A short story about the … AVM FRITZ!Box 7590 – ein Lesertest
Vor 4 Wochen habe ich sie jetzt direkt durch AVM im Rahmen des Lesertests mit dem Hardwareluxx-Team erhalten, die neue FRITZ!Box 7590. Die Übernahme der Konfiguration von meiner alten FRITZ!Box 7490 verlief ohne Probleme, am Ende musste ich lediglich unsere beiden DECT-Schnurlostelefone FRITZ!Fon C4 erneut an die Fritz!Box anbinden und neu einrichten – die Einstellungen für die Schnurlostelefone werden bei der Übernahme der Konfiguration nicht mit übertragen. Auf diesen Weg habe ich in nicht einmal 20 Minuten die Einrichtung der neuen Fritzbox ohne Probleme abgeschlossen. Besser kann das wahrscheinlich kaum noch funktionieren, Chapeau AVM!
Um es schon einmal vorwegzunehmen: Seit dem ersten Tag hatte ich nicht ein einziges Problem mit den Funktionen der neuen FRITZ!Box 7590. Jede einzelne genutzte Funktion lief innerhalb des Testzeitraums ohne jegliches Problem, das kannte ich von früheren Geräten der Firma AVM durchaus anders.
AVM Fritz!Box 7590 mit Multi-User MIMO und Supervectoring
Unboxing
Geliefert wird die Fritzbox im altbekannten AVM-Karton mit den markanten blauen Farben. Beim Betrachten der neuen FRITZ!Box 7590 fällt einem gleich das geänderte Design mit der neuen Farbgebung Glossy White und dem bekannten dunklen Rot auf – im Gegensatz zu den alten Fritzboxen 7490 und früher ist das neue Design wesentlich gefälliger und erlaubt es jetzt auch endlich, die Fritzbox direkt zentral im Wohnbereich aufzustellen, ohne das technisch weniger versierte Menschen die Nase ob des gewöhnungsbedürftigen Designs der Fritzbox rümpfen müssen. Die FRITZ!Box 7590 ist definitiv Frauenkompatibel designt und weiß auch bei mir als Mann von der Optik her zu gefallen.
Um die glatte Oberfläche der FRITZ!Box 7590 vor unschönen Kratzern zu bewahren, wird diese im Umkarton in einer Blistertüte verpackt geliefert und die glänzende Front zusätzlich mit einer Abziehfolie geschützt. Ansonsten ist die Verpackung wie von AVM gewohnt erfreulicherweise weiterhin frei von jeglichen unnötigen Zusatztüten für einzelne Komponenten und Kabel – hier kann man AVM einfach nur gratulieren, eine solche umweltgerechte Verpackung der Geräte zu verwenden.
In der Box befinden sich neben den altbekannten Kabeln und Adaptern für den Anschluss der Fritzbox erfreulicherweise auch eine als Notiz betitelte Servicekarte, die neben der Information für das Erstanmelden an die Box auch eine Beschreibung für die Bedeutung der einzelnen Anzeigen auf der Fritzbox enthält und die SSID des WLAN-Funknetzes zusammen mit dem WLAN-Netzwerkschlüssel und dem Fritzbox-Kennwort enthält. Auf der Rückseite hat AVM auch noch Platz gelassen, um die eigenen geänderten Einstellungen aufzuschreiben – wirklich sehr gut gemacht von AVM. Vorbei sind die Zeiten, wo man nach erfolgter Installation der Fritzbox an der Wand beim Suchen seines WLAN-Schlüssels diese wieder von der Wand abnehmen musste, um den Schlüssel auf der Gehäuserückseite abzulesen.
Beim Betrachten des Zettels mit der SSID fällt auch gleich die erste positive Neuerung seitens AVM auf: Haben in der Vergangenheit alle Fritzboxen bei Auslieferung die SSID lediglich gemäß ihres Namens gehabt (hier also „FRITZ!Box 7590“), ergänzt AVM die SSID jetzt standardmäßig um zwei weitere Buchstaben am Ende (im Falle der hier getesteten Fritzbox ergibt dies die SSID „Fritz!Box 7590 GR“) - dies macht ein Auffinden der eigenen Fritzbox insbesondere in einem Mehrfamilienhaus wirklich wesentlich einfacher!
Verarbeitungsqualität und Design
Die mechanische Verarbeitungsqualität kann man, wie von AVM gewohnt, nur mit sehr gut beschreiben. Die Spaltmaße sind sehr gut, die verwendeten Materialien hinterlassen einen sehr hochwertigen Eindruck, nichts klappert, wackelt oder knarzt. Auch die Anzahl und die Qualität der mitgelieferten Kabel und Adapter ist vollständig und weiß zu gefallen – lediglich das Ethernet-Kabel hat (wie von AVM auch in der Vergangenheit gewohnt) keinerlei Beschriftung, die Kennzeichnung der CAT-Spezifikation fehlt vollständig. Für die folgenden Tests werde ich auf die bereits vorher verlegten CAT 7a-spezifizierten Kabel zurückgreifen, so dass das beigefügte Ethernet-Kabel nicht verwendet wird.
Im Gegensatz zur kleineren FRITZ!Box 7580 ist das neue Design nicht ganz so progressiv geraten, die Farbgebung wurde angepasst, das Design orientiert sich ansonsten mit seinen Kurven aber eher an den klassischen Fritzboxen 7490 und früher. Mir persönlich gefallen sowohl das Design der FRITZ!Box 7580 als auch das Design der FRITZ!Box 7590 sehr gut – auch wenn am Ende die Fritzbox bei mir wieder erneut hinter einem Telefonschrank verschwindet, damit die Kabel und weiteren Geräte möglichst unsichtbar im Flur an zentraler Position im Haus montiert sind.
