Kommentar: NSA und PRISM - meine persönlichen Fragen und Konsequenzen

Don

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<p><img src="/images/stories/newsbilder/aschilling/2013/nsa-logo.jpg" alt="nsa-logo" style="margin: 10px; float: left;" height="100" width="100" />In sämtlichen Kanälen ist ein Thema beherrschend: Der Abhörskandal rund um die Veröffentlichung entsprechender Hinweise und Details von Edward Snowden, der noch immer im Transitbereich des Moskauer Flughafens festsitzt. Abseits der allumfassenden Diskussionen rund um die Verantwortung, Mitwisserschaft und allgemeiner Empörung vermisse ich aber vor allem eines: Lösungsmöglichkeiten.</p>
<p>Wir bewegen uns noch immer in einem diffusen Licht und müssen uns wohl erst daran gewöhnen, was NSA, GCHQ und BND da eigentlich über uns zusammentragen. Noch immer herrscht beim Großteil der Bevölkerung Unwissen über das, was Behörden aktuell,...<br /><br /><a href="/index.php/news/allgemein/hardwareluxx/27069-kolumne-nsa-und-prism-meine-persoenlichen-fragen-und-konsequenzen.html" style="font-weight:bold;">... weiterlesen</a></p>
 
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Für mich steht dieses Jahr fest, ich wähl die Piraten (hoffe die kommen mit 5% gerade so rein), nur damit genau diese Themen auch mal im Bundestag hinterfragt werden und "unangenehme" Fragen gestellt werden für dieses "Neuland" der Politiker ;)

Ansonsten gab es mal ne schöne aussage in sachen "nichts zu verbergen" und ich glaube das trifft alle SEHR gut:

Hinter dem Satz „Wer nichts zu verbergen habe, müsse auch nichts befürchten“ steckt viel Hoffnung, aber auch Naivität. Wer weiß, wer mit wem schläft, wer mit wem kommuniziert, wer wen wählt, wer wovon träumt und wer wann in seiner Jugend einen Joint geraucht oder einen Seitensprung hatte, der hat Macht über andere. Egal, ob sexuelle Vorlieben, Krankheiten oder Träume: Jeder von uns hat etwas zu verbergen oder kennt oder liebt Menschen, die Geheimnisse haben. Es gibt Dinge, die wir vor unseren Eltern verbergen, vor unseren Partnern, vor unseren Kindern, vor unserer Krankenkasse, vor unseren Freunden. Einige Dinge verbergen wir sogar ganz gerne vor uns selbst. Das Grundgesetz sieht ausdrücklich vor, dass wir Geheimnisse vor dem Staat haben. Aber der Staat nimmt sich mehr und mehr das Recht heraus, abzuhören statt zuzuhören.

Ich denke da könnte man auch noch das "verbergen" vor dem Arbeitgeber hinzufügen könnte....
Wer hat nicht geheimnisse vor dem Arbeitgeber die vielleicht unangenehm sein könnte? Wer kann sich bei so etwas noch sicher sein das Krankenakten oder andere "brisante" dinge nicht dort landen, weil viel Geld fließt? ;)
 
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Man sollte bedenken, wir sprechen hier über Weltmächte, deren Ausgangssituation ist eine andere als unsere, das war schon immer so und wird immer so bleiben. Wer das nicht sieht, lebt in einer Traumwelt.
Mich überrascht es sowieso, dass viele Leute in Deutschland überrascht waren, dass Geheimdienste sie potenziell ausspähen. Viele scheinen aufgewacht zu sein.

Unser gut informierter Geheimdienst weiß selbstverständlich bescheid, was wo überwacht wird. Ich denke nicht, dass irgendwelche Politiker weitere Informationen von außen bekommen werden. Vor allem Deutsche.
Wir sollten mehr Geld in den Schutz unserer Unternehmen investieren und evtl. eigene Online-Dienste fördern wie Cloud Speicher oder soz. Netzwerke. Leider wird das Geld lieber in Solarpanel gesteckt.
 
Das die NSA alles mithört sollte einem doch schon seit 1998 mit Echelon bewusst sein.
 
Für mich steht dieses Jahr fest, ich wähl die Piraten (hoffe die kommen mit 5% gerade so rein), nur damit genau diese Themen auch mal im Bundestag hinterfragt werden und "unangenehme" Fragen gestellt werden für dieses "Neuland" der Politiker ;)

In meinen Augen tun sich die Piraten aber gerade jetzt nicht gerade mit ihrer Kernkompetenz hervor. Sicher, sie sitzen "nur" in einigen Landtagen, aber gerade das Thema jetzt dürfte ihnen doch in die Hände spielen. Wo aber sind denn die Piraten mit ihrem Wissen zu dem Thema? Aber irgendwie hat auch das Medieninteresse an den Piraten nachgelassen, was vermutlich auch dazu führt, dass man sie jetzt nicht in jeder Diskussionsrunde sieht.

Man sollte bedenken, wir sprechen hier über Weltmächte, deren Ausgangssituation ist eine andere als unsere, das war schon immer so und wird immer so bleiben. Wer das nicht sieht, lebt in einer Traumwelt.
Mich überrascht es sowieso, dass viele Leute in Deutschland überrascht waren, dass Geheimdienste sie potenziell ausspähen. Viele scheinen aufgewacht zu sein.

Die Leute, die wissen was da überhaupt passiert sind nicht überrascht darüber das eine Überwachung stattfindet, sondern eher in welchem Umfang.

Aber eine "deutsche" Cloud und ein "deutsches" Facebook sind ja auch nicht die Lösung. Wir haben auch ein G10-Gesetz zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses, das auch das Abschöpfen gewisser Mengen an Daten erlaubt.
 
