Außergerichtliche Einigung zwischen Intel und AMD?
Im Fall der im Jahr 2005 von AMD gegen Intel in den USA eingereichten zivilrechtlichen Klage soll sich nach Informationen von Mike Magee eine außergerichtliche Einigung anbahnen.
In dieser Klage hatte AMD dem Konkurrenten aus Santa Clara Monopolmissbrauch und zahlreiche Verstöße gegen den Sherman Antitrust Act, den Clayton Act und gegen den California Business and Professions Code vorgeworfen.
Konkret sollte Intel große Kunden dazu gezwungen zu haben, Exklusiv-Verträge zu akzeptieren, großen AMD-Partnern Rabatte oder andere Unterstützungen vorenthalten zu haben, AMD-Großkunden "Vergeltung" angedroht zu haben für das "Fremdgehen", Mindestquoten festgesetzt zu haben, um Händler zu zwingen nur bestimmte Computer zu verkaufen, sowie PC-Hersteller dazu gezwungen zu haben, Starts von neuen AMD-Produkten zu boykottieren.
Diese Vorwürfe wurden zuletzt auch von der EU-Kommission untermauert, die Intel zu einer Kartellstrafe in Höhe von 1,06 Milliarden Euro verurteilt hat.
Nachdem der Beginn des Prozesses zuletzt auf 2010 verschoben wurde und ein Ende der juristischen Auseinandersetzung nicht abzusehen ist, mehren sich allerdings die Anzeichen, dass der Prozess, bei dem Zahlungen von etwa 9 Milliarden US-Dollar an AMD im Raum stehen, nie vor Gericht verhandelt werden wird.
Aus dem Umkreis beider Unternehmen ist nämlich zu hören, dass man sich außergerichtlich einigen könnte. In diesem Zusammenhang war auch bereits seit Jahren spekuliert worden, dass AMD eine Änderung der Bedingungen bei der von Intel gewährten x86-Lizenz anstrebt.
Um diese gab es zuletzt im Zuge der Ausgliederung von AMDs Fertigungsanlagen in die Firma GLOBALFOUNDRIES einigen Ärger. Im März dieses Jahres hatte Intel mit dem Entzug der Lizenz binnen 60 Tagen gedroht. Wobei ein Entzug der Lizenz aber gar nicht einfach wäre, weil beide Firmen im Rahmen eines Patentaustauschabkommens Techniken des Konkurrenten in ihren eigenen Prozessoren einsetzen und so mehr oder weniger von einander abhängig sind.
Quelle: Settlement looks likely in AMD-Intel civil case