Bewerbung Lesertest
Ich und meine Monitor Odyssee
Ich bin ein 41-jähriger Familienvater von zwei Kindern, der in der Nähe von Bonn wohnhaft ist. Seit circa 30 Jahren beschäftige ich mich privat mit Computern, Betriebssystemen, Konsolen, Videospielen, NAS, Einplatinencomputer, Smart Control Komponenten... Ansonsten nehme ich mir mindestens einmal täglich vor, mehr Sport zu machen. Beruflich habe ich eine kaufmännische Berufsausbildung und ein IT-lastiges Studium absolviert. Seit 15 Jahren bin ich im Öffentlichen Dienst im IT-Umfeld tätig. Hier konnte ich unter anderem Erfahrungen in den Bereichen Systemadministration, IT-Architektur, Programmierung, IT-Ausbildung sowie dem Projektmanagement sammeln. Aktuell bin ich für die Einführung und Durchführung von IT-Prozessen nebst deren Dokumentation verantwortlich.
Ja, Monitore und ich… das ist mittlerweile wahrlich eine Odyssee… Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Kindheit, da war ich bezüglich Videospielen von allem begeistert. Und so störte es mich auch überhaupt nicht, auf dem 14-Zoll-Röhrenmonitor meiner Eltern die Win 3.11 Version von Sim City 2000 zu spielen. Im Gegenteil, ich war regelrecht begeistert von der Farbenpracht, die der neue PC meiner Eltern zauberte. Und das sah, aus mir damals unbekannten Gründen, insgesamt auch irgendwie alles besser aus, als auf dem Amiga 500 des Klassenkameraden. Spieletechnisch folgte ein gebrauchter Gameboy, mit dem man immer vor einer Fensterscheibe spielen musste, um was auf dem Display zu erkennen. Gestört hat mich das damals allerdings gar nicht. Und auch an die Goldeneye 007 oder Mario Kart 64 Machtes auf dem 4er-Splitscreen habe ich nur gute Erinnerungen.
Erste Irrfahrt
Nach jahrelangem Sparen und etlichen Ferienjobs fand dann der erste selbst konfigurierte und zusammengebaute PC Einzug ins Jugendzimmer. Und an dieser Stelle ist irgendwas passiert, denn mir reichte auf einmal nicht mehr ein normaler Monitor. Es musste natürlich der neu erhältliche und entsprechend für mein Budget sehr teure
LG Flatron 795FT Plus sein. Das besondere an dem Röhrenmonitor war, dass er eine absolut flache Bildröhre hatte, womit er auf LAN Partys immer wieder Verwunderung auslöste. Und auch die Knöpfe reagierten nicht durch Druck, sondern durch Auflegen des Fingers. Kurz nach Ablauf der Garantie fing das Gerät dann aber leider an zu fiepsen. Anfangs reichte noch ein kleiner Klaps, später fiepste es dann durchweg. Ich war super enttäuscht und entschloss, nie wieder so viel Geld für einen Monitor auszugeben. Der günstige Ersatzmonitor aus dem Media Markt, der auch noch zwei Zoll größer und kontrastreicher war, bestärkte mich in dem Entschluss.
Es folgten Jahre mit diversen Auf- und Umrüstungen des PCs mit nicht nennenswerten günstigen TFT-Monitoren. Den Farben und Kontrasten schenkte ich kaum mehr Beachtung. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass das Bildschirmerlebnis Anfang der 2000er durch die immer größer werdenden TFTs und die immer leistungsfähigeren Grafikkarten stetig anstieg. Während der Ausbildung und des Studiums zockte ich aus Zeitgründen nur noch selten und der Bildschirm wurde Mittel zum Zweck, für die daran erforderlichen Tätigkeiten.
Zweite Irrfahrt
Mit der Anschaffung eines günstigen, aber sehr farbenfrohen 55 Zoll Samsung FHD TV mit 100hz, packte es mich nach Jahren von Beruf, familiären Verpflichtungen und kleinen Kindern dann aber wieder und ich realisierte mein auch hier vorgestelltes Projekt
Mein HTPC/Konsolenersatz in der Schublade. Zwei Jahre war ich immer wieder beindruckt von der Farbenpracht des Samsung Panels und den Immersionen beim Spielen. Das einzige Problem war, dass es mit Maus und Tastatur auf dem Sofa oder dem Boden vor dem TV einfach unbequem war. Für die im kleinen Kreis stattfindenden LAN Partys schaffte ich dann einen
iiyama G-Master GB2766HSU-B1 Red Eagle in 27 Zoll, vornehmlich wegen der zu meiner Hardware passenden Auflösung und Bildwiederholrate, an. Das ich mich jahrelang nicht näher mit Monitoren beschäftigt hatte, merkte ich dieser FHD Budgetentscheidung jedoch relativ schnell an. Trotz VA Panel wirkten die Farben im Vergleich zu den Monitoren meiner Freunde eher matt. Und auch die niedrige PPI machten sich negativ bemerkbar. Ich trennte mich nach einigen LAN Partys dann wieder von dem Gerät.
