[Sammelthread] Was lest ihr gerade? Bücherempfehlungen?

bin jetzt mit "Stress dich richtig" von Jacob Drachenberg durch, war okay, einige Punkte waren schon bekannt und aus anderen Büchern kompakt zusammengefasst.

Seit gestern bin ich am fünften Band von Jack-Reacher dran: Lee Child - in letzter Sekunde
 
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Aktuell der Herr der Ringe, Margaret Carroux Übersetzung.

Mir war mal wieder danach.
 
1984

kann jemand ein gutes Buch in Richtung "Affirmationen" bzw mentale Stärke empfehlen ?

Danke Guinnes
 
@Guinnes
Der Klassiker dazu wäre wohl "Die Macht Ihres Unterbewusstseins" von Joseph Murphy. Das Buch ist ca. 60 Jahre alt. Ich hatte es mal vor ca. 20 Jahren gelesen.
Damals fand ich es toll. Aus heutiger Sicht würde ich es als Esoterik abstempeln. Aber solange es manchen Menschen hilft tut es seinen Job (und die meisten Amazonbewertungen sind positiv), deshalb würde ich es nicht gleichzeitig als nutzlos verwerfen.

Das Buch scheint es wohl auch in einer Kuzform zu geben: "Entfesseln Sie die Macht Ihres Unterbewusstseins: 52 Affirmationen - Die Essenz des Weltbestsellers".

Eher Motivation: Reinhard Sprenger (der berühmte Managementberater) - "Die Entscheidung liegt bei dir – Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit". Ebenfalls vor ca. 20 Jahren gelesen und zumindest damals für sehr gut befunden.

Wenn du es wissenschaftlicher bzw. empirisch fundierter haben möchtest dann solltest du dir Paper u.a. über self-efficacy (Selbstwirksamkeitserwartung) durchlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstwirksamkeitserwartung
 
Adrian Czajkowski, Die Feinde der Zeit/Children of Memory.
Der dritte Teil der Zeit Reihe.
 
Annie Jacobsen, Nuclear War.
Das Beklemmendste was ich in 40 Jahren Lebenszeit je las. Wir sind wirklich die mit Abstand dämlichste Spezies, vermutlich im gesamten Universum. -.-
 
Annie Jacobsen, Nuclear War.
Das Beklemmendste was ich in 40 Jahren Lebenszeit je las. Wir sind wirklich die mit Abstand dämlichste Spezies, vermutlich im gesamten Universum. -.-
Der Psychiater R. D. Laing (1989 gestorben) schrieb in seinem 1960 erschienen Buch "The Divided Self" (1973 in deutsch erschienen "Das geteilte Selbst") folgendes das zu unserer Zeit heute und deinem Atomkriegsbuch immer noch so passend ist wie vor 60 Jahren. Ich zitierte aus der deutschen Ausgabe:

"... Im Kontext unseres gegenwärtigen durchdringenden Wahns, den wir Normalität, Gesundheit, Freiheit nennen, sind alle unsere Bezugsrahmen unklar und fragwürdig. Ein Mensch, der es vorzieht, lieber tot als rot zu sein, ist normal. Ein Mensch, der sagt, daß er seine Seele verloren habe, ist verrückt. Ein Mensch, der sagt, daß Menschen Maschinen sind, kann ein großer Wissenschaftler sein. Ein Mensch, der sagt, daß er eine Maschine ist, ist "depersonalisiert" im psychiatrichen Jargon...

... In einer psychiatrischen Klink sagte ein kleines Mädchen von siebziehn Jahren zu mir, sie sei entsetzt, weil die Atombombe in ihr drin sei. Das ist Wahn. Die Staatsmänner der Welt, die sich brüsten und drohen, daß sie Vernichtungswaffen haben, sind weit gefährlicher und weit entfremdeter von der "Realität" als viele, denen man das Etikett "psychotisch" aufdrückt."
 
Ich lese gerade "The Phantom Vietnam War" von David R. Honodel. Das Buch wurde 2018 publiziert, in dem Jahr starb der Autor.

