Titan 1500 – höher, weiter, kühler (2)

xxmartin

Semiprofi
Thread Starter
Mitglied seit
12.07.2004
Beiträge
3.617
aquamedic.jpg



Worum geht es?

Eine Wasserkühlung kann immer nur so gut sein wie ihre Radiatoren. Das weiß jeder. Denn nur ausreichend kaltes Wasser ist in der Lage auch gut zu kühlen. Meine aktuelle Konfiguration besteht aus zwei Evo 360 Triple-Radiatoren und einem Mora 2 Core – ausgestattet insgesamt mit zwölf regelbaren 120mm Lüftern. An sich eine leistungsfähige Zusammenstellung, aber irgendwann stößt alles an seine Grenzen.

Dank steffel333 bin auch ich im letzten Herbst auf die Idee mit den Durchlaufkühlern von Aqua-Medic gekommen. Allerdings war es nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema mittlerweile November geworden und ich dachte mir, daß ich auch noch so durch den Winter kommen würde. Aber der Sommer rückt nun langsam aber sicher wieder in greifbare Nähe und stetig besser zu übertaktende, heiße Dual-Cores wollen stets eine kühle Umgebung – da wurde die Investition immer dringlicher.

Tja, und nun ist es soweit. Mein schmucker Titan 1500 steht vor mir. :)

package.jpg


titan_1.jpg


titan_3.jpg


titan_2.jpg


Die Idee: Titan Durchlaufkühler von Aqua-Medic stammen aus dem Aquarienbereich. Sie werden in den Wasserkreislauf eingebunden und regulieren mittels eines kraftvollen Kompressors die Temperatur des Wasser auf einen gewünschten Wert. Dabei kann man diesen Soll-Wert zwischen 4°C und 25°C mit Genauigkeit von 1°C digital am Display einstellen. Die Modellnummer gibt an, für welche Aquariengrößen in Liter das Gerät ausgelegt ist, um ein Delta von 5K zu erzeugen. Ein Titan 1500 könnte also theoretisch ein 1500 Liter großes Aquarium auf 5°C unter Lufttemperatur abkühlen.

Eine herkömmliche Wasserkühlung faßt aber im Maximalfall vielleicht 2-3 Liter Wasser. Die Macht von 790W Kälteleistung auf diese kleine Wassermenge losgelassen, eröffnet völlig neue Kühldimensionen, die lediglich durch die Differenztemperatur bis zur Bildung von Kondenswasser begrenzt werden. Demgegenüber sollte natürlich stehen, daß Fische für gewöhnlich weniger heizen als Prozessoren :rolleyes: – aber die Kühlleistung ist dennoch mehr als ausreichend und wird mit einem hoch übertakteten System spielend fertig.

Die vollständigen technischen Daten der einzelnen Modelle finden sich hier:
http://www.aqua-medic.de/de/service/pdfs/TITAN-Kühler.pdf
(alternativer Link)


Chilled Wakü vs. Komkü

Was rechtfertigt einen Durchlaufkühler gegenüber einer gewöhnlichen Kompressorkühlung à la E.C.T. Mach 2 GT oder Asetek Vapochill?

Kommerziell käufliche Kompressorkühlungen bieten meist "nur" Kälteleistungen um 200 Watt und sind mittels komplizierten Montagesystemen lediglich für die CPU-Kühlung ausgelegt. Bereits der Titan 500 wartet hier mit 390 Watt und somit bereits der etwa doppelten Kälteleistung auf. Der Titan 1500 mit 790 Watt Kälteleistung beeindruckt noch deutlicher. Weiterhin kühlt ein Durchlaufkühler den gesamten Wasserkreislauf und kann somit neben der CPU ebenfalls einen leistungshungrigen SLI Grafikkartenverbund oder heiße Chipsätze extrem effizient mitkühlen. Eine Kompressorkühlung taugt ja lediglich für die CPU selbst.

Natürlich wird eine einzig auf die CPU ausgelegte Kompressorkühlung immer bessere Temperaturen direkt an der CPU liefern als es mit dem Chiller je möglich ist, aber mir geht es in erster Linie nicht darum, die CPU bei Minusgraden zu betreiben sondern darum, den Komfort einer Wasserkühlung mit konstant kalter Wasserzufuhr zu kombinieren. Zudem wäre mir eine ausgewachsene Kompressorkühlung, die man zwingend direkt am PC aufstellen muß, zu laut.

