Liebe Community,
ich freue mich sehr, heute meinen ersten Lesertest zu präsentieren! Bei dem Test handelt es sich um eine Kooperation zwischen Hardwareluxx und dem Hersteller Adept. Der Stuhl wurde auch von Hardwareluxx angetestet. Weil sich der Versand bis kurz vor Weihnachten verzögert hat und ich dann leider erstmal krank war, gibt's den Test erst heute. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre
Über mich
Gerade im Winter spiele ich gerne die eine oder andere Runde am Rechner. Unter der Woche bin ich mindestens zwei Mal im Fitnessstudio und mache den einen oder anderen Spaziergang. Gerade während der Pandemie habe ich gemerkt, wie mangelhaft die Sitzmöbel sind, die ich bisher genutzt habe. Trotz regelmäßiger Bewegungspausen hat sich sehr schnell mein unterer Rücken in Form des Iliosakralgelenks (ISG) gemeldet, sodass ich mit Yoga für den unteren Rücken und Gymnastik nach Liebscher und Bracht gegensteuern musste. Da es so nicht weiter ging, habe ich mich sehr gefreut, dass ich für den Test ausgewählt wurde!
Herstellerportrait
Bei Adept handelt es sich um ein Start-Up, das im Juni 2021 gegründet wurde. Das selbstauferlegte Mission-Statement fokussiert sich innerhalb des vom E-Sport vorgegebenen Rahmens auf die Bereiche Nachhaltigkeit, Inklusion und Bildung. Laut der Unterseite Produktion auf der Adept-Homepage werden die vermarkteten Stühle in der Nähe von Nürnberg von einem renommierten Sitzmöbel-Hersteller gefertigt und sind damit "Made in Germany". Im Sinne der Nachhaltigkeit und einer direkten Zusammenarbeit wird hierauf Wert gelegt. Um welchen Hersteller es sich handelt, konnte ich nicht herausfinden. Klar ist, dass die Rechteinhaberin von Adept, die Tonic United GmbH, laut Impressum ihren Sitz in Osnabrück hat. Bei der Zusammenarbeit handelt es sich um eine klassische OEM-Kooperation, die aus meiner Perspektive marketingtechnisch Sinn ergibt.
Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit hat bei Adept einen klaren Fokus. Auf der Website gibt es eine eigene Unterseite zum Thema, auf der sich nachlesen lässt, was der Hersteller in diesem Bereich alles unternimmt. So werden die bei der Herstellung eines HOLO anfallenden 206,16 kg CO² über ein Klimaschutzprojekt in Indien ausgeglichen, dessen Details sich bei ClimatePartner nachlesen lassen. Außerdem ist die Firma dem NABU beigetreten und macht sich Gedanken zum Thema Tierwohl. Daher wird kein tierisches, sondern PU-Leder verwendet. Außerdem werden die verwendeten Microfaserbezüge aus recyceltem Material hergestellt. Passend dazu wir via DHL GoGreen CO²-neutral bzw. -kompensiert versendet. Klar wäre es besser, wenn die bei der Produktion entstehenden Emissionen gar nicht erst anfallen würden. Allerdings handelt es sich hierbei um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das einzelne Menschen ebenso wenig wie einzelne Firmen alleine lösen können. Im Sinne des sich immer weiter an den Jahresbeginn verschiebenden Erdüberlastungstages empfinde ich es jedenfalls als sehr angenehme und lobenswerte Ausnahme, dass ein Hersteller sich dieser Problematik bewusst ist und sich ihrer annimmt!
Spezifikationen
Die genauen Maße des Holo finden sich auf der Website des Herstellers (PDF). Mit 22 kg ist er 2 kg schwerer als der günstigere HEMI aus gleichem Hause, dem er das Fußkreuz aus Aluminium, die Lordosenstütze, die Sitztiefenverstellung und die Front-Tilt-Funktion voraus hat. Zudem ist er zwischen 1,28 bis 1,38 Meter hoch und an der breitesten Stelle, dem Fußkreuz, 70cm breit. Gemäß Zertifizierung ist er für bis zu 125 kg Körpergewicht ausgelegt und wird für eine Körpergröße zwischen 150 und 191cm empfohlen. Die Garantie beläuft sich auf ganze fünf Jahre, ihre Bedingungen (PDF) finden sich auf der Website.
Individualisierung
Den HOLO gibt es derzeit in der Standardausführung, der Dekarldent-Edition und als Alpine-Esports-Ausgabe zu kaufen. Während letztere beide Varianten vorkonfiguriert kommen, bietet die Standardausführung einen schicken 3D-Konfigurator. Hier gibt es zunächst die Farbauswahl gelb, blau und grau, jeweils auch in dezenter Variante als Akzent auf den Sleeves. Im Grundpreis von 679,- Euro ist ein Microfaser-Stoffbezug enthalten. Gegen 70,- Euro Aufpreis lässt sich der Stuhl mit PU-Leder konfigurieren. Im Sinne des Sitzklimas bleibt dieses auf die Seiten beschränkt. Für einen Aufpreis von je 10,- Euro lassen sich zudem individuelle Clantags an den Sleeves sowie dem Fußkreuz anbringen. Beispiele dafür finden sich auf der Website (Sleeve, Fußkreuz). Mit Zugang zu einem 3D-Drucker ließen sich möglicherweise auch die herausnehmbaren Rückensegmente individualisieren, wie es bei der Dekarldent-Edition der Fall ist. Die Variante, die ich getestet habe, kam in dezent-grau mit PU-Leder und würde in dieser Konfiguration 749,- Euro kosten.