Tatsache ist es meiner Meinung nach, dass nichts sicher ist . Jeder von uns ist binnen k?rzester Zeit dazu in der Lage, die Daten anderer auszuspionieren. Dieser sogenannte "Abhörskandal" ist doch nicht wirklich ein Skandal. Jeder der sich auf der Autobahn bewegt, wird mit seinem Nummernschild durch die LKW Maut-Brücken gescannt und somit wird sein Bewegungsmuster aufgezeichnet. Auch wenn dies nicht erlaubt ist, wird es trotzdem gemacht. Ich warte nur darauf, dass die Finanzämter bald auf die Idee kommen diese zur Berechnung und Kontrolle der gefahrenen Kilometerangabe in der Steuererklärung zu verwenden.
Demokratie und die Freiheit des Menschen stehen nur auf dem Papier. Tatsache ist, wenn jemand seine Meinung äußert und evtl. damit die Regierung gefährdet,
Wird diese Person sofort als Staatsfeind Nr.1 auf die Fahndungsliste geschrieben. Siehe Edward Snowden. Es existiert keine Freiheit und schon gar nicht das Recht für normale Bürger. Gerade in Deutschland sind die Bürger zu doof und/oder zu faul diese Tatsache zu sehen und dagegen zu protestieren. Es wird sich nichts ändern.
Alle haben einen Aufschrei von sich gegeben, als über die Stasi berichtet wurde. Aber geändert hat sich nichts. Die Bürger wurden schon immer und werden auch in Zukunft unter Kontrolle bleiben. Dies natürlich unter dem Grundsatz des Vorbildes USA " Wir machen das nur zu Eurer Sicherheit und der Terrorbekämpfung" .Das ganze funktioniert aber auch nur, weil die Mehrheit der Bürger "Lemminge" zu doof und/oder zu faul ist, sich darüber Gedanken zu machen sowie blindes Vertrauen in die Regierung setzt. Die beste Chance für einen "Aufstand" und für Aufklärung hatten wir mit der Piratenpartei, aber auch dort befinden sich nur Lemminge die nichts auf die Reihe bekommen. Wer sicher sein will, kann sich nur noch unter die Erde begeben und dann am besten ohne Kontakt zur Außenwelt. Diese ganze Angelegenheit wird wie ein "Sommerloch" in den Medien behandelt und im nächsten Jahr wird dies meiner Meinung nach kein Thema mehr sein. Schade!!
Wir sehen uns dann in Guantanamo bei der Folter!
Sollte mein Beitrag das Thema hier verfehlt haben und absolut unangemessen sein, habe ich nichts dagegen wenn es wieder gelöscht wird. Ich wollte mir nur kurz "Luft" machen. Danke!
Ich muß jetzt wieder unter Tage!
Achja! noch eine netten Gruß an die NSA und den BND und Co. auf diesem Wege von mir!
 
In meinen Augen tun sich die Piraten aber gerade jetzt nicht gerade mit ihrer Kernkompetenz hervor. Sicher, sie sitzen "nur" in einigen Landtagen, aber gerade das Thema jetzt dürfte ihnen doch in die Hände spielen. Wo aber sind denn die Piraten mit ihrem Wissen zu dem Thema? Aber irgendwie hat auch das Medieninteresse an den Piraten nachgelassen, was vermutlich auch dazu führt, dass man sie jetzt nicht in jeder Diskussionsrunde sieht.


Verfolge das ja jetzt schon ein paar Wochen und die werden zu den "großen" Diskussionsrunden nicht eingeladen mit dem Argument: Ist nur für die im Bundestag vertretenen Parteien.

Kam schon öfter mal auf Twitter, das gefragt wurde warum wart ihr nicht dort oder da usw... Kam immer als Antwort, wir wollten ja, hätten gerne, durften aber nicht... Genauso bei Zeitungen, es wurden immer Presseberichte / Pressemeldungen veröffentlicht (fast täglich), wovon nie etwas in den Zeitungen landet....
Die wissen schon warum ;)
Und witzigerweise hört man die ganzen Kommentare, die von den Piraten schon vor Tagen gebracht wurden, jetzt "nur" in den Nachrichten von den großen Parteien:
Anbieten von verschlüsselungs veranstaltungen, Verletzung des Amtseids, Nichts sehen,hören nichts wissen... usw...

Das finde ich ja gerade so traurig, das es Leute gibt die aus diesem Thema entstanden sind, sich damit auskennen, dazu etwas sagen möchten, von der Presse schön flach gehalten werden. ;)
 
Das dich jemand abhört oder ausspioniert, lässt sich wohl nie gänzlich ausschließen oder vermeiden. Wenn man sich darüber im klaren ist, das selbst Nachbarn, aus reiner Langeweile schauen, was du den ganzen Tag so treibst. Dein Postbote weiß, welche Freunde du hast wo du im Urlaub warst und ob du mal wieder zu schnell gefahren bist und was für Pakete du wo bestellt hast, dein Bankberater sich besser über deine Finanzen auskennt als du, jeder Kassiererin dich über deine Postleitzahl ausfragt und du jedem Umfragefutzi Reden und Antwort gibst, so ist Datensicherheit und Privatsphäre nur eine Illusion, die man sich zur Beruhigung einredet.

Ich selber habe mir gewisse Regeln einverleibt, die ich zur Schadensbegrenzung anwende.

1. Facebook was ist das ? Kann man sich irgendwo nur über Facebook anmelden, so müssen sie eben auf meine Wenigkeit verzichten.
2. Bank- und Kontodaten gehören nicht ins Telefon geplappert !
3. Das regelmäßige ändern von Passwörter.

Wer natürlich nichts zu verbergen hat, der wird eben nichts zu befürchten haben. So argumentieren die Behörden und es macht sich irgendwie eine gewisse Logik dahinter breit und klingt auch ganz einleuchtend. Aber das hat nichts mit Demokratie zu tun, wo jeder Bürger das Recht auf Privatsphäre besitzt. Auch gibt es Dinge, die legal sind, aber trotzdem niemanden etwas an geht !
Wir wollen doch nicht, dass z.B. Deutschland die Wiedervereinigung so missversteht, dass wir zur DDR werden wo die Stasi das Sagen hatte.
Schlussendlich wird es immer Organisationen geben, gegen die man selber nicht vorgehen kann. Aber da ist dann unsere Politik gefragt, welche wir alle 4 Jahre wählen. Wenn sie nichts gegen die neue Bedrohung der persönlichen Freiheit ihrer Bürger unternehmen will, so müssen wir eben eine andere Partei wählen, die unsere Rechte besser vertritt.

Daraus folgt; Man erntet was man sät. Dieser Spruch ist leider wahr, denn man ist selber für Sich verantwortlich. Wenn man alles ohne Widerstand preisgibt, so ist es am Ende auch nicht verwunderlich, wenn dies irgendwann auf denjenigen zurückfällt.

Ich persönlich glaube auch nicht, dass sich groß was ändern wird. PRISM, NSA ect. ist nur eine weitere Instanz unter vielen. Wenn es Heute abgeschafft wird, so entstehen Morgen zwei weitere davon. Nur müssen die Möglichkeiten dieser Einrichtungen so stark begrenzt werden, dass sie einfach nicht ungezügelt das tun können was sie wollen. 100% Sicherheit gibt es nicht, aber man kann vieles dafür tun.
 
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"Ich bin in meinem Alltag auf Dienste von Apple, Microsoft und Google angewiesen "

Ich glaube einigen fehlt wirklich die reale Wahrnehmung. Ich glaube nicht, dass der Großteil der LEute wirklich auf deren Dienste angewiesen ist. Zumindest betrachte ich lokale Software (Windows, Office etc) nicht als Dienst - insofern können das nach meiner Auffassung nur irgendwelche Online-Dienste sein, und da ist meine Meinung: Man kommt auch OHNE ganz gut zurecht - auch in der modernen Welt. Man braucht nicht immer GoogleMaps um einen Weg zu finden - der Mensch hat ein Navi im Kopf aber er verlernt es leider zu benutzen. Man braucht keine Cloud um seine Daten dabei zu haben - wozu muss jeder 64GB microSD in seinem Handy haben?

