Das erste Wort, was mir da einfällt:
endlich!
Das war ja wirklich bis zuletzt nur noch ein Trauerspiel. Ich bin bis einschließlich 2012 regelmäßig auf der CeBIT gewesen und habe auch die CeBIT Home Zeiten miterlebt. Aus Privatanwender-Sicht war die CeBIT vor langer Zeit wirklich eine Messe zum Anfassen und Staunen. Man konnte Zukunftstechnologie, die man sonst nur vom Hörensagen kannte, mal live sehen und auch ausprobieren. Gerade dieser Reiz lies aber immer weiter nach. Mehr und mehr Consumerprodukte und zugehörige Firmen blieben der Messe fern, was aber auch verständlich ist denn für die war es wohl eher einfach nur eine kostspielige Image-Werbung. Im Grunde ein Teufelskreis da weniger Privatanweder zugleich auch wieder weniger Firmen mit entsprechendem Fokus anlocken usw.
Wo es zuletzt vielleicht noch etwas interessantes gab bekamen es ohnehin nur noch ausgewählte Gäste oder Geschäftspartner hinter verschlossenen Türen zu Gesicht - ganz im Gegensatz zu früher, wo man eher den Eindruck hatte die Firmen protzen um die Wette und jeder soll es sehen. Da hatte man offenbar noch nicht so viel Angst, dass einem der Mitbewerber etwas abgucken könnte...
Die Messe wurde für Privatanwender über die Jahre immer uninteressanter und damit hatte die Messeleitung ja sogar eines ihrer vielen (wirren) Ziele von damals erreicht da man den geschäftstüchtigen Entscheider mit Geld im Rücken in den Mittelpunkt stellen wollte. Unvergessen in dem Zusammenhang wie Sony damals seine PlayStation Konsolen wieder abbauen musste
Da wurde langsam klar, wo die Reise hingehen wird.
Die Messe wollte sich in den letzten Jahren jedes mal wieder neu erfinden. Das sah nicht nur wie Verzweiflung aus, sondern war es wohl auch. Erst vergrault man gezielt die Privatanwender, dann will man sie plötzlich wieder zurück haben. Nix mehr Fachmesse - lasst uns ein Event für jedermann draus machen. Da habe ich mir echt nur noch gedacht lasst es einfach bleiben; das Schiff wird so oder so sinken. Das hätte man beim alljährlichen Schönrechnen der stetig geringer werdenden Besucherzahlen auch vorher erkennen können zumal andere Messen wie z. B. die IFA oder Gamecom die verlorenen Schäfchen längst eingesammelt hat.
Eine gewisse "Mitschuld" sehe ich ansonsten aber auch noch beim Internet. War die CeBIT früher häufig noch ein Schlüsseltermin um neue Dinge medienwirksam in den Markt zu drücken, so war das irgendwann einfach jederzeit per Internet möglich da es von immer mehr potenziellen Kunden genutzt wurde, die sich dort auf zig Wegen umfangreich informieren können. Mittlerweile steht uns zumindest für die populären Consumerprodukte eine regelrechte Flut an Infos zur Verfügung. Wenn z. B. Logitech eine neue Maus raus bringt, kann ich nach ein paar Tagen tonnenweise Reviews lesen, mir hunderte Bilder aus allen erdenklichen Blickwinkeln ansehen, stundenlang Videos dazu auf YouTube bestaunen und irgendwo wird einer das Ding auch noch zerlegt und jede einzelne Komponente auf der Platine analysiert haben. Solche Möglichkeiten gab es in dem Umfang früher nicht und so eine Messe wie die CeBIT hatte den Reiz viele solcher Produkte mal real zu bestaunen.