Modell und Preise
Modell AVM Fritz!Box 7590
Aktueller Preis 269,00 EUR zum Testzeitpunkt (20.10.2017),
der aktuelle Preis kann über den Preisvergleich abgerufen werden https://preisvergleich.hardwareluxx.de/produkt/401466/avm-fritzbox-7590
Technische Daten
Die vollständigen technischen Daten können über die Webseite von AVM (http://www.avm.de) abgerufen werden. Hier versuche ich mich auf die Highlights zu beschränken:
Internet
VDSL Supervectoring 35b
Leider ist die Einführung von Super Vectoring in Deutschland noch ein gutes Stück weit entfernt. Zum aktuellen Zeitpunkt rechnet die Deutsche Telekom mit einer „weitreichenden“ Einführung in der zweiten Jahreshälfte 2018. Laut Telekom sind noch weitreichende Tests notwendig, bevor sowohl die Hardware als auch die Software in den Verteilern zum Einsatz kommen kann.
Nach aktuellem Stand wird von einer Datenrate von bis zu 300 Mbit/s im Downstream (und damit einer Verdreifachung der maximalen Datenrate gegenüber VDSL/2 oder VDSL Turbo) ausgegangen. Hierfür wird die am Endanschluss verwendete Bandbreite von 17 MHz mit VDSL/2 auf 35 MHz erweitert. Die maximale Geschwindigkeit von 300 Mbit/s ist innerhalb eines Radius von 300 m um den Verteiler gegeben und verringert sich anschließend.
Testen kann ich die entsprechende Geschwindigkeitssteigerung damit zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht, hoffe aber, dass im Verlauf des nächsten Jahres unser Verteiler entsprechend umgerüstet wird. In diesem Fall sollte an unserem Haus die volle Bandbreite anliegen, da unser Telekom-Verteiler innerhalb des 300 m-Radius liegt.
Multi-User MIMO
Die FRITZ!Box 7590 unterstützt ebenso wie die Fritz!Box 7580 Multi-User MIMO (Multiple Input and Multiple Output) mit bis zu 4 Endgeräten über 4 getrennte WLAN-Datenströme, die FRITZ!Box 7590 ist somit ein 4x4 MU-MIMO Router. Im Gegensatz zu Single-User MIMO, bei dem mehrere Endgeräte nacheinander Daten erhalten, wird beim MU-MIMO Verfahren der Datentransfer parallel an mehrere Geräte verteilt. Sobald hierbei ein Gerät keine Daten mehr benötigt, stehen die freiwerdenden parallelen Datenströme (Streams) anderen Geräten im WLAN zur Verfügung. Je nach Anzahl der vorhandenen Antennen kann ein einzelnes WLAN-Endgerät auch mehrere Datenströme parallel empfangen, so kann z.B. zwischen der FRITZ!Box 7590 zu einem Computer mit WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 als 3x3 MU-MIMO-Gerät maximal 1300 Mbit/s brutto über 3 Antennen übermittelt werden.
Um MU-MIMO vollständig nutzen zu können, muss neben dem Router auch das WLAN-Endgerät die entsprechende Technologie unterstützen. Aktuelle Geräte sollten die entsprechende Technologie bereits umgesetzt haben. Aktuelle Geräte wie z.B. das Samsung Galaxy S7 von Samsung oder das iPad Pro von Apple sowie weiteren Anbietern unterstützen MU-MIMO.
Ich habe bewusst den WLAN-Adapter von Asus in der oberen Beschreibung angegeben, da er zum aktuellen Zeitpunkt in meinem Heimnetz die theoretisch schnellste Verbindung über WLAN mit 3x3 MIMO darstellt. Das ebenfalls für den Test herangezogene iPad Pro 12,9“ aus dem Jahre 2015 verfügt über ein 2x2 MIMO. Um das Bild zu vervollständigen, werde ich auch mein Samsung Galaxy Tab S2 in den Test einbinden. Auch dieses verfügt über ein 2x2 MIMO.
FRITZ!OS
Auf die Möglichkeiten, die das Fritz!OS anbietet, werde ich im Folgenden nicht eingehen. Zwischen den verschiedenen AVM Fritzboxen gibt es hier normalerweise keine Unterschiede. Zum Testzeitpunkt war das aktuelle Betriebssystem FRITZ!OS 06.90 auf der FRITZ!Box 7590 installiert.
Im Vergleich zur FRITZ!Box 7490 erscheint die Benutzeroberfläche insgesamt merklich schneller auf Benutzereingaben zu reagieren, der Bildschirmaufbau im Browser erfolgt wesentlich schneller. Wer häufig auf die Oberfläche der FRITZ!Box 7590 zugreifen muss, wird hier sicherlich positiv überrascht sein.
Leistungstests
LAN
Da in unserem hausinternen Netzwerk sehr viele über Ethernet angeschlossene Geräte vorhanden sind, wird von den 4 vorhandenen Ethernet-Anschlüssen an der FRITZ!Box 7590 nur einer verwendet, um die Fritzbox mit einem Gigabit-Ethernet-Switch zu verbunden und den Geräten im Netzwerk den Zugriff ins Internet zu ermöglichen.
Bei vorhergehenden Fritzboxen inklusive der FRITZ!Box 7490 habe ich einen Unterschied in den Übertragungszeiten kleinerer Dateien zwischen den angeschlossenen Geräten im Vergleich zu meinem dedizierten Ethernet-Switch messen können. In wieweit das auch noch bei dem in der FRITZ!Box 7590 verbauten Switch der Fall ist, werde ich im Rahmen dieses Testberichts nicht überprüfen.
WLAN
Im Nachfolgenden werde ich die Geschwindigkeit zwischen der FRITZ!Box 7590 und verschiedenen Endgeräten in den beiden Hausetagen an jeweils unterschiedlichen Messpunkten überprüfen. In Abhängigkeit des verwendeten Endgeräts erfolgt die Messung mit unterschiedlichen Programmen und mit unterschiedlichen Rahmenparamtetern, die ich im Folgenden kurz beschreiben werde.
Eines Vorweg: Musste ich bei der FRITZ!Box 7490 in der oberen Etage noch für den Repeater separate SSIDs verwenden, damit u.a. ein in Badezimmer verbautes WLAN-Internet-Radio einwandfrei funktionierte, kann ich jetzt mit der FRITZ!Box 7590 die Standardeinstellung verwenden und identische SSIDs im Erdgeschoss bei der FRITZ!Box 7590 und im Obergeschoss beim Repeater belassen. Warum die Verwendung der identischen SSID jetzt keine Probleme mehr bereitet, kann ich nicht sagen - ich freue mich aber über dieses mehr an Komfort!