Ich kann mein mobiles Internet deaktivieren und fühle mich deswegen nicht 1% benachteiligt gegenüber meinem Sitznachbarn im Zug, der mit seinem Handy daueronline ist.
 
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Ich finde das ganze Thema nach wievor schwirig. Denn was wissen wir? Nicht viel! Wir glauben einen Edward Snowden mit dem was er sagt ob es wirklich stimmt wissen wir nicht da er sich zu seinem Schutz "versteckt"
Also wie sollen wir an einer Lösung arbeiten wenn wir nichtmal das Problem vollständig kennen.
 
Hat die NSA dieses Thema schon von der Hauptseite genommen? Sind wohl zu viele kritische Äußerungen dabei.
Hier noch ein kleines für Recht in Freiheit in Deutschland. Bei uns wird mal wieder ein Dorf abgebaggert, damit RWE wieder an Braunkohle kommt, um unserer Rechner mit Strom zu versorgen und um natürlich Arbeitsplätze zu sichern.
Fazit! Wer sein Haus nicht für das 2. Gebot von Rheinbraun verkaufen will, wird einfach mal enteignet. Coole Sache dieses Recht und Freiheit in Deutschland und dann noch diese super Unterstützung unserer Politiker das ist echt klasse. Aber dies ist nur eines von Tausenden Beispielen.
Ich hoffe mal, dass sich nicht noch Kohle unter dem Kölner Dom befindet.
 
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Einfachste Lösung bei Facebook, Twitter, Dropbox und Co :

Server wo EU-Bürger ihre Daten ablegen können müssen auf EU-Boden stehen.
Eine Überwachung, dass nix in die USA abgezweigt wird findet durch die EU statt (dann haben die in Brüssel auch mal ne ordentliche Aufgabe).


Leider hat kein Politiker oder EU-Abgeordneter soviel Mumm oder ist lobbyfrei um sowas durchzusetzen.
Die US-Firmen jedenfalls würden da mitmachen (müssen) den in der EU kann man gut Geld verdienen.
 
Ich finde das ganze Thema nach wievor schwirig. Denn was wissen wir? Nicht viel! Wir glauben einen Edward Snowden mit dem was er sagt ob es wirklich stimmt wissen wir nicht da er sich zu seinem Schutz "versteckt".

Wenn es nicht stimmen würde, würden die USA, Großbritannien dann nicht versuchen viel mehr zu dementieren? Wären die Amerikaner nicht auf dem Mond gelandet, hätten die Russen dann nicht versucht das Gegenteil zu beweisen.

Für mich gibt es keinen, aber auch absolut gar keinen Grund nicht zu glauben, was Edward Snowden da bisher veröffentlicht hat.

Einfachste Lösung bei Facebook, Twitter, Dropbox und Co :

Server wo EU-Bürger ihre Daten ablegen können müssen auf EU-Boden stehen.
Eine Überwachung, dass nix in die USA abgezweigt wird findet durch die EU statt (dann haben die in Brüssel auch mal ne ordentliche Aufgabe).

Hilft aber leider nicht, wenn Großbritannien, Frankreich und vielleicht auch Deutschland ähnlich verfahren, wie die USA und sämtlichen Datenverkehr innerhalb Europas ebenfalls abschöpfen. Zumindest bei den Briten scheint ja genau das schon bestätigt zu sein.
 
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Die EU macht sich eher Sorgen um Gurken und Tabak sowie Öko und Bio, damit es uns besser geht.
Aber auch um Terrorbekämfung also um Abhörmethoden und Datensicherung zum Schutz der Bürger.
 
Kurz etwas zum Vergleich vom Datensammelwahnsinn von E-Commerce-Unternehmen und den verschiedenen Regierungen, der im Kommentar aus meiner Sicht etwas zu kurz kam:
Für personalisierte Werbung werden nur anonymisierte Daten gesammelt und ausgewertet - hier werden keine Namen, IP-Adressen oder Wohnortsangaben ausgewertet, sondern lediglich eine Clickstream-Analyse in den Webshops. Hier ist also doch noch ein deutlicher Unterschied zu der Datenspeicherung von Regierungen, die theoretisch jedes kleine Detail einer Person abfragen können, das digitalisiert vorliegt (u. a. auch Krankenakten, Kontobewegungen etc.).
 
Hilft aber leider nicht, wenn Großbritannien, Frankreich und vielleicht auch Deutschland ähnlich verfahren, wie die USA und sämtlichen Datenverkehr innerhalb Europas ebenfalls abschöpfen. Zumindest bei den Briten scheint ja genau das schon bestätigt zu sein.

Mit England müsste man natürlich ein Wörtchen reden ob sie jetzt für die EU oder Amerika sind.

Es wäre immerhin schon ein erster Schritt, wenn die Daten in der EU bleiben und nicht alles auf US Server kommt. Irgendwo muss man einfach anfangen. Da gehts ja auch um viel Geld und Technologie in Sachen Wirtschaftsspionage.

Von dem Gedanken, dass die eigene Regierung keine Spionage betreibt hab ich mich schon lange verabschiedet.
Das gabs unter schon unter Hitler, das gabs in der DDR wieso sollte das heute oder in Zukunft anders sein.
 
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Meine Rede, die Leute sind zu doof sich mit Technik zu beschäftigen. Apple hat ewig ohne Wissen der User Bewegungsmuster aufgezeichnet, dann ein kurzer Aufschrei alle stellen ihr OS um und wer sagt mir, dass es nicht trotzdem aufgezeichnet wird.
Jeder 2. wundert sich, wieso er Werbebanner im Browser angezeigt bekommt, über Artikel die er sich kurze Zeit vorher im Internet angesehen hat. Was der Betroffene dagegen machen kann ist ihm nicht bekannt, also wird es hingenommen und sich kurz gewundert.
Mehr würde ja mit Arbeit verbunden sein.
Die Dummheit der User wird gnadenlos ausgenutzt mehr als verständlich oder?
Eigenverantwortung will keiner übernehmen ist vermutlich zuviel Arbeit.

---------- Post added at 11:12 ---------- Previous post was at 11:09 ----------

In England sind bald mehr Kameras als Einwohner. Die beschränken sich nicht nur auf schriftliche Kontrolle ihrer Bürger, die wollen auch was zu sehen haben.
Aber auch das ist den Bürgern dort scheinbar egal, ist ja nur zu ihrer Sicherheit.
 
Was mich persönlich enttäuscht ist das Verhalten unserer Politiker. Vor allem diese Nulpen von unserer derzeitigen Regierung.
Da kann ich mittlerweile voll verstehen warum Menschen nicht wählen gehen und lieber Autos anzünden. Auch wenn ich letzteres natürlich nicht gutheiße.
 
