Terr0rSandmann
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Vorgeschichte:
Nachdem ich mit meinen Phonak Audeo PFE 111 einfach nicht mehr so wirklich zufrieden war (da der klanglische Unterschied [qualitativ] zwischen dem Audeo PFE und dem DT880 einfach zu groß war) musste nun ein neuer IEM her. Da ich zudem mit dem Gedanken gespielt habe mir einen DT990 als spaßigen Zweitkopfhörer zu kaufen, war der Gedanke, dass der neue IEM diesen Job ja eigentlich auch übernehmen könnte.
Ja, so begann dann die Suche nach dem passenden IEM.
Nach mehrmaligen Probehören ergatterte ich mir einen gebrauchten Ultimate Ears Triple Fi 10.
Hinzu kam dann 1 Woche später ein Westone 4.
Zudem hatte ich mir einen Demohörer vom Fischer Audio Brainwavz B2 schicken lassen.
Diese 3 InEars traten also zusammen mit den schon länger vorhandenen den Audeo PFE 111 miteinander/gegeneinander an.
Ich werde also im nun folgenden Kurzreview die 4 IEMs vergleichen und meine teils subjektive Meinung kund geben.
Vorwort:
Ich gehe hier nicht explizit auf die Bühne ein, da meine Musiksammlung dafür nicht sonderlich gut geeignet ist.
Es ist aber vorab zu sagen, dass alle Testprobanten eine für mich als gut empfundene Bühnendarstellung haben, ich diese aber nicht im Detail erläutern möchte/kann.
Ich möchte hier auch erwähnen, dass das kein richtiger "Kampf" ist. Da dies auch ziehmlich unfähr wäre. Der günstigste Proband ist ein 1 Wege InEar mit 1 Treiber je Ohrhörer zu aktuell 110€, der teuerste IEM ist ein 3 Wege InEar mit 4 Treibern je Ohrhörer und kostet ~380€. Da wird sofort klar, wer bei solch Duell als Sieger hervor geht.
Sinn des Review ist eher es, euch die einzelnen InEars näher zu bringen, falls ggf wer auf der Suche nach neuen InEars ist oder sich einfach nur so für das Thema interessiert.
Bild der Testkandidaten:
(W4, UE TF 10, B2, PFE 111)
(OVP der Brainwavz B2 nicht vorhanden, da Demohörer)
(Größenunterschied Audeo PFE 111 & UE TF 10)
(Durchmesserunterschied Audeo PFE 111 & UE TF 10)
Technische Daten (Kurzfassung):
Phonak Audeo PFE 111
Treiber: 1 Balanced Armature Treiber
Wege: 1 Weg
Frequenzbereich: 5 Hz – 17 kHz
Schalldruckpegel: 107 dB
Impedanz: 32 Ohm @ 1 kHz
Kabellänge: 120 cm
Gewicht: ~14 Gramm
Ultimate Ears Triple Fi 10
Treiber: 3 Balanced Armature Treiber
Wege: 2 Wege
Frequenzbereich: 20 Hz – 16 kHz
Schalldruckpegel: 117 dB
Impendanz: 32 Ohm @ 1 khz
Kabellänge: 116 cm (austauschbar)
Gewicht: ~18 Gramm
Fischer Audio Brainwavz B2
Treiber: 2 Balanced Armature Treiber
Wege: 2 Wege
Frequenzbereich: 20 Hz - 20 kHz
Empfindlichkeit: 110 dB
Impedanz: 40 Ohm @ 1 kHz
Kabellänge: 130 cm
Gewicht: ~15 Gramm
Westone 4
Treiber: 4 Balanced Armature Treiber
Wege: 3 Wege
Frequenzbereich: 10 Hz - 18 kHz
Empfindlichkeit: 118 dB
Impedanz: 31 Ohm @ 1 kHz
Kabellänge: 128 cm
Gewicht: ~13 Gramm
Testmusik:
Ich habe ein möglichst großes Spektrum an Musik gehört, sodass ich viele Genres abgedeckt habe und somit meine Bewertung bzw meine Eindrücke gut niederschreiben kann.
