Bitcoin und El Salvador: Zahlungsmittel für Bevölkerung und Paradies für Miner

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Der Bitcoin hat die nächste große Hürde auf dem Weg zu einem breit anerkannten Zahlungsmittel aufzusteigen genommen. Während der "Bitcoin 2021"-Konferenz in Miami, die mit rund 12.000 Teilnehmern zu den größten ihrer Art zählt und aufgrund der strengen Corona-Verordnungen in Kalifornien von Los Angeles nach Florida umziehen musste, verkündeten Jack Mallers, der CEO der Lightning-App Strike, und Nayib Bukele, der Präsident von El Salvador, die Kryptowährung Bitoin künftig zum gesetzlich anerkannten Zahlungsmittel in dem kleinen mittelamerikanischen Land zu machen.
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Eigenschaften von Bitcoin:
- hohe Volatilität
- nicht-deterministische Ausführungsdauer von Buchungen
- eingebaute Inflation
- Gefahr einer 51% Attacke
- sehr hoher Stromverbrauch bei Coin-Generierung

Und das ist eine bessere Landeswährung als USD? Der arme Dollar
 
Das liest sich ein wenig so als ob das rein praktisch dann darauf hinausläuft, dass die Leute ein Konto bei einem Zahlungsdienstleister (in dem Fall Strike) haben sollen, der dann im Hintergrund irgendwas mit Blockchain macht :unsure:
 
Die Verpflichtung zur Annahme von Bitcoins oder zur Zahlung von Steuern finde ich lustig, der Rattenschwanz an Zeitkoordination dahinter dürfte nicht zu beherrschen sein, zu zahlen bis xy wird ja nicht klappen.
Die Preisauszeichnung kann dann zudem nur noch wie an der Tanke laufen, permanent im Fluß, da werden sich die Einwohner aber freuen.
 
Als ob ne Transaktion 1208732 Jahre dauert.

Ich musste nie laenger als ~2h auf ne bestätigte Transaktion warten. Man braucht halt n ordentliches Wallet oder muss n Blick in den Mempool werfen um die Gebuehren korrekt einzustellen.
 
eeh, glaub nicht das das gut wird ;

Ich les mal wieder nur eins , es geht ums Geld, klingt fast wie Nordkorea, bereit sich für jeden harten Euro in den Dreck zu werfen.
95 Megawatt ? warum nicht der Bevölkerung geben ? Grafikkarten gehen dann halt vom Iran woanders hin - Chipmangel wird also wieder erhalten bleiben - und ob es dem Land die so erhoffte Wende bringen wird..wohl kaum, warum sollte sich irgendwas ändern ? + wer weiß, bis zum nächsten Crypto-verfall ist es bestimmt nicht lange hin und aufeinmal sagt die App denn den eh armen und in den Slums lebenden das sie jetzt grade xxx Geld verloren haben....

Alles nur wieder ein Spielball von Oben.

Idee gut, aber evt sollte man einfach nicht Bitcoin nehmen, gibt den falschen Macht, Geld und Spielraum, anstatt zu helfen,
Naja gut, bleibt abzuwarten...aber an Wunder glaub ich nicht.
 
Prinzipiell begüßenswert und sehr sympathisch. Hoffentlich läßt man dieses Land in Ruhe seinen Weg gehen.
Ließ man doch wie viele Lateinamerikanische Länder, den Weg ins absolute Kackloch. Wer meint der Bitcoin sei für diese Land begrüßenswert oder in irgendeiner Form hilfreich muss komplett am Leben vorbei laufen.
 
Ließ man doch wie viele Lateinamerikanische Länder, den Weg ins absolute Kackloch. Wer meint der Bitcoin sei für diese Land begrüßenswert oder in irgendeiner Form hilfreich muss komplett am Leben vorbei laufen.
Magst du das irgendwie begründen, warum das schlecht sein sollte? Und komm bitte nicht mit irgendsowas wie @pescA , dass der Bitcoin eingebaute Inflation hätte :lol:
 
Wenn 70% der Bevölkerung nicht einmal ein Bankkonto haben, wie viele haben Computer und Smartphones, für die BTC Zahlungen?
Wieso führt man nicht (auch) ein Anrecht auf Konten ein? :hmm:
 