Die Überlegenheit gegenüber normalen Wasserkühlungen sollte offensichtlich sein. Insbesondere bei einer stark übertakteten Dual-Core CPU und zwei wassergekühlten Grafikkarten im SLI sind kleine Radiatoren bereits hoffnungslos überfordert und lassen nach langen Lastperioden die Wassertemperatur leicht auf 10-20°C über Raumtemperatur steigen.

Zudem bewahrt man sich mit dem Titan alle Vorteile und Bequemlichkeiten einer Wasserkühlung bezüglich CPU-Wechsel und Schlauchverlegung. Den Prozessor bei einer Kompressorkühlung zu wechseln erfordert wesentlich mehr Zeit, Geschick und Geduld.


Material & Montage

Was benötigt man alles, um den Titan Kühler in einen herkömmlichen Wakü-Kreislauf einzubinden?

Natürlich zuerst einmal einen Titan 250, 500, 1500, 2000 oder 4000. Preise findet man über diverse Preissuchmaschinen. Am günstigsten sind die Titan im Moment bei alphacool.de zu bekommen. Ist allerdings kein ganz so günstiges Vergnügen. :coolblue:

Es werden je ein Paar gerade und gewinkelte Anschlußadapter mitgeliefert, welche auf Schlauch mit 22mm Außendurchmesser abgestimmt sind (typisch im Aquarienbereich).

connectors.jpg


Um nun auf einen standardmäßigen 10/8 oder 11/8 Schlauch zu kuppeln, benötigt man folgendes:

1x Eheim Aquaristik-Schlauch 16/22 (d.h. 1m)
1x Eheim Aquaristik-Schlauch 12/16 (d.h. 1m)
2x Eheim Reduzierstück 16/22 auf 12/16
2x Eheim Reduzierstück 12/16 auf 9/12

tubes.jpg


Günstig zu beziehen z.B. bei aquaristikshop.com oder in jedem Zoohandel vor Ort.

Theoretisch würde man auch ohne die 16/22 auf 12/16 Adapter auskommen, indem man den 12/16 Schlauch einfach ein paar Zentimeter in den 16/22 Schlauch hineinschiebt und mit Kabelbinder oder Schnallen fixiert.

type1.jpg


Allerdings halte ich diese Variante nicht für ganz so sicher und bevorzuge das Kuppeln über Reduzierstücke. Nun wird einfach in der Reihenfolge "Anschluß Titan – Schlauchstück 16/22 – Adapter 16/22 auf 12/16 – Schlauchstück 12/16 – Adapter 12/16 auf 9/12" die Verbindung hergestellt.


Übergang - 16/22 auf 12/16

type2.jpg



Übergang - 12/16 auf 9/12 (bzw. 11/8 oder 10/8)

type3.jpg



Auf den 9/12 Anschluß kann man dann jeden 8/10 bzw. 8/11 PVC-Schlauch, den man in Wasserkühlungen verwendet, aufschieben. Eventuell mit Kabelbinder fixieren, hält aber an sich schon bombenfest.

Selbstverständlich sollte man die Schläuche so weit wie möglich überstülpen - auf den Fotos ist dies nicht ausreichend und nur zu Demonstrationszwecken kurz aufgeschoben.

Das "Aufeinanderschieben" klingt allerdings einfacher als es ist – in Wirklichkeit ist es ein teuflisches Vergnügen, da man ohne Arbeitshandschuhe hinterher viele Hitzeblasen und offene Fleischwunden durch abgelöste Hautstücke an den Händen hat ... die Adapterstücke sind nämlich deutlich größer als der Innendurchmesser der Schläuche. Man benötigt viel Kraft und Geduld, um sie ordentlich zu verbinden. Kabelbinder oder Verschraubungen sind wie gesagt nicht nötig, da die Schläuche extrem fest sitzen, hat man sie einmal übergestülpt. Lösen kann man sie im übrigen nur noch durch Aufschneiden mit einer Rasierklinge.