Zusammenbau
Erstmal hat mich ganz schön umgehauen, wie groß und schwer das gelieferte Paket war. Das macht direkt einen hochwertigen Eindruck:
Vor dem Zusammenbau hatte ich erstmal Respekt, obwohl Adept schreibt, dass dieser in unter 5 Minuten und ohne Werkzeug zu bewältigen ist.
Der Aufbau ist in einer beiliegenden 11-schrittigen, bebilderten Anleitung (PDF) gut beschrieben, außerdem ist auf der Website auch ein Aufbauvideo zu finden.
Also habe ich mich ans Werk gemacht und die Einzelteile ausgepackt. Die Verpackung kommt gänzlich ohne Plastik aus:
Zunächst steckt man die Rollen in das Fußkreuz und setzt die Gasfeder ein. Die Rollen waren ziemlich schwergängig, gegebenenfalls hilft hier ein Gummihammer, den ich allerdings nicht brauchte.
Dann setzt man die Sitzfläche auf und beschwert sie zum Einrasten mit dem Eigengewicht:
Als letztes setzt man noch die Rückenlehne an und schon steht der HOLO voller Pracht:
Bis auf das etwas schwierige Einsetzen der Rollen ist der Aufbau tatsächlich sehr einfach gehalten und problemlos zu bewerkstelligen.
Material und Verarbeitung
Auf Grund der vielen Einzelteile war ich erstmal skeptisch, ob auch nichts klappert. Tatsächlich muss ich sagen: Spaltmaße und Nähte sind hervorragend und der Stuhl ist absolut wuchtig. Hier ist alles durchdacht und hochwertig, die Verarbeitung ist absolut souverän gelungen. Nichts knarzt, sodass man nie Sorge hat, dem Stuhl sein volles Körpergewicht anzuvertrauen.
Der Bezug wirkt zurückhaltend und elegant, während er gleichzeitig den Eindruck macht, auch einen längerfristigen Büro- und Gamingalltag zu überstehen. Das Fußkreuz ist wuchtig und ein echtes Statement. Der Vergleich zu einem Sitzmöbel vom Discounter liegt hier wirklich fern. Die Polsterung ist dann auch angenehm fest, ohne hart zu wirken. Ich bin gespannt, ob sich langfristig eine Sitzkuhle ergeben wird; derzeit wirkt es nicht so.
Hier ein paar Bilder, die verdeutlichen, was ich meine, wenn ich von der hohen Qualität schwärme:
Einstellungsmöglichkeiten
Auch vor den Einstellungsmöglichkeiten hatte ich Respekt. Adept legt jedoch eine 12-schrittige Einstellungsanleitung (PDF) bei, die einen gut an die Hand nimmt. Etwas unintuitiv ist zunächst die nicht gekennzeichnete Unterscheidung zwischen der Ansicht von rechts und links. Ausprobieren hilft hier jedoch.
Sitzhöhe
Die Sitzhöhe lässt sich über einen Hebel an der rechten Seite der Sitzfläche zwischen 42 und 53cm regulieren. Mit meinen 1,87m nutze ich die höchste Einstellung, jedoch war für die kurze Arbeit am Laptop auch schon eine niedrigere Einstellung praktisch.
Rückenlehne
Die Rückenlehne lässt sich über einen Hebel an der linken Seite der Sitzfläche ein- und feststellen. Dreht man einen Knopf auf der rechten Seite, lässt sich die Stärke des Widerstandes der Rückenlehne regulieren. Hier nutze ich die stärkste Stufe, die nach meinem Geschmack ruhig noch etwas mehr Widerstand bieten könnte.
Armlehnen
Die mit dem gleichen Schaum wie auch die Sitzfläche gepolsterten Armlehnen lassen sich in ihrem seitlichen Winkel, ihrer Höhe und ihrer Tiefe verstellen. Lehnt man sich zurück, verändert sich trotz der Synchronmechanik ihre Höhe nur minimal. Sehr praktisch finde ich, dass ich den HOLO dank der Höhenverstellung komplett unter die Schreibtischplatte schieben kann, sobald ich Platz brauche. Ebenfalls wichtig: verstellt man die Sitztiefe, verschieben sich logischerweise auch die Armlehnen. Das ist aber nicht schlimm, da man diese ja ebenfalls in ihrer Tiefe verstellen kann. Man kann die Armlehnen auch komplett nach hinten wegklappen, was ich bisher jedoch nicht brauchte.
Front Tilt
An dieser Stelle muss ich leider enttäuschen: ich habe mich sehr bemüht, diese Funktion auszuprobieren. Laut der Einstellungsanleitung sollte dies möglich sein, indem man den Hebel auf der linken Seite der Sitzfläche nach unten drückt. Während das Feststellen der Sitzfläche einwandfrei funktioniert, wenn man den Hebel zieht, tut sich beim Drücken hinsichtlich des Front Tilts leider nichts. Ich werde diesbezüglich bei Adept nachfragen und verweise an dieser Stelle auf den Testbericht von @Man-in-Black. So viel vorab: er ist kein Fan der Funktion
Wie sich nach dem freundlichen und zugewandten Kontakt mit dem Adept-Support mittlerweile herausgestellt hat, habe ich die Front-Tilt-Funktion missverstanden. Über Bild vier der Einstellungsanleitung könnte man den Eindruck erlangen, man müsse den Hebel auf der linken Seite des Stuhls nach unten drücken, um sie zu aktiveren. Ich war erstaunt, dass dies bei meinem Modell nicht möglich war.