Wenn 70% der Bevölkerung nicht einmal ein Bankkonto haben, wie viele haben Computer und Smartphones, für die BTC Zahlungen?
Wieso führt man nicht (auch) ein Anrecht auf Konten ein? :hmm:
148 Mobiltelfone auf 100 Einwohner. Das ist mehr als in DE. Gut das werden nicht alles Smartphones sein, aber es gibt ja eh fast nichts anderes mehr zu kaufen. Und der Netzempfang dürfte dort auch besser sein :lol:
Jedenfalls meine Erfahrung aus der Zeit wo man noch reisen durfte ist, dass die in anderen Ländern keinesfalls noch auf den Bäumen leben.
 
Magst du das irgendwie begründen, warum das schlecht sein sollte? Und komm bitte nicht mit irgendsowas wie @pescA , dass der Bitcoin eingebaute Inflation hätte :lol:
Moin,
wenn es dich wirklich interessiert kann ich es gern erklären. Oder wolltest du nur mal Stammtischgeblubber loswerden?
 
148 Mobiltelfone auf 100 Einwohner. Das ist mehr als in DE. Gut das werden nicht alles Smartphones sein, aber es gibt ja eh fast nichts anderes mehr zu kaufen. Und der Netzempfang dürfte dort auch besser sein :lol:
Jedenfalls meine Erfahrung aus der Zeit wo man noch reisen durfte ist, dass die in anderen Ländern keinesfalls noch auf den Bäumen leben.
Mach mal den nächsten Reiter auf. Da gibt es zwar kein El Salvador aber andere mittelamerika Länder. Geschätzt wird die Smartphone Quote dann irgendwo bei 30-40% liegen?
 
@Spliffsta mag natürlich sein, dass die nicht besonders hoch ist. 40% ist aber auch nicht so wenig, wenn man bedenkt dass da auch Kinder mit einfließen und sich Familien ggf ein Smartphone teilen. Die Frage ist natürlich auch was überhaupt als Smartphone zählt. Kann mir keiner weismachen dass die alle mit irgendwelchen 3210er Äquivalenten rumeiern, wenn da jeder im Schnitt 1,48 Mobiltelefone besitzt. Zumal irgenwelche Billo-Androiden ab 30€ losgehen und das hierzulande mit deutschen Kosten der Händlerkette (zB irgendwelche Abgaben die da drauf sind).
Wie auch immer, ich sehe die Hürde deutlich geringer für ein Smartphone als für ein Bankkonto. Zumal die Leute wenn sie auch nur das kleinste bischen Geld übrig haben, sich sofort so ein Teil anschaffen. Auch ohne Bitcoin-Wallet als Anreiz. Und wenn bisher 70% keinen Zugang zum Bankensystem haben, kanns nur nach vorne gehen. Die Zahlmöglichkeit mit Dollar in bar bleibt ja bestehen, falls sich das wirklich keiner leisten kann.
 
Ja klar, würde mich echt ernsthaft interessieren warum du denkst, dass Bitcoin inflationär ist.
Weil zumindest vorerst (als diese Entscheidung das zur Landeswährung zu machen ja getroffen wurde), die ganze Zeit mehr davon generiert wird. Solang buchstäblich jeder ohne Lizenz etc. minen kann, werden das die Leute auch tun -> Inflation.
Sicherlich ist Bitcoin theoretisch endlich, aber dank des "Halving" soll dieser Status erst 2140 erreicht werden.

Auf Cryptowährung zu setzen bedeutet jegliche Kontrolle dem automatischen Markt zu übergeben. Also purem Kapitalismus.
Sicher ist das andere extrem - absolute Staatskontrolle - ebenfalls nicht gut, aber etwas so unglaublich fundamental wichtiges wie eine Währung, vollständig jeglicher Vernunftskontrolle überlassen? Das ist einfach Irrsinn.

Was El Salvador angeht gehe ich davon aus das ist ein Projekt von Eliten, für Eliten.
Manche Menschenrechtler sehen das ähnlich... https://www.theguardian.com/world/2...me the,”, investment and economic development.
"David Morales, of the Cristosal human rights group, described the legislation as “political marketing” and contrasted the speed of the decision with the government’s refusal to consider legislation to guarantee water rights or reform of El Salvador’s draconian abortion laws."
 
