Vergesst bitte alles, was Ihr über WoW zu wissen meint. Es war früher richtig, ist heute aber falsch, weil das Spiel grafisch extrem aufgeholt hat und sehr scharfe Bilder mit detaillierten Effekten zaubert. Lediglich die Texturen sind teilweise noch etwas unansehnlich(dafür spart es VRAM
).
Mittlerweile gibt es vielseitige Einstellungen, die die Grafikkarte ins Schwitzen bringen. Selbst Supersampling("Render-Skalierung") ist an Board. Nicht mal mehr meine 290X kann die Settings voll ausfahren, sodass ich auf Supersampling und die höchste MSAA- Stufe verzichten muss.
Das einzige, was gleich niedrig geblieben ist, sind die Anforderungen an den VRAM: Mit 2GiB kommt man problemlos aus. RAM sollte man mindestens 8, und optimalerweise 16 GiB haben.
Die CPU- Last hat, wie man sehen kann, auch nichts mehr mit einem Thread am Hut. Ist man nicht gerade im heftigen Schlachtgetümmel, ist die Last ziemlich gleichmäßig auf meine 6 Kerne verteilt. Ich habe hier versucht, einen Raid mit dem aktuellen Event zu simulieren und ich denke, dass da genug Leute auf den Boss hauen, dass man es als Beispiel nehmen kann
. Wie man sehen kann, dominiert hier noch immer ein Kern, aber wenn ich die Last der anderen zusammenrechne, komme ich zum Ergebnis, dass ein i3 mittlerweile sehr sehr knapp bemessen ist, und bei der hier anliegenden CPU- Last zum Beispiel schon limitieren würde. Für ein optimales Spielerlebnis muss ich deshalb aktuell einen Quadcore mit ca. 4GHz empfehlen.
Auch bei der Grafikkarte, kann die Leistung nicht genug sein. Gerade in 1080p lassen sich Reserven gut in Supersampling stecken, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen, wie ich es hier mit 1440p erreiche. Das bringt sogar deutliche Vorteile: Dass die Frames im Raid im Extremfall auf ca. 30 einbrechen können, lässt sich ohnehin nicht verhindern. Indem man sie daran hindert, stark zu schwanken, verhindert man aber Mikroruckler. Gerade in solchen Spielen sollte man also die Grafik möglichst hoch drehen, und die CPU zu entlasten und somit Frameschwankungen zu verhindern. Zwar schwanken sie bei mir immer noch von ca. 30-75, aber zum einen nicht von einer auf die nächste Sekunde und durch FreeSync läuft das Spiel subjektiv butterweich und von der Schwankung bekomme ich nichts mit.
Ist die Grafikkarte so gut wie immer voll belastet (wie bei meinen Screenshots),
haben AMD- Karten auch keinen Nachteil mehr, sondern laufen so, wie man es erwartet.
Was bedeutet das nun: Den Schwerpunkt würde ich definitiv auf die CPU setzen, damit die Minimum- FPS hoch gehalten werden, indem das CPU- Limit weitestgehend verhindert wird - das ist und bleibt trotzdem das A und O.
Als Basis würde ich aus Budgetgründen(Quadcore ist einfach nicht drin) folgende Konfiguration verwenden:
Intel Core i3-6100, 2x 3.70GHz, boxed (BX80662I36100)
Crucial DIMM Kit 16GB, DDR4-2133, CL15 (CT2K8G4DFD8213)
MSI B150M Pro-VDH (7982-012R)
Kommt zusammen mit Stress, Versand und Co. auf etwa 250€.
Dann würde ich ehrlich gesagt irgendwie das Budget aufstocken
Und auf dem Gebrauchtmarkt nach einer guten Grafikkarte schauen. Man kann ruhig im Hinterkopf behalten, dass für WoW alleine schon 2 GiB VRAM ausreichen. Wenn sonst keine anspruchsvolleren Spiele gespielt werden, kann man sich für ca. 120€ beispielsweise auch die RX 460 ansehen, die natürlich nur halb so schnell wie eine 470 wäre - Abstriche muss man also dann schon machen. Natürlich ist mehr VRAM trotzdem nicht schlecht, weil er zur Haltbarkeit der Grafikkarte deutlich beiträgt.
Auf dem Gebrauchtmarkt kämen Karten wie eine GTX 770 mit 2GiB oder eine HD 7970 / 7950 mit 3GiB in Betracht. Alle drei Karten wären grob ähnlich schnell - in dem Fall braucht man nicht allzu wählerisch sein.
100€ muss man aber für die Grafikkarte schon einplanen. Im "Notfall" lässt man einen RAM- Riegel weg und rüstet ihn später nach. Das würde 25€ mehr für die Grafikkarte lassen, sodass man leichter auf die 100-120€ kommt.