Ich habe allerdings nicht vor, auf jedes Lied einzeln einzugehen (wie etwa BMASTER das in seinen Reviews macht), da es sich hier nur um ein Kurzreview handelt.
Gehört wurden Tracks von:
Neelix
Air
La Roux
Tori Amos
Richard Marx
Metallica
Schiller
Böhse Onkelz
Dr. Dre
Soundtracks (Requiem for a Dream, Inception, Tron Legacy, Madagascar)
Der Test:
Phonak Audeo PFE 111 (schwarze Filter):
Ersteindruck: Schicke und recht große Verpackung. Alles schön in weiß gehalten, wirkt edel. Die PFE 111 an sich wirkten relativ klein, aber nicht winzig.
Optik: Wirkten durch das Weiß recht edel, auch wenn die Schriftzüge auf den InEars an sich eher billig wirkten, kann mir vorstellen, dass sie bei häufiger Nutzung und Reibung in der Aufbewahrungstasche abrubbeln.
Verarbeitung: Machten dem Preis entsprechend einen guten Eindruck.
Tragekomfort: Sehr bequem. Was allerdings stört, dass die Ohrbügelhalter nichts taugen. Das Kabel rutscht aus den Gummifassungen raus, wodurch sie eher nutzlos waren. Da hätte man sich eine bessere Lösung einfallen lassen sollen.
Bässe: Wirkten sehr trocken, irgendwie wenig Volumen, aber gute Präzision und Schnelligkeit. Kommen nicht all zu weit runter. Es fehlt hier leider einfach an dem gewissen Etwas, sie wirken etwas wie gewollt und nicht gekonnt (abgesehen von der Präzision & der Schnelligkeit).
Mitten: Durch die schwarzen Filter in den Hintergrund gerückt. Wirkt etwas dumpf. Stimmen kommen aber trotzdem noch relativ gut rüber, es ist also noch gerade so im grünen Rahmen.
Höhen: Wissen zu gefallen. Kommen recht weit hoch und bringen die hohen Details klar und sauber rüber. Es zischelt nichts und sie werden, trotzdem sie recht hoch aufspielen, nicht nervig.
Auflösung: Trotz nur einem Treiber eine recht gute Auflösung (mit grauen Filtern noch besser).
Fazit: Für den Preis definitiv eine Empfehlung wert. Zudem kann man mit den Audeo Filtern das Sounding verändern, je nachdem, wie man sich gerade fühlt. Allerdings ist das Wechseln eine eher fummelige Arbeit und die Filter leiden etwas unter dem häufigen Wechsel.
Ultimate Ears Triple Fi 10:
(Flipside Mod [R & L getauscht])
Ersteindruck: "Mensch, die haben ja eine komische Form". Aber die Farbe war echt schick, schönes metallisches blau/türkis. Verpackung relativ voluminös.
Optik: Viiiiel zu groß. Sie stehen beim Tragen deutlich zu weit aus dem Ohr heraus, sieht einfach schrecklich aus.
Die Optik hat sich bei mir etwas gebessert, wenn ich L und R vertauscht habe (Flipside Mod). Er stand dann nicht mehr ganz so weit aus dem Ohr ab.
Verarbeitung: Das Kabel macht definitiv keinen erstklassigen Eindruck, die InEars an und für sich wirkten aber akzeptabel, kann dort keine ersichtlichen Verarbeungsmängel feststellen.
Tragekomfort: Für eher kleine Ohren/Gehörgängen definitiv nicht geeignet. Es gibt aber auch Leute mit "UE Triple Fi Ohren", die mit dem Tragekomfort gut klar kommen. Ich finde ihn definitiv mit Abstand am schlechtesten von allen getesteten InEars. Zudem drücken sie im Ohr (was aber wieder auf meine zu kleinen Gehörgänge zurück zu führen ist – die ich allerdings immer als durchschnittlich empfand)
Der Komfort hat sich bei mir etwas gebessert, wenn ich L und R vertauscht habe (Flipside Mod)
Bässe: Mit einem Wort ... Hammer. Der Tiefbass ist stark angehoben, der Mittelbass ist auch angehoben. Der Bass ist sehr sehr voluminös, schnell, präzise und spaßig. Es ist der einzige Hörer (egal ob InEar oder Bügelkopfhörer) der Subwooferfeeling aufkommen lässt. Der beste Bass im Bereich der universellen InEars.
