Jetzt ist es schon total OT und ich mach gleich damit weiter.
Ich muss mal ne Lanze für
@CasekingMike brechen.
Mein beruflicher Hintergrund ist unter anderem die Forschung bzgl. Menschlicher Zuverlässigkeit. Ganz grob, Menschen machen bei leichten routinierten Aufgaben alle halbe Stunde einen Fehler – und bemerken das oft garnicht. Und dann behaupten sie felsenfest, „nein, ich hab keinen Fehler gemacht“ – wie sollten sie es auch anders sagen, wenn sie sich des unbemerkten Fehlers nicht bewusst sind. Dazu gibt’s dann technische Systeme zur Hilfe, wie z.B. Qualitätsüberwachung, welche in der Regel wesentlich zuverlässiger als der Mensch arbeiten.
So werden die CPUs bei AMD gefertigt, immer wieder mal von Menschen gehandhabt und vermutlich auch immer wieder von Maschinen bewegt und kontrolliert.
Dann gibt’s den Versandweg, wo die CPUs in geschlossener Verpackung mal sanft transportiert werden und mal wird mit den Päckchen Fußball gespielt – kommt alles in unterschiedlichen Zahlenverhältnissen vor.
Also bis hierhin haben wir keinen Einblick. Den Transportschaden muss man an der Verpackung sehen, aber auch wenn ich das Päckchen gegen die Wand werfe, werden alle Pins an der jeweiligen Stirnseite gleich belastet.
Die Händler haben hier nen gewissen Einblick, wenn sie auch Systemintegratoren und nicht nur Endkunden-Einzelverkauf machen, was Mike geschrieben hat.
Wenn die also, sagen wir mal, bei 1.000 selbst verbauten CPUs ein (1) Pin-Problem haben, aber bei 1.000 an Konsumenten verkauften CPUs dreißig (30) Pin-Probleme haben, dann erkennt der erfahrene Statistiker auch schon ohne t-Test, dass es hier nen signifikanten Unterschied gibt und die Zahlen nicht zufällig entstanden sind.
Wenn von diesen dreißig Kunden jetzt 29 sagen, sie haben den Pin sicher nicht verbogen, dann wird’s bei eher wenigen sachlich richtig sein und bei eher vielen gefühlt so sein und sie haben ihn unbewusst verbogen.
Zwei Möglichkeiten gibt’s jetzt, entweder wir machen große Studien und schaun uns das mal genau an, oder der Händler repariert die Pins einfach aus Kulanz – was ja hier angeboten wird.
Und das ist besser als unerfahren selbst mit der Zange an den Chip, weil wenn die dann abbrechen, kann man sich umso schlechter herausreden. Das ist dann nicht mehr unbemerkt passiert, sondern in vollem Bewusstsein.
Oder anderes Beispiel, wie oft glaubt ihr kommt vor, dass ein Polizist vor Gericht zu nem Tathergang, bzw. Beobachtung aussagen muss, felsenfest A behauptet und dann z.B. Videokameras zeigen, dass aber in Wirklichkeit B passiert ist. Menschliche Wahrnehmung ist trügerisch. Oder habt ihr schon mal auf Videos von Aufmerksamkeitspsychologen gesehen, wo du irgendeine Aufgabe (zähle irgendwas im Video) hast, du machst das und bemerkst nicht, dass da ein Gorilla durchs Bild läuft. Nach dem Video behauptest du, da war alles ganz normal. Dann schaust selbes Video nochmals an, jemand zeigt die den Gorilla und du kannst es dir nicht vorstellen, dass es sich um dasselbe Video handelt …
Aus wissenschaftlicher Sicht gibts sowas wie "vom Pech verfolgt" nicht ...
Sowas ähnliches sagte auch schon Obi Wan Kenobi im Starwars 1/4 da wo Luke das erste mal Training macht ...