"Ich bin in meinem Alltag auf Dienste von Apple, Microsoft und Google angewiesen "

Ich glaube einigen fehlt wirklich die reale Wahrnehmung. Ich glaube nicht, dass der Großteil der LEute wirklich auf deren Dienste angewiesen ist. Zumindest betrachte ich lokale Software (Windows, Office etc) nicht als Dienst - insofern können das nach meiner Auffassung nur irgendwelche Online-Dienste sein, und da ist meine Meinung: Man kommt auch OHNE ganz gut zurecht - auch in der modernen Welt. Man braucht nicht immer GoogleMaps um einen Weg zu finden - der Mensch hat ein Navi im Kopf aber er verlernt es leider zu benutzen. Man braucht keine Cloud um seine Daten dabei zu haben - wozu muss jeder 64GB microSD in seinem Handy haben?

Ich kann mein mobiles Internet deaktivieren und fühle mich deswegen nicht 1% benachteiligt gegenüber meinem Sitznachbarn im Zug, der mit seinem Handy daueronline ist.
Man kann sich über kurz oder lang der Sache nicht entziehen, wenn man einigermaßen up-to-date bleiben möchte.

Meine Großeltern schaffen das noch ganz gut. Die buchen ihre Reisen im Reisebüro, haben ihre Bücher und Zeitungen und schauen TV. Sie zahlen alles bar oder laufen für eine Überweisung zur Bank. Sie besitzen keinen PC und nur ein altes Handy für Notfälle. Das aktuellste Gerät ist ein Navi für das Auto - ohne irgendwelche Onlinefunktionalität und eine Digitalkamera, von der die Bilder in der Drogerie entwickelt werden.

Meine Eltern hingegen arbeiten schon jeden Tag mit einem PC. Besitzen eine Digitalkamera, entwickeln Bilder online, benutzen Onlinebanking. Sie kleben aber immer noch gerne Fotobücher als Erinnerung und haben immer noch lieber ein gedrucktes A4 Blatt vor sich, als einen Bildschirm, wenn sie mal was wichtiges lesen müssen. Sie lesen noch jeden Tag normal die Zeitung. Sie buchen Reisen und Hotels schon online und mein Vater besitzt ein Smartphone, welches er aber eingeschränkt nutzt. Bedeutet hier mal eine Mail, da mal etwas schnell gegooglet... alles wenig aufregend.

Ich und meine Freundin hingegen sind täglich online, nutzen Facebook, haben eine Einkaufsliste bei Google Drive, tauschen Bilder mit Freunden via Dropbox, waren erst einmal im Reisebüro, buchen alle Reisen/Hotel nur noch online. Nutzen Onlinebanking incl. Onlinekontoauszug, haben unsere Fotosammlung (bis auf ein paar Bilder an der Wand) nur noch auf der HDD. Lesen News im Internet, selten mal ein analoges Buch und schon sehr lange keine analoge Zeitung mehr... usw. usf.

Hier kann man gut sehen, wie sich das Verhalten bzgl. der Onlinenutzung von Generation zu Generation verändert. Ich habe keine Ahnung, wie meine Kinder mal mit den technischen Möglichkeiten umngehen werden. Aber mit Sicherheit werde ich an vielen Stellen genauso dumm dastehen wie jetzt mein vater und erst recht mein Opa... Wenn ich sehe, dass bereits 3 jährige ohne Probleme ein iPhone "bedienen" können, indem sie einfache Spiele ausprobieren etc., ist der Weg zur nächsten Online-Generation nicht mehr weit.

Ich kenne genug Leute in meinem Alter, die sich im Jahr 2013 immer noch hinstellen und sagen "ich kenne mich mit PCs nicht so aus - kannst du mir mal helfen?".
Die können sich wie du sicher noch eine Zeit lang dagegen wehren - aber irgendwann holt es alle ein. Und dann muss man entscheiden, ob man nur eingeholt, oder überholt werden möchte.
Wir leben nicht mehr in den 90ern! :wink:
 
Mein Vorschlag zur Gegenwehr ist z.B. Gegenüberwachung, wie es in letzter Zeit schon stattgefunden hat, wo Passanten gefilmt haben, wie Polizeibeamte einen in Handschellen gefesselten Menschen brutal zusammengetreten haben.
Es wird Zeit die Überwacher zu überwachen, hat sich Anonymus eigentlich zu dem Aktuellen Thema mal geäußert oder sind die auch nur
"Eintagsfliegen"
Ich schlage vor es wird von den Bürgern eine Antispionage-Gruppe gegründet, die das Ziel hat alle spionierten Dateien für alle zu veröffentlichen mit Rang und Namen, wer wann wenn auspioniert hat. Wie beispielsweise wikileaks nur besser. Wenn sich genug Leute beteiligen, könnte eine aktive Gegenwehr stattfinden.
Wir sind mehr als " die" wenn einer geht, kommen zwei nach.
Wenn Geheimdienste es schaffen uns zu überwachen, wieso sollten wir es nicht schaffen die Geheimdienste zu überwachen.

Oder ist dieser Gedanke zu naiv

Der Bundestrojaner war glaube ich auch noch nicht Thema hier.
Diesen Trojaner kann man sicherlich umschreiben, das er eine Sendefunktion an den User und nicht nur an den BND oder sonstige Institutionen hat.
 
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Naja online heisst nicht gleich, dass die Daten abgehört werden.

Gerade bei Banken und Onlinebanking ist das ganze nicht so einfach, weil dabei keine Daten über ausländische Server laufen. Deshalb streben die Amerikaner ja zB gerade mit der Schweiz ein Abkommen an, was die Weitergabe von Zahlungsdaten ermöglicht. Würden die das auch so schaffen, würden die sich nicht um so ein Abkommen bemühen.


Ich und meine Freundin hingegen sind täglich online, nutzen Facebook, haben eine Einkaufsliste bei Google Drive, tauschen Bilder mit Freunden via Dropbox, waren erst einmal im Reisebüro, buchen alle Reisen/Hotel nur noch online. Nutzen Onlinebanking incl. Onlinekontoauszug, haben unsere Fotosammlung (bis auf ein paar Bilder an der Wand) nur noch auf der HDD. Lesen News im Internet, selten mal ein analoges Buch und schon sehr lange keine analoge Zeitung mehr... usw. usf.

Das ist für mich auch - sorry - eine sehr extreme Internetnutzung.
Man kann Bilder mit der Digicam schießen und zuhause auf einer externen HDD speichern. Nur weil Bilder digital sind, heisst es nicht, dass sie jeder sehen kann. Das passiert erst wenn ich sie bei Dropbox oder Facebook hochlade.

Eine Einkaufsliste habe ich nur bei Großeinkäufen als Zettel in der Hand, weil mir das Handy im Supermarkt viel zu mühsam ist. Da liegt ein Zettel in der Küche und was fehlt wird dazugeschrieben - da fände ich eine Online-Liste keine Erleichterung, wenn ich erstmal den PC/Tablet/Smartphone dazu anwerfen muss.