Die jeweiligen Tests werden 3 Mal wiederholt und der durchschnittliche Messwert wird angegeben.
WLAN-Repeater im Obergeschoss
Für die Durchführung der Tests wurde der normalerweise im Obergeschoss eingesetzte WLAN-Repeater FRITZ!WLAN Repeater 1750E deaktiviert. Wie in den Tests zu ersehen ist, macht das Verwenden des Repeaters auch in Kombination mit der neuen FRITZ!Box 7590 weiterhin Sinn, auch wenn selbst in der abgelegensten Ecke im oberen Geschoss WLAN vorhanden ist. Hier unterscheidet sich die neue FRITZ!Box 7590 von der vorher verwendeten FRITZ!Box 7490 - bei dieser gab es im Obergeschoss an abgelegeneren Orten mit unterschiedlichen WLAN-Endgeräten (auch mit Notebooks verschiedener Anbieter) teilweise keine Verbindung zur Fritzbox.
NAS mit WLAN-Adapter Asus PCE-AC68
Der NAS-Server verfügt über insgesamt 5 Festplatten der Western Digital RED-Series, die in einem RAID6-Verbund betrieben werden. Der WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 wird mit 3 externen Antennen betrieben und erreicht mit 3x3 MIME maximal 1300 MBit/s (Brutto) im 5 GHz WLAN-Netzwerk. Es wird eine Datei über WLAN an einen Desktop-PC kopiert. Der Desktop-PC ist über Gigabit-Ethernet mit der FRITZ!Box 7590 verbunden.
Bei den Messungen fällt bei zunehmender Entfernung eine breitere Varianz der erreichten Geschwindigkeit zwischen minimalem und maximalem Wert beim Kopieren auch innerhalb eines Kopiervorgangs auf. Die kopierte Datei hat eine Größe von ca. 28 GB und innerhalb des Zeitraums der Übertragung kommt es z.B. bei dem Messpunkt "Obergeschoss, ca. 4 Meter Entfernung, Stahlbetondecke" zu einer minimalem Übertragungsgeschwindigkeit von ca. 48 MB/s und einer maximalen Geschwindigkeit von ca. 82 MB/s, während die Übertragunsgeschwindigkeit beim Messpunkt "Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, keine gemauerte Wand" wesentlich weniger geschwankt hat und im Bereich von minimal ca. 70 MB/s und maximal ca. 86 MB/s lag.
Insgesamt sind die Werte für eine Datenverbindung per WLAN aber sehr beeindruckend. Natürlich darf man nicht vergessen, dass beim Kopieren vieler kleiner Dateien der Overhead zunimmt und damit die Übertragungsgeschwindigkeit im WLAN im Vergleich zu einer kabelgebundenen LAN-Verbindung wesentlich geringer wird - trotzdem kann man in der Kombination von FRITZ!Box 7590 und WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 schon sehr beeindruckende Übertragungsraten über WLAN erreichen. Besonders angetan war ich vom letzten Messwert im Obergeschoss bei einer Entfernung von FRITZ!Box 7590 und NAS-Server von ca. 8 Metern inklusive zwei gemauerten Wänden und einer Stahlbetondecke - hier konnte im Gegensatz zu den Tabletts, die auf das 2.4 GHz Frequenzband zurückgefallen sind, weiterhin das 5 GHz Frequenzband verwendet werden und die Fritzbox zeigte eine immer noch beeindruckende Bruttodatenrate von ca. 265 MBit/s an!
Da ich meine NAS-Server schon seit einiger Zeit nicht mehr per WLAN angebunden habe, kann ich mich nicht mehr genau an die Werte erinnern, die ich in meiner ersten Konfiguration bestehend aus FRITZ!Box 7490 und NAS-Server angebunden über WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 erreicht habe - aber ich bin der festen Meinung, dass die Werte zum damaligen Zeitpunkt nicht so hoch gewesen sind.
Apple iPad Pro 12,9"
Das Apple iPad Pro wird im 5 GHz WLAN-Netz eingebunden getestet. Die Tests erfolgen hier jeweils mit nPerf, und geben die maximale Geschwindigkeit beim Zugriff des iPads auf das Internet (100 Mb/s Upload, 40 Mb/s Download) an.
(*) Im letzten Testszenario "Obergeschoss, ca. 8 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände, Stahlbetondecke" konnte keine Verbindung über das 5 GHz-Frequenzband zum WLAN mehr hergestellt werden. Die Tests liefen deshalb über das 2.4 GHz Frequenzband.
Samsung Galaxy Tab S2
Die Messungen mit dem Samsung Galaxy Tab S2 finden über die AVM-Anwendung FRITZ!App WLAN statt. Laut meinem Kenntnisstand lassen sich sowohl die Brutto-Übertragungsraten (in der Anwendung als PHY-Rate (PHY=Physical Layer der Bitübertragungsschicht des OSI-Modells) als auch die realen Übertragungsraten (in der Anwendung als Durchsatz bezeichnet) ermitteln.
(*) Im letzten Testszenario "Obergeschoss, ca. 8 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände, Stahlbetondecke" konnte keine Verbindung über das 5 GHz-Frequenzband zum WLAN mehr hergestellt werden. Die Tests liefen deshalb über das 2.4 GHz Frequenzband.
Internet
Hier gibt es im Vergleich zu meiner alten FRITZ!Box 7490 wenig neues zu berichten. Die Zeit für einen Verbindungsaufbau ist nahezu identisch (bei VDSL benötigt ein Verbindungsaufbau wesentlich länger als noch bei einer normalen DSL-Verbindung), die erreichten und theoretischen Übertragungsgeschwindigkeiten haben sich mit der FRITZ!Box 7590 nicht geändert und liegen bei mir im Bereich des maximal mit VDSL100 möglichen. Für eine neue Fritzbox mit einem wahrscheinlich neuem Modem (schließlich ist die FRITZ!Box 7590 jetzt vorbereitet für VDSL Supervectoring 35b) halte ich das für eine sehr gute Leistung – in der Vergangenheit mussten die von mir verwendeten Fritzboxen, insbesondere die FRITZ!Box 7270 sei hier hervorgehoben, erst über mehrere neue Firmwareversionen zu einer guten Leistung im DSL-Netz erzogen werden. Anders bei der FRITZ!Box 7590, diese wartet bereits jetzt mit einer wirklich guten Stabilität und einer sehr guten Datenrate im Internet auf.