Mitten: Die Mitten wirken recht unauffällig, sind allerdings, wenn überhaupt, nur minimal zurückgesetzt. Fügt sich aber gut ins Gesamtklangbild ein.
Höhen: Gehen schon ziehmlich hoch, sind merklich angehoben. Allerdings driften sie dabei nie ins nervige ab. (Achtung, ich komme vom DT880+Yolung U100, bin also sehr starke und grelle Höhen gewohnt. Manch Anderer könnte die Höhen des Triple Fi 10 vllt schon als nervig oder zu hoch empfinden)
Sie bringen Details sehr schön rüber. Bei einigen Tracks hauen sie einen gut ins Gesicht, ähnlich wie es der DT880 macht, klingt echt super
Auflösung: Sehr gute Auflösung, man merkt ihm an, dass er ein 3 Wege IEM ist.
Fazit: Klanglich eine Wucht, bringt massig Spaß mit und ist trotz der spaßigen Abstimmung sehr analytisch. Leider miserabler Tragekomfort und hässliche Optik.
Fischer Audio Brainwavz B2:
Ersteindruck: Hässlich. Diese Farbkombination ist nicht gut gewählt, zudem wirken sie sehr sehr klein.
Optik: Hässlich. (Sorry für die direkte Wortwahl, aber das Wort trifft es am besten)
Verarbeitung: Machen keinen schlechten, aber auch keinen besonders guten Eindruck. Liegt denke ich irgendwo im gesunden Mittelfeld.
Tragekomfort: Relativ bequem, könnte aber besser sein.
Bässe: Klarer, nicht aufdringlicher Bass. Qualität vor Quanität. Schnell und präzise, ihm fehlt es allerdings im Tieftonbereich, kommt nicht so sehr weit runter. Leider hat er mir etwas zu wenig Volumen. Überdeckt/Übertönt aufgrund des nciht zu starken Bass nicht die unteren Mitten.
Mitten: Sehr natürlich, lebendig und homogen. Ggf minimalst abgesenkt. Sind aber eher unauffällig und drängen sich nicht in den Vordergrund.
Höhen: Sehr detailreiche und kristallklare Höhen, kommt recht weit hoch. Trotzdem die Höhen angehoben sind und sich somit etwas in den Vordergrund drängen, wirken sie nie anstrengend oder nervig. Es zischelt und zischt auch nichts. Gefallen mir sehr gut.
Auflösung: Gute Auflösung, alles ist sehr gut ortbar. Instrumente lassen sich klar und differenziert heraus hören. Auf Niveau vom 3 Wege IEM, trotzdem er nur ein 2 Wege IEM ist.
Fazit: Ihm wird nachgesagt, er habe ein UE TF 10 Sounding, was ich so nicht richtig bestätigen kann. Der TF 10 hat einen umwerfend voluminösen Bass, was der B2 definitiv nicht hat. Er ist auch keine Badewanne, wie viele sagen, da die Bässe eigentlich eher neutral sind, vllt max 1 – 2 db angehoben. Wenn er eine Badewanne ist, dann in etwa wie ein DT880, der auf dem Papier (Frequenzkurve) auch eine minimale Badewanne ist. Er ist dem DT880 übrigens vom Sounding her sehr änhlich.
Westone 4:
Ersteindruck: Wow, schicke und edle Verpackung. Was allerdings sofort auffiel ... 400€ und man bekommt einen Hörer aus reinem Plastik? Der nächste "Schock", made in China war auf der OVP zu lesen.
Optik: Sieht recht gut aus, zudem durch das viele Schwarz relativ schlicht.
