[User-Review] Bebilderte Step-by-Step Montage eines Scythe Setsugen 2 auf einer AMD HD69x0

DJMadMax

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Heyho Folks,

eine klitze kleine Einleitung vorweg, warum ich das hier mache und wie genau
das Zustande gekommen ist:

Vor etwa 4 Wochen kaufte ich mir - aufgrund des guten
Preis/Leistungsverhältnisses, sowie der wie ein Lauffeuer verbreiteten Info,
dass die neuen AMD HD6950 Karten per BIOS-Flash (und dank
BIOS-Wahlhebel) einfach und sicher auf eine ca. 70 Euro teurere AMD
HD6970 freigeschaltet werden können - eben eine solche Karte. Genauer
gesagt war es eine XFX HD6950. Da mein Wohnzimmer-PC wassergekühlt ist,
sollte auch die Grafikkarte in den Kreislauf eingebunden werden. Leider schlug
die Montage des ersten Wasserkühlers, einem EKWaterblocks, fehl. Daraufhin
versuchte ich es mit einem Koolance-Derivat, auch hier waren die
Temperaturen nicht betriebsfähig, irgendwo gab es immer Passprobleme und
die Sensoren meldeten im FurMark schnell über 100°C. Als nun jedoch auch
die Rückrüstung auf den Werks-Luftkühler nicht mehr gelingen wollte, wurde
ich sehr skeptisch. Evtl. war die Karte verzogen und bereits bei der ersten
Demontage hatte das Unheil seinen Lauf genommen - ich weiß es nicht.
Dadurch, dass die Karte wohl unter Wasserkühlung - selbst bei den kurzen
Tests - mit unzureichender Kühlung versorgt wurde, produziert sie nun leider
nur noch Grafikfehler, schon direkt beim Bootvorgang - sie ist also Schrott :(

Dass meine finanziellen und vor Allem auch zeitlichen Aufwendungen jedoch
nicht ganz umsonst gewesen sein sollten, zeigt hoffentlich dieser Thread hier,
mit dem ich euch die eigentlich einfache Montage des Scythe Setsugen 2
näherbringen möchte.

Und los geht´s mit dem Review, bzw. der Montageanleitung:

Die XFX HD6950 Grafikkarte mit Werkslüfter, sowie die - wild mit japanischen
Schriftzeichen bedruckte - Originalverpackung des Scythe Setsugen 2.


Der Lieferumfang des Kühlers - neben dem Kühlkörper und bereits
vormontiertem Lüfter selbst findet man unzählige Aluminium-Kühlkörper in
verschiedensten Größen, passend für alle gängigen Grafikkarten. Alle hier
aufzulisten wäre zu viel verlangt, selbst die, die Scythe auf der Homepage
angibt, sind längst nicht alle (eine AMD HD6950 oder 6970 taucht z.B.
garnicht auf, ist aber ohne Weiteres kompatibel).
Warum dem Set ein 6+2Pin auf 8Pin-PCIE-Verlängerungskabel beiliegt, ist mir
nicht ganz schlüssig :confused:
Desweiteren gibt es zwei Beipackzettel mit gewissen Montage"hilfestellungen".


Der Kühler im Detail: Eine sehr hochwertige Verarbeitungsqualität, sowie
insgesamt 68 Kühllamellen am GPU-Kühler mit vier großen, U-förmigen
Heatpipes versprechen eine ebenso große Kühlleistung. Auch der verbaute
Lüfter in Form eines Scythe Slip Stream mit einer geringen Bauhöhe von nur
13 Millimetern soll dazu beitragen.




Ebenfalls Bestandteil des vormontierten Lüfters, die in eine separate
Slotblende eingearbeitete Lüftersteuerung mit hochwertigem Poti.


Kommen wir zur Demontage des Werkskühlers der AMD HD69x0 Karten.
Viel beachtet werden muss dabei eigentlich nicht. Lediglich die zwei
Schräubchen am Slotblech dürfen bei der Demontage nicht vergessen
werden. Die Backplate lässt sich ebenfalls ganz einfach mit einem
handelsüblichen Schraubendreher lösen.
Vorsicht sollte beim GPU-Cross auf der Rückseite der Karte geboten sein. Bei
meiner XFX war es so, dass spätestens hier die Garantie erlischt, da sich auf
zwei der vier Schraubenköpfen ein "Warranty" Siegel befand. Desweiteren
benötigt man hier einen besonders filigranen Kreuzschraubendreher, alternativ
geht auch ein (nicht weniger kleiner) Schlitzschraubendreher. Beim
Losdrehen der Schrauben ist Vorsicht geboten, da sie mit Federringen
bestückt sind und einem das GPU-Cross, oder mit viel Pech eine der
Schrauben durch die Gegend fliegen könnte.


