[User-Review] Alphacool Eisbaer Aurora 360 im direkten Vergleich

Rego123

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29.10.2008
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Hallo,

als erstens einmal ein großes Dankeschön an Alphacool und HardwareLuxx für die Möglichkeit hier mitmachen zu können. Natürlich hat das auf meinen Test keine Auswirkung. Der Test hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Die Testhardware umfasst einen AMD Ryzen 2700X auf einem MSI X470 Gaming Carbon Pro. Es kommen 2x 8GB GSkill 3600er RAM (Samsung B-Dies) zum Einsatz. Als Grafikkarte wird eine Sapphire Radeon Vega64 Nitro+ verwendet. Beim Gehäuse handelt es sich um ein Thermaltake Core V51 mit Glasseitenwand. Als Gehäuselüfter kommen, je nach Prozessorkühler, drei oder vier Arctic F14 Lüfter zum Einsatz. Beim Netzteil handelt es sich um ein beQuiet Power Zone 750 Watt. Windows 10 Pro x64 Build 1909 mit allen aktuellen Patchen wird als Betriebssystem verwendet.

Als Vergleichs-Kühler habe ich einen Scythe Ninja 5 als Vertreter guter Luftkühler, eine Arctic Liquid Freezer II 240 der günstigen AiOs und eine NZXT Kraken X73 aus dem Premiumsegment ausgewählt. Als Wärmeleitpaste habe ich immer, um die Vergleichbarkeit zu wahren, die CoolerMaster MasterGel Maker mit 11 W/mk verwendet. Diese wurde jedes Mal komplett mit Isopropanol entfernt und anschließend dünn mit einer Kreditkarte aufgetragen (ja ich streiche – ich bin kein Kleckser 😉).

Hier ein paar Bilder des Systems mit den Kontrahenten:
Scythe Ninja 5
Arctic Liquid Freezer II 240
NZXT Kraken X73


  1. Einführung und Unboxing:
    Die AiO kam in einer großen Schachtel zusammen mit einer Tasse und einem Gummi-Baseball, über den sich meine Kinder doch sehr gefreut haben. Die Schachtel der Wasserkühlung ist im Vergleich zu den beiden anderen AiOs „imposant“ und macht schon ordentlich was her.
    Nach dem Abziehen der Folie und öffnen der Schachtel sieht man einen sehr aufgeräumten Inhalt. Alles ist ordentlich und sicher verstaut.
    200
    12_Schachtel.jpg
    13_Schachtel.jpg
    14_Schachtel.jpg


  2. Einbau:
    Der Einbau ist im Grunde sehr einfach gehalten. Man steckt die beiden Teile der AM4-Halterung am Kühler zusammen, so dass das Sichtfenster der Pumpe nach oben zeigt. Anschließend werden durch die Löcher an den Ecken jeweils eine Schraube mit einer Feder, einem Metallring und einem Plastikring gesteckt und mit einer Mutter fixiert. Hat man dies an allen vier Ecken durchgeführt, kann man die Schrauben mit der originalen Mainboardsockelbackplate handfest verschrauben.

    Die Arctic ist hier im direkten Vergleich um einiges aufwändiger zu verbauen. Die NZXT hat hier aber doch die Nase vorn. Bei dieser müssen nur Abstandshalter auf die Mainboardhalterung geschraubt werden. Dann die Pumpe aufsetzen, die in 30 Grad-Schritten gedreht werden kann, und mit Daumenschrauben festziehen.

    Der Radiator lässt sich einfach verbauen und die Schläuche sind flexibel und doch stabil. Bei den Lüftern gehen jeweils zwei Kabel ab. Eines für die generell Funktion und ein weiteres, mit zwei Anschlüssen, für die Beleuchtung.

    Für die Inbetriebnahme sind alle Kabel und Adapter enthalten. Selbst für die Lüfter ist ein Y-Kabel dabei, damit man diese auf einen Mainboard-PWM-Anschluss verbinden kann – NZXT dürfte sich hier gerne ein Beispiel nehmen. Für die Beleuchtung und den Betrieb der Pumpe gibt es zwei Varianten. Die erste Variante ist über den mitgelieferten Controller. Dieser wird einfach mit einem SATA-Stromanschluss verbunden und kann dann über Tasten eingestellt werden. Diese Betriebsart habe ich nicht verwendet, da mein Mainboard die komplette Steuerung übernehmen kann. Für den zweiten Modus wird die Pumpe direkt mit einem Lüfteranschluss am Mainboard, in meinem Fall „Pump_Fan1“ verbunden. Für die Beleuchtung ist ein Adapter dabei, um die Pumpe und die Lüfter mit dem dreipoligen Anschluss „JRainbow“ an der Hauptplatine anzuschließen.
    21_CPU.jpg
    22_Anleitung.jpg
    23_AM4.jpg
    24_Radiator.jpg
    25_Lüfter.jpg
    26_Top.jpg
    28_Kühler.jpg
    27_Kühler.jpg
    29_Einbau.jpg
    31_LED.jpg
    32_Pumpe.jpg
    33_Fertig.jpg