Zwei Jahre später entschieden wir uns im Freundeskreis, der gegenseitig angetriebenen FPS-Jagd und dem Aufrüstwahn ein Ende zu bereiten und schafften uns gemeinsam die Xbox Series X zum Release an. Dem Aufrüstwahn hat das dann doch nicht so richtig beendet, denn wir „brauchten“ natürlich alle neue TVs mit HDMI 2.1 und 120hz. Entgegen meinem damaligen Entschluss, kam hier allein wegen der Verfügbarkeit kein Budgetgerät in Frage und anders als beim LG, habe ich die Entscheidung bis heute nicht bereut. Das 65 Zoll 4K Highend-Modell Samsung QLED 4K Q95TC (2020) überzeugt mich auch heute noch regelmäßig mit den extrem guten Schwarzwerten auf OLED-Niveau und den prachtvollen Farben. Und wenn das Bildmaterial stimmt, dann braucht man für das HDR 2000 regelrecht eine Sonnenbrille. Dies führt natürlich aber auch dazu, dass der Platz vor dem TV von der Familie heiß begehrt war, was das Zocken in meinen verfügbaren Zeitslots erschwerte.
Dritte Irrfahrt
Dann kam Corona inklusive Home Office und ich dachte mir, dass ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlage. Es musste ein Monitor fürs Arbeiten her, den ich auch für das Zocken mit der Xbox verwenden konnte. Nach den Erfahrungen mit dem iiyama stand zudem fest, dass ich kräftigere Farben und eine höhere PPI wollte. HDMI 2.1 für die 120hz der Xbox Series X war zum damaligen Zeitpunkt bei Monitoren kaum verfügbar und entsprechend teuer. Meine Wahl viel, auch aus Budgetgründen, deshalb auf den
ASUS VP28UQG in 28 Zoll. Dieser hatte zwar nur 60hz, dafür aber 4K. Und obwohl nur ein TN-Panel verbaut ist, bewahrheiteten sich die Userreviews bezüglich der satten Farben. Aus Sicht des Spielens war ich nicht glücklich, aber durchaus zufrieden. Leider stellte sich heraus, dass die ganzen intern entwickelten Anwendungen meines Arbeitgebers nicht richtig skalieren konnten. D.h. die Schriften in der Access-Datenbanken und dem IT-SM Werkzeug im Browser war entweder deutlich zu klein oder hochskaliert unscharf. Hinzu kam, dass ich es – im wahrsten Sinne des Wortes – schmerzlichst vermisste, dass der Monitor nicht höhenverstellbar war. Nach einem Jahr trennte ich mich deshalb genervt auch wieder von diesem Gerät.
Vierte (Halb-)Irrfahrt
Diesmal wollte ich schlauer sein und beschloss, auf den gleichen PPI Wert wie im Büro des Arbeitgebers zu setzen. Die dort stehenden höhenverstellbaren 24 Zoll FHD Geräte stellten die dafür optimierten Anwendungen nämlich scharf dar. 24 Zoll war mir aber zu klein (im Büro habe ich auch zwei nebeneinander davon) und privat Zocken wollte ich auf dem Monitor natürlich auch. Es musste also ein höhenverstellbarer, größerer Monitor mit satten Farben und einem gleichen PPI Wert her. Meine Wahl fiel diesmal auf den
iiyama G-Master GB3266QSU-B1 Red Eagle. Ein 32 Zoll Gerät mit VA-Panel und 1440p Auflösung, dass die Xbox Series X dank 165hz auch mit den für die Konsole maximalen 120hz befeuern kann. Arbeitstechnisch gesehen ist der Monitor für mich ein Traum. Alles wird scharf und angenehm groß dargestellt und dank der höheren Auflösung, habe ich auch mehr Bildbreite zur Verfügung. Insgesamt ist das Arbeiten damit deutlich besser, als mit den zwei 24 Zoll FHD Monitoren im Büro.