Die GPU wird ab Werk mit einer Mischung aus Wärmeleitpad und
Wärmeleitpaste verunstaltet sein. Über die Jahre hin habe ich mir angewöhnt,
GPUs und generell nicht mit Heatspreader geschützte Bauteile (wie es
hingegen bei CPUs seit Jahre der Fall ist) mit Klopapier und Q-Tips zu
reinigen. Den "groben Dreck" kann man ohne besondere Lösungsmittel
entfernen, um die GPU jedoch blitzblank zu bekommen, hilft ein Tupfer Spucke
oder Alkohol (letzteres ersetze ich gern durch Aftershave - klingt blöd, riecht
aber interessant und macht beinahe klinisch rein).

PS: Bitte nehmt euch kein Beispiel an meinen verschmierten Bauteilen rund
herum, die Karte hat zum Zeitpunkt der Fotoaufnahmen bereits geschätzte
20 (De)Montagen verschiedenster Kühlkörper hinter sich (Werkskühler,
EKWaterBlocks WaKü, Koolance WaKü, diese drei permanent hin und her
getauscht und zu guter Letzt eben den hier gezeigten Scythe Setsugen 2).

Zu sehen ist der hintere Teil der Grafikkarte und die dort befindlichen
Kühlelemente, wie ich sie generell zu verbauen empfehlen würde.
Die "vier" (normalerweise abgeklebten) rechteckigen Kästen werden ab Werk
nicht aktiv mit einem Kühlelement verbunden, liegen jedoch gut im Luftzug
des Werkskühlers der Grafikkarte. Leider ist es bei dem Scythe Setsugen 2
nicht möglich, hier Kühlkörper aufzubringen, da sonst der für die
Spannungswandler (die acht kleinen, glänzenden SMD-Elemente links davon)
vorgesehene Kühler nicht mehr montiert werden kann, welcher jedoch
unabdingbar ist. Dafür können die beiden "R 23" Bauteile davor, sowie die
beiden gleichen Bauteile in der Nähe der Stromanschlüsse bedenkenlos mit
den beiliegenden, flachen Kühlkörpern versehen werden - insgesamt also vier
an der Zahl, wie auf dem Bild zu sehen. Sie sind selbstklebend und somit
denkbar einfach aufzubringen.

Unabhängig davon sieht man rechts die bereits aufgebrachten Kühlelemente
der RAM-Bausteine. Insgesamt liefert Scythe uns 16 dieser Kühlkörper mit,
wir benötigen jedoch nur die Hälfte.

Nun montieren wir den Kühlkörper für die Spannungswandler. Auch dieser
besitzt auf der Unterseite ein gut haftendes Wärmeleitpad, jedoch wird er
zusätzlich an den Aussenseiten verschraubt, um genügend Anpressdruck zu
gewährleisten.

Auf dem ersten der beiden Bilder ist gut zu erkennen, dass die
Unterlegscheibe ab Werk mit gutem Grund an dem Kühlelement festgeklebt
ist: Sie kommt nicht, wie zuerst von mir vermutet, auf die Unterseite
zwischen Schraubkopf und PCB, sondern bleibt als Abstandhalter unter dem
Kühler und liegt somit zwischen diesem und dem PCB auf.

Nun kommt die Montage der Backplate, sowie des GPU-Kühlers selbst. Viele
verschiedene Schienen und Halter liegen dem Lieferumfang bei, selbst eine
kleine Kupferplatte, die als Abstandhalter zwischen GPU und Kühlkörper
dienen soll, legt Scythe dem Kunden bei. Wir benötigen primär jedoch nur die
beiden im Bild gezeigten Alu-Streifen. Die Löcher "A2" sind jene, auf die wir
uns konzentrieren müssen, nur dort passen die Schrauben durch das
Referenzdesign einer HD69x0 Karte.


Im Bild zu sehen ist die Backplate mit den vier kleinen Schräubchen, die in
Kürze unser gewaltiges GPU-Kühlelement an das PCB pressen werden.
Ebenfalls zu sehen sind die zu verwendenden Bohrungen, um auf der
Gegenseite in die bereits erwähnten "A2" Löcher schrauben zu können.