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Weil zumindest vorerst (als diese Entscheidung das zur Landeswährung zu machen ja getroffen wurde), die ganze Zeit mehr davon generiert wird. Solang buchstäblich jeder ohne Lizenz etc. minen kann, werden das die Leute auch tun -> Inflation.
Sicherlich ist Bitcoin theoretisch endlich, aber dank des "Halving" soll dieser Status erst 2140 erreicht werden.
Hmmm ich glaube niemand der Bitcoin Anhänger würde das ähnlich sehen. Die Entstehung neuer Bitcoin ist per Algorithmus festgelegt, somit allen bekannt und vom Markt eingepreist. Selbst wenn man das nicht so sähe, wäre die derzeitige Inflation des Bitcoin bereits geringer als die offiziell angestrebten Ziele der wichtigen Zentralbanken und auch im Bereich der natürlichen Inflation von Gold.
Ist aber eigentlich auch egal, denn jeder Marktteilnehmer geht bereits im Kopf von allen knapp 21Mio zukünftig verfügbaren Bitcoin aus. Wobei halt auch niemand weiß, wieviele Leute ihre Keys irgendwo verdaddelt haben oder BTC an ungültige Adressen geschickt haben. Langfristig ist Bitcoin dadurch deflationär. Was übrigens zu einer abnehmenden Weltbevölkerung passen würde, die in der Anwendung von Bitcoin als Wertspeicher begründet sein könnte, wie ich bereits vielfach in diesem Forum dargelegt habe. Arme Familien die aktuell 10 Kinder zur Rentenvorsorge bekommen, anstatt einen Wertspeicher zu besparen, und so.

Auf Cryptowährung zu setzen bedeutet jegliche Kontrolle dem automatischen Markt zu übergeben. Also purem Kapitalismus.
Sicher ist das andere extrem - absolute Staatskontrolle - ebenfalls nicht gut, aber etwas so unglaublich fundamental wichtiges wie eine Währung, vollständig jeglicher Vernunftskontrolle überlassen? Das ist einfach Irrsinn.
Wurde halt noch nie richtig versucht, dass der Preis von Geld als wichtigstem Gut einer Marktwirtschaft frei ausgehandelt wird. Staatliche Kontrolle heißt ja, dass es eine Gruppe Leute gibt die besser wissen wollen als der einzelne Marktteilnehmer, welchen Preis er für Geld zu zahlen oder zu verlangen, als sinnvoll erachtet (Zins). Woher soll deren allumfassendes Wissen denn kommen, wenn ihnen noch nichtmal die Informationen zugänglich sind, aufgrund derer der Einzelne die Entscheidung für den Preis des Geldes treffen würde?
Und dass Staaten wegen nicht möglicher Kontrolle der Geldmenge und Zinsen in Zahlungsschwierigkeiten kommen, finde ich auch nicht schlimm. Im Gegenteil. Erstens passiert das sowieso regelmäßig im bisherigen Fiat-System, solange kleine Staaten nicht ordentlich wirtschaften und ihre Währung verdrucken. Das erzieht zu Sparsamkeit und Konzentration auf Wichtiges und Wesentliches. Den Ballon (fast) endlos aufpumpen können sowieso nur wenige Staaten bzw Staatengemeinschaften mit zumindest annäherndem Status einer Reservewährung. Nur gut ist das nicht. Es fördert zB massiv die Umverteilung hin zu Kapitaleignern. Weil frisch gedrucktes Geld nunmal zuerst bei Banken & Co. landet, die die erlösten Gelder aus dem Verkauf von Anleihen eben nicht multipliziert an Kreditnehmer weiterreichen, sondern dafür irgendwelche Assets hochkaufen. Zudem bekommt jeder, der bereits irgendein Kapital als Sicherheit besitzt, auf ebendieses Kredit zu künstlich gedrückten Marktzinsen und kann somit leichter und höher gehebelt damit spekulieren gehen. Zentralbanklich gepamperte Cantillonaires. Will heißen: Komischerweise geschehen genau die Dinge, die die Leute, die sich nach staatlicher oder zentralbanklicher Geldkontrolle sehnen, nicht wollen durch die Folgen der Erfüllung ihrer Sehnsucht. Ich gehöre eigentlich zu den Leuten die in den letzten Jahren massivst von diesem Irrsinnn profitiert haben. Aber irgendwie fühlt sich das nicht so richtig richtig an, wenn man da wie jetzt gerade drüber nachdenkt. Klar, soweit alles durch Spekulation darauf richtig gemacht, soweit so gut. Aber hoffentlich kommt der Zeitpunkt, das zum richtigen Zeitpunkt irgendwann zum Guten einzusetzen. So in etwa nach dem Motto, mit der Amazon Aktie massiv Profit gemacht und mit ebendiesem Profit ganz stark vor Ort am Bauernhof einkaufen gehen. Oder den richtigen Leuten zur Verfügung stellen, damit die damit was direkt hier vor Ort erreichen.
Zurück zum Gelddrucken: Von der Finanzierung von irgendwelchen Kriegen und all dem anderen Unfug, den sich Regierungen nur aufgrund billig ausgebortem Geld leisten können, will ich jetzt gar nicht anfangen. Dass sich das Finanzsystem ändert, wäre einer der wichtigsten Bausteine für eine bessere Gesellschaft. Und zwar eine deutlich dezentralere.

