[User-Review] 1MORE ComfoBuds Mini. Was ist gut und was ist nicht so gut?!

Karupe

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16.07.2015
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Zuerst ein großes Dankeschön an Hardwareluxx und auch an 1MORE, die mir diese Kopfhörer zum Testen zur Verfügung gestellt haben.

Lieferumfang

Was bekommt man alles für sein Geld (bzw. für seinen Test) geliefert?
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Eine kleine hübsche Verpackung, die sich aufklappen lässt und den Blick auf ein paar Zeichnungen mit den wichtigsten Specs, sowie auf ein weißes „Ei“ freigibt. Neben dem Ei gibt es noch eine Kurzanleitung, ein kurzes USB-C-Ladekabel, sowie insgesamt vier paar Ohrstöpsel in unterschiedlichen Größen, von denen die zweitgrößte Variante bereits auf den Earbuds sitzt.
Ach ja, das „Ei“ dient als Lade- und Transportbox für die ComfoBuds Mini, welche sich natürlich in eben dieser Box befinden. Die Earbuds gibt es außer in weiß auch noch in einer schwarzen und einer roten Farbvariante.



Verarbeitung

Die Ladebox ist aus weißem leicht mattem Kunststoff, hat eine Status LED auf der Front, sowie einen kleinen Button auf der rechten Schmalseite, einen USB-C-Anschluss an der Unterseite und ist mit Maßen von grade mal 5,7cm x 4,9 cm x 2,5 cm auch recht klein. Ein kleiner „Handschmeichler“ sozusagen.

Die Earbuds sind noch eine ganze Ecke kleiner als die Box und nur ca. 1,7 cm x 1,4 cm x 1,3 cm groß. Sie wiegen knapp 4 Gramm, verfügen jeweils über zwei Mikrofone, einen Infrarotsensor, sowie die planen Ladekontakte. Das auf der Außenseite sitzende Mikrofonloch dient gleichzeitig auch als Status-LED. Über einen verbauten kleinen Magneten flutschen die Earbuds auch zuverlässig in ihre Ladeposition in dem Ladecase. Die bereits montierten Ohrstöpsel haben einen leichten gelbstich im Vergleich zu den anderen mitgelieferten Ohrstöpseln, was aber nicht wirklich stört.



Tragekomfort

Die Earbuds sitzen gut im Ohr, wenn man sich erstmal durch die verschiedenen Silikonstöpsel probiert und die für sich am besten passende Stöpselgröße gefunden hat. Bei mir halten sie ohne Probleme im Ohr, stören mich nicht und fallen auch nicht beim Joggen raus.
Auch bei der Gartenarbeit haben die kleinen Buds einen guten Sitz im Ohr und lassen sich auch nicht durch Schweiß aus der Bahn werfen.
Da die Earbuds so klein sind, kann man sich sogar aufs Ohr legen, wenn man ein Kissen als Auflage nimmt. Ohne eine gepolsterte Auflage empfinde ich es dann doch als etwas unangenehm, wenn man direkt auf dem Ohr liegt. Aber möglich ist es.



Kopplung und Bedienung

Für eine Bluetooth-Verbindung der ComfoBuds Mini mit einem neuen Gerät muss an der Ladebox der kleine Knopf dreimal gedrückt werden. Dann werden die Buds von dem neuen Gerät (Laptop, Smartphone, TV etc.) gefunden und können miteinander gekoppelt werden. Die Kopplung funktionierte bei mir sowohl am Smartphone (POCO M4 PRO), als auch am Dell-Laptop und am Hisense-TV ohne Probleme. Die Verbindung bei freier Sicht beträgt ca. 9 Meter, bis es die ersten Aussetzer gibt. Ab ca. 11 Metern Entfernung zum Laptop gab es dann gar keine Bluetooth-Verbindung mehr zwischen Earbuds und Laptop.

Die ComfoBuds Mini unterstützen leider keine Multipoint-Verbindung. Das heißt, die Kopfhörer lassen sich immer nur mit einem Gerät gleichzeitig verbinden. Wenn man also die Kopfhörer zum Beispiel in einer Videokonferenz oder auch beim TV schauen nutzt, kann man nicht gleichzeitig in der 1More-App Einstellungen vornehmen, da nur die Verbindung mit dem TV oder dem PC oder dem Smartphone möglich ist.

Zudem dient die Außenseite der Kopfhörer als Touchoberfläche, um per Antippen die Musikwiedergabe zu pausieren, zu starten oder das Active-Noise-Cancelling zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Über die 1More-App können diese Tippgesten auch gegen vordefinierte Aktionen getauscht werden. Neben Wiedergabe/ Pause lassen die Kopfhörer auch den Sprung zum nächsten oder vorherigen Titel zu, sowie eine Änderung der Lautstärke oder das Starten eines Sprachassistenten (Alexa, Google oder vermutlich auch Siri) auf dem Smartphone. Interessanterweise ist es mir nicht gelungen, die Touchsteuerung zu deaktivieren, so dass man zwangläufig damit leben muss, mal versehentlich eine der genannten Aktionen auszuführen, wenn man mal die Earbuds einsetzt, rausnimmt oder sie im Ohr neu platzieren möchte.