  3. Inbetriebnahme:
    Die Inbetriebnahme wird hier relativ kurz abgehandelt, da es hier eigentlich nicht viel zu schreiben gibt. PC eingeschaltet, ins BIOS gewechselt, meine Standardeinstellungen vom USB-Stick geladen (müssen immer nach der Entnahme der CPU geladen werden), Lüfterkurven und Drehzahlen kontrolliert und danach Windows gestartet.

  4. Erste Eindrücke:
    Der erste Eindruck der Eisbaer Aurora im laufenden Betrieb war „erstaunlich“. Die RGB-Beleuchtung der Lüfter und der Pumpeneinheit ist gut gemacht, auch wenn ich kein Freund von ständig wechselnden Farben bin – dazu aber später mehr. Im Vergleich zur NZXT hört man von der Pumpe überhaupt nichts, was mich direkt dazu veranlasst hatte, sofort die Drehzahl über HWiNFO und den Wasserfluss über das Sichtfenster zu prüfen. Die Lüfter sind mit verringerter Drehzahl absolut unhörbar, die Gehäuselüfter wurden abgeschaltet und die CPU blieb bei unter 50°C.
    Die Beleuchtung lässt sich wunderbar über die „MSI Mystic Light“-Software steuern und zum Rest anpassen. In meinem Fall ist sie auf „Marquee“ mit fester roter Farbe konfiguriert, es gibt aber noch sehr viele andere Einstellungen um seinen individuellen Geschmack zu treffen. Die Lüfter leuchten sowohl an der Saugseite, sowie an einem Leuchtstreifen an der Seite.

  5. Lautstärke und Temperatur:
    Die Lautstärke kann ich leider, ich besitze kein Messgerät, nur subjektiv beurteilen. Im direkten Vergleich sollte dies aber kein Problem sein. Die Lüfterkurven habe ich auf meine Bedürfnisse und auf eine maximale CPU-Temperatur von 80°C angepasst.

    Angefangen habe ich mit dem Scythe Ninja 5. Dieser arbeitet mit den Serienlüftern im Idle sehr leise. Sobald die CPU aber z.B. mit prime95 SmallFFT ausgelastet wird, müssen diese ordentlich hochdrehen um die CPU bei maximal 80°C Tdie zu halten.

    Bei der Arctic wird alles über einen Mainboard-PWM-Anschluss angeschlossen und gesteuert. Sowohl die Pumpe, der VRM-Lüfter im Pumpengehäuse als auch die beiden 120er Lüfter. Im Idle ist die Arctic so gut wie unhörbar. Von der Pumpe hört man nichts und auch der VRM-Lüfter ist bei verringerter Drehzahl nicht rauszuhören. Unter Last muss die „kleine“ AiO dann aber doch ordentlich hochdrehen. Die Kühlung ist in etwa gleich mit dem Scythe, schafft dies aber minimal leiser.

    Als nächstes habe ich die Kraken X73 getestet. Der Aufsatz der Pumpeinheit, kann wie die Befestigung, in 30 Grad-Schritten gedreht werden, so dass das NZXT-Logo immer sauber lesbar ist. Der Tiefeneffekt der Beleuchtung hat eine coole Optik und das System gefällt. Am Anfang war ich über die Temperatur etwas erschrocken. Die CPU schnellte bei Belastung in den ersten paar Minuten hoch und wurde erst nach ca. fünf bis zehn Minuten richtig gut. Die Maximaltemperatur der Kraken war mit 83,4° nach zwei Minuten höher als bei allen anderen und verlief in dieser Anfangsbelastungszeit in einer Art Welle. Um einen Fehler auszuschließen habe ich den Test mehrmals wiederholt, u.a. die Drehzahl der Lüfter und der Pumpe festgesetzt und das System jeweils komplett abkühlen lassen – das Verhalten war immer gleich. Nach dieser anfänglichen Aufheizung spielt das System aber seine Muskeln aus. Die Kühlung ist leise, angenehm in der Tonfarbe und mit dauerhaften 75,5°C arbeitet sie weit unter meinem gesetzten Ziel.

    Nun aber zum eigentlichen Testkandidaten. Der Alphacool merkt man Ihre Wurzeln bei einem Custom-WaKü-Hersteller an. Die Pumpe ist wuchtig, die Bodenplatte um einiges größer (und komplett poliert) als bei den beiden anderen und durch den Schnellverschluss ist diese um weitere Radiatoren und Kühler leicht erweiterbar. Leider konnte ich die Erweiterung nicht testen, dies wird beim nächsten Grafikkartentausch aber definitiv berücksichtigt.