Telefonie
In unserem Haus kommen insgesamt zwei Telefone vom Typ AVM FritzFon C4 zum Einsatz. Die Telefone werden über den VDSL 100-Anschluss der Telekom als Voice over IP-Telefone eingesetzt. Zwischen der FRITZ!Box 7590 und der vorher von mir eingesetzten FRITZ!Box 7490 lässt sich hier kein Unterschied feststellen. Im Testbetrieb waren sowohl die Reichweite als auch die Sprachqualität zwischen beiden Fritzboxen nahezu identisch – mit beiden Fritzboxen können die Telefone in beiden bewohnten Etagen im Haus, unter dem Dach und auch im Garten (getestet im Umkreis von ca. 30 m um das Haus herum) ohne Probleme oder Aussetzer eingesetzt werden.
Einsatz als NAS-Server
Die beiden verfügbaren USB-Schnittstellen an der FRITZ!Box 7590 lassen sich bequem über die Weboberfläche zwischen USB 2.0 und USB 3.0 umschalten. Laut Weboberfläche verbrauchen die USB-Schnittstellen bei Einsatz im Modus USB 2.0 weniger Energie. Ich habe den möglichen Datendurchsatz sowohl mit der Einstellung USB 2.0 als auch mit der Einstellung USB 3.0 mit verschiedenen USB-Geräten getestet – unter anderem einem Sandisk Extreme USB 3.0 64 GB USB-Stick und einer USB 3.0 Docking-Station FD1003 der Firma inateck. In allen Fällen lag die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit bei ca. 25,9 MB/sec unabhängig davon, ob die USB-Schnittstelle als USB 2.0 oder USB 3.0 eingerichtet war.
Übertragung einer Datei von der Fritzbox zum PC über Gigabit-Ethernet bei Verwendung der USB 2.0-Schnittstelle
Übertragung einer Datei von der Fritzbox zum PC über Gigabit-Ethernet bei Verwendung der USB 3.0-Schnittstelle
Im Vergleich hierzu habe ich die Docking-Station einmal an den USB 3.0-Anschluss des PCs direkt angeschlossen und die Übertragungsgeschwindigkeit dabei gemessen. Im Durchschnitt habe ich hierbei 139 MB/s gemessen, eine Limitierung durch die Docking-Station oder die verwendete Festplatte in der Dockingstation kann hier also ausgeschlossen werden.
Es lässt sich festhalten, dass die Geschwindigkeit der beiden USB-Anschlüsse ausreicht, um Filme auch in 4K-Auflösung mit hohen Bitraten zu streamen – unabhängig davon, ob die USB-Schnittstellen im USB 2.0 oder USB 3.0-Modus betrieben werden. Leider ist auch bei der aktuellen FRITZ!Box 7590 die USB-Schnittstelle auf die maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 25 MB/s begrenzt, so dass in den meisten Szenarien bei Zugriff auf den Medienserver der Fritzbox durch mehrere Personen ein Engpass entstehen kann und in diesem Fall der Einsatz eines externen NAS auch als Medienserver bevorzugt werden sollte.
Fazit
Lohnt sich der Umstieg von der 7490 oder einer anderen aktuellen FRITZ!Box? Diese Frage ist sicherlich nicht einfach zu beantworten, zumindest solange es noch keinen VDSL-Anschluss mit dem VDSL-Supervectoring 35b-Standard gibt. Hier wird die Zeit (und die Telekom als Anbieter) zeigen, ob sich ein Upgrade auf die erhöhte Geschwindigkeit im Internet lohnt und einen Umstieg auf die FRITZ!Box 7590 nötig macht.
Am einfachsten ist die Frage sicherlich für diejenigen zu beantworten, die aktuell
Vor 4 Wochen habe ich sie jetzt direkt durch AVM im Rahmen des Lesertests mit dem Hardwareluxx-Team erhalten, die neue FRITZ!Box 7590. Die Übernahme der Konfiguration von meiner alten FRITZ!Box 7490 verlief ohne Probleme, am Ende musste ich lediglich unsere beiden DECT-Schnurlostelefone FRITZ!Fon C4 erneut an die Fritz!Box anbinden und neu einrichten – die Einstellungen für die Schnurlostelefone werden bei der Übernahme der Konfiguration nicht mit übertragen. Auf diesen Weg habe ich in nicht einmal 20 Minuten die Einrichtung der neuen Fritzbox ohne Probleme abgeschlossen. Besser kann das wahrscheinlich kaum noch funktionieren, Chapeau AVM!
Um es schon einmal vorwegzunehmen: Seit dem ersten Tag hatte ich nicht ein einziges Problem mit den Funktionen der neuen FRITZ!Box 7590. Jede einzelne genutzte Funktion lief innerhalb des Testzeitraums ohne jegliches Problem, das kannte ich von früheren Geräten der Firma AVM durchaus anders.
AVM Fritz!Box 7590 mit Multi-User MIMO und Supervectoring
Unboxing
Geliefert wird die Fritzbox im altbekannten AVM-Karton mit den markanten blauen Farben. Beim Betrachten der neuen FRITZ!Box 7590 fällt einem gleich das geänderte Design mit der neuen Farbgebung Glossy White und dem bekannten dunklen Rot auf – im Gegensatz zu den alten Fritzboxen 7490 und früher ist das neue Design wesentlich gefälliger und erlaubt es jetzt auch endlich, die Fritzbox direkt zentral im Wohnbereich aufzustellen, ohne das technisch weniger versierte Menschen die Nase ob des gewöhnungsbedürftigen Designs der Fritzbox rümpfen müssen. Die FRITZ!Box 7590 ist definitiv Frauenkompatibel designt und weiß auch bei mir als Mann von der Optik her zu gefallen.
