ATTO Disk Benchmark - Was bedeuten die Settings?

Peter Piksa

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Hallo zusammen.

Da ich mich momentan viel mit Festplatten und RAID Controllern auseinandersetze, bin ich auf ATTO Disk Benchmark gestossen. Bei der Nutzung dieses Tools drängen sich mir jedoch einige Fragen auf, die ich mir ohne weiteres nicht selbst beantworten kann. Leider gibt es zu dem Programm auch keine Hilfe (obwohl hierzu ein Eintrag im Kontextmenü existiert.)

Ich hoffe ihr könnt bei der Beantwortung meiner Fragen helfen!

Frage 1 - Was bewirkt die Checkbox Direct I/O? Wenn ich Direct I/O ausschalte und den Benchmark fahren lasse, kriege ich bei 4096KB knapp 720MB beim Lesen - das kann ja irgendwie nicht sein. Wie ist diese Option zu verstehen?

Frage 2 - Was bedeutet Overlapped I/O? Überlappen sich die Schreib/Lesezugriffe?

Frage 3 - Was gibt die Queue Depth an? Springt hier das Feature Native Command Queueing an?

Frage 4 - Wie ist die Einstellung "Neither" zu verstehen?

Für gute Antworten sage ich schonmal allerbesten Dank! :)
Peter
 
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Hier mal das was ich bisher so rausgefunden habe bzw. mir zusammengereimt habe:

Direct I/O liest und schreibt ohne Verwendung des File-Caches von Windows. Die hohen Werte ohne Direct I/O kommen also daher, dass die Daten dann zumindest teilweise nicht von der Platte sondern aus dem RAM gelesen werden. Für den Vergleich verschiedener Plattensysteme dürfte es daher kaum sinnvoll sein das jemals abzuschalten. RAM-Benchmarks gibt es bessere. ;)

I/O Comparision ist wohl offenbar eine Art Datenabgleich, z.B. ob das was gelesen wurde auch tatsächlich das war was geschrieben wurde. Die Einstellung taugt weniger zum Benchen und bringt am ein Fenster mit "No Errors found" (unter Umständen wahrscheinlich auch mit anderem Text :eek:).

Overlapped I/O ist eine Möglichkeit unter Windows mehrere Schreib- und/oder Leseoperationen von einem einzigen Thread aus parallel ausführen zu lassen und sich dann bei Beendigung der Vorgänge von Windows informieren zu lassen. Das gleiche könnte man auch ohne Overlapped I/O mit mehreren Threads oder Programmen implementieren. Damit sollen im Atto Benchmark wohl gleichzeitige Zugriffe mehrerer Programme simuliert werden. Es hat daher nur indirekt was NCQ zu tun: Der Controller wird dann möglicherweise von sich aus NCQ verwenden aber wenn er's nicht tut geht's auch. Mit Queue Depth kann man die Anzahl der jeweils gleichzeigig laufenden I/O-Operationen einstellen (bis max. 10). Dieser Benchmark macht vor allem einen großen Unterschied bei RAID-0 und RAID-5 mit vielen Platten (lesend auch schon bei RAID-1), weil damit tatsächlich mehrere Zugriffe wirklich gleichzeitig möglich sind wenn verschiedene Platten beteiligt sind und der Controller intelligent genug ist damit umzugehen.

Neither heißt einfach nur weder noch, also weder I/O Comparision noch Overlapped I/O und testet somit zeitlich sequentielle Zugriffe eines einzigen Programmes ohne die Korrektheit der gelesenen Daten zu überprüfen.

Im Prinzip halte ich den Atto Benchmark immer noch für einen der aussagekräftigsten Benchmarks die auf Filesystemebene testen. Damit schwanken die Werte bei mehreren Durchläufen zwar prinzipbedingt stäker als bei Benchmarks die direkt auf die Platte zugreifen, aber dafür sind die absoluten Zahlen etwas realistischer an dam dran was im Alltag tatsächlich machbar ist.

Leider hat der Atto das Problem, dass er bei Werten über 1000 MB/s meistens völlig falsche Werte anzeigt, entweder einfach nur 0 oder irgendeinen Blödsinn, der offenbar nicht einfach Wert minus 1000 ist auch wenn es auf den ersten Blick manchmal so aussieht. Er kann zwar die Anzeige manchmal noch auf bis 2000 umschalten, aber alle weiteren Werte über 1000 MB/s sind dann i.d.R. trotzdem falsch.

Hier mal ein paar Screenshots, einmal ohne parallele I/O (Neither) und jeweils einmal Overlapped I/O mit Queue Depth 4 und 10:
12xeadsraid0atto.png
 
12x Software Aid0 unter Windows
ich denk mal das is nur zum testen da :)
 
Ja klar ist das nur zum rumspielen. Das wird am Ende ein RAID-5 was bei 12 Platten schon heikel genug ist.
 
Gibt es ein ähnliches Programm, dass die Leseraten über 1000 M/s korrekt anzeigt?

Greetz,
GHad
 
Wenn es Random sein soll,der Access Test von HD Tune Pro.
Bei Seq. und Random könnte Roadkil´s Disk Speed recht genau sein,allerdings nur Read.
http://www.roadkil.net/program.php?ProgramID=13



Mit Crystal Disk Mark kann mann zb. auch Ram Disk´s Benchen,wie genau das ist KA.





Zumindest anzeigen tut HD Tach auch hohe Werte.
Was willst du denn Benchen?
 
Meine OCZ Solid unter Windows 7 wenn ich NTFS Compression anschalte. Das wandelt alle Reads/Writes in sequentielle Zugriffe, soweit ich das verstanden habe und arbeitet somit wie MFT. Bisher habe ich diese Ergebnisse bekommen, die ich Dank x4u's Hinweis wg. den Messfehlern jetzt auch zu deuten weiß:

2009-03-21%20-%20ATTO%20-%20OCZ%20Solid%2032%20GB%20SSD.jpg


Daher die Frage nach Tools, die > 1000 MB/s messen können. Bin noch am Testen, wie ich die beste Performance rausholen kann. Geil ists jetzt schon...

Greetz,
GHad

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Ich möchte aber nicht meine SSD für irgendeinen Test löschen müssen. Ist das bei den Tools notwendig, speziell bei HD Tune Pro und HD Tach? Die kenne ich noch nicht persönlich...

Greetz,
GHad
 
HD Tune und HD Tach sind wunderbar aber leider funktionieren die nur mit echten oder virtuellen physischen Laufwerken, also mit allem was im Gerätemanager unter Laufwerke auftaucht. Daher kann man sie z.B. bei einem reinem Software-RAID von Windows nicht benutzen, da man das dann einfach nicht auswählen kann. Und HD Tach tut auch nicht mit Vista x64.

@GHad: Du kannst HD Tune und HD Tach problemlos auch auf Laufwerke loslassen auf denen schon Daten sind, die du behalten willst. Die lesen beide nur und schreiben nichts. Mit der Pro Version von HD Tune kannst du allerdings auch Schreibtests machen, aber das warnt dich bevor es irgendwas überschreibt.
 
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