ist davon aus zu gehen, dass ich nur selten das "Problem" der parallelen Zugriffe erzeugen werde, denn die meisten Aufnahmen finden bei mir statt, wenn ich nicht zu Hause bin, oder eh nicht am PC bin
Noch ein Punkt der auffällig ist:
Ich habe ja im oberen Verlauf speziell mit etwas älteren HDDs verglichen, und bei der Montage in etwa ebenso alten Cases fällt auf, dass die Montagegewinde bei HDDs offenbar nicht mehr dem alten Stand entsprechen.
Dies macht bei meiner Anwendung zwar quasi kein Problem, allerdings habe ich auch Cases, wo dies zu Problemen führen kann. Dies betrifft sowohl die Montagepunkte unten, als auch seitlich.
Fazit:
Wer eine HDD für eine Nutzung abseits eines Silent-Datengrabs sucht, dürfte bei der Barracuda Pro Serie ein interessantes Produkt finden. Vor allem für User mit Nutzung der HDD im Semi-Professionellen-Computing-Umfeld, wo die Systeme 24/7 laufen, kann die HDD eine Lösung sein. Man sollte sich aber klar sein, dass es sich noch immer nicht um eine offizielle NAS-HDD handelt, was eine Nutzung im Homeserver bzw. NAS nur dann sinnig werden lässt, wenn dort die Anforderungen (anwendungstypisch) eher gering sind. Ich werde die HDD im Homeserver testen, wo die HDD bei Nichtnutzung wohl rel. oft im Spindown landen wird. Zwei HDDs davon würde ich dann im Server auch nicht nutzen wollen, wenn man nicht gerade eine Montagesituation wie z.B. ein einem Antec P180/P182 vorfindet, wo die HDDs extrem gut vom Case entkoppelt werden und eine Lüftung der HDDs extrem gut möglich ist. Für solche Anwendungen gibt es bei allen Herstellern dann entsprechend andere Serien.
Die Barracuda Pro trifft meiner Meinung nach mit der 24/7 Eignung und den Kennwerten die Zielgruppe der etwas anspruchsvolleren User recht gut. Im Prinzip ist die HDD quasi ein HDD-Gegenstück zur Titan X oder Vega FE; ein Prosumer-Produkt, dass mit dem Rescue Feature auch durchaus ein Ass im Ärmel mit bringt (*). Dass das ganze natürlich seinen Preis hat, ist ein Punkt, den man nicht von der Hand weisen kann. Während man eine 2TB Barracuda Compute in Preisvergleichen ab etwa 57-60€ findet, kommt das 2TB Barracuda Pro Gegenstück stolze 119€ (Stand 06.12.2017; etwa 21:00 Abends). Im Schnitt erhält man zum Preis der Barracuda Pro immer jeweils das 2TB größere Modell der Compute, sofern noch verfügbar. Je nach Anwendung sind diese Aufpreise aber ggf. mit den entsprechend höheren Workload- und Betriebsstunden, die seitens Seagate freigegeben sind, durchaus gut angelegt. Hier muss eben doch recht individuell das Anwendungsgebiet betrachtet werde.
Es gibt also zwar kein allgemeines "Ich kann den Kauf jedem nur empfehlen", aber eine Empfehlung für User mit erhöhten Ansprüchen sehe ich da schon. Für ein reines Datengrab wäre diese HDD ja aber auch zu schade.
(*)
Bitte hier bedenken, dass die professionelle Anwendung von HDDs heutzutage schon Einzug in den Privatbereich findet, wenn NAS-Systeme mit mehreren HDDs auf engem Raum und entsprechender Leistungsanforderung eben im Haushalt genutzt werden.
zu aller erst möchte ich mich bei HW-Luxx und Seagate für die Möglichkeit bedanken, ein Review zu der 6 TB HDD von Seagate der Barracuda Pro Serie machen schreiben zu dürfen. Außerdem muss ich mich entschuldigen, dass ich etwas über die 4 Wochen hinaus benötigt habe, allerdings kamen mir doch ein paar Dinge dazwischen, die ich hier aber nicht als Ausreden nutzen will und werde; daher Schande über mich, dass ich den Zeitrahmen nicht eingehalten habe
Ich will auch gar nicht lang drum herum schreiben, kommen wir am besten gleich zum Hauptakteur des Reviews.