Um die glatte Oberfläche der FRITZ!Box 7590 vor unschönen Kratzern zu bewahren, wird diese im Umkarton in einer Blistertüte verpackt geliefert und die glänzende Front zusätzlich mit einer Abziehfolie geschützt. Ansonsten ist die Verpackung wie von AVM gewohnt erfreulicherweise weiterhin frei von jeglichen unnötigen Zusatztüten für einzelne Komponenten und Kabel – hier kann man AVM einfach nur gratulieren, eine solche umweltgerechte Verpackung der Geräte zu verwenden.
In der Box befinden sich neben den altbekannten Kabeln und Adaptern für den Anschluss der Fritzbox erfreulicherweise auch eine als Notiz betitelte Servicekarte, die neben der Information für das Erstanmelden an die Box auch eine Beschreibung für die Bedeutung der einzelnen Anzeigen auf der Fritzbox enthält und die SSID des WLAN-Funknetzes zusammen mit dem WLAN-Netzwerkschlüssel und dem Fritzbox-Kennwort enthält. Auf der Rückseite hat AVM auch noch Platz gelassen, um die eigenen geänderten Einstellungen aufzuschreiben – wirklich sehr gut gemacht von AVM. Vorbei sind die Zeiten, wo man nach erfolgter Installation der Fritzbox an der Wand beim Suchen seines WLAN-Schlüssels diese wieder von der Wand abnehmen musste, um den Schlüssel auf der Gehäuserückseite abzulesen.
Beim Betrachten des Zettels mit der SSID fällt auch gleich die erste positive Neuerung seitens AVM auf: Haben in der Vergangenheit alle Fritzboxen bei Auslieferung die SSID lediglich gemäß ihres Namens gehabt (hier also „FRITZ!Box 7590“), ergänzt AVM die SSID jetzt standardmäßig um zwei weitere Buchstaben am Ende (im Falle der hier getesteten Fritzbox ergibt dies die SSID „Fritz!Box 7590 GR“) - dies macht ein Auffinden der eigenen Fritzbox insbesondere in einem Mehrfamilienhaus wirklich wesentlich einfacher!
Verarbeitungsqualität und Design
Die mechanische Verarbeitungsqualität kann man, wie von AVM gewohnt, nur mit sehr gut beschreiben. Die Spaltmaße sind sehr gut, die verwendeten Materialien hinterlassen einen sehr hochwertigen Eindruck, nichts klappert, wackelt oder knarzt. Auch die Anzahl und die Qualität der mitgelieferten Kabel und Adapter ist vollständig und weiß zu gefallen – lediglich das Ethernet-Kabel hat (wie von AVM auch in der Vergangenheit gewohnt) keinerlei Beschriftung, die Kennzeichnung der CAT-Spezifikation fehlt vollständig. Für die folgenden Tests werde ich auf die bereits vorher verlegten CAT 7a-spezifizierten Kabel zurückgreifen, so dass das beigefügte Ethernet-Kabel nicht verwendet wird.
Im Gegensatz zur kleineren FRITZ!Box 7580 ist das neue Design nicht ganz so progressiv geraten, die Farbgebung wurde angepasst, das Design orientiert sich ansonsten mit seinen Kurven aber eher an den klassischen Fritzboxen 7490 und früher. Mir persönlich gefallen sowohl das Design der FRITZ!Box 7580 als auch das Design der FRITZ!Box 7590 sehr gut – auch wenn am Ende die Fritzbox bei mir wieder erneut hinter einem Telefonschrank verschwindet, damit die Kabel und weiteren Geräte möglichst unsichtbar im Flur an zentraler Position im Haus montiert sind.
Modell und Preise
Modell AVM Fritz!Box 7590
Aktueller Preis 269,00 EUR zum Testzeitpunkt (20.10.2017),
der aktuelle Preis kann über den Preisvergleich abgerufen werden https://preisvergleich.hardwareluxx.de/produkt/401466/avm-fritzbox-7590
Technische Daten
Die vollständigen technischen Daten können über die Webseite von AVM (http://www.avm.de) abgerufen werden. Hier versuche ich mich auf die Highlights zu beschränken:
Internet
- VDSL Supervectoring 35b
- VDSL (Very High Data Rate Digital Subscriber Line)
- ADSL / ADSL2+
- WAN
- Analoges und ISDN-Festnetz
- Telefonanlage inkl. Anrubeantworter und Fax, DECT-Basis
- VoIP/HD-Technologie
- Gigabit-Ethernet mit 1000 Megabit/s
- WLAN AC (IEEE 802.11ac) und WLAN N (IEEE 802.11n)
- Frequenzband 2,4 GHz und 5 GHz
- Übertragungsgeschwindigkeit Brutto maximal 1733 + 800 Mbit/s
- MU-MIMO
- 1x VDSL- oder ASDL-Anschluss
- 1x 1TR112/U-R2 für analoges oder ISDN-Festnetz
- 4x Gigabit-Ethernet (10/100/1000 Base-T)
- 1x Gigabit WAN für den Anschluss an externes Netzwerk oder Modem (Kabel, DSL, Glasfaser)
- 2x USB 3.0 für den Anschluss von Speichermedien, Druckern
- DECT-Basis für bis zu 6 Handgeräte
- 1x Interner S0-Bus für ISDN-Telefone, ISDN-Telefonanalagen, um diese z.B. am IP-basierten Anschluss verwenden zu können
- 2x analoges Telefon über a/b-Ports (wahlweise TAE / RJ11) zum Anschluss analoger Telefone, Anrufbeantworter und Fax
- 250 x 48 x 184 mm (B x H x T)
- Durchschnittlich 9-10 Watt
- Fritz!Box 7590
- Netzteil
- DSL-Telefon-Anschlusskabel (4,25 m)
- DSL-Kabel (4 m)
- LAN-Kabel (1,5 m), keine Angabe zur Kategorie
- TAE-/RJ45-Adapter
- TAE-/RJ11-Adapter
- Installationsanleitung
- 5 Jahre Herstellergarantie
VDSL Supervectoring 35b
Leider ist die Einführung von Super Vectoring in Deutschland noch ein gutes Stück weit entfernt. Zum aktuellen Zeitpunkt rechnet die Deutsche Telekom mit einer „weitreichenden“ Einführung in der zweiten Jahreshälfte 2018. Laut Telekom sind noch weitreichende Tests notwendig, bevor sowohl die Hardware als auch die Software in den Verteilern zum Einsatz kommen kann.