Der Autor musste als junger Mann zum Militär. Bei der Musterung ging er zufällig an das Büro für Bewerbungen bei der Air Force vorbei. Er ging rein, sah eine Person hinter dem Schreibtisch, und sagte ihr dass er Pilot werden will! Das wurde David dann tatsächlich.

Er schreibt wie er illegal mit einem Kollegen während eines Trainingsflugs mit der Phantom F-4 durch den Grand Canyon flug, quasi direkt über dem Wasser durch die Schlucht hindurch.

Später ging es nach Haiwaii - es gab Probleme mit den Fliegern, also hieß es Party und co.

Final dann nach Vietnam in den Krieg – der junge David beschreibt wie er mit Leid und Elend konfrontiert wird, wie Kollegen in anderen F-4 Phantoms abgeschossen wurden und starben, wie er manchmal nur knapp dem Tod bzw. eigenen Abschuss davonkam.

Großartig geschrieben, man sitzt quasi im Flugzeug mit ihm so toll beschreibt er das.
 
Weiter gehts bzw. neue Bücher zum gleichen Thema:

- Clashes: Air Combat over North Vietnam, 1965-1972. Von Marshall Michel.
- Palace Cobra: A Figher Pilot in the Vietnam Air War. Von dem ehemaligen Piloten Ed Rasimus.
 
Bzgl. des Sujets Vietnam kann ich Dir nur folgendes Buch ans Herz legen:
Dispatches von Michael Herr
Und natürlich die Bücher von Scholl-Latour

Weniger heroisch natürlich als US-Kampfpiloten...
 
Danke für deine Tipps Nelen. Mich interessieren und begeistern manche Kampfflugzeuge seit Kindheitstagen sehr; daher das Interesse an den Büchern.
Die Tatsache dass die Bücher von Leuten geschrieben wurden die wirklich da waren, versehen mit vielen selbstgeschossenen Fotos von damals, macht das ganze zu einem Lesegenuß.
Vor allem da ich sonst nur noch Fachliteratur lese ist das mal was ganz anderes für mich.
 
Da kann ich dir nur viel Spaß wünschen, der Mann hat wirklich eine ganze Menge guter Thriller geschrieben :)
 
Habe ich nicht gelesen. Das von mir oben genannte Buch "Clashes" ist übrigens kein subjektiver Erfahrungsbericht aus dem Krieg einer Person, auch wenn der Autor Pilot war. Es handelt sich stattdessen um eine objektive Analyse des Luftkriegs über Vietnam vom Anfang bis zum Ende des Luftkrieges. Sehr viele ehemalige Leute aus der damaligen Zeit haben dem Autor bei dem Buch für die einzelnen Kapitel geholfen. Es wird berichtet welche Entwicklungen es für die Flugzeuge gab, wie Strategien sich änderten, wie die jeweils andere Seite auf neue Strategien reagierte, welche Vor- und Nachteile bestimmte Flugzeuge (F105, F4, MiG 17, MiG 21, etc.) im Luftkampf hatten usw. Mega interessant...

Einer der Piloten der im Buch von Honodel genannt und sehr viele Fotos für das Buch von Honodel begesteuert hat war Tony Marshall. Mega lustiger Typ der mit seiner F-4 abgeschossen wurde und als Kriegsgefangener bei den Vietnamesen landete. Was hat er getan als eine MiG 21 sah die an seiner F-4 vorbei düste? Richtig, statt zu handeln erstmal die Kamera gegriffen und Fotos gemacht:

Video in dem er das ganze richtig amüsant und lustig erzählt gibt es hier:
 
Wissensmanagement • Wissenstransfer • Wissensnetzwerke (R. Pircher)
 
Beyond Band of Brothers
 

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Michael Crichton Timeline. Hatte es vor Jahren gelesen und fand es sehr gut. Ist ein Zeitreiseroman. Ein paar Archäologen und Mediävisten finden bei einer Ausgrabung das Brillenglas ihres Professors der kürzlich aufgebrochen ist um sich beim Finanzier der Ausgrabungen, einem schwerreichen Hightech Konzern zu beschweren. Eine "Rettungsmission" verschlägt Jungs und Mädels des Professors auf die Reise ins Mittelalter. Nicht der Klassische Zeitreisekram mit was wäre wenn. Sehr spannend und teilweise mit viel Wissenschaftsinfos über das Mittelalter, Geschichte und auch über Quantenmechanik usw.
 
