Ich habe soeben noch
diesen interessanten Artikel zu Festplatten für den Dauereinsatz gefunden, wo die Sterberate in vielen Jahren ermittelt wurde. Die Seagate Festplatten stehen dabei weit drunter, weswegen ich eher keine Seagate haben möchte.
Damit ziehst Du leider genau den falschen Schluss aus den Daten von Backblaze auf denen der Artikel beruht.
In der
Statstik aufgrund der RMA Quote eines etrailer bei hardware.fr liegen die Seagates vor den WD und HGST, obwohl WD als Hersteller einen besseren (Vorab)Austauschservice bietet als andere HDD Hersteller und daher eher weniger WD über den Händler reklamiert werden:
Wieso passt das so gar nicht? Vielleicht weil die Firma Backblaze normale und möglichst billige Consumer HDDs in selbstgebaute Racks packt und 24/7 mit Online Backups belastet, wofür diese HDDs nicht ausgelegt sind und wobei teils starke Vibrationen und hohe Temperaturen auftreten. Schau Dir mal an, was Tsohiba für HDDs im Angebot hat, das zeigt gut welche Klassen es da gibt:
Die
Toshiba MG Reihe ist nicht gerade günstig, verträgt aber eben Dauerlast wie auch
im Datenblatt steht nicht nur 24/7 zu laufen, sondern wirklich 24/7 zu arbeiten:
Die darf man also die ganze Zeit mit Arbeit quälen, dafür ist die gemacht.
Die
4TB Version kostet aber auch über 300€, also fast 2,5 mal so viel wie die
einfach MD 4TB, wer glaubt er würde das gleiche dafür bekommenn und bei der MG Toshiba nur unnötig mehr Geld in den Rachen werfen, der soll hinterher nicht die HDD beschuldigen, wenn er falsch lag. Es gilt immer noch:
You get what you pay for!
Von
HGST kostet die billigste 4TB HDD schon 162€, also ein Drittel mehr als bei Toshiba oder auch Seagate, dafür ist es dann eine NAS mit 24/7 Zulassung.
Dieses Video zeigt wie Vibrationen die Platten beeinträchtigen können, hier nur die Performance es Enterprise Platten sein dürfte die sowas erkannen und weil eben die Köpfe bei Vibrationen die Spur verlassen und man mindestens eine Umdrehung verliert.
HGST hat dagegen eine Technik die sich Rotational Vibration Safeguard (RVS) nennt, die Megascale die Backblaze verwendet hat das übrigens auch (das ist eine als OEM vermarktete Enterprise HDD und entsprechend teuer) und sogar die alten Deskstar, die ebenfalls 24/7 zugelassen sind, die kann man mit einer einfach Desktop wie den Barracudas gar nicht vergleichen.
Übrigens schreibt Seagate zur Nutzung von HDD:
Die 20.000 Stunden nach denen viele User die eine Seagate Barracuda im Dauerbetrieb nutzen dann ihre erhöhten Ausfallraten haben, wären danach erst nach gut 8 Jahren, erreicht gewesen, wäre die Nutzung als Desktopplatte wie es Seagate vorgesehen hat erfolgt. Ebenso sind die Barracuda bei Backblaze nicht alle kontinuierlich ausgefallen, die haben in den ersten beiden Betriebsjahren sogar sehr geringe Ausfallraten gezeigt, aber dann eben massiv Probleme gemacht, weil sie einfach außerhalb der Spezifikationen betrieben wuden, alleine beim Scrubbing dürfte deren Workload mehr als aufgebraucht worden sein. Zum Workload schreibt Seagate:
Workload-Belastung
Der Einfluss der Workload auf die Zuverlässigkeit ist etwas schwerer verständlich.
Per Definition ist die primäre Funktion von HDDs das Speichern und Abrufen von Daten, wobei Hunderte von Gbits an Daten auf jedem Quadratzoll an Speicheroberfläche aufbewahrt werden. Sie können Daten bei anhaltenden Datenraten in der Größenordnung von 200 MB/s oder mehr aufzeichnen und abrufen.
Um diese hohe Aufzeichnungsdichte und einen hohen Datendurchsatz zu erreichen, werden magnetische Lese- und Schreibkomponenten physisch mehrere Nanometer (1 nm = 0,001 µm) von schnell rotierenden Medien gehalten. Das ist eine komplexe technische Designaufgabe, die erfordert, dass Festplatten für eine bestimmte Arbeitsumgebung entwickelt, getestet und klassifiziert werden, die unter anderem durch den Bereich der Nutzungsdauer und der Benutzer-Workload charakterisiert wird.