Die ComfoBuds Mini verfügen auch über eine intelligente Wiedergabe, die über die Infrarotsensoren in den Buds gesteuert wird. Nimmt man einen oder beide Earbuds aus dem Ohr, so wird die Wiedergabe angehalten und erst dann wieder gestartet, wenn die Buds wieder im Ohr sind. Alternativ lässt sich auch nur die automatische Pause aktivieren oder die intelligente Wiedergabe vollständig deaktivieren.



Kommen wir nun zum ANC und der damit verbundenen Soundqualität

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich schon einen gewissen Anspruch an die Soundqualität der 1More Earbuds hatte, aber leider etwas enttäuscht wurde. Warum das so ist, erfahrt ihr gleich. Aber erstmal etwas zum Active Noise Cancelling:
Über die Touchoberfläche der Buds kann zwischen drei ANC-Modi umgeschaltet werden: ANC, Transparenz und OFF. Über die 1More-Smartphone-App lässt sich der ANC-Modus noch in den Varianten „Stark“, „Schwach“ und „WNR“ variieren. Je nachdem, welche ANC-Variante hier dann in der App ausgewählt wird, wird diese dann auch über die Touchoberfläche der Buds ausgewählt. WNR bedeutet „Wind Noise Resistance“ und soll vor allem im Außenbereich die Windgeräusche effektiv rausfiltern. Ob das funktioniert und wie sich der WNR-Modus von dem anderen ANC-Modus unterscheidet, habe ich natürlich ausgetestet.
Ein Nachteil bei der ANC Aktivierung über die Touchoberfläche der Buds besteht darin, dass man nicht weiß, welcher Modus grade aktiviert ist, da man immer das gleiche akustische Feedback beim Durchschalten der Modi erhält. Mit der Zeit hört man, in welchem Modus man sich grade befindet, aber ein kurzes akustisches eindeutiges Feedback wäre hilfreicher.

ANC-Modi
Und hier nun eine kurze Beschreibung der einzelnen Modi: Beim Active Noise Cancelling lässt sich, wie schon eben erwähnt, zwischen den beiden Stufen „Stark“ und „Schwach“, sowie „Wind Noise Resistance“ (kurz WNR) wählen. Die beiden ersten ANC-Modi tun auch genau das, was man erwartet; wobei ich der Meinung bin, dass bei der Einstellung „Stark“ vor allem der Bass angehoben wird und der Klang auch mehr Volumen erhält und bei der Einstellung „Schwach“ das gleiche passiert, nur eben etwas zurückhaltender. Ja, man hört weiterhin Umgebungsgeräusche, aber deutlich gedämpfter und viel weiter im Hintergrund. Sowohl Stimmen als auch Musik und monotonere Geräusche wie ein Rasenmäher werden gut unterdrückt und sind deutlich weniger wahrnehmbar als mit deaktiviertem ANC. Und ich muss sagen, dass mir der Klang zumindest beim Musik hören, mit aktiviertem ANC definitiv besser gefällt, obwohl es hier ein leichtes Rauschen im Hintergrund gibt, welches man aber relativ schnell nicht mehr wahrnimmt.

Der ANC-Modus „Wind Noise Resistance“ klingt für mich genau so wie der starke ANC-Modus. Hier kann ich keine Unterschiede feststellen. Angeblich sollen vor allem tiefere Frequenzen, wie sie bei Windrauschen entstehen, herausgefiltert werden. Allerdings macht der normale ANC-Modus das, meiner Meinung nach, genauso gut. Und noch was zum ANC: Active Noise Cancelling funktioniert nur im Stereobetrieb der Kopfhörer. Verbleibt ein Kopfhörer in der Ladeschale, so lässt sich das ANC auch nicht aktivieren.