Wie ich jetzt verstanden habe, habe ich Front Tilt während des gesamten Reviews verwendet
Über die Synchronmechanik ist die Funktion nämlich automatisch aktiv, sobald der Hebel auf der linken Seite unten und die Rückenlehne in ihrer aufrechtesten Position ist. Dann ist die Sitzfläche leicht nach vorne geneigt, ich habe mit einer Wasserwaage nachgemessen. Wie sich herausgestellt hat, mag ich diese Haltung ziemlich gerne. So gerne, dass sie mir nicht bewusst aufgefallen ist. Wem sie nicht gefällt, der kann sich etwas nach hinten lehnen und den linken Hebel nach oben ziehen. Dann wippt die Rückenlehne nur noch bis zur eingestellten Stellung nach vorne und die Sitzfläche neigt sich entsprechend nicht mehr. Mir hat die leicht geneigte Position so gut gefallen, dass ich sie nicht bewusst wahrgenommen habe. So unterschiedlich sind die Menschen
Von mir gibt's also eine klare, unterbewusste Empfehlung für diese Funktion!
Sitztiefe
Vor allem in Kombination mit der Lordosenstütze ist die Verstellung der Sitztiefe ein echter Mehrwert. Hier kann man den Stuhl wirklich individuell an sich anpassen und angeschmiegter oder weniger angeschmiegt an die Rückenlehne sitzen. Nach meinem Empfinden verbessert dies auch deutlich den Sitzwinkel und sich dadurch eventuell ergebende Belastungserscheinungen.
Lordosenstütze
Mir zuvor unbekannt, ist diese Stütze für den unteren Rücken das gewisse Etwas für den Sitzkomfort. Lordose bezeichnet die gesunde Vorwölbung des unteren Teils der Wirbelsäule. Eine Lordosenstütze entlastet bei längerem Sitzen die Muskulatur und unterstützt dadurch eine gesunde Sitzhaltung. Zugänglich ist sie über eine Klappe an der Rückseite des Stuhls. Ich brauchte einen Schlitzschraubenzieher als Hebel, um diese zu öffnen. Anders als von igor'sLAB berichtet habe ich im Fach darüber übrigens keinen Innensechskantschlüssel gefunden, den ich aber dank ausreichender Bestände auch nicht weiter vermisse. Zudem wird er seitens des Herstellers auch nirgendwo erwähnt.
Insgesamt empfinde ich die Einstellungsmöglichkeiten des Stuhls als sehr gut. Hinsichtlich des Front Tilts frage ich bei Adept nach. Ehrlich gesagt vermisse ich die Funktion nicht besonders, da ich ohnehin lieber aufrecht sitze. Der Zugang zur Lordosenstütze ist etwas schwergängig, wobei man diesen nicht häufig benötigt. Begrüßenswert fände ich, wenn es zu den Einstellmöglichkeiten noch ein Video von Adept gäbe, das auch die ergonomisch optimalen Positionen erläutert. Die Piktogramme allein können unter Umständen missverstanden werden.
Ergonomie und Komfort
Wie bereits erläutert, kommt der Stuhl mit einer Synchronmechanik, die dafür sorgt, dass sich die Sitzfläche nach vorne neigt, sobald man sich nach hinten lehnt. Das regt Beweglichkeit und Durchblutung an und kommt damit der Gesundheit zugute. Dieses Video verdeutlicht gut die unterschiedlichen Sitzmechaniken auf dem Markt und zeigt, dass man mit einer Synchronmechanik hinsichtlich der Ergonomie schon sehr weit vorne ist. Ich habe jedenfalls deutlich gemerkt, dass sich auf dem HOLO besser sitze als auf anderen Bürostühlen und mich das Sitzen, das ja grundsätzlich ungesund für den Rücken ist, auf diesem Stuhl weniger belastet, weil es sich dynamischer anfühlt. Zugute kommen dem Stuhl dabei auch seine hervorragenden Stützeigenschaften. Die Stützen habe ich einmal nach Gefühl auf mich eingestellt und mich dann mit ihnen wohlgefühlt. Gerade die Lordosenstütze erscheint mir als eine sehr sinnvolle Ergänzung.
Weil ich's vorab nicht erwähnt habe: die Rollen des HOLO gleiten sanft und leichtgängig über's Laminat. Über eine Unterlage mache ich mir definitiv keine Gedanken mehr. Der Stuhl steht und rollt dank seines Eigengewichts und des tiefen Schwerpunkts sehr stabil.