Was El Salvador angeht gehe ich davon aus das ist ein Projekt von Eliten, für Eliten.
Manche Menschenrechtler sehen das ähnlich... https://www.theguardian.com/world/2021/jun/09/el-salvador-bitcoin-legal-tender-congress#:~:text=El Salvador has become the,”, investment and economic development.
"David Morales, of the Cristosal human rights group, described the legislation as “political marketing” and contrasted the speed of the decision with the government’s refusal to consider legislation to guarantee water rights or reform of El Salvador’s draconian abortion laws."
Diese NGO ist ein Projekt der Eliten. Ich werde immer schnell skeptisch wenn irgendwo vermeintliche Menschenrechte vorgeschoben werden und eine Organisation das als Potemkisches Dorf im Namen trägt. Eine Organisation deren Mitarbeiter hier mit seiner Aussage den Menschen das Menschenrecht auf einen Wertspeicher für ihre geleistete Arbeit vorenthalten will. Oder Ihnen verwehren will, das anderswo erwirtschaftete Geld kostengünstig zur Familie nach hause transferieren zu können. NGO gegoogelt und was soll ich sagen: Volltreffer, Elitenprojekt. Surprise surprise.
 
Zuletzt bearbeitet:
- eingebaute Inflation
Nein, der Bitcoin hat eher eine eingebaute Deflation, aber mehr dazu weiter unten.
- sehr hoher Stromverbrauch bei Coin-Generierung
Minen ist nicht nur das Erzeugen neuer Coins, sondern auch die Validierung der Transaktionen auf der Blockchain!

Die Verpflichtung zur Annahme von Bitcoins oder zur Zahlung von Steuern finde ich lustig
Die Wirtschaft dürfte weitgehend informal sein und entsprechend wenig Leute werden überhaupt Steuern zahlen, aber über die Blockchain kann man ja jede Transaktion nachvollziehen, man muss dann nur noch wissen wem welche Kennung gehört, die wird man aber über die Stellen wo man Bitcoins gegen Geld tauschen kann, je leicht in Erfahrung bringen.

Die Preisauszeichnung kann dann zudem nur noch wie an der Tanke laufen, permanent im Fluß, da werden sich die Einwohner aber freuen.
So wie ich das verstanden habe, ist es nur eine zusätzliche Währung. aber mit die einzige, sondern wird neben dem Colón oder Dollar existieren:
Damit haben sie also ihre Währungshoheit aufgegeben und angesichts der Abhängigkeit von den Geldsendungen aus dem Ausland ist dies vermutlich nicht das schlimmste.
Ich musste nie laenger als ~2h auf ne bestätigte Transaktion warten.
Toll, wie soll das an der Tanke gehen? Einfach wegfahren und der Tankwart muss hoffen das er sein Geld bekommt oder 2 Stunden warten bis die Transaktion durchgelaufen ist?

