Quadronet, erstmal willkommen im Forum. Dann: Der Thread ist seid 3½ Jahren tot!
Die Barracuda sind Desktopplatten, Du hast sie vermutlich im Dauerbetrieb betrieben und dann halten die nicht länger, dafür sind sie weder gedacht noch gemacht und auch nicht in einem RAID oder mit mehreren in einem Gehäuse betrieben zu werden. Nie wieder Seagate musst Du wissen, aber die Desktopplatten anderer Hersteller werden auch immer stärker kostenoptimiert. Nimm eine für die jeweilige Anwendung passende und vom Hersteller empfohlene / freigegebene HDD, dann halten die bei allen Herstellern auch so 5 bis 7 Jahre, also die erwartete Lebensdauer für HDDs.
Denn Seagate baut eben nicht generell schlechte HDDs, wie gerne behauptet wird, die haben nur schon früher als anderen konsequent die HDDs nur so gut gebaut wie es für die vorgesehenen Einsatz reicht, diese dafür aber günstiger angeboten. Die Desktop Platten sind eben nicht für RAID, NAS oder auch nur Dauerbetrieb gedacht und gemacht, denn hält sie nicht so sehr lange und fälle so nach etwa 2 Jahren durch vermehrte Probleme und Ausfälle negativ auf.
Früher gab es eben eher wenig Baureihen, da war jede mehr oder weniger für alles zu gebrauchen. Wie bei den Autos, mit einen Ford T Model konnte man über Stock und Stein, querfeldein und durch Gräben fahren, das konnte der ab und er war lange das einzige Modell von Ford. Ein Fiesta kann so einem T-Model da längst nicht folgen überall folgen, da muss man einen Geländewagen mit Allrad, möglichst einer Untersetzung und auf jeden Fall einer guten Bodenfreiheit haben. Die meisten Hersteller haben heute mehr Modellvielfalt als ein T-Model Teile hatte.
Heute sind mindestens die drei Klassen wie hier im Modellprogramm von Toshiba zu sehen:
Extra hervorgehoben ist hier auch der Workload und zum Workload schreibt Seagate:
Workload-Belastung
Der Einfluss der Workload auf die Zuverlässigkeit ist etwas schwerer verständlich.
Per Definition ist die primäre Funktion von HDDs das Speichern und Abrufen von Daten, wobei Hunderte von Gbits an Daten auf jedem Quadratzoll an Speicheroberfläche aufbewahrt werden. Sie können Daten bei anhaltenden Datenraten in der Größenordnung von 200 MB/s oder mehr aufzeichnen und abrufen.
Um diese hohe Aufzeichnungsdichte und einen hohen Datendurchsatz zu erreichen, werden magnetische Lese- und Schreibkomponenten physisch mehrere Nanometer (1 nm = 0,001 µm) von schnell rotierenden Medien gehalten. Das ist eine komplexe technische Designaufgabe, die erfordert, dass Festplatten für eine bestimmte Arbeitsumgebung entwickelt, getestet und klassifiziert werden, die unter anderem durch den Bereich der Nutzungsdauer und der Benutzer-Workload charakterisiert wird.
Workload ist ein technischer Begriff, mit dem die Größe der Arbeitsbelastung definiert wird, der die Festplatte beim Normalbetrieb ausgesetzt ist. Beispielsweise könnte Festplatte A täglich mehrere GB an Daten lesen und schreiben, während Festplatte B täglich mehrere hundert GB liest und schreibt. In diesem Fall würden wir sagen, das Festplatte B unter viel höherer Workload-Belastung arbeitet.
Um eine Vorstellung zu bekommen, wie viel Workload zu viel ist, betrachten wir drei typische Szenarien (Festplatten A, B und C):
Betrachten wir eine Seagate Constellation ES.3 HDD mit 4 TB. Diese Festplatte ist zu einer anhaltenden Datenübertragungsrate von 175 MB/s fähig. Stellen wir uns drei dieser Festplatten vor, die alle unter ähnlichen Bedingungen arbeiten (und mit demselben Server). Die erste Festplatte (Festplatte A) überträgt stetig 5 MB/s (oder durchschnittlich 158 TB/Jahr), während die zweite (Festplatte B) 10 MB/s (durchschnittlich 315 TB/Jahr) überträgt. Die dritte Festplatte schließlich (Festplatte C) überträgt in diesem Beispiel 100 MB/s (durchschnittlich 3.150 TB/Jahr).
Aus den obigen Szenarien ist einfach zu erkennen, dass Festplatte B einer 2× höheren Workload-Belastung ausgesetzt ist als Festplatte A und dass Festplatte C eine 20× höhere Workload-Belastung als Festplatte A hat.
Unter Annahme einer linearen Abhängigkeit würden die nächsten vernünftigen Schlussfolgerungen annehmen, dass Festplatte B eine 2× höhere Ausfallrate als Festplatte A hat und Festplatte C eine 20× höhere Ausfallrate als Festplatte A. Seagate-Daten legen jedoch nahe, dass die Annahme einer linearen Skalierung der Ausfallrate mit Workload falsch ist.
Jahre an Forschung und Experimenten ermöglichten Technikern von Seagate, die komplexen Effekte von Workload auf Festplattenzuverlässigkeit zu verstehen und die folgenden Schlüsse zu ziehen:
•Jeder HDD-Typ hat eine sichere Workload-Schwelle, die jetzt als das Limit für die Workload-Rate (WRL) definiert wird.
•Solange die Workload das WRL nicht überschreitet, hat die Workload-Belastung sehr wenig bis gar keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit und die Ausfallrate dieses Produkts.