"IN" und "OUT" sind entsprechend an der Rückseite des Titan gekennzeichnet. Mit "IN" ist wie bei Kühlkörpern "in Pumpenrichtung / in Wasserflußrichtung" gemeint.

inout.jpg


Zum Anschluß wäre es dann auch schon gewesen. Man sollte hinreichend Schlauchlänge einplanen und eine leistungsstarke Pumpe einsetzen – mehr dazu aber im Abschnitt zur Geräuschentwicklung.

Zu beachten ist der empfohlene Mindestdurchlauf für jedes Modell. Eine Unterschreitung ist zwar nicht kritisch, aber bei extrem niedrigem Durchlauf würde vermutlich Vereisungsgefahr bestehen. Eine Eheim 1250 Pumpe (220V) bringt es auf 1200 l/h und ist somit für meine Zwecke bestens geeignet.

eheim1250.jpg


Der Kühler selbst verfügt über keine eigene Pumpe und sollte somit nur betrieben werden, während die Pumpe im Kreislauf läuft. Eine Notabschaltung würde allerdings schlimmeres verhindern.

[EDIT 21.05.2006]
Mit der Laing S6 kann der Titan nochmal ordentlich zulegen.
[/EDIT]



Betrieb & Lautstärke

Nach dem Einschalten des Geräts erscheint am Display die aktuelle Wassertemperatur auf 0.1°C Genauigkeit. Nun stellt man mittels der SET-Taste die gewünschte Wassertemperatur auf 1°C genau ein. Sobald die Solltemperatur um über 1°C überschritten wird, springt der Kompressor an (am Beispiel: bei 15°C Soll-Wert würde der Kompressor sofort beim Wechsel von 16.0°C auf 16.1°C anspringen). Nun wird mit sehr kraftvollem Geräusch von Kompressor und dem rückseitig verbauten Lüfter das Wasser abgekühlt. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, daß das Gerät frei steht, genügend Umluft ansaugen kann und die warme Abluft rückseitig ungehindert abströmt.

Ist die Soll-Temperatur erreicht, schaltet sich der Kompressor ab. Durch die Restkälte kühlt sich das Wasser meist um weitere 1.0-1.5°C ab. Der Regler prüft nun stetig die aktuelle Wassertemperatur und startet den Kompressor erneut, sobald die eingestellte Soll-Temperatur um mehr als 1.0°C überschritten wird. Eine konstante Wassertemperatur mit maximal 1°C Schwankung nach oben und 1°C Schwankung nach unten ist somit garantiert.


Temperatur direkt nach dem ersten Einschalten

temp_203.jpg



Zieltemperatur 15.0°C, der Kompressor läuft (kleiner Punkt oberhalb der "6") und kühlt herunter

temp_186.jpg



Soll-Wert erreicht, der Kompressor schaltet sich sofort ab ...

temp_150.jpg



... und kühlt aufgrund des Nachlaufs noch über ein 1°C weiter

temp_138.jpg



Zu Beginn sollte man die Temperatur nicht zu weit unter Raumtemperatur absenken, selbst wenn sofort 4°C möglich wären. Ein schrittweises Herantasten ist sinnvoll, um ein Gefühl für das Gerät und die erreichten Temperaturen zu bekommen. Die Gefahr von Kondenswasser bei ca. 30% Luftfeuchte, die ich meist in meinen Räumen habe, ist eher gering. Bis auf 10-15°C läßt sich jedenfalls problemlos abkühlen bei 20-25°C Zimmertemperatur. Im Hochsommer bei voller Sonneneinstrahlung oder an einem sehr feuchten Regentag müßte man dies eventuell anpassen, je nachdem wie tief man regelt.

Der Kühlvorgang geht relativ schnell voran. Die erste Minute, in der ein völlig warmer Kompressor anläuft, wird die Wassertemperatur nur wenig bis gar nicht gesenkt. Sobald der Kompressor aber voll angefahren ist (maximal ein bis zwei Minuten), purzeln die Temperaturen im Sekunden-Takt. Ich würde schätzen, daß es vom Einschalten des Titan etwa fünf Minuten dauert, um ein völlig warmes System von 25°C auf 15°C abzukühlen. Im "eingeschwungenen Zustand" geht das Abkühlen dann sehr schnell, da nicht mehr als 1°C abgekühlt werden muß und das Kältemittel bereits kühl ist.