Geschätzt wird die Smartphone Quote dann irgendwo bei 30-40% liegen?
Täusche Dich nicht, auch in den armen Ländern haben die Leute inzwischen praktisch alle ein Smartphone.

als diese Entscheidung das zur Landeswährung zu machen
Soweit ich das verstanden haben, ist es nur eine weitere offizielle Währung, neben dem USD, der ja die eigentliche Landeswährung abgelöst hat.

Solang buchstäblich jeder ohne Lizenz etc. minen kann, werden das die Leute auch tun -> Inflation.
Nur kann man nicht einfach mal so massiv neue Bitcoins erzeugen, dazu ist die Rechenleistung die da insgesamt dran arbeitet und damit der Aufwand dies deutlich zu steigern, inzwischen viel zu groß.

Würde der Bitcoin die einzige offizielle Währung sein und dies Beispiel Schule machen, also auch große Volkswirtschaften auf Bitcoin als einzige offizielle Währung setzen, dann würde er deflationär wirken. Die Geldmenge mal deren Umlaufgeschwindigkeit muss im passenden Verhältnis zur Angebot an Waren und Dienstleistung stehen, die man mit diesem Geld bezahlen kann. Nimmt die Umlaufgeschwindigkeit ab, wie es in der Pandemie der Fall war weil die Leute vielfach Geld nicht so ausgeben konnten wie sie es wollten, man konnte nicht in den Urlaub, ins Kino, Essengehen etc., und brauchte sich dafür auch keine neuen Klamotten kaufen, so fällt die Inflation, wie wir es ja gesehen haben, zugleich leidet aber auch das Wirtschaftswachstum, wie wir ebenfalls beobachten konnten. Selbst die Ausweitung der Geldmenge hat dies nicht verhindert.

Nun setzt so langsam der Nachholeffekt ein und trifft zugleich auf Lieferprobleme, weil die Produktion teils stillgestanden hat oder zumindest runtergefahren war und schon steigen die Preise. Dies dürfte vorübergehend sein, weshalb die Zentralbanken (die großen wie die EZB und die FED) da auch erstmal nichts dagegen machen, aber wenn es länger dauert oder die Inflation zu stark wird, könnten sie mit steigenden Zinsen dagegen angehen, denn Inflation lässt sich mit Geldmarktpolitik reicht einfach bekämpfen. Wobei aber eine wachsende Wirtschaft, also eine die mehr Waren und Dienstleistungen bereitstellt, aber eben auch mehr Geld (oder eben eine schnellere Umlaufgeschwindigkeit) braucht, damit beides wieder im Gleichgewicht ist und die Preissteigerungen erzeugen dies von selbst, indem sie den Wert des Geldes statt der Geldmenge mindern. Inflation wird daraus, wenn auch die Löhne entsprechend steigen, aber die Definition und Verwendung des Begriffes Inflation wird immer schwammiger.

Diese nötige Ausweitung der Geldmenge wird aber mit dem Bitcoin nicht gehen, man kann nicht plötzlich mehr Bitcoins schürfen, weil man eigentlich mehr bräuchte um eine Deflation zu vermeiden und dann verstärkt sich die Deflationspirale selbst, da die Produkte immer billiger werden und die Leute die Anschaffungen herauszögern, wie sollte ich heute eine A Klasse kaufen, wenn ich nächstes Jahr für das gleiche Geld eine S-Klasse bekommen kann? Bei Inflation ist es umgekehrt, da kaufe ich lieber jetzt die S-Klasse, wenn ich das Geld habe, statt es liegen zu lassen und im nächsten Jahr dafür nur noch eine A-Klasse kaufen zu können, außer wenn die Zinsen so hoch sind, dass es auch dann noch für eine S-Klasse reichen wird, weshalb sich Inflation eben einfacher bekämpfen lässt als Deflation, da man eben kaum den Leute ständig so einen großen Teil von ihrem Geld wegnehmen kann, dass es auch in nächsten Jahr nur noch für eine A-Klasse reicht, auch wenn es ohne diese Besteuerung für eine S-Klasse gereicht hätte. In Japan konnt man über Jahrzehnte sehen wie schwer sich Defaltion bekämofen lässt und wie sehr sie die Wirtschaft lähmt und da war nur Japan betroffen, nicht aber deren Exportmärkte. Erst mit Erhöhung der Konsumsteuern und einem gewaltigen QE Programm welches auch massiv Aktien kauft, wurde die Deflation dort überwunden.