Verarbeitung: Machten durch das Plastik zwar keinen guten Eindruck, allerdings ist das Plastik sehr gut verarbeitet und lässt keine Schwachstellen erkennen. Das Kabel ist sehr dünn und flexibel und zählt zu den wohl besten Kabeln der Universal InEars.
Tragekomfort: Sehr sehr bequem, passt wie angegossen. Die ergonomische Form ist die wohl Beste im Bereich der Universal IEMs. Man kann damit problemlos einschlafen oder über viele viele Stunden problemlos Musik hören.
Bässe: Trotz der 2 Basstreiber je Hörer definitiv kein Bassmonster, der die Mitten maßlos in den Hintergrund stellt. Sehr sehr homogener Bass. Die Basstreiber zeigen nur dann was sie können, wenn es vom DJ/Produzenten/what ever auch so gewollt ist. Mir fällt da ein toller Vergleich ein... Der Bass ist mit dem Motor eines 600PS Bentley zu vergleichen. Eigentlich gleitet er smooth vor sich hin, wenn man die Motorpower aber mal wirklich braucht, dann wird er zum Beast.
In Tracks in denen ein starker Bass gewollt ist, da fängt der W4 an ordentlich auf die Kacke zu hauen, aber all das, ohne die Mitten zu überdröhnen. Zudem sehr sehr präzise und schnell. Das Volumen ist genau richtig. Sie kommen zudem sehr weit runter. Eigentlich nahezu perfekt ohne merkliche Schwäche.
Mitten: Die Mitten sind wohl minimal zurück genommen und klingen leicht warm. Stimmen klingen sehr natürlich, und echt. Ansonsten eher unauffällig.
Höhen: Kristallklare Höhen ohne jeglische Schwäche oder Nervfaktor. Kein Zischeln, keine Überpräsenz, aber auch nicht abrollend, wie es beispielsweise beim UM2 und UM3x noch der Fall ist.
Auflösung: 3 Wege Treiber auf hohem Niveau. Die Auflösung ist sehr sehr gut. Man hört echt jedes Instrument raus. Die Auflösung ist echt erstklassig und die Beste im Testfeld und auch so ganz weit oben bei den Universal-IEMs.
Fazit: Ich zitiere mal Bad_Robot aus dem HiFi-Forum .. er klingt sehr erwachsen ohne jegliche Schwäche. Der im Gesamtpaket wohl beste Universal-InEar den ich bisher gehört habe (und das waren wohl nahezu alle). Der perfekte Allrounder. Er spielt fetten Bass, wenn es denn gewollt ist, eignet sich aufgrund des Soundings, der Auflösung und der Bühne allerdings auch perfekt für Klassik, Jazz und co. Er wird aufgrund des Soundings eigentlich nie anstrengend.
Endfazit:
Ursprünglich wollte ich einen InEar haben, der die ~300€ nicht überschreitet. Wo bin ich gelandet? Ich habe nun sowohl den UE TF 10 für 240€, als auch den Westone 4 für 370€. Zudem geht der UE TF 10 Anfang 2012 zum reshellen (anderes Gehäuse – Custom mit Ohranpassung).
Mein klanglischer Sieger ist wohl der UE TF 10, der mit seinem Sounding einfach tierisch Spaß macht. Kristallklare Höhen, fetter subwoofermäßiger Bass, aber trotzdem analytische Fähigkeiten die zu überzeugen wissen. Der Tragekomfort und die Optik ist allerdings die wohl Schlechteste bei den High End Universal-InEars und vor allen von denen, die ich hier im Review aufgeführt habe.
Das beste Gesamtpaket bot mir der W4. Er sieht gut aus, er sitzt perfekt (für einen Universal-IEM) und der Klang ist sehr sehr gut und ausgewogen. Ein perfekter Allrounder halt.
Mein p/l Sieger ist der B2, der, wie ich finde, im Sound und Technik dem Audeo PFE definitiv überlegen ist und in der selben Preisliga spielt. Leider lässt er sich nur von einem Online Händler in Deutschland beziehen. (www.headsound.de) Wem meine Beschreibung zu diesem Hörer gefiel, kann sich gerne einen Demohörer schicken lassen.
