Ausbildung: Handwerk oder Kaufmann?

eternety

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Hallo Forengemeinde,

ich schreibe momentan eine Praxisarbeit über Personalplanung. Ein Punkt davon ist die Ausbildung. Ich habe mir schon reichlich Statistiken und Infos eingeholt und da ist mir aufgefallen das in den letzten Jahren immer mehr Jugendliche eine kaufmännische Ausbildung statt eine gewerbliche Ausbildung machen.

Woran kann das liegen?

Ich bin ja schon etwas aus dem Alter raus, deswegen kann ich das nicht ganz so gut einschätzen und da hier sehr viele Leute in dem entsprechenden Alter sind, dachte ich, ihr könnt mir da ein wenig auf die Sprünge helfen und eure Meinung zu dem Thema sagen.
 
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ich glaube der Hauptgrund ist der Gedanke als Kaufmann oder sagen wir einfach mal in einem Bürojob mehr Geld verdienen zu können.
 
Handwerk= Dreckig und schlecht bezahlt und beim Kaufmann ist es andersrum wie oben gesagt.
 
Ich denke ein Stück weit hat sich die ganze Planungs- und Produktionskette geändert.

Früher haben Ingeneure was geplant und die Buchhaltung hat dann berechnet welcher Verkaufspreis notwendig ist und das Marketing hat den Absatz optimiert. Heutzutage macht das Marketing und die Buchhaltung die Vorgaben, und Ingeneure müssen nur noch umsetzen. Der Gesaltungsfreiraum ist da nun sehr eng.
 
Jup Deutschland das Land der Denker bla bla ...

Das image des Handwerk hat in letzter Zeit schon gut gelitten und gleichzeitig wurde eben der Kaufmännische Weg stark gepusht, gleich ob das jetzt gut oder schlecht ist.

Und es ist ja auch leichter zu glauben das man so reich werden kann, in einem Job im Büro wo man Hemd und Anzug trägt als in Arbeitskleidung, das sind ja alles die Unten, die die machen, ich geh nach oben, das große Geld verdienen, um es mal überspitzt auszudrücken.
 
Also ich hab mich grade für einen Handwerklichen Beruf entschieden :)
Werde eine Ausbildung zum Industriemechaniker machen, gekoppelt mit einem Verfahrenstechnik Studium
Kann mit ödem rumgesitze im Büro nix anfangen. Ich muss was tun, deswegen auch was Handwerkliches.
 
Freunde die im Handwerk gelernt haben, haben danach immer lieber noch was kaufmännisches gemacht und über ihren ehemaligen Ausbilder geflucht.

Hier war es meist so, dass der Azubi ne sehr billige Arbeitskraft war und meist nicht mehr handwerkliche Tätigkeiten beigebracht wurde als nötig. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, wurde hier ordentlich ausgelebt.
Vorbildliche Betriebe sind Mangelware, 2 Kollegen hatten Glück, der Betrieb hat sie gut ausgebildet weil er Sie auch danach gebrauchen wollte, sprich sie wurden übernommen.

Der Rest tauscht nach bestandener Prüfung aus und hat wieder für 3 Jahre billige Arbeitskräfte.

Aber im Kaufmännischen sieht es nicht unbedingt anders auch.... "Ich habe hier ein paar Unterlagen..." "Machen Sie mal Ablage."
Die wenigstens Azubis werden von diesen "Dummf**kaufgaben" verschont.

Der Fachkräftemangel der so oft bejammert wird ist hausgemacht.
 
ich bin in einer Handwerklichen Ausbildung, und muss sagen ich würde jetzt lieber weiter zur Schule gehen und auf die ausbildungsvergütung verzichten. mir ist das zu viel stress mit dem gehätze und alles schnell schnell auserdem ständig sauber machen, weil die meisten Gesellen es selber nicht weg machen wollen. Dazu kommen die täglichen Überstunden. Aber leider giebt es kaum eine Ausbildung oder Job wo man es langsamer dafür hochwertiger machen darf(meine persönliche erfahrung)
 
Ein Problem zumindest am Bau ist ja auch die Öffnung der Grenzen: Wenn der Elektriker oder Maurer mit Polen oder Tschechen konkurrieren muß, leidet darunter der Verdienst. Die arbeiten für 5 Euro die Stunde 12h am Tag 6 Tage die Woche und sind glücklich mit dem Geld. Als Deutscher bist Du da natürlich gea***, steigende Löhne darf man da nicht erwarten.

Außerdem passen viele Berufe nicht mehr zum heutigen Hightech-Standort, wo das meiste am PC erledigt wird. Sicher, es gibt auch interessante Jobs im Handwerk, aber an die kommt man kaum, wenn man nur den Gesellenbrief macht.
 
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