Besonderheiten
Besonders hervorheben möchte ich, dass man die vielen Möglichkeiten des Stuhls auch tatsächlich nutzt. So sind die Einstellungsmöglichkeiten keine bloße Spielerei oder Blendwerk, sondern tatsächlich essentiell, um den Stuhl individuell anzupassen. Auch die verschiedenen Möglichkeiten der Höhenverstellung sind tatsächlich praktisch, wenn man den Stuhl verstauen will, oder, so wie ich, den Arbeitsplatz mit jemandem Teilt. Der Stuhl ist, nachdem ihn jemand anderes genutzt hat, schnell wieder individuell angepasst. Anders als manchmal bei Discountermöbeln hat man auch keine Angst, etwas könnte kaputtgehen, sobald man es verstellt. Hier merkt man, wie viel Erfahrung eingeflossen ist, um ein anpassbares aber trotzdem robustes Produkt auf höchstem Niveau abzuliefern.
Erfahrungen
Natürlich habe ich den Stuhl auch einigen Härtetests unterzogen. Zunächst war das Star Wars: Republic Commando mit der hervorragenden Remaster-Mod. Nachdem ich jahrelang neugierig war, war ich erstaunt, wie immersiv es auch siebzehn Jahre nach Release noch ist. Ich bin noch nicht am Abspann angelangt, habe aber zweimal drei Stunden daran gesessen. Während ich beim Arbeiten darauf achte, nach Möglichkeit etwa alle sechzig Minuten aufzustehen, habe ich während dieser beiden Sessions durchgehend gesessen, was keine bewusste Entscheidung war und sich aus der Immersion ergab. Um es kurz zu machen: auf meinen bisherigen Sitzmöbeln hätte ich mich danach sehr geärgert und erstmal spazieren gehen oder ein wenig sporteln müssen, um das viele Sitzen auszugleichen. Auf dem HOLO habe ich das viele Sitzen weggesteckt wie nichts und bin mit einem erholten Rücken aufgestanden. Dank der Synchronmechanik bewegt man sich automatisch ab und zu ein wenig, ruckelt von links nach rechts und lehnt sich zurück, was den Rücken direkt erholt. Auch das Sitzklima war, anders als auf günstigen Stühlen, die ich schon besessen habe, nie unangenehm.
Vier Stunden Hunt: Showdown mit einem Freund, diesmal allerdings mit kurzer Pause, haben das gleiche Bild ergeben. Spätestens nach Missionsende, bei uns etwas eingerostet diesmal leider gänzlich ohne Jagderfolge, bewegt man sich ein wenig auf dem Stuhl, der flexibel genug ist, um dabei erholsam zu wirken. Ganz große Klasse!
Auch einen Arbeitstag habe ich auf dem HOLO verbracht. Hierbei hatte ich einige Pausen, was das Sitzen noch entspannter machte. Hierbei muss ich anmerken, dass ich die Kopfstütze trotz leichter Neigung so gut wie gar nicht nutze, was allerdings grundsätzlich meiner Sitzhaltung entspricht. Eventuell schaffe ich mir noch ein Kissen an, was allerdings auf Kosten der Optik ginge. In einer Videokonferenz wurde ich direkt auf den neuen Stuhl angesprochen, dessen Hochwertigkeit und Understatement sofort ins Auge springen.
Fazit
Ich bin hochzufrieden mit dem HOLO! Klar, der Preis ist eine Ansage. Wie so häufig verstecken sich die wirklichen Kosten günstiger Sitzmöbel allerdings in der Langzeitbetrachtung, wie es im Übrigen auch bei Schlafmöbeln nicht anders ist. Wer nur einmal wegen akuter Rückenschmerzen, etwa im ISG, oder gar einem Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall behandelt wurde, wird sich wünschen, die Investition in etwas Ordentliches schon früher getätigt zu haben. Zu statisch und ohne Sport, wie es im IT- und Gamingbereich leider häufig der Fall ist, ist das viele Sitzen nämlich schlichtweg Gift für den Rücken. Umso besser, dass Adept mit diesem nachhaltigen und hochwertigen Stuhl angetreten ist, um etwas daran zu ändern. Ich werde ihn weiter mit Freuden fast täglich einsetzen und kann nur empfehlen, ihn selber einmal auszuprobieren. Aus meiner Sicht ist das Geld an dieser Stelle sehr gut angelegt. Ergonomie, Komfort und Verarbeitungsqualität sprechen für sich und die Montage ohne Werkzeug ist das Tüpfelchen auf dem i. Dass sich Adept zusätzlich über Tierwohl und Nachhaltigkeit Gedanken macht, zeigt aus meiner Sicht, wie umfassend man sich hier Mühe gibt, ein mehrwertstiftendes Produkt anzubieten. Ganz große Klasse!
Kritik gibt es von meiner Seite nur für die etwas schwergängige Montage der Rollen, das je nach Geschmack etwas geringe Gegengewicht der Lehne, die Ermangelung eines Videos für die optimalen Einstellungen bzw. die etwas missverständlichen Piktogrammeund die bei meinem Modell nicht vorhandene Front-Tilt-Funktion. Letzteres kann natürlich auch einem Fehler meinerseits geschuldet sein, was ich erfragen werde.
Auch zur etwas spartanischen Bildanleitung gebe ich bei dieser Gelegenheit Feedback.
Update:
Bezüglich des Front Tilts hat mir Adept freundlich, schnell und kompetent weitergeholfen. Ich hatte die Funktion schlichtweg falsch verstanden, siehe Abschnitt "Front Tilt", und fand die leicht nach vorne geneigte Position so bequem, dass ich sie durchweg genutzt habe
Bei Fragen - fragen!
Wenn ihr Fragen habt, stellt sie gerne!