Da die Geräuschkulisse des Titan 1500 während der Kühlphase sehr beachtlich ist, habe ich mich dafür entschieden, den Kühler in einen Nebenraum (Abstellkammer) zu stellen und mit zwei kleinen Bohrungen durch die Wand die Schläuche zum PC zu verlegen. Dadurch läuft der Rechner bei vollständig wassergekühlten Komponenten nahezu lautlos und wird dennoch stets mit frischem Kaltwasser versorgt. Natürlich kann man den Durchlaufkühler auch direkt neben dem Rechner betreiben, aber jeder Wakü-verwöhnte Silent-Freak würde das nicht lange aushalten. ;)

Natürlich darf jetzt keiner an einen 60 dB Delta-Lüfter denken, so laut ist es bei weitem nicht – man kann durchaus auch mit dem Gerät neben sich leben. Nur möchte ich gern immer das Unmögliche – in diesem Fall deutlich niedrigere Wassertemperatur bei noch geringerer Geräuschkulisse als bisher (nämlich ohne jegliche Radiatoren in der Nähe des Rechners).


Wasser aus der Wand

wall.jpg



Nun bekomme ich das kalte Wasser aus der Wand genauso wie den Strom aus der Steckdose. :)

Alternativ gibt es bereits praxiserprobte Methoden von joe_cool und LoKi2k, wie man den Standard-Lüfter durch drei oder vier leise geregelte 120mm Lüfter ersetzt. Ich würde mich freuen, wenn sie ihre Erfahrungen / Anleitungen hier nachtragen würden. Damit bleibt dann lediglich das Kompressorgeräusch (ähnlich einem Kühlschrank), was allerdings nicht sonderlich störend ist.


Stromverbrauch

Der Titan 500 ist mit 190 Watt, der Titan 1500 mit 375 Watt Verbrauch angegeben. Allerdings bezeichnen diese Werte die Leistungsaufnahme im Vollbetrieb. Unter normalen Umständen wird sich der Titan Kühler aber immer nur relativ kurz einschalten, das Wasser herunterkühlen, abschalten und erst wieder bei Überschreiten der eingestellten Soll-Temperatur erneut anlaufen. Bei längerem Idle-Betrieb des Rechners (wenn sich das Wasser also nicht so stark erwärmt) sollten die Ruhephasen somit bei weitem die Aktivphasen überschreiten. Selbst unter Vollast (dual-Prime) würde ich schätzen, daß das sich Ruhe- und Aktivphasen etwa die Waage halten. Abhängig ist dies natürlich von der eingestellten Temperatur. Es erfordert entsprechend mehr Laufzeit, um das Wasser konstant auf 10°C herabzukühlen anstatt auf 15°C.

Im Vergleich verbrauchen zwölf Lüfter auf meinen Radiatoren immerhin auch ihre 4 Watt (bei 12V) je Stück, sprich 50 Watt dauerhaft. Kalkuliert man den Durchlaufkühler mit 50% Laufzeit, halbieren sich die obigen Werte und die Rechnung sieht schon freundlicher aus. Für Energiesparfetischisten ist es allerdings trotzdem keine seligmachende Investition – da fährt man mit rein passiven Radiatoren (oder ganz ohne PC :fresse: ) billiger.

Einzig beim sehr kleinen Titan 250 mit nur 190W Kälteleistung und 100W Stromverbrauch sollte man damit rechnen, daß dieser in Lastphasen ununterbrochen läuft und nur im Idle-Betrieb gelegentlich abschaltet. Kann bei einer echten Kompressorkühlung die gesamte Kälteleistung "punktgenau" auf die CPU wirken, so wird die vom Titan erzeugte Kälte in einer Wasserkühlung auch über die Schläuche und Ausgleichsbehälter zu einem kleinen Teil abgegeben. Hat man also CPU und Grafikkarten mit einer hohen Gesamtwärmeabgabe im System, könnten die 190W des kleinsten Modells eventuell zu schwach werden, um sehr niedrige Zieltemperaturen noch konstant zu erreichen. Dies ist aber lediglich eine Vermutung und sollte erst durch den Praxistest überprüft werden. Unübersehbarer Vorteil des Titan 250 ist seine sehr geringe Geräuschkulisse von nur 20dB.


Praxis

Als Testobjekt habe ich mir einen Opteron 170 Dual-Core gewählt, der bisher bei 2900 MHz und 1.55V mit voll aufgedrehter Wasserkühlung bei 42-44°C dual-Prime läuft. Nicht das edelste vom Edelsten, aber gut genug, um die Leistungssteigerung zu demonstrieren.