Nachdem ich mit meinen Phonak Audeo PFE 111 einfach nicht mehr so wirklich zufrieden war (da der klanglische Unterschied [qualitativ] zwischen dem Audeo PFE und dem DT880 einfach zu groß war) musste nun ein neuer IEM her. Da ich zudem mit dem Gedanken gespielt habe mir einen DT990 als spaßigen Zweitkopfhörer zu kaufen, war der Gedanke, dass der neue IEM diesen Job ja eigentlich auch übernehmen könnte.
Ja, so begann dann die Suche nach dem passenden IEM.
Nach mehrmaligen Probehören ergatterte ich mir einen gebrauchten Ultimate Ears Triple Fi 10.
Hinzu kam dann 1 Woche später ein Westone 4.
Zudem hatte ich mir einen Demohörer vom Fischer Audio Brainwavz B2 schicken lassen.
Diese 3 InEars traten also zusammen mit den schon länger vorhandenen den Audeo PFE 111 miteinander/gegeneinander an.
Ich werde also im nun folgenden Kurzreview die 4 IEMs vergleichen und meine teils subjektive Meinung kund geben.
Vorwort:
Ich gehe hier nicht explizit auf die Bühne ein, da meine Musiksammlung dafür nicht sonderlich gut geeignet ist.
Es ist aber vorab zu sagen, dass alle Testprobanten eine für mich als gut empfundene Bühnendarstellung haben, ich diese aber nicht im Detail erläutern möchte/kann.
Ich möchte hier auch erwähnen, dass das kein richtiger "Kampf" ist. Da dies auch ziehmlich unfähr wäre. Der günstigste Proband ist ein 1 Wege InEar mit 1 Treiber je Ohrhörer zu aktuell 110€, der teuerste IEM ist ein 3 Wege InEar mit 4 Treibern je Ohrhörer und kostet ~380€. Da wird sofort klar, wer bei solch Duell als Sieger hervor geht.
Sinn des Review ist eher es, euch die einzelnen InEars näher zu bringen, falls ggf wer auf der Suche nach neuen InEars ist oder sich einfach nur so für das Thema interessiert.
Bild der Testkandidaten:
(W4, UE TF 10, B2, PFE 111)
(OVP der Brainwavz B2 nicht vorhanden, da Demohörer)
(Größenunterschied Audeo PFE 111 & UE TF 10)
(Durchmesserunterschied Audeo PFE 111 & UE TF 10)
Technische Daten (Kurzfassung):
Phonak Audeo PFE 111
Treiber: 1 Balanced Armature Treiber
Wege: 1 Weg
Frequenzbereich: 5 Hz – 17 kHz
Schalldruckpegel: 107 dB
Impedanz: 32 Ohm @ 1 kHz
Kabellänge: 120 cm
Gewicht: ~14 Gramm
Ultimate Ears Triple Fi 10
Treiber: 3 Balanced Armature Treiber
Wege: 2 Wege
Frequenzbereich: 20 Hz – 16 kHz
Schalldruckpegel: 117 dB
Impendanz: 32 Ohm @ 1 khz
Kabellänge: 116 cm (austauschbar)
Gewicht: ~18 Gramm
Fischer Audio Brainwavz B2
Treiber: 2 Balanced Armature Treiber
Wege: 2 Wege
Frequenzbereich: 20 Hz - 20 kHz
Empfindlichkeit: 110 dB
Impedanz: 40 Ohm @ 1 kHz
Kabellänge: 130 cm
Gewicht: ~15 Gramm
Westone 4
Treiber: 4 Balanced Armature Treiber
Wege: 3 Wege
Frequenzbereich: 10 Hz - 18 kHz
Empfindlichkeit: 118 dB
Impedanz: 31 Ohm @ 1 kHz
Kabellänge: 128 cm
Gewicht: ~13 Gramm
Testmusik:
Ich habe ein möglichst großes Spektrum an Musik gehört, sodass ich viele Genres abgedeckt habe und somit meine Bewertung bzw meine Eindrücke gut niederschreiben kann.