Langzeitbetrachtung
Ich möchte mich in drei und danach nochmal in zwölf Monaten mit Langzeitbetrachtungen melden. Bei Interesse auch gerne noch danach
Zum Schluss bedanke ich mich recht herzlich bei Adept und Hardwareluxx für die Möglichkeit dieses Tests, der mir viel Spaß gemacht hat und an dem ich nachhaltig Freude habe!
ich freue mich sehr, heute meinen ersten Lesertest zu präsentieren! Bei dem Test handelt es sich um eine Kooperation zwischen Hardwareluxx und dem Hersteller Adept. Der Stuhl wurde auch von Hardwareluxx angetestet. Weil sich der Versand bis kurz vor Weihnachten verzögert hat und ich dann leider erstmal krank war, gibt's den Test erst heute. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre
Über mich
Gerade im Winter spiele ich gerne die eine oder andere Runde am Rechner. Unter der Woche bin ich mindestens zwei Mal im Fitnessstudio und mache den einen oder anderen Spaziergang. Gerade während der Pandemie habe ich gemerkt, wie mangelhaft die Sitzmöbel sind, die ich bisher genutzt habe. Trotz regelmäßiger Bewegungspausen hat sich sehr schnell mein unterer Rücken in Form des Iliosakralgelenks (ISG) gemeldet, sodass ich mit Yoga für den unteren Rücken und Gymnastik nach Liebscher und Bracht gegensteuern musste. Da es so nicht weiter ging, habe ich mich sehr gefreut, dass ich für den Test ausgewählt wurde!
Herstellerportrait
Bei Adept handelt es sich um ein Start-Up, das im Juni 2021 gegründet wurde. Das selbstauferlegte Mission-Statement fokussiert sich innerhalb des vom E-Sport vorgegebenen Rahmens auf die Bereiche Nachhaltigkeit, Inklusion und Bildung. Laut der Unterseite Produktion auf der Adept-Homepage werden die vermarkteten Stühle in der Nähe von Nürnberg von einem renommierten Sitzmöbel-Hersteller gefertigt und sind damit "Made in Germany". Im Sinne der Nachhaltigkeit und einer direkten Zusammenarbeit wird hierauf Wert gelegt. Um welchen Hersteller es sich handelt, konnte ich nicht herausfinden. Klar ist, dass die Rechteinhaberin von Adept, die Tonic United GmbH, laut Impressum ihren Sitz in Osnabrück hat. Bei der Zusammenarbeit handelt es sich um eine klassische OEM-Kooperation, die aus meiner Perspektive marketingtechnisch Sinn ergibt.
Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit hat bei Adept einen klaren Fokus. Auf der Website gibt es eine eigene Unterseite zum Thema, auf der sich nachlesen lässt, was der Hersteller in diesem Bereich alles unternimmt. So werden die bei der Herstellung eines HOLO anfallenden 206,16 kg CO² über ein Klimaschutzprojekt in Indien ausgeglichen, dessen Details sich bei ClimatePartner nachlesen lassen. Außerdem ist die Firma dem NABU beigetreten und macht sich Gedanken zum Thema Tierwohl. Daher wird kein tierisches, sondern PU-Leder verwendet. Außerdem werden die verwendeten Microfaserbezüge aus recyceltem Material hergestellt. Passend dazu wir via DHL GoGreen CO²-neutral bzw. -kompensiert versendet. Klar wäre es besser, wenn die bei der Produktion entstehenden Emissionen gar nicht erst anfallen würden. Allerdings handelt es sich hierbei um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das einzelne Menschen ebenso wenig wie einzelne Firmen alleine lösen können. Im Sinne des sich immer weiter an den Jahresbeginn verschiebenden Erdüberlastungstages empfinde ich es jedenfalls als sehr angenehme und lobenswerte Ausnahme, dass ein Hersteller sich dieser Problematik bewusst ist und sich ihrer annimmt!
Spezifikationen
Die genauen Maße des Holo finden sich auf der Website des Herstellers (PDF). Mit 22 kg ist er 2 kg schwerer als der günstigere HEMI aus gleichem Hause, dem er das Fußkreuz aus Aluminium, die Lordosenstütze, die Sitztiefenverstellung und die Front-Tilt-Funktion voraus hat. Zudem ist er zwischen 1,28 bis 1,38 Meter hoch und an der breitesten Stelle, dem Fußkreuz, 70cm breit. Gemäß Zertifizierung ist er für bis zu 125 kg Körpergewicht ausgelegt und wird für eine Körpergröße zwischen 150 und 191cm empfohlen. Die Garantie beläuft sich auf ganze fünf Jahre, ihre Bedingungen (PDF) finden sich auf der Website.