Workload ist ein technischer Begriff, mit dem die Größe der Arbeitsbelastung definiert wird, der die Festplatte beim Normalbetrieb ausgesetzt ist. Beispielsweise könnte Festplatte A täglich mehrere GB an Daten lesen und schreiben, während Festplatte B täglich mehrere hundert GB liest und schreibt. In diesem Fall würden wir sagen, das Festplatte B unter viel höherer Workload-Belastung arbeitet.
Um eine Vorstellung zu bekommen, wie viel Workload zu viel ist, betrachten wir drei typische Szenarien (Festplatten A, B und C):
Betrachten wir eine Seagate Constellation ES.3 HDD mit 4 TB. Diese Festplatte ist zu einer anhaltenden Datenübertragungsrate von 175 MB/s fähig. Stellen wir uns drei dieser Festplatten vor, die alle unter ähnlichen Bedingungen arbeiten (und mit demselben Server). Die erste Festplatte (Festplatte A) überträgt stetig 5 MB/s (oder durchschnittlich 158 TB/Jahr), während die zweite (Festplatte B) 10 MB/s (durchschnittlich 315 TB/Jahr) überträgt. Die dritte Festplatte schließlich (Festplatte C) überträgt in diesem Beispiel 100 MB/s (durchschnittlich 3.150 TB/Jahr).
Aus den obigen Szenarien ist einfach zu erkennen, dass Festplatte B einer 2× höheren Workload-Belastung ausgesetzt ist als Festplatte A und dass Festplatte C eine 20× höhere Workload-Belastung als Festplatte A hat.
Unter Annahme einer linearen Abhängigkeit würden die nächsten vernünftigen Schlussfolgerungen annehmen, dass Festplatte B eine 2× höhere Ausfallrate als Festplatte A hat und Festplatte C eine 20× höhere Ausfallrate als Festplatte A. Seagate-Daten legen jedoch nahe, dass die Annahme einer linearen Skalierung der Ausfallrate mit Workload falsch ist.
Jahre an Forschung und Experimenten ermöglichten Technikern von Seagate, die komplexen Effekte von Workload auf Festplattenzuverlässigkeit zu verstehen und die folgenden Schlüsse zu ziehen:
•Jeder HDD-Typ hat eine sichere Workload-Schwelle, die jetzt als das Limit für die Workload-Rate (WRL) definiert wird.
•Solange die Workload das WRL nicht überschreitet, hat die Workload-Belastung sehr wenig bis gar keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit und die Ausfallrate dieses Produkts.
•Wird das WRL überschritten, beginnt die Zuverlässigkeit dieses Produkts nachzulassen.
Man sollte diese Workload Ratings also beachten, sonst wird man mit erhöten Ausfallraten bestraft und das geht nicht linear.
Der Rat dem man aus den Zahlen ablesen sollte ist, sich eine HDDs mit den Spezifikationen zu kaufen wie sie über den geplanten Betrieb nötig sind, aber nicht Seagate zu meiden. sondern eben billige Desktopplatte nicht zu mehreren in ein Gehäuse zustecken und 24/7 laufen zu lassen. Dann halten sie eben nicht lange und die Tsohiba die Backblaze jetzt auch einsetzt, das ist auch MD Reihe (die DT gehören auch dazu), zeigen auch relativ hohe Ausfallraten, das ist kein Seagate Problem. Selbst bei WD greift Backblaze nicht zur billigsten Green, sondern zur Red die wengistens eine 24/7 Zulassung hat und einen einfachen Vibrationsschutz, denn da gibt es auch Abstufungen.
Aus privatem Umfeld habe ich mit Seagate außerdem schlechte Erfahrungen gemacht (auch Bekanntenkreis) weswegen ich persönlich auch schon seit langem keine Seagate mehr kaufte.
Lass mich raten wie viele die billigen aber schnellen Barracudas in NAS System verbaut und nach etwa 2 Jahren Porbleme bekommen haben.
Der Hersteller HGST sagt mir auch nix um ehrlich zu sein.
HGST ist die ehemalige Festplattenabteilung von Hitachi, die wurde in HGST umbenannt und an WD verkauft.
Außerdem hat die HGST 32MB Cache wogegen die WD Red nur 16MB bietet.
Die Cachgröße spielt für die reale Performance überhaupt keine Rolle, zumal immer die RAM Größe angegeben wird und nur ein Teil, meist sogar nur ein recht kleiner, davon wirklich als Cache für Userdaten genutzt wird. Die HGST wird schnelle als die WD Red sein, aebr weil sie 7200rpm hat statt 5400 und nicht wegen des größeren Caches.
@Holt: sorry, hab mich verschrieben. Du hast natürlich Recht. Nur die WD Red 1TB passt in den Intel NUC.
Das dachte ich mir doch, den Plat um die mit 15mm Bauhöhe unterbringen zu können, würden man bei einem so komplakten Gehäuse wohl kaum verschwenden.