Auf Cryptowährung zu setzen bedeutet jegliche Kontrolle dem automatischen Markt zu übergeben. Also purem Kapitalismus.
So ist es, aber in El Salvador hat man es ja 2001 mit der Übernahme des Dollar aufgegeben eine eigene Geld- und Währungspolitik zu gestalten und es gibt auch andere kleine Länder die statt einer eigenen Währung eben eine fremde Währung nutzen, direkt oder indirekt indem sie den Wechselkurs festschreiben. Dies funktioniert aber nur, wenn es keine nennenswerte eigene Industrie gibt, da diese sonst im direkten Wettbewerb mit der Produktivität des Landes steht, an dessen Währung sie sich gebunden haben, wie Argentinien erleben musste, wo man die Bindung des Peso an den USD im Januar 2002 wieder aufgeben musste. Die Inflation war in Argentinien in der Zeit der Bindung des Peso an den USD nämlich höher als in den USA und ohne die Möglichkeit die darauf entstehende Verteuerung von Exporten und Verbilligung von Importen über den Wechselkurs ausgleichen zu können, setzten immer billiger werdende Importe den heimischen Herstellern immer mehr zu, dies ist ein ernstes Problem, wenn die Inflation innerhalb eines Währungsraumes nicht gleichmäßig ist, was aufgrund unterschiedlicher Gesetze, Steuersystemen und vor allem unterschiedlich starker Gewerkschaften, zwischen verschiedenen Ländern eigentlich eher die Regel als die Ausnahme ist.

Sicher ist das andere extrem - absolute Staatskontrolle - ebenfalls nicht gut
Absolute Staatskontrolle gab es in der Weimarer Republik, wo die Regierung einfach ihre Ausgaben über die Reichsbank decken konnte, indem diese mehr Geld gedruckt hat, was zur bekannten Hyperinflation geführt hat, auch weil durch die Besetzung des Rheinlandes dann noch das Warenangebot größer und die Ausgaben für die Regierung (die hat die Leute dort ja unterstützt) noch größer wurden. Ebenso war es in Simbabwe und Venezuela, auch hier haben die Regierungen jeweils ihre gewaltigen Ausgaben für Sozialprogramme, eben um das Volk weiterhin gefügig zu machen, mit frischem Geld aus der Notenpresse der Zentralbank bezahlt, statt sie solide zu finanzieren und obendrein haben sie aus ideologischen Gründen die Wirtschaft geschwächt. In Simbabwe vor allem durch Enteignung der Farmen weißer Farmern, die dann aufgeteilt und an Kleinbauern vergeben wurden, nur haben diese dort nicht mehr viel produziert, schon gar nicht genug für den Export und in Venezuela durch die Enteignung privater Betriebe, deren Mitarbeiter dann weiterhin bezahlt wurden, egal ob sie etwas produziert haben oder nicht, wobei es mangels Wartung und Investitionen schnell zu letzterem kam und damit das Warenangebot schrumpfte, sogar die Ölfördermenge und damit der Devisenbringer des Landes, fällt immer weiter.

Das Model der unabhängigen Notenbanken, wobei man darüber streiten kann wie unabhängig eine Notenbank ist deren Chef von einer Regierung bestimmt wird, ist da schon noch das beste Modell, wobei die Notenbank natürlich nicht alles ausgleichen kann, kompetent und verantwortungsvoll handeln muss.
Wurde halt noch nie richtig versucht, dass der Preis von Geld als wichtigstem Gut einer Marktwirtschaft frei ausgehandelt wird. Staatliche Kontrolle heißt ja, dass es eine Gruppe Leute gibt die besser wissen wollen als der einzelne Marktteilnehmer, welchen Preis er für Geld zu zahlen oder zu verlangen, als sinnvoll erachtet (Zins).
Die Zentralbanken können zwar ihre Leitzinsen festlegen, also die Zinsen für Geschäfte zwischen ihr und den Banken, aber nicht die Zinsen zu Marktteilnehmer untereinander, als den Zins den eine Bank einem Kunden für seine Einlage bezahlt oder von ihm für seinen Kredit verlangt. Letztere werden natürlich von den Leitzinsen beeinflusst, aber die Zentralbank kann sie nicht bestimmen. Wie die Zinsen in einer Welt nur mit Bitcoin und ohne Zentralbanken wären, kann man schwer vorhersagen, aber dies werden wir auch nun nicht erfahren, da ich das so sehe, dass El Salvador ja den Dollar nicht durch den Bitcoin ersetzt, sondern nur um die Möglichkeit ergänzt mit Bitcoin zu bezahlen, einschließlich bei der Begleichung der Steuern. Es düfte also weiterhin alles in Dollar gerechnet und beim Bezahlen in Bitcoin umgerechnet werden.