Hier seht ihr die beiden Schienen an den GPU-Kühler montiert. Bitte beachtet,
dass beide Schienen mit den Bohrungen "A" verschraubt werden müssen.
Ebenfalls seht ihr, dass ich eine der beiden Schienen mit der Beschriftung
nach oben, die andere mit der Beschriftung nach unten montiert habe.


Macht euch nun bereit für den Test der Auflage des Kühlelements auf die
GPU. Bestreicht dazu die blank geputzte GPU dünn mit Wärmeleitpaste
(entweder die mitgelieferte Silikonpaste, oder wahlweise eine aus eurem
eigenen Repertoire). Ich habe mir angewöhnt, Wärmeleitpaste mit der
Fingerkuppe aufzutragen. Sie sollte dünn verstrichen werden, anschließend
"tupfe" ich sie mit dem Finger etwas auf, sodass eine kleine, gleichmäßig
anmutende Hügellandschaft entsteht. Der Hintergrundgedanke hierbei ist,
dass sich die Wärmeleitpaste bei gleichmässigem Anpressdruck besser - und
ebenso gleichmässig - auf der GPU und dem Kühlelement verteilen können und
somit keine Hohlräume aus Luft entstehen sollten. Für den Test (und auch die
spätere Montage selbst) legt ihr den Kühler am Besten auf den Kopf und kippt
die Grafikkarte ganz vorsichtig nach vorn ab. Macht dies am Besten mit den
Anschlüssen der Grafikkarte über eine Tischkante hinweg, da die Slotblende
sonst auf dem Tisch aufliegt, noch bevor die mit Wärmeleitpaste bestrichene
GPU Kontakt zum Kühler bekommen kann. Achtet darauf, dass ihr, bevor die
Grafikkarte komplett aufliegt, von oben durch die vier Montagelöcher des
PCBs schauen könnt und darunter jeweils ein kleines Schraubloch in den
Montageplatten des Kühlers sehen könnt (die zuvor erwähnten "A2" Löcher).


Drückt anschließend auf der Rückseite der GPU vorsichtig mit den Fingern auf
das PCB - vermeidet dabei besser unnötigen Kontakt zu SMD-Bauteilen. Diese
sind schneller abgebrochen, als man denkt.


Locker - und sicher nicht so gleichmässig wie mit der anschließenden
Backplate - aufgedrückt, der Abdruck passt.


Nun kann die Backplate montiert und entsprechender Anpressdruck ausgeübt
werden. Legt nun zur Montage der Backplate die Grafikkarte wieder kopfüber
auf den Kühler, genau so, wie ihr es bei der "Anprobe" zuvor gemacht habt.
Achtet wieder darauf, dass die Schraublöcher genau unter den vier
PCB-Bohrungen auftauchen. Nehmt nun die Backplate (am Besten ohne
Schräubchen darin) und legt sie ganz vorsichtig und mittig auf die Rückseite
der GPU. Schraubt anschließend das erste Schräubchen (welches bleibt euch
überlassen) fest, allerdings nicht mehr als zwei Gewinde-Umdrehungen. Nun
folgt die gegenüber liegende Schraube. Ganz wichtig: achtet darauf, dass die
zuvor eingedrehte Schraube dabei unter dem Druck nicht herausspringt!
Wenn erst einmal die ersten beiden, gegenüberliegenden Schräubchen
befestigt (jedoch nicht komplett angezogen) sind, lassen sich auch die
letzten beiden Schräubchen problemlos eindrehen. Zu guter Letzt könnt ihr
die vier Schräubchen - wie üblich - handfest anziehen.


Knapp bemessen, aber ausreichend: Der Platz zwischen dem gewaltigen
GPU-Kühlkörper und den darunterliegenden Arbeitsspeicherkühlern, sowie dem
Spannungswandler-Kühlelement.


Zu guter Letzt sollten auch die beiden Elemente beim BIOS-Switch noch mit
einem passenden Kühlelement versehen werden. Zwar würden diese Bauteile
wohl aufgrund des Topblow-Lüfters ausreichend kühle Luft bekommen, wir
haben jedoch mehr als genug Kühlkörper im Lieferumfang enthalten und sind
daher nicht gezwungen, mit diesen zu sparen.


Fertig ist das Hexenwerk! Schon kann die Karte verbaut werden.