Das Wasser habe ich auf "nur" 15°C abgesenkt. Die Temperaturverbesserung ist offensichtlich und erheblich - bei gleicher Spannung und gleichem Takt liegt die CPU Temperatur mit Heatspreader nun anstatt bei fast 45°C bei nur noch 34°C. Außerdem war es mir nun möglich die Spannung bei 2900 MHz auf 1.47V abzusenken und somit eine Last-Temperatur von 33°C zu erreichen. Was ein Spannungs-Drop von fast 0.1V in hohen Taktregionen für ein bedeutender Wert ist, dürfte sicherlich jedem OC'ler klar sein. Die 3000 MHz, die vorher aufgrund jeglicher Temperatureffekte nicht ansatzweise stabil laufen wollten, sind nun ebenfalls (mit Heatspreader!) trotz hoher Spannung dual-Prime stabil bei Temperaturen um 35°C.


2x Evo 360, 1x Mora 2, 12x 120mm Lüfter @ 12V




Titan 1500 @ 15°C




Bei einer CPU, die bereits standardmäßig noch bessere Werte bringt, kann man natürlich noch viel mehr herausschlagen.

Die "tödlichste" aller Kombinationen ist allerdings die Verwendung einer CPU ohne Heatspreader, da das titan-gekühlte Wasser dann mit voller Macht seiner Kälte direkt und unvermindert auf den Die wirken kann. Ich schätze, weitere 50-100 MHz sollten ohne Heatspreader bei Titankühlung machbar sein. Natürlich werde ich das in den nächsten Tagen auch selbst nachprüfen. :drool:


Fazit

Der Preis ist beachtlich, aber die Kühlleistung enorm.

Bedenkt man, daß schwache Kompressorkühlungen unter der Last eines hochgezüchteten Dual-Core Prozessors durchaus zusammenbrechen und die Temperatur der CPU deutlich in die Plusgrade schnellen lassen, so haben die 790W des Titan 1500 keine Probleme selbst zwei stromdurstige Grafikkarten im SLI, einen heißen Chipsatz sowie eine stark übertaktete Dual-Core CPU bei gewünschter Temperatur von 10-15°C und weniger im Zaum zu halten. Die Grenze setzt hier lediglich die Vernunft, Kondenswasser und das 4°C Limit der Steuerung.

Einen Online-Rechner zur Berechnung der Tautemperatur in Abhängigkeit von Lufttemperatur und Luftfeuchte findet man hier.

Technisch versierten Bastler dürfte es allerdings leicht fallen, die Steuerung zu umgehen, das Wasser mit Frostschutzmittel zu versetzen, die Schläuche und Kühler zu isolieren und damit sogar eine dauerstabile Frost-Wakü unter 4°C zu betreiben. Für meine Zwecke genügen 10-15°C konstante Wassertemperatur allerdings schon gänzlich.

Hatte ich vorher nach mehreren Stunden dual Prime95 bereits handwarme Radiatoren (d.h. Wassertemperatur bei deutlich 15°C über Zimmertemperatur), so läuft mit dem Titan zu jeder Zeit das Wasser konstant mit der eingestellten Temperatur über die CPU. Die Temperaturverbesserung des Wasser beträgt somit mindestens 20°C. Das alltagsstabile Overclocking-Potential läßt sich somit leicht um 100-150 MHz verbessern. Erhöhte Spannungen der CPU, die sonst an Überhitzung scheitern würden, sind ebenfalls kein Problem. Auch die Grafikkarten danken das kalte Wasser mit verbesserten Übertaktungswerten und neuen 3DMark-Rekorden. ;)

Selbst im Sommer bei extremen 30°C Zimmertemperatur (als südseitig unterm Dach wohnend weiß ich wovon ich spreche ...) werde ich dank dem Titan meine CPU bei besten Temperaturen übertakten können. Aber nicht nur für das Übertakten am Limit sondern auch für ein sauberes Finden von Vergleichswerten ist der Titan geeignet. Bei konstant eingestellter Wassertemperatur als Basis kann ich unabhängig von Zimmertemperatur oder eventuell vorgewärmten Wasser wunderbar Taktergebnisse vergleichen und reproduzieren. Außerdem lassen sich Werte zum Übertaktungspotential einer CPU somit sehr exakt in Abhängigkeit der tatsächlich anliegenden Wassertemperatur angeben.