Zocken ist auf dem Gerät auch super… wenn man denn mit der Größe zurechtkommt… Ich konnte mich beim Zocken auch nach etlichen Stunden leider nicht an das große Bild gewöhnen. Beim Casual Gaming mit meinem ASRock DeskMini X300 konnte da der (manchmal nicht funktionierende) Fenstermodus in einigen Spielen etwas Abhilfe schaffen. Auf der Xbox Series X gibt es aber keinen Fenstermodus. Ich muss deshalb, trotz 80cm Schreibtischtiefe, auch noch ein Stück mit dem Stuhl zurück, was ich dann als extrem unbequem empfinde. Das hat mich am Ende so gestört, dass sowohl der PC, als auch die Konsole an den Home Office Platz meiner Frau umgezogen sind. Dort steht allerdings nur ein 24 Zoll FHD Business Monitor von Lenovo. Das Bild ist bescheiden, aber immerhin steht der Platz ab dem Nachmittag/Abend für meine Kinder oder mich zur Verfügung. Der ein oder andere kann wohl jetzt nachvollziehen, warum ich anfangs von einer Odyssee sprach.
Unterm Strich ist dies ein absolut unbefriedigender Zustand, für den ich noch eine Lösung suche. Die Lösung könnte tatsächlich der MPG 271QRXDE QD-OLED sein, weshalb ich mich hiermit für den Lesertest bewerbe und gleichzeitig auch allen anderen Bewerbern die Daumen drücke!
Testfokus, Testsetup und Testkriterien
Mein Testfokus liegt nicht rein auf den messbaren Werten des Monitors. Abgesehen davon, dass ich weder Colorimeter noch Spektrofotometer besitze, wurden eben solche Messwerte (
auch jüngst hier bei HardwareLUXX) bereits mehrfach professionell ermittelt. Mein Test fokussiert sich ergänzend dazu mehr auf die subjektiven Eindrücke der Bildqualität. Hierzu wird sich der MPG 271QRXDE QD-OLED in verschiedenen Testsetups in unterschiedlichen Disziplinen gegen andere Bildschirme behaupten müssen. Abgerundet werden sollen die subjektiven Eindrücke durch diverse O-Töne meiner Familie und eines gaming-versierten Freundes. Neben diesen subjektiven „Messungen“ werde ich selbstverständlich auch die zahlreichen allgemeinen Anforderungen (z.B. Ergonomie, Anschlüsse, Software, KVM...) im jeweiligen Testsetup ausführlich betrachten. Nicht von mir als Testkriterien eingestufte Informationen wie z.B. Technische Daten und Lieferumfang werden der Vollständigkeit halber in einer Einleitung untergebracht und sind deshalb nachfolgend kein Bestandteil eines Testsetups.
Testsetup 1: TV Bereich Wohnzimmer
In diesem Testsetup geht es primär um die empfundene Bildqualität. Der MPG 271QRXDE QD-OLED wird direkt neben dem Samsung QLED 4K Q95TC aufgebaut. Beide Bildschirme werden gleichzeitig identische 4K HDR Filme und Xbox Series X Spiele darstellen. Ich bin hier sehr auf den Samsung-Panel-Vergleich zwischen OLED und High-End-QLED gespannt. Folgende Testkriterien werden dafür verglichen und in Fotos/Videos festgehalten:
- Schwarzwerte OLED vs. QLED, Farben und Kontraste, HDR 1000 vs. 2000 (4K HDR Material)
- Bildschärfe 2K vs. 4K, natürlich in Abhängigkeit vom üblichen Sitzabstand
- Xbox-Gaming im Konsolenmodus (diverse Titel und Genre) mit 48Gbps Bandbreite, 120Hz, ALLM und VRR (Ausprägung VRR-Flicker)
- Blickwinkelstabilität und Spiegelung im fensterbedingt sehr hellen Raum
- O-Tone Ehefrau (vornehmlich bezüglich der Film-Bildqualität)
(Vor diesem ersten Testlauf wird natürlich noch ein Firmware-Update durchgeführt. Außerdem wird das Bild gemäß der persönlichen Präferenzen eingestellt. Beides ist unter Testsetup 3 beschrieben, da dort auch die Software behandelt wird.)