Nach aktuellem Stand wird von einer Datenrate von bis zu 300 Mbit/s im Downstream (und damit einer Verdreifachung der maximalen Datenrate gegenüber VDSL/2 oder VDSL Turbo) ausgegangen. Hierfür wird die am Endanschluss verwendete Bandbreite von 17 MHz mit VDSL/2 auf 35 MHz erweitert. Die maximale Geschwindigkeit von 300 Mbit/s ist innerhalb eines Radius von 300 m um den Verteiler gegeben und verringert sich anschließend.
Testen kann ich die entsprechende Geschwindigkeitssteigerung damit zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht, hoffe aber, dass im Verlauf des nächsten Jahres unser Verteiler entsprechend umgerüstet wird. In diesem Fall sollte an unserem Haus die volle Bandbreite anliegen, da unser Telekom-Verteiler innerhalb des 300 m-Radius liegt.
Multi-User MIMO
Die FRITZ!Box 7590 unterstützt ebenso wie die Fritz!Box 7580 Multi-User MIMO (Multiple Input and Multiple Output) mit bis zu 4 Endgeräten über 4 getrennte WLAN-Datenströme, die FRITZ!Box 7590 ist somit ein 4x4 MU-MIMO Router. Im Gegensatz zu Single-User MIMO, bei dem mehrere Endgeräte nacheinander Daten erhalten, wird beim MU-MIMO Verfahren der Datentransfer parallel an mehrere Geräte verteilt. Sobald hierbei ein Gerät keine Daten mehr benötigt, stehen die freiwerdenden parallelen Datenströme (Streams) anderen Geräten im WLAN zur Verfügung. Je nach Anzahl der vorhandenen Antennen kann ein einzelnes WLAN-Endgerät auch mehrere Datenströme parallel empfangen, so kann z.B. zwischen der FRITZ!Box 7590 zu einem Computer mit WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 als 3x3 MU-MIMO-Gerät maximal 1300 Mbit/s brutto über 3 Antennen übermittelt werden.
Um MU-MIMO vollständig nutzen zu können, muss neben dem Router auch das WLAN-Endgerät die entsprechende Technologie unterstützen. Aktuelle Geräte sollten die entsprechende Technologie bereits umgesetzt haben. Aktuelle Geräte wie z.B. das Samsung Galaxy S7 von Samsung oder das iPad Pro von Apple sowie weiteren Anbietern unterstützen MU-MIMO.
Ich habe bewusst den WLAN-Adapter von Asus in der oberen Beschreibung angegeben, da er zum aktuellen Zeitpunkt in meinem Heimnetz die theoretisch schnellste Verbindung über WLAN mit 3x3 MIMO darstellt. Das ebenfalls für den Test herangezogene iPad Pro 12,9“ aus dem Jahre 2015 verfügt über ein 2x2 MIMO. Um das Bild zu vervollständigen, werde ich auch mein Samsung Galaxy Tab S2 in den Test einbinden. Auch dieses verfügt über ein 2x2 MIMO.
FRITZ!OS
Auf die Möglichkeiten, die das Fritz!OS anbietet, werde ich im Folgenden nicht eingehen. Zwischen den verschiedenen AVM Fritzboxen gibt es hier normalerweise keine Unterschiede. Zum Testzeitpunkt war das aktuelle Betriebssystem FRITZ!OS 06.90 auf der FRITZ!Box 7590 installiert.
Im Vergleich zur FRITZ!Box 7490 erscheint die Benutzeroberfläche insgesamt merklich schneller auf Benutzereingaben zu reagieren, der Bildschirmaufbau im Browser erfolgt wesentlich schneller. Wer häufig auf die Oberfläche der FRITZ!Box 7590 zugreifen muss, wird hier sicherlich positiv überrascht sein.
Leistungstests
LAN
Da in unserem hausinternen Netzwerk sehr viele über Ethernet angeschlossene Geräte vorhanden sind, wird von den 4 vorhandenen Ethernet-Anschlüssen an der FRITZ!Box 7590 nur einer verwendet, um die Fritzbox mit einem Gigabit-Ethernet-Switch zu verbunden und den Geräten im Netzwerk den Zugriff ins Internet zu ermöglichen.
Bei vorhergehenden Fritzboxen inklusive der FRITZ!Box 7490 habe ich einen Unterschied in den Übertragungszeiten kleinerer Dateien zwischen den angeschlossenen Geräten im Vergleich zu meinem dedizierten Ethernet-Switch messen können. In wieweit das auch noch bei dem in der FRITZ!Box 7590 verbauten Switch der Fall ist, werde ich im Rahmen dieses Testberichts nicht überprüfen.
WLAN
Im Nachfolgenden werde ich die Geschwindigkeit zwischen der FRITZ!Box 7590 und verschiedenen Endgeräten in den beiden Hausetagen an jeweils unterschiedlichen Messpunkten überprüfen. In Abhängigkeit des verwendeten Endgeräts erfolgt die Messung mit unterschiedlichen Programmen und mit unterschiedlichen Rahmenparamtetern, die ich im Folgenden kurz beschreiben werde.
Eines Vorweg: Musste ich bei der FRITZ!Box 7490 in der oberen Etage noch für den Repeater separate SSIDs verwenden, damit u.a. ein in Badezimmer verbautes WLAN-Internet-Radio einwandfrei funktionierte, kann ich jetzt mit der FRITZ!Box 7590 die Standardeinstellung verwenden und identische SSIDs im Erdgeschoss bei der FRITZ!Box 7590 und im Obergeschoss beim Repeater belassen. Warum die Verwendung der identischen SSID jetzt keine Probleme mehr bereitet, kann ich nicht sagen - ich freue mich aber über dieses mehr an Komfort!
Die jeweiligen Tests werden 3 Mal wiederholt und der durchschnittliche Messwert wird angegeben.