Wem die großen Modelle zu teuer sind, der kann auch schon mit dem Einsteigermodell Titan 250 beachtliche Erfolge verzeichnen. Ansonsten einfach die Augen bei eBay aufhalten – dort trennen sich hin und wieder Aquarienfreunde für 50-60% der Originalpreise von ihren Durchlaufkühlern. Insbesondere bei den großen Modellen lassen sich hervorragende Schnäppchen machen.

Insgesamt gesehen ist es somit möglich, jegliche Radiatoren im Kreislauf vollständig zu ersetzen. Ein Wasserkreislauf aus Kühlern, Pumpe, Ausgleichsbehälter und Titan genügt gänzlich. Genauer betrachtet sollte man sogar alle Radiatoren entfernen, da diese ja nur dazu beitragen würden, das "mühsam" gekühlte Wasser wieder an Raumtemperatur anzugleichen. Eine unterstützende Wirkung gibt es also nicht.

Wie auch Eheim Pumpen sind die Aqua-Medic Durchlaufkühler Aquaristik-Produkte und somit auf kompromißlosen Dauereinsatz ausgelegt. Im Langzeitbetrieb sollten sich also keine Probleme einstellen. Der Hersteller empfiehlt lediglich eine Wartung des Kompressors in regelmäßigen Abständen, wie es z.B. auch für Kühlschränke/Klimaanlagen üblich ist.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls rundum zufrieden und werde dem Titan mit Sicherheit auf lange Zeit die Treue halten.


Martin
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
aber nen 500er würde zu oft anlaufen, der quad und die x2 heizen dem schon ordentlich ein, dass kaum kühlreserven über sind.
 
Du meinst Titan 500? Der ja...
Der Hailea HC-500A ist dem Titan 1500 ähnlich.
Für Extrem-Kühlung 10-15°C im Sommer ist sogar der noch zu schwach. (läuft dann ständig beim Setup mit QX9650 @ 4500MHz und 2x GTX280 @ 788/1674/2538MHz).

edit:

Bin in der Zeile verrutscht. Der 500er kostet dem 300er gegenüber 100€ mehr. Sorry...
 
Zuletzt bearbeitet:
joa, ich bezog mich auf die bezeichnung: titan XYZ, nicht HC XYZ.

nen 500er Titan wäre zu wenig, der HC 500er wäre ja das, wovon ich rede.
 
Aquatuning muss die Bezeichnung "Ultra Titan 1500" in Anlehnung zum Aquamedic Titan 1500 selber dazugedichtet haben.
Aber so passt der Hailea auch in den Thread solange im Titel "Titan 1500" steht :d

Geschenkt würde ich natürlich lieber den Aquamedic nehmen. Aber kaufen...? (850€ :-[)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Energiebilanz ist gelinde ausgedrückt eine Katastrophe...und diese Kühler als "schmuck" zu bezeichnen ist auch leicht übertrieben..
Wir WaKü-Verrückten müssen aufpassen, dass wir die Bodenhaftung nicht verlieren...
Aber jedem das sein..
 
Mittlerweile sind die Titan's recht günstig geworden, Titan 1500 um die 400€.
Für mich würde aber wohl ein kleineres Modell reichen, nur stellt sich die Frage ob mein Durchfluss reicht.
Derzeit habe ich 150l/h und beim Titan 150, sollte man schon mindestens 200+ l/h haben.
Wie viel spielt der Durchfluss eine Rolle? Wenn sollte es schon ein Titan 500 werden, der mit 500l/h abgegeben ist.
 
Ist aber nicht zu verwechseln mit dem "Hailea 1500 " den es bei AT gibt.
 
Hailea wird in China produziert und Aquamedic glaube ich in Deutschland.
 
Ok kein wunder das die teurer sind... ;)

Aber die von Hailea gebauten Titan's sind doch sicher genauso gut und einiges günstiger.
Stellt sich immer noch die Frage mit dem Durchfluss. Laut Laing macht meine Pumpe um die 600l/h, gemessen sinds nur noch 150-160l/h, da eben noch viel bremst im System (Mora, GPU, CPU,...). Also nich ausreichend für einen Chiller, oder irre ich mich? Oder die Dinger brauchen garnicht so viel L/h wie die Hersteller angeben?
 