Auch das online-buchen einer Reise ist eigentlich hinfällig. Die Reisedaten werden beim Reiseveranstalter sowieso digital verarbeitet - spätestens dann sind die Daten im Netz. Da interessiert die Amerikaner auch nur die Reise Richtung USA und die Daten bekommen sie eh.

Aus meiner Sicht ist es nicht unbedingt notwendig Dropbox, Google Drive, Microsoft SkyDrive und Co zu nutzen. Es bringt wenige Vorteile aber die Nachteile wiegen aus meiner Sicht schwerer.
Wenn ich jemandem meine Urlaubsfotos zeigen möchte, dann bin ich i.d.R. dabei. Ich schicke nicht jemandem meinen ganzen Ordner sondern zeige sie ihm persönlich auf dem Laptop oder Tablet.

Ich könnte derzeit nicht davon ausgehen, dass ich irgendeinen Nachteil gegenüber "eurer" Internetnutzung habe - weder organisatorisch, noch vom Komfort.

Das ist jetzt nicht als Kritik an eurer Internetnutzung zu verstehen - im Gegenteil. Ich finde es gut, wenn neue Services genutzt werden. Aber solange da der Datenschutz quasi nicht vorhanden ist, sind das Dienstleistungs-Gadgets wie man nur mit Vorsicht genießen sollte.

Ich finde die Aussage "sind darauf angewiesen" daher eher kritisch. Angewiesen heisst, ohne GoogleDrive könntet ihr nicht mehr einkaufen, ohne Facebook und DropBox könntet ihr niemandem eure Urlaubsbilder zeigen, ohne Internet keine Reise mehr planen..
 
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Der Onlinebezug ist ja nur ein Teil des Fortschrittes. Es ging mir im Allgemeinen um die Möglichkeiten der neuen Technik und der kann man sich nur schwer entziehen (Fotoalbum vs. Bildersammlung auf der HDD).

Die Bilder einer Familienfeier/Junggesellenabschied/Party allen Teilnehmern zugänglich machen? Ohne "online" keine Chance...
Eine Reise entlang der USA Westküste/Paddeltour in MeckPom/Skiurlaub in Östereich planen? Ohne "online" keine Chance...
Keine Chance heißt nicht, dass es keine (altmodischen) Alternativen gibt. Aber diese Alternativen gibt es z.B. auch zur Mail (Brief - berittener Bote - Langstreckenläufer).

Das mit dem Einkaufszettel ist vielleicht wirklich etwas extrem, aber mir fallen die wenigsten Dinge ein, wenn ich daheim in der Küche vor dem Zettel stehe. Haben wir lange versucht. Jede Woche hat etwas gefehlt :fresse:

Nun ja, ich weiche etwas vom Thema ab.
Ich denke nicht, dass man darüber nachdenken sollte, wie man die Kommunikation einschränken/verhindern kann. Denn Kommunikation heißt Fortschritt und weiterer Fortschritt heißt mehr Kommunikation. Vielmehr muss man Mittel und Wege finden, wie man die modernen Kommunikationswege sicherer macht. Wie das geht, weiß ich nicht - wenn ich es wüßte, wäre ich der CEO vom Microamazoogle! :fresse2:
 
Wie gesagt, ich sehe das ganze etwas differenzierter. Der Fortschritt im Moment ist eher weniger Kommunikation. Sogar einige der "Vorbilder" für manche Teenager fangen jetzt an sich aus Twitter und Co zurückzuziehen..

Kommunikation ist wichtig, keine Frage.
Es gilt aber eher die Kommunikation effizienter zu machen... qualität statt quantität. Im Moment herrscht eher letzteres vor ;-)

Wenn die Kommunikation sich auf den wesentlichen Kern beschränkt dann fallen weniger Daten an, das erleichtert widerum die Verschlüsselung.

Ich sehe für die Gesellschaft keinen Vorteil darin, wenn alle vernetzt sind oder jeder innerhalb weniger Sekunden über alle möglichen Aktionen seiner Freunde und Bekannten informiert wird. Wenn jeder bei Facebook sofort postet was er gerade macht und alle das sehen und ihre Kommentare dazu schreiben, wird der Abend auf der Party ganz schön langweilig..
"Hey ich war heute in..." - "Weiss ich doch schon."
Wenn man ständig wie die Borg mit allen vernetzt ist, dann fehlt irgendwann einfach der Grund sich persönlich zu treffen. Denn Partys zum Beispiel dienen auch nur der Kommunikation - nichts anderes. Besonders Extrem wird es dann, wenn Leute zusammen auf einer Party sind und irgendwelche Sachen lieber mit ihrem Smartphone bei Facebook posten statt sich mit anderen zu unterhalten.. mit dem Gipfel, wenn dann andere von der Party ihr Facebook checken und Kommentare dazu abgeben.. "Geht nach Hause Leute...".. passiert leider heute ständig.

Ich glaube in ein paar Jahren oder Jahrzehnten werden wir eine deutliche Entwicklung feststellen, wenn die Kommunikation nur noch über Facebook und Co stattfindet.

Der Bogen zum Thema:
Ganz ehrlich , mein Handy ist toll und ich benutze es auch. Aber wichtige Sachen bespreche ich persönlich. Da kann mich PRISM mal am allerwertesten. Sofern sie mir keine Wanze verpasst haben kriegen die meine wichtigsten Gespräche nicht mit. Wer wirklich was im Schilde führt braucht sich nur ohne Handy mit Freunden treffen und das ganze in Ruhe besprechen.. am besten auf einer Party mit Musik (da würden nichtmal Wanzen was bringen).
Das was ich über Handy kommuniziere ist das, worauf ich auch verzichten könnte.. alles was mir nicht so wichtig ist, dass es meinen Tagesablauf bestimmt.
Wenn ich mein Handy mal zwei Tage nicht dabei habe, dann hab ichs halt nicht dabei, aber die Welt geht nicht unter =)
 
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Wer wirklich was im Schilde führt braucht sich nur ohne Handy mit Freunden treffen und das ganze in Ruhe besprechen..
Exakt das ist der Punkt, weswegen ich niemandem jemals abgekauft habe, dass es um Prävention von Terrorismus geht. Man kann auf diese Weise sicherlich ein paar dumme Menschen schnappen, aber in der Regel würde zumindest ich davon ausgehen, dass Überwachung statt findet. Spätestens seit ECHELON sollte jedem bekannt sein, dass man gern belauscht. Und mit 9/11 hat sich das ja nochmal verschärft. Es kann also niemand so blöd sein, kritische Kommunikation bei offensichtlicher Überwachung über gängige Kommunikationswege zu lösen. Da geht man doch ganz anders vor.


