Das die Konsumenten Apple wollen, steht außer Frage, aber das sie die Restriktionen und deren Kontrolle wollen würde ich mal glatt verneinen, vorallem wenn man sieht wie sie Google und co. gegenüberstehen ... Daher sage ich das die Masse ein schlicht und einfach nicht begreift und keinen Plan von dem hat was Apple da alles abzieht ...
Mag sein. Wichtiger ist aber, dass es ihnen schlichtweg egal ist. Was ist der Grundgedanke bei Apple? Es soll funktionieren. Nenn es intuitiv oder leicht anzulernen, aber die Leute wollen einen Fernseher, ein Radio, eine Waschmaschine. Simpel in Betrieb zu nehmen und das Gerät soll immer das tun, wofür sie gekauft wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn es sich dann noch einigermaßen simpel erweitern lässt, ohne das man was neues dazu lernen muss, ist alles super.
Das Gefühl bringt Apple rüber. Die Simplizität ist es, die Apple vormacht. Da hilft sicher ein klares durchgestyltes Design, weil es eben auch da simpel aber nicht billig wichtig ist. Auch wenn das beängstigend ist, aber psychologisch macht Apple das was Werbung usw. uns eh seit Jahren erzählen will: Alles ganz einfach, kann aber Wunderdinge. Das stimmt zwar nicht so unbedingt bei genauerer Analyse, aber Apple schafft es da näher dran zu sein.
Da ist es dann eben dem durchschnittlichen Benutzer völlig egal ob das nun alles von Apple kommt oder Apple an allen Inhalten mitverdient. Das interessiert die Leute nicht und Apple sagt eben auch, es muss euch nicht interessieren.
Nehmen wir mal Philips. Werbespruch: "Sense und Simplicity". Wenn ich dann als Technikinteressierter aber vor meinem Fernseher kapituliere, nur wenn ich die 800 digitalen Sender in einen sinnvolle Reihenfolge bringen will, dann ist das glatte Verarschung. Das ist weder Sinn dahinter noch Einfachheit, das ist nur Bullshit-Software. Apple hat einfach verstanden, dass die Leute die Möglichkeiten die sie eh nicht
bewusst nutzen gerne aufgeben, solange der Rest ohne nachzudenken funktioniert.
Das kann man verabscheuen, klar. Aber Apple gibt eben der Masse das, was sie haben will und ich finde das nicht mal grundsätzlich verwerflich. Es ist nicht nur Marketing, die Sache geht viel weiter als das. Marketing alleine reicht bis zum auspacken des Geräts. Aber das Grundversprechen auch als erfüllt anzusehen als Käufer, das ist hier das Geheimnis. Da ist die Entwicklungsabteilung bei Apple eben sehr sehr gut darin. Und wenn sie es nicht sind, werden sie von Steve Jobs persönlich zusammengefaltet, das ist die andere Seite.
Deine Beispiele und Milliarden Fragen im Netz zeigen doch eines: Die Leute sind mit Technik einfach überfordert. Ich kann Apples Einschränkungen nur mit Bauchschmerzen ertragen und doch hat es als reiner Konsument für mich auch Vorteile das iOS-Ökosystem zu nutzen. Dass Apple das nutzt um Kunden dauerhaft an sich zu binden ist gar keine Frage.
Im übrigen machte Google das nicht anderes mit ihrer Suchmaschine oder den diversen zusätzlichen, angeblich kostenlosen, aber längst durch Werbung und Datensammelei finanzierten Dienste. Simpel, macht aber genau das was die Leute wollen. Facebook ist das gleiche Phänomen. Das alles ist eben nicht nur Marketing, das ist nur noch der beschleunigende Faktor. Marketing ist dazu da um die Leute vergessen zu lassen, dass sie jemals mehr wollen könnten. Aber die Grundidee muss eben die Firma dennoch liefern, um es zum Massenphänomen zu machen.