Individualisierung
Den HOLO gibt es derzeit in der Standardausführung, der Dekarldent-Edition und als Alpine-Esports-Ausgabe zu kaufen. Während letztere beide Varianten vorkonfiguriert kommen, bietet die Standardausführung einen schicken 3D-Konfigurator. Hier gibt es zunächst die Farbauswahl gelb, blau und grau, jeweils auch in dezenter Variante als Akzent auf den Sleeves. Im Grundpreis von 679,- Euro ist ein Microfaser-Stoffbezug enthalten. Gegen 70,- Euro Aufpreis lässt sich der Stuhl mit PU-Leder konfigurieren. Im Sinne des Sitzklimas bleibt dieses auf die Seiten beschränkt. Für einen Aufpreis von je 10,- Euro lassen sich zudem individuelle Clantags an den Sleeves sowie dem Fußkreuz anbringen. Beispiele dafür finden sich auf der Website (Sleeve, Fußkreuz). Mit Zugang zu einem 3D-Drucker ließen sich möglicherweise auch die herausnehmbaren Rückensegmente individualisieren, wie es bei der Dekarldent-Edition der Fall ist. Die Variante, die ich getestet habe, kam in dezent-grau mit PU-Leder und würde in dieser Konfiguration 749,- Euro kosten.
Zusammenbau
Erstmal hat mich ganz schön umgehauen, wie groß und schwer das gelieferte Paket war. Das macht direkt einen hochwertigen Eindruck:
Vor dem Zusammenbau hatte ich erstmal Respekt, obwohl Adept schreibt, dass dieser in unter 5 Minuten und ohne Werkzeug zu bewältigen ist.
Der Aufbau ist in einer beiliegenden 11-schrittigen, bebilderten Anleitung (PDF) gut beschrieben, außerdem ist auf der Website auch ein Aufbauvideo zu finden.
Also habe ich mich ans Werk gemacht und die Einzelteile ausgepackt. Die Verpackung kommt gänzlich ohne Plastik aus:
Zunächst steckt man die Rollen in das Fußkreuz und setzt die Gasfeder ein. Die Rollen waren ziemlich schwergängig, gegebenenfalls hilft hier ein Gummihammer, den ich allerdings nicht brauchte.
Dann setzt man die Sitzfläche auf und beschwert sie zum Einrasten mit dem Eigengewicht:
Als letztes setzt man noch die Rückenlehne an und schon steht der HOLO voller Pracht:
Bis auf das etwas schwierige Einsetzen der Rollen ist der Aufbau tatsächlich sehr einfach gehalten und problemlos zu bewerkstelligen.
Material und Verarbeitung
Auf Grund der vielen Einzelteile war ich erstmal skeptisch, ob auch nichts klappert. Tatsächlich muss ich sagen: Spaltmaße und Nähte sind hervorragend und der Stuhl ist absolut wuchtig. Hier ist alles durchdacht und hochwertig, die Verarbeitung ist absolut souverän gelungen. Nichts knarzt, sodass man nie Sorge hat, dem Stuhl sein volles Körpergewicht anzuvertrauen.
Der Bezug wirkt zurückhaltend und elegant, während er gleichzeitig den Eindruck macht, auch einen längerfristigen Büro- und Gamingalltag zu überstehen. Das Fußkreuz ist wuchtig und ein echtes Statement. Der Vergleich zu einem Sitzmöbel vom Discounter liegt hier wirklich fern. Die Polsterung ist dann auch angenehm fest, ohne hart zu wirken. Ich bin gespannt, ob sich langfristig eine Sitzkuhle ergeben wird; derzeit wirkt es nicht so.
Hier ein paar Bilder, die verdeutlichen, was ich meine, wenn ich von der hohen Qualität schwärme:
Einstellungsmöglichkeiten
Auch vor den Einstellungsmöglichkeiten hatte ich Respekt. Adept legt jedoch eine 12-schrittige Einstellungsanleitung (PDF) bei, die einen gut an die Hand nimmt. Etwas unintuitiv ist zunächst die nicht gekennzeichnete Unterscheidung zwischen der Ansicht von rechts und links. Ausprobieren hilft hier jedoch.
Sitzhöhe
Die Sitzhöhe lässt sich über einen Hebel an der rechten Seite der Sitzfläche zwischen 42 und 53cm regulieren. Mit meinen 1,87m nutze ich die höchste Einstellung, jedoch war für die kurze Arbeit am Laptop auch schon eine niedrigere Einstellung praktisch.
Rückenlehne
Die Rückenlehne lässt sich über einen Hebel an der linken Seite der Sitzfläche ein- und feststellen. Dreht man einen Knopf auf der rechten Seite, lässt sich die Stärke des Widerstandes der Rückenlehne regulieren. Hier nutze ich die stärkste Stufe, die nach meinem Geschmack ruhig noch etwas mehr Widerstand bieten könnte.
Armlehnen
Die mit dem gleichen Schaum wie auch die Sitzfläche gepolsterten Armlehnen lassen sich in ihrem seitlichen Winkel, ihrer Höhe und ihrer Tiefe verstellen. Lehnt man sich zurück, verändert sich trotz der Synchronmechanik ihre Höhe nur minimal. Sehr praktisch finde ich, dass ich den HOLO dank der Höhenverstellung komplett unter die Schreibtischplatte schieben kann, sobald ich Platz brauche. Ebenfalls wichtig: verstellt man die Sitztiefe, verschieben sich logischerweise auch die Armlehnen. Das ist aber nicht schlimm, da man diese ja ebenfalls in ihrer Tiefe verstellen kann. Man kann die Armlehnen auch komplett nach hinten wegklappen, was ich bisher jedoch nicht brauchte.
Front Tilt
Wie sich nach dem freundlichen und zugewandten Kontakt mit dem Adept-Support mittlerweile herausgestellt hat, habe ich die Front-Tilt-Funktion missverstanden. Über Bild vier der Einstellungsanleitung könnte man den Eindruck erlangen, man müsse den Hebel auf der linken Seite des Stuhls nach unten drücken, um sie zu aktiveren. Ich war erstaunt, dass dies bei meinem Modell nicht möglich war.