Testsetup 2: Home Office Arbeitsplatz A
In diesem Testsetup, meinem Home Office Arbeitsplatz, geht es primär um das Gehäuse, die Verarbeitung, die Anschlüsse, die Ergonomie und die Schriftdarstellung. Der MPG 271QRXDE QD-OLED wird sich hierbei gegen den iiyama G-Master GB3266QSU-B1 Red Eagle beweisen müssen. Folgende Testkriterien werden verglichen und in Fotos festgehalten:
- Gehäuse, Standfuß, Anschlüsse, Verarbeitungsqualität
- Optik der beiden Gaming Monitore im Vergleich
- Jegliche Einstellmöglichkeiten bezüglich Ergonomie, Pivot-Funktion, Erreichbarkeit der Anschlüsse
- Schriftschärfe und Darstellung nebeneinander ausgeführter Anwendungen, Lesbarkeit bei normalen Sitzabstand bzw. Tauglichkeit im Officebetrieb (auch geringe Helligkeit SDR)
Testsetup 3: Home Office Arbeitsplatz B
In diesem Testsetup, dem Home Office Arbeitsplatz meiner Frau bzw. dem Gamingplatz am Nachmittag/Abend, geht es um die Vesa Montage, den KVM Switch und die umfangreiche Monitor Software. Folgende Testkriterien werden dafür verglichen und in Fotos/Videos festgehalten:
- Montage Vesa Halterung (eventuelle Gewichtseinschränkungen)
- KVM Switch (Lenovo Laptop, ASRock DeskMini X300, Xbox Series X), Bedienung 5-Wege-Joystick/Autoerkennung, PIP/PBP
- Durchführung Firmware-Update, Aufbau und Bedienbarkeit Menü
- Einstellmöglichkeiten und Funktionen (u.a. auch MSI OLED Care), Mystic Light RGB
- Gaming Intelligence App/Game-Assistance in casual PC- (Fortnite) und Konsolen-Gaming (Battlefield 2042)
- O-Töne Sohn und Tochter (vornehmlich bezüglich der Gaming-Bildqualität und RGB)
Testsetup 4: Auswärtige Gaminghöhle
Für dieses Testsetup werde ich den Monitor mit in die Gaminghöhle meines Freundes nehmen. Der Grund hierfür ist, dass ich selbst nicht (zukünftig schon, der Nachwuchs ist bereits mit einem Einsteiger-Gaming-Laptop angefixt) über die Hardware verfüge, um den MPG 271QRXDE QD-OLED einmal mit 360 FPS zu befeuern. Dafür steht dort ein System mit Intel i9 12900K @ 5,2 Ghz Allcore, Gigabyte z690 Aorus Elite, 16 GB DDR CL14 und ASRock 7900XTX OC Edition zur Verfügung. Als Monitor wird ein BenQ ZOWIE XL2546K mit 240hz eingesetzt. Und eben dieser wird der Gegenspieler des MPG 271QRXDE QD-OLED sein. Mein Freund hat jahrelang kompetitiv Counter Strike gespielt und ist inzwischen auf Apex umgestiegen. Nicht nur, dass ich selbst darauf gespannt bin, wie/ob ich 360hz wahrnehme, so interessiert mich auch, was jemand auf diesem Level dazu sagt. Folgende Testkriterien werden dafür aus Casual-Sicht und aus Semi-Programer-Sicht verglichen und in Fotos/Videos festgehalten:
- 24 Zoll FHD (BenQ) vs. 24.5 Zoll-Option (MSI, FW.010) vs. 27 Zoll 2K (MSI) aus kompetitiver Sicht
- Bildeindruck TN vs. OLED (auch Tearing, Motion Blur, Helligkeit) aus kompetitiver Sicht
- Gaming Intelligence App/Game-Assistance aus kompetitiver Sicht
- Wahrnehmung 120hz vs. 240hz vs. 360hz Counter-Strike 2 und Apex (300 FPS Cap) aus casual und kompetitiver Sicht
- Hitzeentwicklung
- O-Ton Semi-Programer
Auswertung und Fazit
Die jeweiligen Testkriterien werden bewertet und bilden, unter Berücksichtigung der O-Töne, die Wertung des übergeordneten Testsetups. Die vier Wertungen der Testsetups wiederum erhalten eine Gewichtung und bilden eine Gesamtwertung/persönliches Fazit.
Das solls von mir gewesen sein,
Beste Grüße!
Patrick