Aktuell (mal wieder) Band of Brothers
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Lese ich zum 3ten mal und die Serie schon 10+ gesehen. Weiß nicht was ich daran so toll finde...
 
Auf jeden Fall. Die Serie ist schon sehr an das Buch angelehnt aber man bekommt schon sehr viel (mehr) wissen durch das Buch
 
Ich versuche gerade nochmal Brandon Q. Morris, diesmal: Die Schmiede Gottes.
Die Proxima Reihe war furchtbar.
 
Aktuell (mal wieder) Band of Brothers

Lese ich zum 3ten mal und die Serie schon 10+ gesehen. Weiß nicht was ich daran so toll finde...
Solange es dich unterhält bzw. gefällt ist ja alles gut. :d

Ich habe "Die Welt als Wille und Vorstellung" von Schopenhauer (Band I und II) bestimmt schon 7 mal komplett gelesen und es hat mich nie gelangweilt. Und ich finde es immer wieder aufs Neue lustig wie er im Vorwort u.a. erwähnt dass man das Buch doch einfach einer schlauen Freundin auf die Toilette legen soll wenn man es nicht versteht oder es einem nicht gefällt. :d

Ich wünschte nur das Kant in "Kritik der reinen Vernunft" (was ein geniales Buch) so klar geschrieben hätte wie Schopenhauer. Schopenhauer war wirklich ein Meister der deutschen Sprache.
 
Ich wünschte, ich fände endlich mal den Mut, mir eines dieser Werke zuzulegen. Soo viel davon gehört, vor allem von Kants "Kritik ...". Es gibt keine Shortcuts, oder? Kapier es, finde es faszinierend und beiß dich durch. Oder gib zu, dass du zu doof dafür bist oder red dich mit durch anderweitigen Medienkonsum reduzierter Aufmerksamkeitsspanne raus.

Edit: Als Hörbuch vielleicht? Schopenhauer beim Zwiebelschneiden? :LOL:
 
Zuletzt bearbeitet:
Kant hätte die Dinge deutlich einfacher formulieren können damit es für ein breiteres Publikum verständlicher wird. Leider hat er sich fast durchgehend extrem schwer verständlich ausgedrückt. Ich musste viele Seiten 3-4 mal lesen um zu verstehen was er sagen will. Bei Schopenhauer ist die Sprache glasklar und das obwohl das Buch 1818 fertiggestellt und 1819 publiziert wurde.

Bezüglich Kants Hauptwerk:
Es gab damals in der Philosophie den Streit zwischen dem Empirismus und dem Rationalismus. Man kann etwas salop formuliert sagen dass Kant beide Lager verschmelzt bzw. in seiner "Transzendentalphilosophie" vereint hat. Dieses Programm, also die Vereinigung, beschreibt und erklärt er in "Kritik der reinen Vernunft".
Philosophen vor ihm sind häufig quasi einfach auf die Metaphysik "zugerannt". D.h. man hat einfach wild spekuliert. Bei Kant können wir über die Welt unabhängug unserer Konstruktion (der Welt) nichts mehr aussagen. D.h. wir können keine ontologischen ("was ist") Hypothesen mehr aufstellen. Das sogenannte Ding-an-sich, die noumenale Welt, ist laut Kant für uns epistemisch (erkenntnistheoretisch) prinzipiell unerreichbar.

Wir können stattdessen nur noch über unsere Erscheinungswelt, d.h. die phänomenale (statt noumenale) Welt "philosophieren". Das war ein riesiger Bruch mit nahezu allen Ansätzen vor ihn, daher wurde Kant damals u.a. auch als Zertrümmerer der Metaphysik bezeichnet. Er ist also sehr streng in dem was er philosophisch zulässt bzw. in den Spielregeln die er aufstellt.