Aus meiner Sicht geht es nur sekundär um Terrorismusbekämpfung. Es bietet sich an, das vorhandene System dazu zu nutzen. Ich denke aber dass es primär darum geht, diesen Überwachungsapparat überhaupt aufzubauen und zu optimieren. Das ist ja eigentlich logisch, da man mit der Zeit gehen muss. Man rüstet auf, verbessert das System, bis es irgendwann optimal ist. Wozu aber der ganze Aufwand?
In erster Linie sehe ich Spionage im Bereich Wirtschaft und Politik. Die Informationen hier liefern den meisten Profit, da man sie entweder verkaufen kann bzw durch andere, fehlende Informationen tauschen kann. Man kann nebenher eigene Unternehmen und damit die eigene Wirtschaft stärken und im Gegenzug den internationalen Wettbewerb besser kontrollieren. Und Politik war ja schon immer interessant. Wenn man weiß, was andere Länder planen, kann man entsprechend eigene Strategien anpassen. Natürlich kann man nicht ständig "rein zufällig" mit der perfekten Lösung antanzen, aber man kann auf lange Sicht viel erreichen, wenn man diese Informationen weise nutzt.
Es geht nicht unbedingt um Manipulation bzw. direkte Eingriffe, sondern um Kontrolle. Und man muss mit so einem System auch nicht zu einer Weltmacht aufsteigen. Man kann sich auch schön im Hintergrund halten, bestimmte Personen unter Umständen über Umwege erpressen und so Leute installieren, die man für kompetenter hält. Es gäbe so viele Dinge, die man tun oder unterlassen könnte - einfach weil man stets den Überblick hat.
Aktive Intervention ist manchmal auch gar nicht gewollt. Mittlerweile kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, dass bestimmte Anschläge sogar bewusst nicht verhindert werden, um Angst zu schüren und damit die Maßnahmen zur Überwachung zu rechtfertigen.

Ich glaube, dass man kapiert hat, dass hier bald nicht mehr viel geht. Auch wenn die Demokratie ein schönes System ist, so funktioniert sie leider nicht so gut. Massive Aufstände und vllt sogar Revolutionen sind wahrscheinlich in den nächsten Jahrzehnten. Dies kann man geschickt unterdrücken, wenn man ausreichend Daten sammelt und gezielt durch Festnahmen demotiviert. Dafür ist eine große Datensammlung auch sehr hilfreich, weil man alles dokumentiert hat, was an "illegalen" Aktivitäten in der Vergangenheit gelaufen ist. Hier fängt dann die Fantasie erst an zu blühen. Ihr könnte euch ja mal zig verschiedene Szenarien ausmalen, wie mein ein solches Überwachungssystem geschickt nutzen könnte, um die eigene Position zu stärken.
Der Kerngedanke hierbei ist: wenn man jetzt schon auf diese Weise Daten sammelt, obwohl dies gesetzlich eher stark umstritten ist und ethisch/moralisch sowieso fragwürdig - wieso sollte man dann davor zurück schrecken, die Justiz auf anderen Ebenen zu unterwandern, indem man zB eindeutige Beweise manipuliert. Grade digitale Datensätze lassen sich realtiv leicht verändern. Das Potential ist vorhanden, man könnte unglaublich viele Beweise fingieren und damit die Rechtsprechung beeinflussen. Man kann nach Gutdünken Menschen einbuchten oder freisprechen. Wetten, dass über die Guantanamo-Häftlinge gewisse Datensätze existieren? Wetten, dass man diese nicht zur Verfügung stellt, da sie nicht zulässig sind, weil sie ja gar nicht existieren dürften? Wir praktisch, dass man die Wahrheit nicht beweisen kann. Eigentlich war es ein Verfahrensfehler, aber man darf die Unschuld nicht beweisen, weil die Beweise illegal sind. Wie schade, dass man grade einen Datensatz aus Versehen gelöscht hat. Das hätte doch grade die Unschuld bewiesen und den wahren Täter entlarvt. Sowas wird natürlich niemals (wieder) vorkommen, dass Beweise vernichtet, manipuliert oder zurück gehalten werden - wer will schon ein Gerichtsverfahren beeinflussen, wenn es sich doch grade so praktisch entwickelt - sofern es überhaupt ein Verfahren gibt.
NSU-Prozess (und andere) lässt grüßen. Ein Schelm wer Böses denkt.


Es geht mMn also hauptsächlich darum, ein flexibles und effektives Kontrollinstrument zu gestalten, welches den Machterhalt in schwierigen Zeiten garantieren kann. Das wirklich Wunderbare ist, dass es für beide Seiten funktioniert, sowohl für den bösen Despoten, der durch einen Putsch die Gewalt über ein solches Machtmittel erhalten hat - als auch für den Anführer einer neuen Revolution. In beiden Fällen wird man versuchen, mit dem Überwachungsapparat "Gutes" zu tun - die Definition ist dabei abhängig vom eigenen Standpunkt, völlig subjektiv und irrational.

Genau deswegen halte ich diese gesamte Entwicklung für brandgefährlich. Nicht nur bietet sie das unglaubliche Potential einer totalen Kontrolle, sondern lässt sich auch noch massiv ausnutzen - entweder von kleinen Fischen, um andere Leute aus dem Weg zu schaffen, oder als Hilfsmittel zur Säuberung. Man stelle sich vor, Hitler hätte diese Technologie gehabt. Ich glaube, da hätte weder Jude, noch "Verräter" überlebt. Und wer hätte damals garantieren können, dass Hitler sowas nicht in die Hände bekommt? Wer kann das heute garantieren, dass nicht irgendein Fanatiker die Wähler blendet und am Ende einen Massenmord begeht? Wenn wir die ethnische Säuberung als oberste Disziplin betrachten und das neutrale Sammeln von Daten aufgrund von auffälligen, aber normalen Fluktuationen im Verhalten eines 0815-Bürgers als unterste Stufe - was glaubt ihr, wie viele Abstufungen es dazwischen gibt? Und wie viele dieser Möglichkeiten sind wohl moralisch, sowie ethisch vertretbar? Ich würde sagen, dazwischen liegt eine ganze Menge Optionen, was man mit einer solche Masse an individuellen Daten anstellen kann - und keine dieser Nutzungsmöglichkeiten halte ich für begrüßenswert.


Was ist hier passiert? Paranoia verbreitet sich. Angefangen hat es mit jenen, die um ihre Macht fürchten - und ich würde fast behaupten, dass es gute Gründe für deren Paranoia gibt. Denn wenn man Macht besitzt und diese weise und gerecht einsetzt, was hat man dann zu befürchten? Das Volk sollte doch hinter einem stehen. Wenn man aber genau weiß, dass man die ganze Zeit die Leute verarscht, dann kann man ja wohl kaum gut schlafen. Entsprechend braucht man Schutzmechanismen - aus Paranoia wird Überwachung. Und das geht so lange gut, bis es jmd rausfindet. Dann ist das Vertrauen kaputt - hier befinden wir uns grade.