•Wird das WRL überschritten, beginnt die Zuverlässigkeit dieses Produkts nachzulassen.
Man sollte diese Workload Ratings also beachten, sonst wird man mit erhöten Ausfallraten bestraft und das geht nicht linear.
Die HDDs waren früher meist noch haltbarer, diese ganze Vielfalt ist ja auch der Preis für die immer weiter gesteigerte Datendichte und die erfordert eben auch eine immer genauer gefertigt Mechanik, nur kostet die eben auch richtig Geld, weshalb die Hersteller eben auch günstigere HDDs für weniger anspruchsvolle Aufgaben anbieten.
Die
Toshiba MG Reihe ist ja nicht gerade günstig, verträgt aber eben Dauerlast wie auch
im Datenblatt steht. Die darf also nicht nur 24/7 zu laufen, sondern wirklich 24/7 zu arbeiten:
Die darf man wirklich pausenlos mit Arbeit quälen, dafür ist die gemacht.
Die
4TB Version kostet aber auch über 300€, also fast 2,5 mal so viel wie die
einfache MD 4TB, wer glaubt er würde das gleiche dafür bekommenn und bei der MG Toshiba nur unnötig mehr Geld in den Rachen werfen, der soll hinterher nicht die HDD beschuldigen, wenn er falsch lag. Es gilt immer noch:
You get what you pay for!
Man beachte auch das Confidential unten rechts auf der Seite, so offen wollen offenbar nicht alle Hersteller solche Angaben so offen kommunizieren, aber Seagate ist da recht offen, so steht für die Seagate ST3000DM001 im
Product Manual auf Seite 9:
Und wie viele Power-On-Hours die Platte pro Jahr haben sollte, steht auch schon
in den Spezifikationen:
Bei der neuen
Archive v2 steht beides gleich am Anfng des Datenblattes:
Eine
Constellation ES.3 hat z.B. auch 550TB oder auch eine
WD Re (WD4000FYYZ), bei der steht es auch gleich auf der ersten Seite des Datenblattes:
Bei anderen Baureihen ist WD da aber nicht mehr so offen.
Sie man sieht haben also auch Seagate und WD HDDs mit einem mit 550TB/Jahr Workload Rating im Programme, aber die kosten dann aber auch ähnlich viel und entsprechend mehr als die billigen Modelle des Herstellers, nur Hitachi hatte zumindest früher bei allen Modellen 24/7 Zulassung und sogar eine
Rotational Vibration Safeguard (RVS) genannte Technik gegen Vibrationsprobleme. Das haben die Deskstar und auch die Megascale die Backblaze verwendet, letztere ist übrigens eine als OEM vermarktete Enterprise HDD und entsprechend teuer, die kann man mit einer einfachen Desktop Platten wie den Barracudas gar nicht vergleichen.
Gerade bei HDDs die zu mehreren in einem Gehäuse betrieben werden sind auch die Vibrationen ein Problem, also welche Schutzmechanismen die HDD da bietet. Hier gibt es z.B. in der
NAS Drive Selection Guide von Seagate eine schöne Übersicht:
Sowas steht genau wie die Workload in keinem Preisvergleich, kann aber eben bei entsprechend vielen HDD in einem Gehäuse einen Unterschied machen und die billigen, einfachen Desktop HDDs haben da natürlich i.d.R. gar nichts, die sind dafür gedacht alleine in einem Gehäuse zu sitzen. Selbst wenn man sich das Bild oben von Toshiba ansiehst, so steht da auch zur MC Serien nur was von 1 oder 2 HDDs im RAID 1 zu sehen, für viele HDDs zusammen ist die MG Serie gedacht. Die HDDs verweigern natürlich nicht sofort den Dienst weil eine HDD mehr drin ist, aber die Auswirkungen Fehlerraten, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit sind dann eben u.U. nicht zu übersehen.
Das ist ein Punkt dann man z.B. auch bei den WD Red und Red Pro findet, zum Workload findet sich bei WD aber leider selten etwas, z.B. 180TB/Jahr für die SE, was zu der Enterprise Klasse der SE passt. Bei
WD gibt es aber immerhin diese Erklärung zu den Workloads und MTTFs, aber nach deren Angaben hat die Workload keinen Einfluss auf die Lebensdauer, sondern nur auf die Ausfallraten:
Wieso jetzt eine steigende Ausfallrate nicht einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben soll, verstehe ich nicht wirklich, der Einfluss von 2 Weltkriegen im 20. Jahrhundert hat auch noch einen Einfluss auf die statistische Lebenserwartung in Deutschland, denn jeder junge Mann der im Krieg gefallen ist, kann natürlich nicht mehr alt werden und ebenso kann jede früh ausgefallene HDDs nicht mehr alt werden, fallen also doppelt so viele HDDs früher aus, so kann die Gesamtpopulation nicht so alt werden, die Überlebende werden ja deswegen auch nicht noch älter weil mehr früh sterben.
Das Thema ist ja auch noch recht neu, früher waren die Unterschiede da offenbar einfach auch geringer oder man hat sich da einfach weniger Gedanken gemacht, wenn die eine HDD kaputt war, war es sowieso Zeit sie gegen eine neue mit viel größerer Kapazität zu tauschen, damals stiegen die Kapazitäten ja schon laufend weiter an, nur ist das eben inzwischen ins Stocken geraten. Aber hat ja in dem Dokument vom Juni 2013 Besserung versprochen:
Generell ist Datensicherheit ja sowieso nur durch Datensicherung zu erzielen, als dadurch die gleichen Daten auf mehreren unabhängigen Datenträger zu halten die möglichst in unterschiedlichen Gehäuse stecken sollten.