Ich habe allerdings nicht vor, auf jedes Lied einzeln einzugehen (wie etwa BMASTER das in seinen Reviews macht), da es sich hier nur um ein Kurzreview handelt.
Gehört wurden Tracks von:
Neelix
Air
La Roux
Tori Amos
Richard Marx
Metallica
Schiller
Böhse Onkelz
Dr. Dre
Soundtracks (Requiem for a Dream, Inception, Tron Legacy, Madagascar)
Der Test:
Phonak Audeo PFE 111 (schwarze Filter):
Ersteindruck: Schicke und recht große Verpackung. Alles schön in weiß gehalten, wirkt edel. Die PFE 111 an sich wirkten relativ klein, aber nicht winzig.
Optik: Wirkten durch das Weiß recht edel, auch wenn die Schriftzüge auf den InEars an sich eher billig wirkten, kann mir vorstellen, dass sie bei häufiger Nutzung und Reibung in der Aufbewahrungstasche abrubbeln.
Verarbeitung: Machten dem Preis entsprechend einen guten Eindruck.
Tragekomfort: Sehr bequem. Was allerdings stört, dass die Ohrbügelhalter nichts taugen. Das Kabel rutscht aus den Gummifassungen raus, wodurch sie eher nutzlos waren. Da hätte man sich eine bessere Lösung einfallen lassen sollen.
Bässe: Wirkten sehr trocken, irgendwie wenig Volumen, aber gute Präzision und Schnelligkeit. Kommen nicht all zu weit runter. Es fehlt hier leider einfach an dem gewissen Etwas, sie wirken etwas wie gewollt und nicht gekonnt (abgesehen von der Präzision & der Schnelligkeit).
Mitten: Durch die schwarzen Filter in den Hintergrund gerückt. Wirkt etwas dumpf. Stimmen kommen aber trotzdem noch relativ gut rüber, es ist also noch gerade so im grünen Rahmen.
Höhen: Wissen zu gefallen. Kommen recht weit hoch und bringen die hohen Details klar und sauber rüber. Es zischelt nichts und sie werden, trotzdem sie recht hoch aufspielen, nicht nervig.
Auflösung: Trotz nur einem Treiber eine recht gute Auflösung (mit grauen Filtern noch besser).
Fazit: Für den Preis definitiv eine Empfehlung wert. Zudem kann man mit den Audeo Filtern das Sounding verändern, je nachdem, wie man sich gerade fühlt. Allerdings ist das Wechseln eine eher fummelige Arbeit und die Filter leiden etwas unter dem häufigen Wechsel.
Ultimate Ears Triple Fi 10:
Ersteindruck: "Mensch, die haben ja eine komische Form". Aber die Farbe war echt schick, schönes metallisches blau/türkis. Verpackung relativ voluminös.
Optik: Viiiiel zu groß. Sie stehen beim Tragen deutlich zu weit aus dem Ohr heraus, sieht einfach schrecklich aus.
Die Optik hat sich bei mir etwas gebessert, wenn ich L und R vertauscht habe (Flipside Mod). Er stand dann nicht mehr ganz so weit aus dem Ohr ab.
Verarbeitung: Das Kabel macht definitiv keinen erstklassigen Eindruck, die InEars an und für sich wirkten aber akzeptabel, kann dort keine ersichtlichen Verarbeungsmängel feststellen.
Tragekomfort: Für eher kleine Ohren/Gehörgängen definitiv nicht geeignet. Es gibt aber auch Leute mit "UE Triple Fi Ohren", die mit dem Tragekomfort gut klar kommen. Ich finde ihn definitiv mit Abstand am schlechtesten von allen getesteten InEars. Zudem drücken sie im Ohr (was aber wieder auf meine zu kleinen Gehörgänge zurück zu führen ist – die ich allerdings immer als durchschnittlich empfand)
Der Komfort hat sich bei mir etwas gebessert, wenn ich L und R vertauscht habe (Flipside Mod)
Bässe: Mit einem Wort ... Hammer. Der Tiefbass ist stark angehoben, der Mittelbass ist auch angehoben. Der Bass ist sehr sehr voluminös, schnell, präzise und spaßig. Es ist der einzige Hörer (egal ob InEar oder Bügelkopfhörer) der Subwooferfeeling aufkommen lässt. Der beste Bass im Bereich der universellen InEars.