WLAN-Repeater im Obergeschoss
Für die Durchführung der Tests wurde der normalerweise im Obergeschoss eingesetzte WLAN-Repeater FRITZ!WLAN Repeater 1750E deaktiviert. Wie in den Tests zu ersehen ist, macht das Verwenden des Repeaters auch in Kombination mit der neuen FRITZ!Box 7590 weiterhin Sinn, auch wenn selbst in der abgelegensten Ecke im oberen Geschoss WLAN vorhanden ist. Hier unterscheidet sich die neue FRITZ!Box 7590 von der vorher verwendeten FRITZ!Box 7490 - bei dieser gab es im Obergeschoss an abgelegeneren Orten mit unterschiedlichen WLAN-Endgeräten (auch mit Notebooks verschiedener Anbieter) teilweise keine Verbindung zur Fritzbox.
NAS mit WLAN-Adapter Asus PCE-AC68
Der NAS-Server verfügt über insgesamt 5 Festplatten der Western Digital RED-Series, die in einem RAID6-Verbund betrieben werden. Der WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 wird mit 3 externen Antennen betrieben und erreicht mit 3x3 MIME maximal 1300 MBit/s (Brutto) im 5 GHz WLAN-Netzwerk. Es wird eine Datei über WLAN an einen Desktop-PC kopiert. Der Desktop-PC ist über Gigabit-Ethernet mit der FRITZ!Box 7590 verbunden.
Messpunkt | Durchsatz |
Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, keine gemauerte Wand | 81 MB/s |
Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände | 72 MB/s |
Obergeschoss, ca. 4 Meter Entfernung, Stahlbetondecke | 65 MB/s |
Obergeschoss, ca. 8 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände, Stahlbetondecke | 23,5 MB/s |
Bei den Messungen fällt bei zunehmender Entfernung eine breitere Varianz der erreichten Geschwindigkeit zwischen minimalem und maximalem Wert beim Kopieren auch innerhalb eines Kopiervorgangs auf. Die kopierte Datei hat eine Größe von ca. 28 GB und innerhalb des Zeitraums der Übertragung kommt es z.B. bei dem Messpunkt "Obergeschoss, ca. 4 Meter Entfernung, Stahlbetondecke" zu einer minimalem Übertragungsgeschwindigkeit von ca. 48 MB/s und einer maximalen Geschwindigkeit von ca. 82 MB/s, während die Übertragunsgeschwindigkeit beim Messpunkt "Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, keine gemauerte Wand" wesentlich weniger geschwankt hat und im Bereich von minimal ca. 70 MB/s und maximal ca. 86 MB/s lag.
Insgesamt sind die Werte für eine Datenverbindung per WLAN aber sehr beeindruckend. Natürlich darf man nicht vergessen, dass beim Kopieren vieler kleiner Dateien der Overhead zunimmt und damit die Übertragungsgeschwindigkeit im WLAN im Vergleich zu einer kabelgebundenen LAN-Verbindung wesentlich geringer wird - trotzdem kann man in der Kombination von FRITZ!Box 7590 und WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 schon sehr beeindruckende Übertragungsraten über WLAN erreichen. Besonders angetan war ich vom letzten Messwert im Obergeschoss bei einer Entfernung von FRITZ!Box 7590 und NAS-Server von ca. 8 Metern inklusive zwei gemauerten Wänden und einer Stahlbetondecke - hier konnte im Gegensatz zu den Tabletts, die auf das 2.4 GHz Frequenzband zurückgefallen sind, weiterhin das 5 GHz Frequenzband verwendet werden und die Fritzbox zeigte eine immer noch beeindruckende Bruttodatenrate von ca. 265 MBit/s an!
Da ich meine NAS-Server schon seit einiger Zeit nicht mehr per WLAN angebunden habe, kann ich mich nicht mehr genau an die Werte erinnern, die ich in meiner ersten Konfiguration bestehend aus FRITZ!Box 7490 und NAS-Server angebunden über WLAN-Adapter Asus PCE-AC68 erreicht habe - aber ich bin der festen Meinung, dass die Werte zum damaligen Zeitpunkt nicht so hoch gewesen sind.
Apple iPad Pro 12,9"
Das Apple iPad Pro wird im 5 GHz WLAN-Netz eingebunden getestet. Die Tests erfolgen hier jeweils mit nPerf, und geben die maximale Geschwindigkeit beim Zugriff des iPads auf das Internet (100 Mb/s Upload, 40 Mb/s Download) an.
Messpunkt | Download | Upload | Latenz |
Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, keine gemauerte Wand | 92,63 Mbit/s | 32.56 Mbit/s | 15 ms |
Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände | 91,00 Mbit/s | 29,16 Mbit/s | 16 ms |
Obergeschoss, ca. 4 Meter Entfernung, Stahlbetondecke | 90,75 Mbit/s | 28,98 Mbit/s | 28ms |
Obergeschoss, ca. 8 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände, Stahlbetondecke (*) | 69,93 Mbit/s | 26,14 Mbit/s | 23 ms |
(*) Im letzten Testszenario "Obergeschoss, ca. 8 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände, Stahlbetondecke" konnte keine Verbindung über das 5 GHz-Frequenzband zum WLAN mehr hergestellt werden. Die Tests liefen deshalb über das 2.4 GHz Frequenzband.
Samsung Galaxy Tab S2
Die Messungen mit dem Samsung Galaxy Tab S2 finden über die AVM-Anwendung FRITZ!App WLAN statt. Laut meinem Kenntnisstand lassen sich sowohl die Brutto-Übertragungsraten (in der Anwendung als PHY-Rate (PHY=Physical Layer der Bitübertragungsschicht des OSI-Modells) als auch die realen Übertragungsraten (in der Anwendung als Durchsatz bezeichnet) ermitteln.
Messpunkt | Durchsatz Netto | PHY-Rate |
Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, keine gemauerte Wand | 365 Mbit/s | 780 Mbit/s |
Erdgeschoss, ca. 3 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände | 344 Mbit/s | 731 Mbit/s |
Obergeschoss, ca. 4 Meter Entfernung, Stahlbetondecke | 233 Mbit/s | 499 Mbit/s |
Obergeschoss, ca. 8 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände, Stahlbetondecke (*) | 63 Mbit/s | 121 Mbit/s |
(*) Im letzten Testszenario "Obergeschoss, ca. 8 Meter Entfernung, zwei gemauerte Wände, Stahlbetondecke" konnte keine Verbindung über das 5 GHz-Frequenzband zum WLAN mehr hergestellt werden. Die Tests liefen deshalb über das 2.4 GHz Frequenzband.