Wie ich jetzt verstanden habe, habe ich Front Tilt während des gesamten Reviews verwendet
Über die Synchronmechanik ist die Funktion nämlich automatisch aktiv, sobald der Hebel auf der linken Seite unten und die Rückenlehne in ihrer aufrechtesten Position ist. Dann ist die Sitzfläche leicht nach vorne geneigt, ich habe mit einer Wasserwaage nachgemessen. Wie sich herausgestellt hat, mag ich diese Haltung ziemlich gerne. So gerne, dass sie mir nicht bewusst aufgefallen ist. Wem sie nicht gefällt, der kann sich etwas nach hinten lehnen und den linken Hebel nach oben ziehen. Dann wippt die Rückenlehne nur noch bis zur eingestellten Stellung nach vorne und die Sitzfläche neigt sich entsprechend nicht mehr. Mir hat die leicht geneigte Position so gut gefallen, dass ich sie nicht bewusst wahrgenommen habe. So unterschiedlich sind die Menschen
Von mir gibt's also eine klare, unterbewusste Empfehlung für diese Funktion!
Sitztiefe
Vor allem in Kombination mit der Lordosenstütze ist die Verstellung der Sitztiefe ein echter Mehrwert. Hier kann man den Stuhl wirklich individuell an sich anpassen und angeschmiegter oder weniger angeschmiegt an die Rückenlehne sitzen. Nach meinem Empfinden verbessert dies auch deutlich den Sitzwinkel und sich dadurch eventuell ergebende Belastungserscheinungen.
Lordosenstütze
Mir zuvor unbekannt, ist diese Stütze für den unteren Rücken das gewisse Etwas für den Sitzkomfort. Lordose bezeichnet die gesunde Vorwölbung des unteren Teils der Wirbelsäule. Eine Lordosenstütze entlastet bei längerem Sitzen die Muskulatur und unterstützt dadurch eine gesunde Sitzhaltung. Zugänglich ist sie über eine Klappe an der Rückseite des Stuhls. Ich brauchte einen Schlitzschraubenzieher als Hebel, um diese zu öffnen. Anders als von igor'sLAB berichtet habe ich im Fach darüber übrigens keinen Innensechskantschlüssel gefunden, den ich aber dank ausreichender Bestände auch nicht weiter vermisse. Zudem wird er seitens des Herstellers auch nirgendwo erwähnt.
Insgesamt empfinde ich die Einstellungsmöglichkeiten des Stuhls als sehr gut. Hinsichtlich des Front Tilts frage ich bei Adept nach. Ehrlich gesagt vermisse ich die Funktion nicht besonders, da ich ohnehin lieber aufrecht sitze. Der Zugang zur Lordosenstütze ist etwas schwergängig, wobei man diesen nicht häufig benötigt. Begrüßenswert fände ich, wenn es zu den Einstellmöglichkeiten noch ein Video von Adept gäbe, das auch die ergonomisch optimalen Positionen erläutert. Die Piktogramme allein können unter Umständen missverstanden werden.
Ergonomie und Komfort
Wie bereits erläutert, kommt der Stuhl mit einer Synchronmechanik, die dafür sorgt, dass sich die Sitzfläche nach vorne neigt, sobald man sich nach hinten lehnt. Das regt Beweglichkeit und Durchblutung an und kommt damit der Gesundheit zugute. Dieses Video verdeutlicht gut die unterschiedlichen Sitzmechaniken auf dem Markt und zeigt, dass man mit einer Synchronmechanik hinsichtlich der Ergonomie schon sehr weit vorne ist. Ich habe jedenfalls deutlich gemerkt, dass sich auf dem HOLO besser sitze als auf anderen Bürostühlen und mich das Sitzen, das ja grundsätzlich ungesund für den Rücken ist, auf diesem Stuhl weniger belastet, weil es sich dynamischer anfühlt. Zugute kommen dem Stuhl dabei auch seine hervorragenden Stützeigenschaften. Die Stützen habe ich einmal nach Gefühl auf mich eingestellt und mich dann mit ihnen wohlgefühlt. Gerade die Lordosenstütze erscheint mir als eine sehr sinnvolle Ergänzung.
Weil ich's vorab nicht erwähnt habe: die Rollen des HOLO gleiten sanft und leichtgängig über's Laminat. Über eine Unterlage mache ich mir definitiv keine Gedanken mehr. Der Stuhl steht und rollt dank seines Eigengewichts und des tiefen Schwerpunkts sehr stabil.
Besonderheiten
Besonders hervorheben möchte ich, dass man die vielen Möglichkeiten des Stuhls auch tatsächlich nutzt. So sind die Einstellungsmöglichkeiten keine bloße Spielerei oder Blendwerk, sondern tatsächlich essentiell, um den Stuhl individuell anzupassen. Auch die verschiedenen Möglichkeiten der Höhenverstellung sind tatsächlich praktisch, wenn man den Stuhl verstauen will, oder, so wie ich, den Arbeitsplatz mit jemandem Teilt. Der Stuhl ist, nachdem ihn jemand anderes genutzt hat, schnell wieder individuell angepasst. Anders als manchmal bei Discountermöbeln hat man auch keine Angst, etwas könnte kaputtgehen, sobald man es verstellt. Hier merkt man, wie viel Erfahrung eingeflossen ist, um ein anpassbares aber trotzdem robustes Produkt auf höchstem Niveau abzuliefern.