Mitten: Die Mitten wirken recht unauffällig, sind allerdings, wenn überhaupt, nur minimal zurückgesetzt. Fügt sich aber gut ins Gesamtklangbild ein.
Höhen: Gehen schon ziehmlich hoch, sind merklich angehoben. Allerdings driften sie dabei nie ins nervige ab. (Achtung, ich komme vom DT880+Yolung U100, bin also sehr starke und grelle Höhen gewohnt. Manch Anderer könnte die Höhen des Triple Fi 10 vllt schon als nervig oder zu hoch empfinden)
Sie bringen Details sehr schön rüber. Bei einigen Tracks hauen sie einen gut ins Gesicht, ähnlich wie es der DT880 macht, klingt echt super
Auflösung: Sehr gute Auflösung, man merkt ihm an, dass er ein 3 Wege IEM ist.
Fazit: Klanglich eine Wucht, bringt massig Spaß mit und ist trotz der spaßigen Abstimmung sehr analytisch. Leider miserabler Tragekomfort und hässliche Optik.
Fischer Audio Brainwavz B2:
Ersteindruck: Hässlich. Diese Farbkombination ist nicht gut gewählt, zudem wirken sie sehr sehr klein.
Optik: Hässlich. (Sorry für die direkte Wortwahl, aber das Wort trifft es am besten)
Verarbeitung: Machen keinen schlechten, aber auch keinen besonders guten Eindruck. Liegt denke ich irgendwo im gesunden Mittelfeld.
Tragekomfort: Relativ bequem, könnte aber besser sein.
Bässe: Klarer, nicht aufdringlicher Bass. Qualität vor Quanität. Schnell und präzise, ihm fehlt es allerdings im Tieftonbereich, kommt nicht so sehr weit runter. Leider hat er mir etwas zu wenig Volumen. Überdeckt/Übertönt aufgrund des nciht zu starken Bass nicht die unteren Mitten.
Mitten: Sehr natürlich, lebendig und homogen. Ggf minimalst abgesenkt. Sind aber eher unauffällig und drängen sich nicht in den Vordergrund.
Höhen: Sehr detailreiche und kristallklare Höhen, kommt recht weit hoch. Trotzdem die Höhen angehoben sind und sich somit etwas in den Vordergrund drängen, wirken sie nie anstrengend oder nervig. Es zischelt und zischt auch nichts. Gefallen mir sehr gut.
Auflösung: Gute Auflösung, alles ist sehr gut ortbar. Instrumente lassen sich klar und differenziert heraus hören. Auf Niveau vom 3 Wege IEM, trotzdem er nur ein 2 Wege IEM ist.
Fazit: Ihm wird nachgesagt, er habe ein UE TF 10 Sounding, was ich so nicht richtig bestätigen kann. Der TF 10 hat einen umwerfend voluminösen Bass, was der B2 definitiv nicht hat. Er ist auch keine Badewanne, wie viele sagen, da die Bässe eigentlich eher neutral sind, vllt max 1 – 2 db angehoben. Wenn er eine Badewanne ist, dann in etwa wie ein DT880, der auf dem Papier (Frequenzkurve) auch eine minimale Badewanne ist. Er ist dem DT880 übrigens vom Sounding her sehr änhlich.
Westone 4:
Ersteindruck: Wow, schicke und edle Verpackung. Was allerdings sofort auffiel ... 400€ und man bekommt einen Hörer aus reinem Plastik? Der nächste "Schock", made in China war auf der OVP zu lesen.
Optik: Sieht recht gut aus, zudem durch das viele Schwarz relativ schlicht.
