Aussagekraft von Benchmark HD Tune, Crystaldisk mark usw

Nochneuda

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Ihr habt doch alle bestimmt schonmal ein benchmark eurer SSD vorgenommen?
Mir ist aufgefallen, dass die Leistungsangaben von 7000MB/s bei neu kekauften Kingston Fury M2 nicht ereicht werden. Nun habe ich mehrere Benchmarks getestet, mit ganz verschiedenen Werten:
HD Tune 2300MB/s
Chrystaldisk 6900MB/s
MiniPaWi 5000MB/s beim seq Lesen un Schreiben.

In der Praxis habe ich eine Videodatei mit 33GB in 11sec hin und her kopieren können des gleichem Festplattentyps.
Wie kann ich mir nun die viel höheren Werte bei CrDi erklären? Ich bin denn auf die Clustergrößen gestoßen, welche bei CryDi 128k vereingestellt waren, aber geändert werden können.
Warum wird mit höheren Clustergrößen gemessen, wenn ich beim Daten kopieren nur die Geschwindigkeit von 4K erreiche? Soll das auch etwas AUgenwischerei sein bei der Vermarktung?
Nebendran, ich habe die gleichen Test mit Nvme Standard Treiber gemacht statt des Intel Raid Treiber und ereichte nur noch halbe Geschwindigkeiten.
Unbenannt.jpg
 
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Wie kann ich mir nun die viel höheren Werte bei CrDi erklären?
Das liegt an der Art und länge der Zugriffe, bei 4k Q1T1 liest die SSD ja nur mit 78,4MB/s und um auf die vollen Leseraten zu kommen, misst CDM dann eben mit 32 parallelen Zugriffen über je 128k und 8 über je 1MB. HD Tune bencht per Defaulteinstellung meines Wissens nach nur mit 64k Zugriffen alle per MB oder GB, was für HDDs reicht um auf deren maximale Leseraten zu kommen, bei SSDs aber nicht. Dazu kommt, dass der gemachte Test ein Low-Level Test ist und dies funktioniert bei SSDs nicht, da diese eine Mappingtabelle haben in der steht wo die Daten für welche externe Adresse (LBA) im NAND stehen und wenn eine Adresse keine gültigen Daten hat, dann kann und muss auch nichts aus dem NAND gelesen werden und der Controller gibt i.d.R. einfach nur Nullen zurück, was dann die Bereiche mit der höheren Leserate sind. HD Tune ist für SSDs eben total ungeeignet.

Ich bin denn auf die Clustergrößen gestoßen, welche bei CryDi 128k vereingestellt waren, aber geändert werden können.
Das ist nicht die Clustergröße, darunter versteht man die Größe eine Zugriffseinheit eines Filesystems, die kann CDM aber nicht ändern, sondern die Länge der Zugriffe. Schnelle SSDs brauchen aber halt nicht nur lange Zugriffe, benche mal mit AS-SSD, der nutzt einen 16MB langen Zugriff für die seq. Werte, sondern vor allem auch mehrere parallele Zugriffe wie sie im Alltag aber so eben kaum vorkommen, um ihre volle Leserate zu erreichen.
 
Hallo Holt, danke für deine Erklärung. Ich muss mir einiges wohl mehrmals durchlesen und merke schon dass ich hier Wissen Nacharbeiten sollte.
Ist schon blöd, dass ich mir seid es die Klötze gibt nicht mal Zeit genommen habe deren Arbeitsweise zu kapieren! Jedoch ist schon klar dass es eine Mapingtabelle gibt.
Verstehe ich dich richtig, dass 128K einfach nur bedeutet, dass um die Durchgangsrate zu erhöhen mehrere Aktionen (x32) ausgeführt werden?
Wie stehen die gemessenen Werte im Verhältnis zur Praxis, wie in meinem Kopiervergleich von 33GB in 11sec?
Das ist nicht die Clustergröße
Stimmt es heißt Block size in den Einstellungen, bin ich da durcheinander gekommen wegen Clustersize 4k 8k bei der Formatierung von Festplatten?
Irgendwie ist noch zu viel Bahnhof ;-)
 
Verstehe ich dich richtig, dass 128K einfach nur bedeutet, dass um die Durchgangsrate zu erhöhen mehrere Aktionen (x32) ausgeführt werden?
Da steht ja, SEQ128K Q32 T1, was bedeutet, das es sequentielle Zugriffe sind die je über 128k gehen und ein Thread macht 32 solcher Zugriffe parallel. womit also jeweils 4MB gelesen werden, jeder Thread liest halt einen 128k großen Teil davon. Damit gibt es also richtig viel Parallelität, also auch parallele Zugriffe und damit werden viele NAND Dies angesprochen, was die Transferraten so hoch sein lässt. Ein einzelnes NAND Die schafft nicht sehr viel, wie man anhand der 78,4MB/s bei 4k Q1T1 sieht, da so kurze Zugriffe eben nur auf ein einzelnes NAND Die gehen.

Wie stehen die gemessenen Werte im Verhältnis zur Praxis, wie in meinem Kopiervergleich von 33GB in 11sec?
Das sind 3GB/s und damit durchaus gut, der Explorer schafft meist weniger. Außerdem sollte man bedenken, dass er nur je einen Zugriff und nicht viele parallele zum Lesen/schreiben macht sonst unbelegtes RAM als Puffer nutzt. Kopiere mal eine größere Datei von einem lahmen USB2 Stick auf die SSD und wiederhole dies danach, dann sieht man beim zweiten mal wie viel schneller das plötzlich geht, viel schneller als der Stick lesen kann, eben weil gar nicht gelesen wird, sondern aus dem RAM Puffer. Wenn Du von einer Partition der SSD au feine andere kopierst, dann kommt außerdem hinzu, dass SSD mit NAND Flash (nur bei den Intel Optane mit ihrem 3D-XPoint ist dies anderes) bei parallelen Lese- und Schreibzugriffen mehr oder weniger stark einbrechen. Die SSD kann mit maximal 7GB/s lesen und 6,6GB/s schreiben, aber eben nicht beides gleichzeitig.
 
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