Es geht um eine 3,5" HDD, wie man sie eigentlich seit ewig und drei Tagen kennt. Besonders dürfte eigentlich auf den aller ersten Blick nur sein:
- Das Pro bei Barracuda
- 6TB Größenangabe
- 24/7 Freigabe (sofern man das Datenblatt bemüht)
Die Grunddaten laut Datenblatt sind dann:
Merkmal | Wert |
Formfaktor | 3,5" |
Cache | 256MB |
Interface | SATA mit bis zu 6GBit/s |
Lese- und Schreibgeschwindigkeit | bis zu 220MB/s |
Drehzahl | 7200UPM |
Maximale Betriebsstunden im Jahr | 8760 Stunden |
Workload pro Jahr | bis 300TB |
Garantiezeitraum | 5 Jahre |
Betriebstemperaturen | 0 bis 60 °C HDD-Case-Temperatur |
Lagertemperaturen: | -40 bis 70 °C |
Ein wirkliche Besonderheit der Barracuda Pro-Serie ist die Datenwiederherstellung im Defektfall.
Hierbei handelt es sich um einen Datenrettungsservice von Seagate für den Kunden.
Man sollte zwar deshalb nicht auf eine Datensicherung verzichten, aber ein doppeltes Netz hat noch keinem Hochseilartisten geschadet, von daher ist dies durchaus ein Punkt, der dem ein oder anderen interessierten Kunden vielleicht zur Pro greifen lässt. Hier darf man also von einem Plus sprechen, gegenüber anderen HDDs.
Nach diesen Daten ist die Zielgruppe für diese HDD also eher im Bereich der User zu finden, die den PC sehr viel nutzen, eine Speicherkapazität ab 2TB suchen, denn die Barracuda Pro Serie ist erst ab 2TB zu haben. Allerdings ist erst die 6TB Version von den Kennwerten zu den größeren Modellen bis 12TB gleich. Die 2TB Version muss sowohl beim Cache als auch bei der Lese- und Schreibrate etwas zurückstehen; die 4TB Version nur beim Cache.
Das Review:
Was soll man an einer HDD eigentlich noch testen? Die Frage kann man sich heutzutage durchaus stellen, denn viele User nutzen eine HDD heute eher als Datengrab, seit dem sich die SSDs vor allem im System-Datenträger-Bereich auf sehr breiter front durchgesetzt haben.
Nichtsdestotrotz haben natürlich auch Leistungswerte in einem Test etwas zu suchen. Schließlich will man ja wissen wie schnell so eine HDD die Daten von der SSD aufnehmen kann.
Interessant dürfte für die User solcher HDDs sicherlich sein, wie sich die HDDs in den letzten Jahren so entwickelt haben. Zu diesem Vergleich habe ich Messwerte von einer Samsung F1 320GB (7200UPM) und einer WD RED 1TB (5400UPM) zum Vergleich dabei. Anzumerken ist, dass ich für die erste Version der Auswertung die Messung der WD RED etwas unfair, bei ca. 80% Füllgrad gemacht habe, währen die Samsung F1 nur etwa 15Gb Daten beinhaltete, und die Seagate Barracuda Pro sogar leer war.
Diesen Vergleich werde ich noch mal nach dem Austausch der WD Red durch die Barracuda Pro im Homeserver wiederholen, so bald die WD-Red dann leer ist. (Dies wird aber wohl erst mit dem Update inkl. erster Erfahrungswerte der HDD im Server kommen)
Bei der Betrachtung der sequenziellen Schreib- und Leseraten sieht man bei der WD Red relativ deutlich, dass der Füllgrad hier Einfluss haben muss. Die WD Red fällt lesend hinter die Samsung F1 zurück, kann schreibend aber mit der Samsung mithalten. Die WD RED zeigt, dass über die Jahre zwsichen der F1 zur WD Red immerhin die UPM-Zahl bei etwa gleicher Leistung reduziert werden konnte.
Gegen die Seagate Barracuda Pro zeigt sich dann aber doch noch ein deutlicher Schritt nach vorn. Verglichen mit der fast leeren Samsung F1 ist die Barracuda quasi doppelt so schnell beim Lesen und etwa 2,5 mal so schnell beim Schreiben.
Bei den 4k Werten ist die Barracuda lesend etwa 50% vor den anderen beiden zu sehen, beim Schreiben staffelt sich die Leistung nach dem Alter. Während samsings F1 gerade so die 1MB Marke knackt, ist die WD bei fast 1,8MB und die Seagate bringt es auch deutlich über 2,5MB.
Interessant ist, dass die 4k-64Thrd Werte zeigen, dass die WD mit der parallelen Anforderung im schreiben ein Problem hat (wahrscheinlich wegen dem Füllgrad?)
Aber auch hier zeigt die neue Seagate eben, dass sich etwas getan hat bei den HDDs.
Auch das Kopier-Benchmark von AS SSD Bench zeigt eine deutliche Steigerung der Leistungswerte der Barracuda Pro gegenüber den alten Samsung F1 und WD Red-HDDs. Auch hier scheint der Füllgrad der WD RED eine rolle zu spielen, denn Werte unterhalb der Samsung F1 passen so nicht wirklich zur 1TB WD Red.