Verarbeitung: Machten durch das Plastik zwar keinen guten Eindruck, allerdings ist das Plastik sehr gut verarbeitet und lässt keine Schwachstellen erkennen. Das Kabel ist sehr dünn und flexibel und zählt zu den wohl besten Kabeln der Universal InEars.
Tragekomfort: Sehr sehr bequem, passt wie angegossen. Die ergonomische Form ist die wohl Beste im Bereich der Universal IEMs. Man kann damit problemlos einschlafen oder über viele viele Stunden problemlos Musik hören.
Bässe: Trotz der 2 Basstreiber je Hörer definitiv kein Bassmonster, der die Mitten maßlos in den Hintergrund stellt. Sehr sehr homogener Bass. Die Basstreiber zeigen nur dann was sie können, wenn es vom DJ/Produzenten/what ever auch so gewollt ist. Mir fällt da ein toller Vergleich ein... Der Bass ist mit dem Motor eines 600PS Bentley zu vergleichen. Eigentlich gleitet er smooth vor sich hin, wenn man die Motorpower aber mal wirklich braucht, dann wird er zum Beast.
In Tracks in denen ein starker Bass gewollt ist, da fängt der W4 an ordentlich auf die Kacke zu hauen, aber all das, ohne die Mitten zu überdröhnen. Zudem sehr sehr präzise und schnell. Das Volumen ist genau richtig. Sie kommen zudem sehr weit runter. Eigentlich nahezu perfekt ohne merkliche Schwäche.
Mitten: Die Mitten sind wohl minimal zurück genommen und klingen leicht warm. Stimmen klingen sehr natürlich, und echt. Ansonsten eher unauffällig.
Höhen: Kristallklare Höhen ohne jeglische Schwäche oder Nervfaktor. Kein Zischeln, keine Überpräsenz, aber auch nicht abrollend, wie es beispielsweise beim UM2 und UM3x noch der Fall ist.
Auflösung: 3 Wege Treiber auf hohem Niveau. Die Auflösung ist sehr sehr gut. Man hört echt jedes Instrument raus. Die Auflösung ist echt erstklassig und die Beste im Testfeld und auch so ganz weit oben bei den Universal-IEMs.
Fazit: Ich zitiere mal Bad_Robot aus dem HiFi-Forum .. er klingt sehr erwachsen ohne jegliche Schwäche. Der im Gesamtpaket wohl beste Universal-InEar den ich bisher gehört habe (und das waren wohl nahezu alle). Der perfekte Allrounder. Er spielt fetten Bass, wenn es denn gewollt ist, eignet sich aufgrund des Soundings, der Auflösung und der Bühne allerdings auch perfekt für Klassik, Jazz und co. Er wird aufgrund des Soundings eigentlich nie anstrengend.
Endfazit:
Ursprünglich wollte ich einen InEar haben, der die ~300€ nicht überschreitet. Wo bin ich gelandet? Ich habe nun sowohl den UE TF 10 für 240€, als auch den Westone 4 für 370€. Zudem geht der UE TF 10 Anfang 2012 zum reshellen (anderes Gehäuse – Custom mit Ohranpassung).
Mein klanglischer Sieger ist wohl der UE TF 10, der mit seinem Sounding einfach tierisch Spaß macht. Kristallklare Höhen, fetter subwoofermäßiger Bass, aber trotzdem analytische Fähigkeiten die zu überzeugen wissen. Der Tragekomfort und die Optik ist allerdings die wohl Schlechteste bei den High End Universal-InEars und vor allen von denen, die ich hier im Review aufgeführt habe.
Das beste Gesamtpaket bot mir der W4. Er sieht gut aus, er sitzt perfekt (für einen Universal-IEM) und der Klang ist sehr sehr gut und ausgewogen. Ein perfekter Allrounder halt.
Mein p/l Sieger ist der B2, der, wie ich finde, im Sound und Technik dem Audeo PFE definitiv überlegen ist und in der selben Preisliga spielt. Leider lässt er sich nur von einem Online Händler in Deutschland beziehen. (www.headsound.de) Wem meine Beschreibung zu diesem Hörer gefiel, kann sich gerne einen Demohörer schicken lassen.
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