Wenn die Lebensdauer aktueller Consumer SSDs für nahezu jeden kein Thema mehr ist, wird irgendwann die xte "neue" SSD mit ausgereizten SATA 6Gb/s wohl nicht mehr viel Kaufanreiz bieten?
Nein, zumal die Billig-SSD MX100 zumindest in 512GB ja von der Performance ganz vorne mitspielt und die Unterschiede sowieso keiner merkt.
Auch wenn diese theoretisch nochmal länger im Einsatz sein könnte, in der Regel dann aber wohl häufig vorher durch ein Nachfolgermodell ersetzt wird?
Da normale Heimanwender vielleicht ein, zwei oder 3% der spezifizierten P/E Zyklen der NANDs ihrer SSDs im Jahr verbrauchen, ist das wohl kaum vermeidlich die lange vor dem Ende der Lebensdauer der NANDs zu wechseln, denn die dürften oft mehr Lebenserwartung haben als der User selbst
Scheinbar hat die 850 PRO auch keine Pufferkondensatoren an Board, sind diese denn nicht zu praktisch um sie nicht zum Standard in modernen Consumer SSDs zu machen? Die Regel scheint es ja leider nicht zu sein.
Nein, die kosten Geld und vor allem erhöhen sie die Leistungsaufnahme im Idle. Crucial hat die wohl auch nur verwendet, weil sie so dem Problem Herr werden konnten, dass die m4 hatte und aus dem man sie mit der
Power Cycle Methode wiederbeleben musste. Da war das Problem das gleiche wie bei intels 8MB Bug und wohl auch Sandforce Panik-Lock: Die Verwaltungsdaten (Mappingtabelle) sind korrupt. Nur schreibt Crucial die LBAs nicht nur in die Mappingtabelle sondern auch zu den Daten in die einzelnen Pages, dann die haben ja immer ein paar zusätzliche Bytes für solche Zwecke und z.B. auch die ECC. Bei der Power Cycle Methode wird der Controller dazu aufgefordert diese zusammen zu suchen und die Mappingtabelle zu korrigieren bzw. neu aufzubauen. Intels 320er kann das nicht, die wird dann mit einem Secure Erease wiederbelebt, wobei alle Daten verloren sind, denn nach einem Secure Erease gibt es halt keine Mappingstabelle und daher stolpert der Controller nicht über die defekte alte Tabelle.
Bei Crucials Consumer SSD sind
laut Anandtech auch schwächere Kondensatoren verbaut als bei der Enterprise Reihe Micron M500DC. Deren Tantal Kondensatoren sollen reichen um auch Nutzerdaten aus dem Cache noch zurückschreiben zu können, während die einfachen Kondensatoren der Consumer-SSDs nur für die Verwaltungsdaten reichen, die SSD ist dann im Zweifel also noch am Leben, Datenverlust kann es trotzdem geben. Andere Hersteller brauchen den Aufwand nicht zu treiben, weil sie offenbar bessere Algorithmen in der FW haben und so verhindern, dass die SSDs wegen korrupter Mappingtabellen unbrauchbar wird.
Echte Pufferkondensatoren die auch die Userdaten schützen haben weiterhin nur Enterprise SSDs, denn dort braucht man das und man möchte eben nicht, dass die Enterprise Kunden billige Consumer-SSD verwenden, die sollen eben die teuren Enterprise SSDs nehmen. Die haben dann auch reichlich Pufferkondensatoren, wie
hier die Samsung 845DC Evo oder eben die beiden dicken Dinger
oben beim Slotblech auf der Intel DC P3700.
Das macht Intel bei den CPUs doch nicht anders, wieso werden wohl für Enterprise Kunden so wichtige Features wie ECC RAM Unterstützung bei den Consumer Versionen der CPU (gut, bis zu den i3 haben sie es noch drin, da lohnt es sich wohl nicht zwei Serien zu machen) und Chipsätzen nicht unterstützt, obwohl die Funktion mit Sicherheit in den Chips vorhanden ist? Die legen doch ein extra Die auf in dem das nicht drin ist, die Kunden die darauf wert legen, sollen aber eben Xeons und die entsprechenden Chipsätze dafür kaufen. Bei den Consumer SSDs lässt man eben die Features weg, die für Enterprise Kunden wichtig sind, wie eben die Kondensatoren und gibt weniger TBW an, damit der Enterprise User dann schnell die Garantie verliert und die SSD ausserhalb der Spezifikationen betreiben muss, was kein Profi gerne macht.