Eine Laing reicht problemlos.
Den Mora kannst du dann getrost weglassen.
Mach einfach Schnellkupplungen dran und schon bist du unabhängig.
 
Sollte aber schon mind. der 1500er sein find ich wenn man CPU und Graka kühlen will.

Deswegen, damit das Teil nicht durchlaufen muss. Vom Preis-Leistungsverhältnis sind die Großen auch wesentlich besser.
 
Also ich möchte ihn nicht für 24/7 in betreib haben. dafür wird es wohl zu teuer. Mir würde es nur um OC gehen um eine möglichst niedrige Temperatur zu reichen.
Braucht der Chiller eignetlich einen Zusatz zum destillieren Wasser, außer dem normalen Korrosionsschutz?
 
Es reicht destilliertes Wasser für den Betrieb aus.
Ein Chiller ist auch nicht unbedingt für den Dauebetrieb entworfen worden.
 
Ich meinte lieber 1500er als 500er, damit das Ding nicht, wie du schon sagtest im "Dauerbetrieb" läuft.

Ein 24h Stunden Betrieb ist damit aber sicherlich trotzdem möglich, weil der 1500er dann ja nur alle paar Minuten mal kurz anspringt. Kumpel hatte seinen 1500er mal in Dauereinsatz.

Stromverschwendung ist es aber alle male :rolleyes:
 
Das ist auch abhängig wie groß der Ausgleichbehälter ist und dieser evtl. auch isoliert ist.
 
moin,

ich hab gestern meinen ultra titan 1500 angeschlossen und bin eigentlich ganz zufrieden, nur die kurzen anlaufzeit macht mir zu schaffen.
wie löst ihr das problem?
kann man das ding nicht irgendwie umprogrammieren ,dass er zb erst wieder runterkühlt wenn er 8° oder so über der "soll" temperatur ist?
oder gibts da sowas wie temperatur schalter bei dem einstellen kann wann er an und wann er aus gehen soll?

Es reicht destilliertes Wasser für den Betrieb aus.
Ein Chiller ist auch nicht unbedingt für den Dauebetrieb entworfen worden.

Wie kommst du dadrauf? Der Kühler ist doch für aquarien entworfen worden, klar gibts da nich so drastische temperaturänderungen wie in einem pc, aber dennoch muss er doch im Dauerbetrieb laufen damit die fischchen nicht verrecken!?

wisst ihr wie oft der kühler aus und an gehen darf ohne schaden zu nehmen?

thx,
Illu
 
Zuletzt bearbeitet:
@IllU23

Wie ich dem Users Manual für den Kompressors (Hersteller: Hitachi-Highly BSD 122TD) vom meinem Ultra Titan 2000 entnehmen konnte:

Anläufe sollten auf maximal 10 pro Std begrenzt werden.

und

Die Kälte/Klima/Wärmepumpeneinheit sollte auf < 170 000 Betriebszyklen ausge-
legt werden.

Also 170.000 Zyklen : 5 pro Std : 24 Std : 365 Tage = ca 3,8 Jahre wenn er
durchlaufen würde 5 x einschalten pro Stunde.

Ich würd noch nichts an der Temperaturschaltung verändern - wegen Garantie.
Ich hab das derweilen so gelöst.
Einen Vorratsbehälter mit 25 Ltr 3 Tauchpumpen 2 x 1250 für die Kreise zum PC und
eine 1260 für den Hailea diese wird über eine modifizierte Master/Slave Steckdose mit dem Chiller eingeschaltet und mit diesem wieder ausgeschaltet. Die Temperatur im Vorratsbehälter
steigt schneller als im chiller sind zwar nur 3 -4 grad aber besser als würde er wegen einem Grad immer einschalten.