Macht dass jetzt die SSD als System-Datenträger überflüssig? Nein, denn selbst eine eigentlich eher "nicht empfehlenswerte" SanDisk SDSSDP128G-G25 ist der Seagate in jedem der Messwerte, bis auf das sequenzielle Schreiben deutlich überlegen.
Trotzdem hab ich die HDD kurz mit Win10 bespielt um mal zu sehen, ob das gefühlt nutzbar ist.
Ergebnis: Ja es ist nutzbar und zumindest das öffnen von Edge oder nem Mailprogramm ist jetzt gefühlt nicht deutlich anders als von einer SSD. Hier spielen also eher andere Punkte eine Rolle. Rein gefühlt wäre also auch heute noch ein Office-PC, der viel Speicher braucht, eine 2TB Barracuda oder größer, als System-Platte nutzbar. Das macht aber natürlich nur Sinn, wenn die HDD zwingend gleich nötig ist, sonst wäre eine SSD trotzdem das sinnvollere System-Medium.
Ich habe sogar die HDD als einzeldatenträger benutzt um etwas World of Warcraft an zu testen, allerdings ist der Ladevorgang von der Charakterauswahl bis zum Spielen mit ca. 60 Sekunden im Testsystem dann doch deutlich mehr, als ein laden von SSD oder auch nur mit System SSD und Daten-HDD. Einen weiterführenden Vergleich habe ich mir dann dahingehend gespart. Dass ein Laden von WoW von der HDD bei Nutzung einer System HDD dann schneller geht (etwa 30 Sekunden) ist kaum verwunderlich, die SSD kann an diesem Punkt nochmals Zeit gut machen, wobei hier werte von 15-25 Sekunden, je nach SSD, Restsystem usw. eine Vergleich eigentlich zu einem Thema machen, was man in ein extra Review auslagern müsste
Die Betriebsgeräusche:
Was einem bei (wirklich) alten HDDs ein fällt, dürfte das rel. laute Betriebsgeräusch sein, wenn man an die alten IDE-HDDs denkt, die aber auch noch deutlich hörbare Lese und Schreibzugriffe hatten.
Das ist natürlich schon bei einer Samsung F1 keine so dermaßen wahrnehmbare Geräuschkulisse mehr, jedoch kann man normal diese Zugriffe doch von der reinen Drehzahlkulisse unterscheiden.
Bei der WD hat man den gleichen Eindruck; ohne professionelle Messgeräte maße ich mir hier nicht mehr als subjektive Wahrnehmung an; die HDD sei gar nicht an. Das ist natürlich nicht unerheblich der Drehzahl von nur 5400 UPM geschuldet, die eine Leistung zur folge hat, die eben auch nicht mit einer Barracuda Pro mit halten kann.
Faktisch merkt man bei der Seagate dann aber ein etwas anderes Geräuschverhalten. Während man die 7200UPM eben nicht ganz unhörbar bekommt, gehen die Lese- und Schreibzugriffe schon in dieser Drehzahlgeräuschkulisse fast gänzlich unter. Mir persönlich ist das recht hochfrequente Geräusch der Drehzahl eigentlich schon etwas unangenehm.
Nicht dass jetzt der Eindruck auf kommt, die HDD wäre laut, das kann man so definitiv nicht sagen, allerdings ist für meine, von SSDs verwöhnten Ohren, eine HDD mittlerweile eine im PC deutlich wahrnehmbare Komponente. Ich habe normalerweise eben aus diesem Grund nur noch SSDs oder maximal noch 2,5" HDDs mit 5400UPM im System, die einfach nicht aus dem Case zu hören sind
Im "Büro" werkelt eine 512GB SSD die keine HDD extra zur Seite braucht, da ich nur eine Hand voll, vornehmlich ältere Games drauf habe.
Warum wollte ich dann diese HDD eigentlich testen?
Eigentlich sehe ich den Sinn von HDDs mittlerweile nicht mehr im PC selbst, sondern im Homeserver oder NAS.