Erfahrungen
Natürlich habe ich den Stuhl auch einigen Härtetests unterzogen. Zunächst war das Star Wars: Republic Commando mit der hervorragenden Remaster-Mod. Nachdem ich jahrelang neugierig war, war ich erstaunt, wie immersiv es auch siebzehn Jahre nach Release noch ist. Ich bin noch nicht am Abspann angelangt, habe aber zweimal drei Stunden daran gesessen. Während ich beim Arbeiten darauf achte, nach Möglichkeit etwa alle sechzig Minuten aufzustehen, habe ich während dieser beiden Sessions durchgehend gesessen, was keine bewusste Entscheidung war und sich aus der Immersion ergab. Um es kurz zu machen: auf meinen bisherigen Sitzmöbeln hätte ich mich danach sehr geärgert und erstmal spazieren gehen oder ein wenig sporteln müssen, um das viele Sitzen auszugleichen. Auf dem HOLO habe ich das viele Sitzen weggesteckt wie nichts und bin mit einem erholten Rücken aufgestanden. Dank der Synchronmechanik bewegt man sich automatisch ab und zu ein wenig, ruckelt von links nach rechts und lehnt sich zurück, was den Rücken direkt erholt. Auch das Sitzklima war, anders als auf günstigen Stühlen, die ich schon besessen habe, nie unangenehm.
Vier Stunden Hunt: Showdown mit einem Freund, diesmal allerdings mit kurzer Pause, haben das gleiche Bild ergeben. Spätestens nach Missionsende, bei uns etwas eingerostet diesmal leider gänzlich ohne Jagderfolge, bewegt man sich ein wenig auf dem Stuhl, der flexibel genug ist, um dabei erholsam zu wirken. Ganz große Klasse!
Auch einen Arbeitstag habe ich auf dem HOLO verbracht. Hierbei hatte ich einige Pausen, was das Sitzen noch entspannter machte. Hierbei muss ich anmerken, dass ich die Kopfstütze trotz leichter Neigung so gut wie gar nicht nutze, was allerdings grundsätzlich meiner Sitzhaltung entspricht. Eventuell schaffe ich mir noch ein Kissen an, was allerdings auf Kosten der Optik ginge. In einer Videokonferenz wurde ich direkt auf den neuen Stuhl angesprochen, dessen Hochwertigkeit und Understatement sofort ins Auge springen.
Fazit
Ich bin hochzufrieden mit dem HOLO! Klar, der Preis ist eine Ansage. Wie so häufig verstecken sich die wirklichen Kosten günstiger Sitzmöbel allerdings in der Langzeitbetrachtung, wie es im Übrigen auch bei Schlafmöbeln nicht anders ist. Wer nur einmal wegen akuter Rückenschmerzen, etwa im ISG, oder gar einem Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall behandelt wurde, wird sich wünschen, die Investition in etwas Ordentliches schon früher getätigt zu haben. Zu statisch und ohne Sport, wie es im IT- und Gamingbereich leider häufig der Fall ist, ist das viele Sitzen nämlich schlichtweg Gift für den Rücken. Umso besser, dass Adept mit diesem nachhaltigen und hochwertigen Stuhl angetreten ist, um etwas daran zu ändern. Ich werde ihn weiter mit Freuden fast täglich einsetzen und kann nur empfehlen, ihn selber einmal auszuprobieren. Aus meiner Sicht ist das Geld an dieser Stelle sehr gut angelegt. Ergonomie, Komfort und Verarbeitungsqualität sprechen für sich und die Montage ohne Werkzeug ist das Tüpfelchen auf dem i. Dass sich Adept zusätzlich über Tierwohl und Nachhaltigkeit Gedanken macht, zeigt aus meiner Sicht, wie umfassend man sich hier Mühe gibt, ein mehrwertstiftendes Produkt anzubieten. Ganz große Klasse!
Kritik gibt es von meiner Seite nur für die etwas schwergängige Montage der Rollen, das je nach Geschmack etwas geringe Gegengewicht der Lehne, die Ermangelung eines Videos für die optimalen Einstellungen bzw. die etwas missverständlichen Piktogramme
Auch zur etwas spartanischen Bildanleitung gebe ich bei dieser Gelegenheit Feedback.
Update:
Bezüglich des Front Tilts hat mir Adept freundlich, schnell und kompetent weitergeholfen. Ich hatte die Funktion schlichtweg falsch verstanden, siehe Abschnitt "Front Tilt", und fand die leicht nach vorne geneigte Position so bequem, dass ich sie durchweg genutzt habe
Bei Fragen - fragen!
Wenn ihr Fragen habt, stellt sie gerne!
Langzeitbetrachtung
Ich möchte mich in drei und danach nochmal in zwölf Monaten mit Langzeitbetrachtungen melden. Bei Interesse auch gerne noch danach
Zum Schluss bedanke ich mich recht herzlich bei Adept und Hardwareluxx für die Möglichkeit dieses Tests, der mir viel Spaß gemacht hat und an dem ich nachhaltig Freude habe!
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