Die modernen Haswell-Prozessoren arbeiten im Leerlauf merklich sparsamer als ihre Vorgänger. Um die geringe Leistungsaufnahme in der Praxis zu erreichen, müssen im BIOS-Setup die tiefen CPU-Schlafzustände (C-States), SATA Link Power Management (LPM) und der Render-Standby-Modus (RC6) der GPU aktiviert sein. Zudem müssen die Treiber mitspielen. Der Windows-Standardtreiber für SATA-Controller unterstützt Sparfunktionen schlechter als der Rapid-Storage-Technology-Treiber (RST) von Intel [3].
Wie knifflig das Thema Energiesparmechanismen ist, haben wir in diesem Test erneut erfahren. Während der Messungen des Asrock H87M-ITX bei abgestecktem Netzwerkkabel fiel uns zufällig auf, dass die Leerlaufleistungsaufnahme nach dem Herunterfahren und erneuten Start des Rechners statt 11,2 plötzlich 15,2 Watt ******. Das Diagnose-Programm Throttlestop bestätigte unsere Vermutung (siehe c’t-Link am Ende des Artikels). Der Package C State der CPU schaffte es statt in den C6- nur noch in den stromhungrigeren C3-Modus.
Ursache dafür war der Netzwerktreiber von Qualcomm sowie die Schnellstart-Funktion von Windows 8. Wenn Windows über das Charms-Menü heruntergefahren wird, beendet das System die Anwendungen, schreibt aber den Speicherinhalt von Kernel und geladenen Treibern in die hiberfil.sys auf Festplatte beziehungsweise SSD. Beim nächsten Bootvorgang lädt Windows das Abbild wieder ins RAM und spart dadurch die Zeit, die das Laden des Kernels und der Treiber benötigen würde.
Der Qualcomm-Treiber verschluckt sich wohl dabei, sodass das System nicht mehr alle möglichen Energiesparmechanismen nutzen kann. Sobald wir das Netzwerkkabel einsteckten, sank die Leistungsaufnahme wieder auf 11,2 Watt. Durch Ab- und Anschalten des Netzwerkadapters im Gerätemanager konnten wir den Treiber ebenfalls neu initialisieren und die Leistungsaufnahme wieder senken. Steckte das LANKabel hingegen bereits während des Starts am Rechner, blieb das System sparsam.
Bei den Netzwerktreibern von Intel spielte es keine Rolle, ob Schnellstart aktiv war oder nicht. Bei unseren Tests haben wir zudem festgestellt, dass es einen Unterschied macht, ob Windows 8.1 über das Charms-Menü oder den Startknopf des klassischen Desktops heruntergefahren wird. Bei Letzterem beendet sich Windows ohne Schnellstart-Funktion. Damit dauerte der folgende Bootvorgang etwas länger (12 statt 10 Sekunden). Bei einem Schnellstart erzeugt Windows in
der Ereignisanzeige unter System einen Eintrag mit der Event ID 1, dass es aus einem Standby-Zustand reaktiviert wurde.