Jetzt gibt es verschiedene Optionen, wie es weiter gehen könnte. Hier eine Auswahl:

1) Wir lassen uns von dieser Paranoia anstecken und werden selbst paranoid. Wir meiden alles, wir verschlüsseln alles, wir reden wieder miteinander Angesicht zu Angesicht, meiden den öffentlichen Raum. Da wir uns beobachtet fühlen bzw wissen dass wir beobachtet werden, werden (system)kritische Themen im Keller abgehandelt. Jeder wählt das, was aus Sicht des Systems vertretbar ist, niemand hinterfragt öffentlich. Alles wird von oben diktiert, aber wir tun so als wären wir glücklich und als hätten wir eine Wahl. Stattdessen werden wir im Geheimen ohnmächtig, verlieren den Bezug zur Realität. Im selben Atemzug unterwerfen wir uns. Die Kapitulation hat bereits mit der Kritiklosigkeit begonnen. Nach zwei Generationen ist aber auch das Problem des schlechten Gewissens bzw. der Ärger über verpasste Chancen verflogen. Kaum jemand erinnert sich noch, warum alles das gleiche sagen und alle Menschen alles und jeden gut finden. Alle sind glücklich, weil niemand das sagt was er selbst denkt bzw. niemand denkt mehr selbst, sondern denkt nur noch das, was alle sagen. Das System gewinnt so sehr an Macht, dass ein Umsturz kaum noch möglich ist. Eigentlich braucht es keinen Umsturz mehr, denn niemand weiß, was das ist und warum das mal eine Option war.

2) Wir lassen uns von der Paranoia nicht anstecken und besinnen uns auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben, vor allem dem Konsum. Es gibt so viel zu entdecken, seien es Produkte oder Formate. Wir lassen uns nicht von diesen oder zukünftigen Themen großartig vom Hocker reißen. Weder haben wir etwas zu verbergen, noch brauchen wir Moralapostel. Wir leben und genießen - ob frei oder nur halb-frei - YOLO! Irgendjmd wird das Problem schon lösen. Deswegen gehen wir ja wählen - damit andere unsere Probleme für uns lösen. Wir sind viel zu sehr beschäftigt damit, uns selbst zu beschäftigen. Wir arbeiten, damit wir später etwas Freizeit haben und auch entsprechend genießen können. Wir nutzen unsere Freizeit für diverse spaßige Aktivitäten, damit wir uns ablenken von dem ganzen undankbaren Mist, der uns ständig um die Ohren gehauen wird. Politik, Wirtschaft, Ungleichheit, Gerechtigkeit, Terrorismus, Fussball.
Wir beschäftigen unseren Geist mit banalen Aktivitäten bis wir völlig abstumpfen und nicht mehr verstehen, warum wir überhaupt aus dem Haus gehen. Ab einem gewissen Punkt haben wir verlernt, selbst zu denken und selbst zu handeln. Eventuell werden wir uns selbst abschaffen, weil der stumpfe Konsum irgendwann auch nicht mehr ausreicht. Vllt kommt dann jmd auf die glorreiche Idee, alle durch Massenmord zu erlösen.

3) Wir lassen uns anstecken von einer gesunden Portion Paranoia und Selbstbestimmung. Vllt haben wir irgendwann einmal gehört, dass Freiheit wichtiger ist als Sicherheit. Wir streben nach solch einem System, weil mit genug Freiheit und entsprechend Toleranz eigentlich alles super laufen könnte. Transparenz als oberstes Ziel wird zeigen, dass wir alle gleich sind. Ein schöner naiver Traum, wäre da nicht der Mensch. Wir bemühen uns trotzdem, stellen fest, dass sich kaum etwas geändert hat. Vielmehr hat eine gegenseitige Aufrüstung begonnen. Während Konzerne und Regierungsbehörden immer mehr an Macht gewinnen und die Demokratie weiter aushöhlen, kämpfen wir geschlossen einen Kampf, weil wir eine Vision haben. Wir wehren uns, indem wir unsere Kommunikation anpassen, gleichzeitig aber nicht den Rückzug in den Untergrund antreten und damit eine Fantasiewelt erschaffen. Stattdessen gehen wir offen mit der Problematik um, stellen uns den Herausforderungen und üben Druck aus zB indem wir uns weigern, dieses System zu unterstützen. Wir finden einen Weg, den Spieß umzudrehen, versuchen die gegen uns gerichteten Instrumente gegen Konzerne und Staaten zu benutzen. Wir haben keine wirkliche Ruhe, weil wir uns stets mit Politik, Wirtschaft und dem Leben im Allgemeinen befassen müssen. Wir suchen ständig nach Fakten, erweitern unser Wissen. Wir streben eine höhere Bildung für alle an, weil Wissen Macht ist. Der sinnfreie Konsum ist uns fremd geworden. Wir lassen uns nicht mehr einlullen. Wir sind aktiv und interessiert. Wir haben den steinigsten Weg von allen gewählt und wir sind stolz drauf, weil wir etwas ändern möchten und können.
 
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Danke übrigens für den Artikel. Ich habe sowohl eine solche persönliche Meinung seitens der Redaktion (und sei es nur ein Autor), als auch eine Diskussion auf dieser Plattform sehr vermisst.

Eigentlich sollte man grade als eine IT/Internet/PC-Community intensiv mit dem Thema befassen und vllt auch Aufklärung betreiben bzw. dazu beitragen.
 
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Danke für den netten Artikel - im Moment liest man ja eher Gehetze und Gejammer, dass im Grunde nichts passiert geht ja schon wieder par excellence unter.

Überwachung zur Terrorbekämpfung ist IMO absoluter Schwachsinn, jeder der sich unentdeckt im Netz bewegen möchte kann sich das Wissen das dazu nötig ist innerhalb eines Tages aneignen (BlackNet, TOR, PGP, Brieftauben, ......) - aber Hiserius hat das schon sehr schön erläutert, dafür auch ein Dankeschön. Um das Ganze noch etwas Audio-Visuell zu untermalen eine kleine Video-Wiederbelebung ;-)
 
In erster Linie sehe ich Spionage im Bereich Wirtschaft und Politik. Die Informationen hier liefern den meisten Profit

Und da hilft der BND quasi dass das eigene Land und Firmen durch die Amis schön einfach ausspioniert werden kann. :hwluxx:

Verrat am eigenen Volk nenn ich das und sowas wie Friedrich gehört für mich spätestens jetzt angeklagt und abgesetzt.
CSU bekommt jedenfalls keine Stimme mehr von mir solange der noch ein Amt bekleidet.
 