Die Perspektive auf dem letzten Bild täuscht sicherlich. Zwischen dem großen
Kühlkörper und der Gehäuseaussenseite ist wahrlich nicht mehr viel Platz.
Allerdings handelt es sich hierbei um einen 20 Euro Billig(st)-Miditower.
Dennoch würde selbst hier sich noch die Seitenwand montieren lassen
(geschätzter Platz zum Kühlkörper sind etwa 5-8mm).

Da meine Grafikkarte aufgrund ihrer Vorschädigungen leider schon vorher
sporadisch Grafikfehler aufwies, konnte das auch mit dieser Kühlervariante
nicht mehr ausgemerzt werden, sie ist und bleibt leider ein Fall für den
Hardwarefriedhof. Jedoch kann ich abschließend sagen, dass auf mittlerer
Drehzahl im FurMark keine Temperaturen oberhalb der 65°C erreicht wurden,
getestet wurde mit dem XFX HD6950 Standard-BIOS und PowerTune auf 20%.

Ich hoffe, diese Einbauanleitung hilft euch bei der Montage eures Setsugen 2
Monsters oder erleichtert euch den Kaufentscheid zu einem solchen - denn
für einen Straßenpreis von unter 40 Euro ist dieses Gerät absolut empfehlenswert!

Cya, Mäxl
 
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Hey ,
das ist sehr nett und wird einigen Lukü Usern helfen .

Gruß herm
 
jo thx schön gemacht :wink:
 
Wollte auch schon mal danke sagen! Ist sehr gut beschrieben & vor allem die Bilder sind spitze!
 
Wirklich schöne Anleitung, aber du hättest zu Beginn mal auf die Demontage des alten Kühlers eingehen sollen, denn hier, und da bin ich mir ziemlich sicher, gibt es wohl bei den meisten Usern Probleme. Welche Schraube ist wie zu lösen, wo könnte es etwas schwerer gehen und welche Pins muss ich reindrücken.^^ Bei der HD6950 muss man nämlich teilweise etwas Pröckeln.^^
 
Wirklich schöne Anleitung, aber du hättest zu Beginn mal auf die Demontage des alten Kühlers eingehen sollen, denn hier, und da bin ich mir ziemlich sicher, gibt es wohl bei den meisten Usern Probleme. Welche Schraube ist wie zu lösen, wo könnte es etwas schwerer gehen und welche Pins muss ich reindrücken.^^ Bei der HD6950 muss man nämlich teilweise etwas Pröckeln.^^
Alle Schrauben losmachen hinten, die 2 auf dem Slotblech und vorsichtig hin- und herwiegen, schwups fertig? ^^
 
Hi. Ich wollte mich garnz Herzlich für dieses Tuto bedanken.
Ich habe ohne Probleme den Umbau auf meiner 6970 durchführen können.
Der Unterschied in der Lautstärke und Temperatur (sogar bei niedrigen Tourzahlen) ist imo beachtlich.
Greetz
 
Ist der Kühler eigentlich dünn genug, als Dualslotvariante durchzugehen, wennn man ihn sehr nahe an der Karte belässt?
Beim Originalkühler habe ich nur eineige Millimeter Platz zur Soundkarte und daher ist es fast unmöglich einen brauchbaren Kühler von Drittherrstellern zu finden.
 
@dosenfisch24
Um dir den Gefallen zu tun habe ich mal meine Soundkarte im nächsten freien Slot installiert und sie passt problemlos. Ich schätze den Abstand zwischen den beiden Karten ungefähr so klein wie ich ihn aus meiner alten Crossfire 5850 Konfig kenne. Im Fall vom Setsugen wäre der Crossfire verbund wahrscheinlich noch besser gekühlt da der Setsugen ungefähr 5 cm über die Graka hereausragt und nicht vollständig von einer Karte verdeckt würde.
Gruss

PS : Die Temps sind wirklich gut :
Mafia 2 - 1980*1200 : Früher 89-90° jetzt 67-68° bei gedrosseltem Lüfter !!! :)
 
Danke Jackrip.
 
Tut mir leid, dass ich den Thread necron muss aber:

Ich habe den Scythe auf meine asus 6950 genauso installiert und bei mir sind die Spannungswandler durchgebrannt, wie kann das passieren? Ich bin mir sicher, dass ich den Kühler richtig installiert habe, und den Kühler für die Spannungswandler auch richtig verschraubt habe... :(
 
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