Da ich nur recht geringe Anforderungen habe, gibt es bei mir nur eine System-SSD und eine Daten-HDD im Server; kein Raid und normal auch keine zweite HDD, da Speicherplatz bei mir bisher nicht das Thema war (Das Backup findet entsprechend in einem zweiten Rechner statt). Das ist nur in den letzten 3 Wochen mal der Fall gewesen, in der die WD Red und die Samsung F1 mal parallel im Server liefen, weil ich dank Umrüstung auf SAT-Recording im Server nun doch etwas mehr Speicherplatz brauche. (Ohne den Test der Barracuda Pro hätte ich wohl nach Weihnachten eine neue 3-4TB HDD besorgt)
Die Seagate wird daher bei mir sicherlich keine massive Belastung erfahren, allerdings werde ich den Test denke ich in 2-3 Wochen um die Erfahrungswerte erweitern können, die ich mit dem Homeserver dann noch sammeln kann. Dabei werde ich auch die parallele Nutzung von den NAS-Funktionen des Servers zusammen mit Aufnahme von Fernsehprogrammen auf die HDD genauer beobachten.
Die Schreibraten von etwas über 200MB/s sind aber dahingehend eigentlich ausreichend, da der Server nur mit 1GBit angebunden ist, und somit bei etwa 100MB/s eh Schluss ist mit HDD Last durch das Netzwerk.
Da die Aufnahme parallel nicht ansatzweise die Datenrate erzeugen kann, dass die HDD an die Grenzen kommt, sehe ich da kein Problem. Außerdem ist davon aus zu gehen, dass ich nur selten das "Problem" der parallelen Zugriffe erzeugen werde, denn die meisten Aufnahmen finden bei mir statt, wenn ich nicht zu Hause bin, oder eh nicht am PC bin
Noch ein Punkt der auffällig ist:
Ich habe ja im oberen Verlauf speziell mit etwas älteren HDDs verglichen, und bei der Montage in etwa ebenso alten Cases fällt auf, dass die Montagegewinde bei HDDs offenbar nicht mehr dem alten Stand entsprechen.
Dies macht bei meiner Anwendung zwar quasi kein Problem, allerdings habe ich auch Cases, wo dies zu Problemen führen kann. Dies betrifft sowohl die Montagepunkte unten, als auch seitlich.
Fazit:
Wer eine HDD für eine Nutzung abseits eines Silent-Datengrabs sucht, dürfte bei der Barracuda Pro Serie ein interessantes Produkt finden. Vor allem für User mit Nutzung der HDD im Semi-Professionellen-Computing-Umfeld, wo die Systeme 24/7 laufen, kann die HDD eine Lösung sein. Man sollte sich aber klar sein, dass es sich noch immer nicht um eine offizielle NAS-HDD handelt, was eine Nutzung im Homeserver bzw. NAS nur dann sinnig werden lässt, wenn dort die Anforderungen (anwendungstypisch) eher gering sind. Ich werde die HDD im Homeserver testen, wo die HDD bei Nichtnutzung wohl rel. oft im Spindown landen wird. Zwei HDDs davon würde ich dann im Server auch nicht nutzen wollen, wenn man nicht gerade eine Montagesituation wie z.B. ein einem Antec P180/P182 vorfindet, wo die HDDs extrem gut vom Case entkoppelt werden und eine Lüftung der HDDs extrem gut möglich ist. Für solche Anwendungen gibt es bei allen Herstellern dann entsprechend andere Serien.
Die Barracuda Pro trifft meiner Meinung nach mit der 24/7 Eignung und den Kennwerten die Zielgruppe der etwas anspruchsvolleren User recht gut. Im Prinzip ist die HDD quasi ein HDD-Gegenstück zur Titan X oder Vega FE; ein Prosumer-Produkt, dass mit dem Rescue Feature auch durchaus ein Ass im Ärmel mit bringt (*). Dass das ganze natürlich seinen Preis hat, ist ein Punkt, den man nicht von der Hand weisen kann. Während man eine 2TB Barracuda Compute in Preisvergleichen ab etwa 57-60€ findet, kommt das 2TB Barracuda Pro Gegenstück stolze 119€ (Stand 06.12.2017; etwa 21:00 Abends). Im Schnitt erhält man zum Preis der Barracuda Pro immer jeweils das 2TB größere Modell der Compute, sofern noch verfügbar. Je nach Anwendung sind diese Aufpreise aber ggf. mit den entsprechend höheren Workload- und Betriebsstunden, die seitens Seagate freigegeben sind, durchaus gut angelegt. Hier muss eben doch recht individuell das Anwendungsgebiet betrachtet werde.
Es gibt also zwar kein allgemeines "Ich kann den Kauf jedem nur empfehlen", aber eine Empfehlung für User mit erhöhten Ansprüchen sehe ich da schon. Für ein reines Datengrab wäre diese HDD ja aber auch zu schade.
(*)
Bitte hier bedenken, dass die professionelle Anwendung von HDDs heutzutage schon Einzug in den Privatbereich findet, wenn NAS-Systeme mit mehreren HDDs auf engem Raum und entsprechender Leistungsanforderung eben im Haushalt genutzt werden.
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