Damit wird es auch auf die Zinsen keinen Einfluss haben und nicht das Utophia sein in dem der Bitcoin regiert, von dem die Bitcoin Fans träumen und welchem sie jetzt ein Stück näher wähnen. Vielmehr wird es ein harter Praxistest wie praktikabel der Bitcoin für alltägliche Bezahlvorgänge ist und welche Akzeptanz er bei den Bürgern für diese Rolle findet.

Und dass Staaten wegen nicht möglicher Kontrolle der Geldmenge und Zinsen in Zahlungsschwierigkeiten kommen, finde ich auch nicht schlimm. Im Gegenteil. Erstens passiert das sowieso regelmäßig im bisherigen Fiat-System, solange kleine Staaten nicht ordentlich wirtschaften und ihre Währung verdrucken. Das erzieht zu Sparsamkeit und Konzentration auf Wichtiges und Wesentliches
Von dem Erziehungseffekt habe ich bisher wenig gesehen und die Leitragenden sind die Bürger, der kleine Mann leidet immer am meisten unter der Inflation und auch darunter, wenn sein Staat in Zahlungsschwierigkeiten kommt, was regelmäßig dessen Währung gewaltig abwertet.

Zurück zum Gelddrucken: Von der Finanzierung von irgendwelchen Kriegen und all dem anderen Unfug, den sich Regierungen nur aufgrund billig ausgebortem Geld leisten können, will ich jetzt gar nicht anfangen.
Der einzige Fall in dem Gelddrucken zur Finanzierung eines Krieges verwendet wurde, war im Dritten Reich, wo die Nazis die Verschuldung aber versteckt haben und den Krieg sowieso geplant hatten, die Eroberung des Lebensraums im Osten war schon in Mein Kampf zu lesen. Ansonsten wurde Hyperinflation eigentlich immer zur Finanzierung von Sozialprogramme verwendet, in der Weimar Republic wuden so auch die Anleihen aus dem ersten Weltkrieg günstig beglichen, die hatten 5 Jahre Laufzeit und die Streikenden während der Ruhrbesetzung unterstützt, die Regierung hatte ja die Leute selbst zum passiven Widerstand aufgerufen. Wo hat also Gelddrucken zum Krieg geführt und sind Sozialprogramme immer Unfug? Sind die Coronahilfen damit die Menschen und die Unternehmen überleben könne, auch Unfug?
 
Toll, wie soll das an der Tanke gehen? Einfach wegfahren und der Tankwart muss hoffen das er sein Geld bekommt oder 2 Stunden warten bis die Transaktion durchgelaufen ist?
Nein, ich wollte nur seine Spekulation entkraeften, in der er behauptete dass Tranasaktionen ewig dauern bis sie durch sind. Es muss keine OnChain Transaktion sein, wenn man vor Ort in einem Laden etwas bezahlt.
 
Nein, ich wollte nur seine Spekulation entkraeften, in der er behauptete dass Tranasaktionen ewig dauern bis sie durch sind.
Ewig ist aber je nach der Situation sehr relativ und beim Bezahlen im Alltag wie eben an einer Tankstelle oder im Supermarkt, sind Minuten die man dann auf die Bestätigung der Zahlung warten muss, kleine Ewigkeiten.
Es muss keine OnChain Transaktion sein, wenn man vor Ort in einem Laden etwas bezahlt.
Dann müssen aber beide mit dem gleichen Zahlungsabwickler arbeiten und man da der Firma auch vertrauen können, die diese Transaktionen abwickelt und wenn ich da an Wirecard denke, dann traue ich Zahlungsabwicklern nur noch so weit wie ich sie werfen kann. Aber man wird ja sehen wie es dort in einigen Jahren bzgl. der Nutzung von Bitcoin für Bezahlvorgängen im Alltag aussehen wird.