Ich denke, dass im Gegenzug für solche Aktionen andere Infos für "uns" heraus springen. Entweder geht man da Kompromisse ein oder man war teilweise wirklich nicht zu 100% darüber informiert, welche Dienste welche Datensätze abgreifen und was damit geschieht. Oder man ist so opportunistisch, dass es einem egal ist, wer oder was da genau verraten ist. Das lässt sich mMn nur schwer beurteilen, weil die Motivation einzelner Behörden/Parteien/Personen dermaßen vielseitig ist und wir vermutlich auch viel zu wenig in diesem System drin stecken, um uns vorstellen zu können, was in solchen Kreisen als legitim gilt.

FBI, CIA und NSA stehen zB in Konkurrenz zueinander. Da kommt es sicherlich schon mal vor, dass man Informationen zurück hält, um Trümpfe in der Hand zu haben für gewisse Fälle. Warum sollte die NSA dem BND alles verklickern bzw. umgekehrt? So naiv sind noch nicht mal die Deutschen. Eventuell ist ein Teil der Informationen auch manipuliert - da ist doch jeder paranoid und gleichzeitig von dem Gedanken besessen, alles jederzeit wissen zu müssen.

Deutschland ist übrigens ein interessanter Ort, wie hier nochmal erläutert wird:
https://www.youtube.com/watch?v=Pc6rzUha8FY

Die Rolle des BND ist hier aus meiner Sicht deutlich: beteiligter Akteur im ganzen Spiel, allerdings eben nicht allein verantwortlich. Die Politik will es nur nicht zugeben, denn wie mMn richtig erörtert wird: man müsste dann nämlich jetzt erklären, warum man das alles zugelassen hat. Die Opposition hat es grade leicht, aber war es nicht unter anderem auch Otto Schily, der sich für eine schärfere Sicherheitspolitik eingesetzt hatte? Hier ein kleiner Auszug, wie sowas geregelt wird:
"Otto-Katalog" versandfertig: Schily setzt sich mit Sicherheit durch - SPIEGEL ONLINE

Schäuble und Friedrich hatten ähnliche Ambitionen und generell ist der Innenminister ein ganz spezieller Mensch. Ich sehe daher kaum Unterschiede zwischen den Parteien und die Positionierung der Opposition ist mMn pure Heuchelei. Dass dieses Verhalten natürlich Sinn macht bzgl Wählerstimmen will ich gar nicht bestreiten. Es zeigt aber schön, wie krank unser System eigentlich ist. Wäre es nicht mal an der Zeit, endlich Klartext zu reden und die ganzen Augenwischerei hinten anzustellen?

Es gibt viele schöne Beispiele, was Politiker einem einschenken möchten und was dann tatsächlich daraus wird. Hier ein bisschen Zeitgeschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4

Nach Schilys Eskapaden kam Schäuble:
https://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2007/04/02/a0077

Dazu sagte Wolfgang Bosbach:
https://www.youtube.com/watch?v=VCepdYEOdro


Man sollte hier nicht vorschnell 1+1 zsmzählen, sondern einfach nur versuchen, die gesamten Entwicklungen ein bisschen in Zsmhang zu setzen und sich fragen, inwiefern das eine zum anderen geführt haben könnte und welche Motivation dahinter steckt. Grade die Frage der Motivation ist eben nicht einfach so zu klären - siehe oben.

Ein aktuelles Thema, welches das zB zeigt ist das Freihandelsabkommen:
Wirtschaftspakt: EU und USA beginnen Verhandlungen über Freihandelszone | ZEIT ONLINE
Freihandelsabkommen : Lasst den Freihandel nicht an Snowden scheitern | ZEIT ONLINE

Hier eine (ich nenne es) Interpretation der Beweggründe aus Sicht eines Amerikaners:
Freihandelszone: Gegen die Germanisierung Amerikas | ZEIT ONLINE

Ich bin wirtschaftlich nicht fit genug, um das Thema besser aufzugreifen. Allerdings vermute ich, dass bei dieser Sache sich beide Seiten entsprechende Vorteile versprechen. Dies wird letzten Endes auch durch die Entschlossenheit deutlich, wie die Beteiligten das Thema behandeln.

Ähnlich ist es beim NSA-Skandal:
NSA-Skandal: Friedrich kündigt deutliche Worte gegenüber US-Regierung an | ZEIT ONLINE
Bundesinnenminister: Beim US-Besuch weitere Kooperation zu Prism vereinbart - Golem.de
NSA-Überwachung: Friedrich fordert Deutsche zu besserem Datenschutz auf | ZEIT ONLINE

Ich weiß nicht so Recht - zum einen kann man einen roten Faden erkennen. Man könnte meinen, der Bundesregierung ist das Thema mehr als lästig - man möge doch bitte zur Tagesordnung zurück kehren können und die Nachrichtendienste machen lassen. Zum anderen wird aber auch deutlich, wie sehr andere (uns weniger) bekannte Faktoren, Entscheidungen und Aussagen in eine andere Richtung führen. Derzeit habe ich das Gefühl, dass Friedrich trotz seiner feuchten Überwachungsträume ein bisschen auf die Bremse tritt. Was ist nun wahr und was ist Show?

Ihm und allen anderen zu glauben fällt mir persönlich schwer - das Vertrauen ist absolut nicht mehr da. Auch in Anbetracht der anstehenden Wahlen, erscheinen mir die Maßnahmen eher Beschwichtigungsversuche zu sein.
Leider hört nach den Wahlen meist die Realität wieder auf, sodass ich davon ausgehe, dass (unabhängig vom Ergebnis) die Regierung diese Geschichte im Hintergrund fortführen wird. Wie auch sollte man ein solches Überwachungsprogramm stoppen?

Bleibt zu sagen: die fehlende Transparenz und all diese Dinge, die hinter geschlossenen Türen besprochen werden, sind uns allen als Diskussionsgrundlage nicht gegeben. Weder kennen wir die Motivation der Beteiligten, noch können wir einschätzen, welche Schritte wirklich notwendig sind, um einen Staat zu lenken und dem Volk Gutes zu tun.

Damit will ich auf keinen Fall meinen letzten Beitrag relativieren. Aber gewisse Zusammenhänge sind uns nicht bewusst. Auch gerade was bei Illner angesprochen wurde bzgl der Rechte der USA in unserem Land gibt es eigentlich Aufklärungsbedarf. Unter Umständen sind der deutschen Politik die Hände gebunden bzw man findet sich mit bestimmten Dingen einfach ab und versucht das Beste daraus zu machen.

Warum ist das alles kein Gesprächsthema? Letzten Endes wohl deswegen, weil dort jeder sein eigenes Süppchen kocht, basierend auf den wahren Begebenheiten, die wir als Volk teilweise nicht kennen und teilweise auch nicht verstehen.
Wenn also die NSA irgendwas darf, springt für uns sicherlich auch etwas heraus. Insofern hat sich Politik auch nicht wirklich verändert - Interessenvertretung derjenigen, die was zu melden haben. Zumindest bei den wirklich wichtigen Dingen.
 
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