    Im Idle agiert die Eisbaer als kühlster und zudem leisester Kandidat. Die Lüfter drehen gemächlich Ihre Runden und man hört nur ein wirklich sehr leises Rauschen, verursacht vom Luftstrom durch das Mesh vom Gehäuse. Der spannendste Teil ist aber natürlich unter Last und hier setzt sie sich um eine Hausnummer von der Kraken ab. Bei gleicher Temperatur agiert die Kühlung wesentlich leiser. Die wellenförmige Temperaturkurve wie bei der Kraken ist nicht gegeben. Die CPU-Temperatur steigt schnell auf 70°C um dann langsam auf Ihre maximale Temperatur zu steigen und dort auch nach langer Zeit zu bleiben.
    Diagramm.jpg


  6. Fazit:
    Die Eisbaer ist ein rundes Produkt. Die Pumpe ist unhörbar, einfach zu montieren und Top verarbeitet. Die Unterseite ist poliert, man sieht fast in einen Spiegel. Die Lüfter sind sehr gut auf das System abgestimmt, arbeiten ohne Nebengeräusche und lassen sich sehr gut regeln.

    Im direkten Vergleich zur sehr ähnlichen NZXT Kraken X73 gibt es einige Vor- aber auch Nachteile.

    Zuerst zu den Nachteilen:
    Die Montage ist zwar einfach, aber die NZXT legt hier noch etwas drauf. Durch die nicht drehbaren Schlauchanschlüsse ist man in der Montage ebenfalls etwas behindert. NZXT gibt mit sechs Jahren eine längere Garantie auf die Kraken.

    Die Vorteile:
  • Radiator aus Kupfer und somit der komplette Wasserkreislauf nur mit Kupfer in Berührung
  • Erweiterbarkeit (im Grunde ist es ein Zwitter aus AiO und einer Custom-Wakü)
  • RGB ohne zusätzliche Software steuerbar, sowohl an Pumpe, als auch an den Lüftern
  • im Handel um ca. 40€ günstiger
Meine ganz persönliche Meinung:
Ich werde in meinem PC weiterhin die Alphacool verwenden, es ist das bessere Gesamtpaket aus Leistung und Optik. Die Pumpe sieht und fühlt sich sehr hochwertig an und ist nicht zu hören. Die Kühlleistung ist sehr hoch und mit meinem nicht übertaktetem System habe ich noch SEHR viel Luft nach oben. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich diese Wasserkühlung sicherlich um einen weiteren Radiator und ziemlich sicher um einen Grafikkartenkühler erweitern.
 
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Moin moin Rego123,

Ein sehr schöner Bericht.
In Bezug auf die neuen Ryzen CPUs die ja ihre Kerne nicht mehr mittig haben, hast du da Möglichkeiten Ergebnisse zu sammeln.
Zum Teil mit 90° verdrehten CPD Kühler ?

Beste Grüße

Andreas / Support ALCAndreas
 
Hallo @ALCAndreas ,

den Kühler kann ich, wenn ich mich an die Installationsvorgaben halte, nicht drehen. Das Sichtfenster muss laut Anleitung immer oben sein. Der Kühler ist aber SEHR wuchtig und im Vergleich zur Kraken X73 ist dieser auch um einiges größer. Ich denke, dass das eher eine Veränderung bewirkt, die in der Messungenauigkeit untergeht. Zudem habe ich aktuell nur einen 2700X zur Verfügung.

Gruß
Rego
 
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Kann zum Vergleich der Radiator auch mal an die Front?

Und interessant ist für mich auch, wieviel %PWM (bzw. RPM) die Pumpe und Lüfter konstant laufen dürfen, um als silent durchzugehen und dennoch ausreichend zu kühlen?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Es macht mMn auch Sinn die GPU auf ein Temperaturlimit zu setzen, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erhöhen.
 
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@ClearEyetemAA55 aktuell kann ich den Radiator noch nicht an die Front bauen. Muss dazu erst mein Case umbauen. Die Lüfter laufen mit ca. 30 - 40% und die Pumpe läuft bei 2500 RPM (laut Anzeige)

Die GPU hat keine Auswirkung, da ich absichtlich auf GPU intensive Tests verzichtet habe. Die Karte war durchgehend bei den Tests im idle.
 
Dann fehlt ja irgendwie die Hitze von der GPU, die bei Montage des Radiators an der Oberseite des Gehäuses den Radiator aufheizt, oder? Oder auf Platt: Das sind dann ja keine Real-Life-Testszenarien! :-)
 
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Ich nehme am aktuellen Seagate-Gewinnspiel teil, weil ich die beiden IronWolf 10TB Festplatten gewinnen möchte! #runwithIronwolf
 
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