Da El Salvador aber scheinbar auch viel billigen Strom hat und Miner anziehen möchte, würde ich das ganze mit dem Bezahlen mit Bitcoin eher als Marketing für die Anwerbung von Minern sehen, deren Aufmerksamkeit und Sympathie hat man damit sicher gewonnen.
 
Nein, täusche du dich mal nicht. Es gibt aber auch Zahlen, im verlinkten Wiki Artikel. Zwar nicht explizit für El Salvador aber andere, ähnlich arme Länder in der Nähe.
Ich habe auch Freunde in sehr armen Ländern. Russland (Land), Ägypten, Chile. Da hat eine Großfamilie ein Smartphone.
 
Ich habe es inzwischen schon mehrfach und auch recht zeitintensiv versucht das gesamte Bitcoin System zu verstehen. Von der Idee, Technik usw. Leider ist mir bis heute nicht klar, was das unterm Strich bringen soll? Was für einen Sinn sollte es haben, dass ich irgendwas in einer mysteriösen Währung kaufe die durch eine Äußerung von Elon Musk eine solche Kursänderung hinlegt, dass der Bitcoin Betrag am einen Tag für den Kauf einer Banane reicht und am nächsten für ein Rumpsteak im Restaurant? Ist doch völlig Gaga.
 

Hätte Ich jetzt auch nicht gedacht weil diese Länder wie El Salvador, Venezuele ect pp ja nun nicht grad Musterbeispiele sind die man gern im Club hat.

Werd jedenfalls kucken wie es weiter läuft, steigt Er bis 35000 werd Ich nach kaufen da Ich ab dann einen weiteren Anstieg und keine Einbrüche mehr erwarte.

Fällt er unter 30000 spekuliere Ich auf unter 25000 hin gegen ...........
 
Hätte Ich jetzt auch nicht gedacht weil diese Länder wie El Salvador, Venezuele ect pp ja nun nicht grad Musterbeispiele sind die man gern im Club hat.
Hast Du auch die News auf der Seite gelesen:
Musk dürfte mehr Einfluss auf den Bitcoinkurs haben als El Salvador.
da Ich ab dann einen weiteren Anstieg und keine Einbrüche mehr erwarte.
Erwarten kann man alles, aber ich wüsste nicht auf welcher Basis diese Erwartung stehen soll. Die jüngsten Cyberangriffe bei denen Lösegeld in Kryptos verlangt wurde, sind auch nicht gerade geeignet deren Akzeptanz zu stärken, sondern eher dazu das solche Forderungen vermehrt kommen:
Wobei diese Forderung nicht neu ist und aus verschiednen Ecken mit verschiedenen Begründungen immer wieder kommt:
El Salvador hat es wie gesagt mit der Übernahme des USD sowieso schon aufgegeben eine eigene Geldpolitik zu betreiben, aber gerade die USA sind auf die starke Position des Dollars als Weltleit- und Reservewährung angewiesen, da sie ihr Handelsbilanzdefizit weiterhin tragen können.

Genau das hat der Depp in diesem Video nicht verstanden, wenn er meint man müsse das Internet abschalten um Bitcoin verbieten zu können, es reicht die Börsen zu schliessen und Länder die da nicht mitmachen, dann auf die Schwarze Liste der Steueroasen zu setzen. Auch müsste nicht jedes Verbot vor Gericht gehen, die Regierung können die entsprechenden Gesetze erlassen und gut ist und wenn das Verkündet wird, dann fallen die Kurse wie ein Stein und dann ist man nicht weit von einem Totalverlust entfernt.

Auch die USA haben ein Blick auf das Thema:
Wenn auch Trump den Bitcoin als Be_trug bezeichnet, dann ist auch von den Republikanern und damit dem obersten Gerichtshof der USA nicht mit Widerstand zu rechnen.


Es gibt also Risiken und die sollte man nicht einfach wegwischen.
 
Offtopic: Der Präsident von El Salvador hat krasse Ähnlichkeit mit dem „Glööckler“ :-)
 
Hier ein interessantes Video zu dem Thema:

 
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