Internet
Hier gibt es im Vergleich zu meiner alten FRITZ!Box 7490 wenig neues zu berichten. Die Zeit für einen Verbindungsaufbau ist nahezu identisch (bei VDSL benötigt ein Verbindungsaufbau wesentlich länger als noch bei einer normalen DSL-Verbindung), die erreichten und theoretischen Übertragungsgeschwindigkeiten haben sich mit der FRITZ!Box 7590 nicht geändert und liegen bei mir im Bereich des maximal mit VDSL100 möglichen. Für eine neue Fritzbox mit einem wahrscheinlich neuem Modem (schließlich ist die FRITZ!Box 7590 jetzt vorbereitet für VDSL Supervectoring 35b) halte ich das für eine sehr gute Leistung – in der Vergangenheit mussten die von mir verwendeten Fritzboxen, insbesondere die FRITZ!Box 7270 sei hier hervorgehoben, erst über mehrere neue Firmwareversionen zu einer guten Leistung im DSL-Netz erzogen werden. Anders bei der FRITZ!Box 7590, diese wartet bereits jetzt mit einer wirklich guten Stabilität und einer sehr guten Datenrate im Internet auf.
Telefonie
In unserem Haus kommen insgesamt zwei Telefone vom Typ AVM FritzFon C4 zum Einsatz. Die Telefone werden über den VDSL 100-Anschluss der Telekom als Voice over IP-Telefone eingesetzt. Zwischen der FRITZ!Box 7590 und der vorher von mir eingesetzten FRITZ!Box 7490 lässt sich hier kein Unterschied feststellen. Im Testbetrieb waren sowohl die Reichweite als auch die Sprachqualität zwischen beiden Fritzboxen nahezu identisch – mit beiden Fritzboxen können die Telefone in beiden bewohnten Etagen im Haus, unter dem Dach und auch im Garten (getestet im Umkreis von ca. 30 m um das Haus herum) ohne Probleme oder Aussetzer eingesetzt werden.
Einsatz als NAS-Server
Die beiden verfügbaren USB-Schnittstellen an der FRITZ!Box 7590 lassen sich bequem über die Weboberfläche zwischen USB 2.0 und USB 3.0 umschalten. Laut Weboberfläche verbrauchen die USB-Schnittstellen bei Einsatz im Modus USB 2.0 weniger Energie. Ich habe den möglichen Datendurchsatz sowohl mit der Einstellung USB 2.0 als auch mit der Einstellung USB 3.0 mit verschiedenen USB-Geräten getestet – unter anderem einem Sandisk Extreme USB 3.0 64 GB USB-Stick und einer USB 3.0 Docking-Station FD1003 der Firma inateck. In allen Fällen lag die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit bei ca. 25,9 MB/sec unabhängig davon, ob die USB-Schnittstelle als USB 2.0 oder USB 3.0 eingerichtet war.
Übertragung einer Datei von der Fritzbox zum PC über Gigabit-Ethernet bei Verwendung der USB 2.0-Schnittstelle
Übertragung einer Datei von der Fritzbox zum PC über Gigabit-Ethernet bei Verwendung der USB 3.0-Schnittstelle
Im Vergleich hierzu habe ich die Docking-Station einmal an den USB 3.0-Anschluss des PCs direkt angeschlossen und die Übertragungsgeschwindigkeit dabei gemessen. Im Durchschnitt habe ich hierbei 139 MB/s gemessen, eine Limitierung durch die Docking-Station oder die verwendete Festplatte in der Dockingstation kann hier also ausgeschlossen werden.
Es lässt sich festhalten, dass die Geschwindigkeit der beiden USB-Anschlüsse ausreicht, um Filme auch in 4K-Auflösung mit hohen Bitraten zu streamen – unabhängig davon, ob die USB-Schnittstellen im USB 2.0 oder USB 3.0-Modus betrieben werden. Leider ist auch bei der aktuellen FRITZ!Box 7590 die USB-Schnittstelle auf die maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 25 MB/s begrenzt, so dass in den meisten Szenarien bei Zugriff auf den Medienserver der Fritzbox durch mehrere Personen ein Engpass entstehen kann und in diesem Fall der Einsatz eines externen NAS auch als Medienserver bevorzugt werden sollte.
Fazit
Lohnt sich der Umstieg von der 7490 oder einer anderen aktuellen FRITZ!Box? Diese Frage ist sicherlich nicht einfach zu beantworten, zumindest solange es noch keinen VDSL-Anschluss mit dem VDSL-Supervectoring 35b-Standard gibt. Hier wird die Zeit (und die Telekom als Anbieter) zeigen, ob sich ein Upgrade auf die erhöhte Geschwindigkeit im Internet lohnt und einen Umstieg auf die FRITZ!Box 7590 nötig macht.
Am einfachsten ist die Frage sicherlich für diejenigen zu beantworten, die aktuell
- eine ältere Fritzbox ohne aktuelles WLAN im 5 GHz-Band verwenden. Hier kann ein Upgrade wirklich sinnvoll sein. Ob es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings das aktuelle Flaggschiff in der AVM-Serie sein muss, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Aktuell reichen sicherlich auch die kleineren Modelle, wie z.B. die FRITZ!Box 7580, 7560 oder 7490 aus, um die Bedürfnisse der meisten Anwender zu erfüllen. Wer auf Telefoniefunktionen verzichten kann, wird auch mit der FRITZ!Box 3490 glücklich, die bis auf die fehlende Telefoniefunktionen einer FRITZ!Box 7490 entspricht.
- das vorhergehende Spitzenmodell 7490 einsetzen. Diese können sich meiner Meinung nach getrost zurücklehnen und solange ihre bereits vorhandene Fritzbox weiterverwenden, bis in ihrem Umfeld DSL-Anschlüsse mit mehr als VDSL100-Standard nach dem VDSL-Supervectoring 35b-Standard angeboten werden.
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