Soundqualität
Außerdem gibt es da noch eine weitere Soundanpassung, die über die App aktiviert bzw. deaktiviert werden kann; die SoundID. Dabei handelt es sich um eine Art Equalizer, den man anhand von Soundmustern anpasst, um dann eine neue festgelegte Tonwiedergabe zu erzielen. Man legt sich also fest, wie die Musik klingen soll und hat nicht die Möglichkeit, einzelne Frequenzbereiche individuell anzupassen. Das macht auch sicherlich nicht jeder, aber schade ist es trotzdem, dass man noch nicht einmal die Option dazu hat. Natürlich kann man die SoundID-Einstellung immer wieder neu erstellen, aber der Prozess dauert auch etwas und das Endergebnis ist nicht immer zufriedenstellend. Meiner Meinung nach klingen die Earbuds mit aktivierter SoundID zwar besser, aber leider nicht so, wie ich es von Kopfhörern in diesem Preissegment erwartet hätte. Ohne aktivierte SoundID klingen sie absolut neutral, dass heißt kein Bass, keine Höhen, sondern einfach nur relativ „popelig“. Mit angepasster SoundID bekommt man dann auch etwas Bass und Volumen in die ComfoBuds, es fehlt aber weiterhin an Höhen, so dass nach oben hin einfach was fehlt und es an Präzision bei der Klangauflösung fehlt.

Die Klangqualität der verbauten Mikrofone geht in Ordnung und unterscheidet sich klanglich nicht von meinen deutlich günstigeren Soundcore Life P2-InEars. Zum Telefonieren und für Videokonferenzen ist das Mikrofon völlig ausreichend, die Stimme wird recht sauber wiedergegeben und man ist gut verständlich.



Akku-Laufzeit

Die vollgeladenen EarBuds halten bei mir bei moderater Lautstärke (also kein Maximum) und aktiviertem starkem ANC ca. 5 Stunden, bis sie wieder geladen werden müssen. Dazu kommen sie in das kleine Ladeei, welches die Buds nicht ganz viermal Aufladen konnte. Bei der vierten Ladung hat es nur noch für eine Akkufüllung von 70 % gereicht. Der in dem Ladeei verbaute Akku umfasst eine Kapazität von 440 mAh.



1More-App
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Über die 1MORE-App können weitere Einstellungen an den ComfoBuds Mini vorgenommen werden, die über die normale Touch-Steuerung hinausgehen. Die meisten dieser Dinge habe ich bereits weiter oben erwähnt.

Neben den verschiedenen ANC-Modi lässt sich die intelligente Wiedergabe anpassen bzw. deaktivieren, die SoundID „konfigurieren“, Klänge wie Regen, Lagerfeuer, Sturm und weitere beruhigende Klänge abspielen, die Firmware aktualisieren, die Tippgesten geringfügig anpassen und der Akkustand der Kopfhörer und der Ladebox anzeigen.

Außerdem können die Kopfhörer „eingebrannt“ werden, um ihren vollen Klang entfalten zu können. Dabei werden die Kopfhörer mit verschiedenen Frequenzen bespielt. Man kennt das auch von größeren Lautsprechern, die erst mit voranschreitender Spielzeit ihren Klang voll entfalten. Ob dies bei so kleinen Lautsprechern bzw. Kopfhörern aber auch der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Denn das Einbrennen (auch als Burn-In bezeichnet) dauert ca. 12 Stunden; ich habe mir die ersten 8 Minuten angehört, in denen einfach nur Rauschen zu hören war. Danach habe ich das Einbrennen abgebrochen.



Fazit

Die 1MORE ComfoBuds Mini sind wirklich schön klein und haben für ihre Größe und dank der Ladebox auch eine durchaus zufriedenstellende Akkulaufzeit. Der Tragekomfort ist bequem und die EarBuds bieten auch einen festen Sitz im Ohr, wenn man die richtigen Silikonstöpsel wählt.

Auch das Active Noise Cancelling funktioniert gut und bietet meiner Meinung nach einen echten Mehrwert in Situationen, in denen es mal etwas lauter oder zumindest unruhiger wird. Allerdings macht all dies die nicht zufrieden stellende Klangqualität nicht wett, zumal man hier von einer UVP von 99,99 € spricht; für den Preis müsste klanglich also definitiv mehr gehen.

Die 1MORE-App ist gut und bietet ein paar Anpassungen, aber mir fehlen dennoch Dinge wie ein individuell anpassbarer Equalizer, eine erweiterte Anpassung und vor allem Deaktivierung der Tippgesten.

Für eine UVP um die 60 € wäre ich mit den EarBuds zufrieden, so allerdings leider nicht.
 

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Danke für deinen Test. Ich nutze ja die EarFun Air Pro 2 und finde, für den damaligen Preis der EarFun, können sie, was ich so aus dem Text extrahieren konnte, so ziemlich das Gleiche.

Würde also erstmal auch von einem etwas zu teurem Preis ausgehen, wobei, wenn man die App Funktionen nutzt, sicher auch einen gewissen Mehrwert bietet.
 
Ja, das klingt ähnlich, wobei die EarFun Air Pro 2 wohl in den Höhen den ComfoBuds Mini überlegen zu sein scheinen. Und ich glaube auch, dass sich der Preis der ComfoBuds Mini ein bisschen über deren (kleine) Größe und das wirklich geringe Gewicht definiert. Aber Größe ist nunmal nicht alles, wenn es Klanglich dann hapert.
 
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