Schopenhauer hat Kants Ding-an-sich dann mit dem "Willen" identifiziert. D.h. Schopenhauer meinte erkennen zu können was das Ding-an-sich sei; Kant wäre da wohl niemals mitgegangen. Aber man müsste zu weit ausholen um hier alles aufzudrösseln. Lass dich jedenfalls von der Sprache nicht beeindrucken, die Ideen dahinter sind eigentlich klar.

Shortcuts: du könntest mit Sekundärliteratur beginnen. Oder Bücher die Philosophie erklären: was ist Metaphysik/Ontologie, was ist Epistemologie, was Phänomenologie... wenn du dort ein bisschen Grundlagenwissen aufbaust werden Bücher wie von Kant und co deutlich verständlicher. Also nur Mut!
 
Danke für deine Erläuterungen.

Kant hätte die Dinge deutlich einfacher formulieren können damit es für ein breiteres Publikum verständlicher wird. Leider hat er sich fast durchgehend extrem schwer verständlich ausgedrückt.
Ja, Precht hat diesen Umstand auch schon erwähnt. Klingt nicht nach einem geeigneten Einstieg für mich.

Shortcuts: du könntest mit Sekundärliteratur beginnen. Oder Bücher die Philosophie erklären: was ist Metaphysik/Ontologie, was ist Epistemologie, was Phänomenologie... wenn du dort ein bisschen Grundlagenwissen aufbaust werden Bücher wie von Kant und co deutlich verständlicher.
Ich erkenne die Sinnhaftigkeit des Vorschlags, sehe aber eher den längeren Weg als einen Shortcut. Am besten wäre es natürlich, die wichtigen Denker im Zeitverlauf der Jahrhunderte zu lesen, aber das wird nix bei mir.

Wenn schon mit Grundlagen und früh beginnen: Vielleicht fang ich einfach mit Marc Aurels "Selbstbetrachtungen" an. Davon habe ich ebenfalls viel Gutes gehört, auch wenn er hauptberuflich Kaiser war. Oder ich lese (höre) endlich mal Goethes "Faust".

Sorry für's Plappern, hat mir aber gerade geholfen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann dir folgendes Buch für dein Kant Interesse empfehlen: Franz von Kutschera - Die Wege des Idealismus.
Kutschera ist nen alter Philosoph der einige gute Fachbücher im Bereich Philosophie (besonders Philosophie des Geistes) geschrieben hat.

Das oben genannte Buch behandelt systematisch idealistische Positionen (https://de.wikipedia.org/wiki/Idealismus) in der westlichen Philosophie, darunter auch die von Kant (ob und inwiefern man Kant zu den Idealisten zählen kann ist eine Streitfrage aber hier nicht von Belang).
Das Buch beinhaltet jedenfalls eine Zusammenfassung von Kants Transzendentalphilosophie. Die Zusammenfassung ist keine elendig lange, aber auch keine lächerlich kurze. Eigentlich genau das was für dich von Interesse wäre. In normaler moderner Sprache zusammengefasst, wenn auch mit relativ viel philosophischem Fachchinesisch, aber da kommt man nicht herum.

Marc Aurels "Selbstbetrachtungen": die habe ich auch gelesen. Solche Philosophiebücher werden dir aber nicht helfen wenn du beispielsweise Kant verstehen möchtest. Was du benötigst ist eine eher systematische Einführung in theoretische Philosophie, daher meine Empfehlung oben wenn Interesse besteht.

Kant diskutiert letztendlch was wir wissen können und was nicht, und wie wir zu Erkenntnis gelangen. Also ein Thema das auch die moderne Wissenschaft voll betrifft. Was für dich in dem Zusammenhang interessant sein könnte sind eventuell Bücher über Wissenschaftsphilosophie. Wissenschaftsphilosophie (Philosophy of Science) diskutiert was Wissenschaft ist, wie Wissenschaft vorgehen kann, welche Erkenntnis Wissenschaft überhaupt erreichen kann. Verschiedene Formen des Empirismus etc. pp. Also auch Dinge die irgendwie alle wieder mit dem alten Thema vom Kant zusammenhängen. James Ladyman "Understanding Philosophy of Science" ist z.B. ein gutes Einstiegsbuch.
 
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