Aber sag mal hast du deinen Titan schon fix in den Kreislauf eingebunden.
Wenn nicht würde es dir etwas ausmachen einen Versuch zu wagen.
Und zwar hab ich mal einen Versuchsaufbau gestell:
ca 5 Ltr sind ja im Titan-Vorratsbehälter hab mir dann noch in einem Sauberen Kübel
noch 5 Ltr Wasser bereitgestellt Pumpe rein und hab die zehn Liter dann mal von 21 Grad auf 4 Grad abgekühlt hat 19min und 56sec gedauert - kommt mir irgendwie lange vor.
Hoffe nur das bei meinem nichts defekt ist oder so. Hab den erst ca 2 Mon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es reicht destilliertes Wasser für den Betrieb aus.
Ein Chiller ist auch nicht unbedingt für den Dauebetrieb entworfen worden.

Besser Dauerbetrieb als x-mal EIN/AUS pro Stunde.

Wegen Chillergrösse...
Kommt drauf an, was man vor hat.
Für Extrem-OC fetter HW nahe der Kondensationsgrenze (9-13°C je nach Luftfeuchte) ist der Hailea 1500 (HC-500A) ziemlich ausgelastet (schaltet evtl. garnicht mehr ab).
 
@soghount,
ich merk grad hier gehts nicht um die hailea kühler... du hast ja dann nen aquamedic.
ich hab nen hailea, ich denk aber mal dass der sich in bezug auf die max anlaufzeiten pro stunde genauso verhält?! (könnte da jemand mal evtl. in der betriebsanleitung gucken? ich hab nämlich leider keine..)
Hmm wegen garantie wär das eigentlich egal, da ich meinen sowieso gebraucht gekauft hab.
Den Versuch kann ich leider nichmehr machen, da ich schon alles fix drin hab und mir das im mom zu viel stress wär. sry.

Hab heut mal versucht auf 4° runterzukühlen, bin aber nur auf 6,7° gekommen, danach war schicht im schacht. Das hat dann schon so um die 2 1/2 stunden gedauert.
ich Kühl damit nen Q9550 @3,4Ghz und ne Radeon 4870 @780/1000
hab das ganze aber nich so kompliziert gemacht wie du, benutz 24L Kühlbox und nur eine pumpe die halt aus dem Chiller zieht und dann durch die Kühler selbst drückt.

20 minuten bei 10Liter klingt imho eigentlich normal.
hmm ich frag mich obs nich am besten wär wenn ich den chiller einfach fest auf 4° eingestellt lass und ihn dann einfach im dauerbetrieb laufen lass.
was meinst du?/die andern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun hab auch nur einen Heilea Ultra Titan 2000 von Aquatuning. Einen Aqua-Medic hätte ich auch lieber genommen nur der Preiß hatt mich davon Abgehalten.

Mit 4 Grad würd ich schon etwas aufpassen.
Leb seit der letzten Trennung in einer ein Zimmer Wohnung und wie das eben so ist
Chiller dödelt so bei 6 Grad, mal eben die Wäsche aufgehängt, und die Suppe vom Herd gezogen und die Workstation hatte sich ausgeschaltet (Gottseigedankt).
Innerhalb von zehn Minuten von 37% Luftfeuchte auf 67%. Isoliert hatte ich nichts ausser dem Vorratsbehälter. Hatt aber keine Schäden davongetragen, ausser einer
Betriebsystemmeldung von wegen Unerwartetem herrunterfahren und so.
Bin seitdem etwas Vorsichtiger.

Aber wie gehen andere um mit der "Gefahr" von Kondensat.
Hab doch ziemlich schiss daß mir da mal wirklich was abraucht dabei ?
 
Warumgehst du den auch so tief mit der Temp herunter?
Es reichen doch 12-15°.
 
ich hab grad nachgerechnet wieviel l/h meine pumpe im kühlkreislauf packt.
sind grad mal 100 l/h.
ich hab ne Pumpe von Iwaki, auf dem Leistungsschild steht was von
"Max Capacity 15l/min"
heisst dass die müsste eigentlich um die 900L/h schaffen?!
is die pumpe im eimer oder einfach der Hailea Wasserwiderstand so verdammt hoch?


das is so ne pumpe http://www.iwakipumps.jp/e_products/~pdf/mgnt/MD_E0015_12.pdf is die "MD-30RZM-220N"
nich grad ne pumpe die ne normale wakü hat^^, aber warum was kaufen wenn wir son ding in der garage rumstehen haben^^
 
Zuletzt bearbeitet:
das was drauf steht ist das absolute Maximum
ohne Schlauch, Kühler...
dein Durchfluss ist im normalen Bereich

mfg xy04
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh