Grundsätzlich haben wir im Klimaschutzgesetz festgeschrieben,
2045 als Nation CO2-neutral zu sein. Das allerspätestens zu diesem Stichtag das Verfeuern fossiler Kraftstoffe ein Ende haben muss, ist als Planungshorizont also durchaus absehbar. Deswegen bereits jetzt die Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Transformation in die Wege zu leiten, erscheint mir ziemlich vernünftig.
Dass ich für den MIV den Verbrenner bei
Neuwagen als absoluten Unfug sehe und aus meiner Sicht die BEV-Quote deutlich schneller hochlaufen müsste, daraus habe ich hier bereits mehrfach keinen Hehl gemacht. Bleibt halt nur, wie vom VDA korrekterweise angemerkt, das Problem mit dem Bestand, der uns noch viele Jahre begleiten wird. Ein Verbrenner der heute zugelassen wird, kann gut und gerne 2045 immer noch auf der Straße unterwegs sein.
In den vergangenen Monaten geisterten durch die Medien bereits Meldungen, dass bspw. an Österreichs Zapfsäulen
Super E5 verschwindet und dass die Mineralöl-Multis neben dem bereits im Handel befindlichen E10 auch
E20 einführen.
Aus dem Golem-Artikel ist mMn das hier der entscheidende Satz:
E-Fuels als Synthesekraftstoff auf Basis
grünen(!)
Wasserstoffs muss als Teil der
Wasserstoffwirtschaft gedacht werden. Siehe dazu auch diese Grafik aus dem Wiki-Artikel.
Nach einhelliger Meinung der Fachleute befinden sich E-Fools, pardon, E-Fuels genauso wie Wasserstoff für Brennstoffzellen in Kategorie G – weil in der Well-to-Wheel-Betrachtung der eklatante Wirkungsgrad-Malus ggü. BEV nicht aufzuholen ist, welche für den Durchschnittsbürger einen vollwertigen Ersatz zum Verbrenner darstellen, adaquäte Ladeinfrastruktur vorrausgesetzt. Für all diese Alternativen zu fossilen Kraftstoffen braucht es Ökostrom aus "Rohstoff", welcher selbst ein limitiertes Gut ist. Dass der MIV ohnehin an vielen Stellen neu bzw. überdacht werden muss und oftmals bei intelligenter Stadtplanung mit Mixed-Use-Zoning durch Alternativen wie Fußbus, Fahrrad oder ÖPNV ersetzt werden kann, sei an dieser Stelle nur mal angeschnitten.
Folge: Wenn wir mit BEV, Kraftstoffen mit mehr Öko-Anteil wie E10 + E20 sowie Nebelkerzen à la HVO100 nicht die
erwünschte zwingend notwendige CO2-Reduktion des gesamten Verkehrssektors erreichen, sondern zusätzlich E-Fuels beigemischt werden müssen, dann muss das aus meiner Sicht auch transparent an der Preisanzeige der Zapfsäule ersichtlich werden. Denn erst wenn die Brumm-Brumm-Emotionen im Portemonnaie wehtun, werden auch Mitbürger mit beschränktem Interesse an Klimapolitik ihre gewählte Form der Mobilität anpassen. Und ja, hier sollte die Lenkungswirkung der Preise im Zweifel auch wehtun und der hochgelobte Markt arbeiten dürfen, um eine reelle CO2-Bepreisung einfließen zu lassen.
Analog lassen sich meine Gedanken auch im Gebäudesektor bei Öl- und Gasheizungen anwenden...
Ist jetzt doch bisschen umfangreicher geworden. Ich hoffe, der ein oder andere findet in diesem Text einen intelligenten Gedanken wieder.