BU Versicherung oder Unfallversicherung

FocusSTFan

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Ich habe seit Jahren eine Unfallversicherung und frage mich immer wieder ob dies die richtige Wahl gewesen ist. Laut diversen Statistiken werden nur 10% aller Personen durch einen Unfall Berufs unfähig. Mehr als 50% werden durch Gelenk, Skelett Schäden oder psychischen Krankheiten Berufs unfähig. Ich betreibe zwar Sport, gehe aber sonst einem ungefährlichen Bürojob nach. Die BU Versicherung klingt für mich durchaus plausibler.

Vorteil der Unfallversicherung ist nur, dass auch gezahlt wird wenn man seinen Beruf noch ausüben kann (wenn z.B. der kleine Finger fehlt).

Welche Versicherung habt Ihr und warum?
 
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Man sollte sich prinzipiell erstmal bewusst machen für was die beiden Versicherungen gedacht sind. Eine Unfallversicherung zahlt zumeist nach dem Unfall einen entsprechend versicherten/festgelegten Einmalbetrag. Mit diesem kann man dann entsprechend dem Unfall Anschaffungen machen wie Haus umbauen oder Leistungen in Anspruch nehmen die z.B. die Krankenversicherung nicht deckt... Die Einmalzahlung wird kaum dazu ausreichen den Lebensunterhalt auf entsprechende Zeit zu decken bzw. auf das Gehaltsniveau aufzustocken.
Da kommt dann nämlich die BU ins Spiel, die im Falle der Berufsunfähigkeit (egal ob Unfall oder Krankheit) den entsprechend versicherten Betrag monatlich auszahlt damit man ungefähr auf seinem gewohnten Standard weiterleben kann. Auch im Bürojob gibt es hier Risiken (Bandscheibe, psychische Probleme, Burnout,...).

Ich habe beides, die UV wird aber zu 100% von meinem AG gezahlt und schüttet im Schadensfall bis zu drei Bruttolöhne als Einmalzahlung aus. Die BU ist komplett privat und entspricht 75% des Netto Gehalts. Privat würde ich die UV nicht abschließen da ich sie für mich als nicht relevant einstufe, die BU ist mir hier wichtiger um auch langfristig abgesichert zu sein.
 
Ich denke mal der Begriff "Berufsunfähig" ist weiter gesteckt als der Begriff "Unfall".

Insofern ist die Absicherung bei einer BU sicherlich besser. Die wenigsten werden durch Unfälle Berufsunfähig würde ich mal behaupten.

Es gibt je nach Versicherer Modelle, wo man bis zum Renteneintrittsalter eine BU hat, und danach daraus automatisch eine private Zusatzrente wird.
 
Eine kleine Anmerkung, auch wenn sie nicht direkt zur Fragestellung passt:

Ich habe mich auch mit BUs beschäftigt und bin zum dem Entschluss gekommen, dass ich keine Versicherung derart abschließe und das Riskio eingehe. Das Problem fing schon damit an, dass ich es schwierig fand irgendwo Informationen zu finden, die aus seriösen Quellen stammen. Leider liest man auch zu oft, dass solche Versicherungen nicht oder erst nach einem langen Rechtsstreit zahlen. Im privaten Umfeld kenne ich aber den Fall, wo ein angehender Feuerwehrmann plötzlicher unter einer Krankheit gelitten hat, die dazu führte, dass er seinen Beruf nichtmehr ausüben konnte und nun von einer Versicherung dafür entschädigt wird. Wenn ich jetzt etwas vermischen oder verwechseln sollte, korrigiert mich bitte. Ich habe auch festgestellt, dass eine BU immer davon abhängig ist, welchen Beruf man ausübt. Ich bin zur Hälfte im Büro und zur anderen Hälfte im Außendienst (Baustellen) tätig. Klar kann mir auf der Baustelle etwas passieren, aber die Frage ist ja, könnte ich dann meinen Beruf noch ausüben? Ich könnte ja selbst im Rollstuhl noch als Ingenieur am Schreibtisch sitzen?! Ich muss auch dazu sagen, dass ich derzeit nicht genötigt bin irgendwelche Kredite zu tilgen und familiäre Verpflichtungen gibt es auch keine. Vielleicht ändert man ja dann seine Perspektive, aber das Risiko, dass besagte Versicherung dann nicht zahlt, ist immer noch groß.
Für die Büro-Lemminge wird ja oft der BurnOut-Grund genutzt um den Leuten eine BU "aufzuschwatzen". Es ist sicherlich richtig, dass das jedem passieren kann, ich finde es aber wichtiger sich präventiv darum zu bemühen, dass der Fall erst garnicht eintritt, anstatt sein Gewissen damit bezuruhigen, dass man ja gegen diesen Fall versichert sei.
 
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Die BU deckt ja nicht nur Unfallfolgen ab sondern eben auch einen krankheitsbedingten Ausfall z.B. Folgeschäden eines Schlaganfalls ab. Daher macht eine BU auch für jemanden hinter einem Schreibtisch sehr wohl Sinn.

Das Versicherungen erstmal versuchen nicht zahlen zu müssen ist ja leider Standart, egal ob nun BU, VU oder was auch immer. Wenn aber eine Berufsunfähigkeit vorliegt kommen die da eher schwer raus.

Wichtig ist halt der Vermerk das eine Verweisung auf eine neue Tätigkeit (abstrakte Verweisung) ausgeschlossen ist.

@topic: Ich hatte damals direkt zum Ausbildungsbeginn eine BU abgeschlossen da ich in meinem Beruf körperlich arbeiten muss und mit relativ viel Chemie zu tun habe und daher entsprechend hohes Risiko vorhanden ist in die Berufsunfähigkeit rutschen.
 
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Ich bin war erst 23, habe allerdings eine BU seit Beginn meiner Ausbildung zum FiSi. Und genau diese Klausel habe ich auch wie lopad Sie genannt hat. Wenn mir nun ein kleiner Finger abgeschnitten wird, könnte ich zwar noch meinem Beruf nachgehen, muss es aber nicht. Die BU würde bis zum Rentenalter zahlen. Diese Klausel ist das Wichtigste.
 
Du bist sehr wahrscheinlich nicht berufsunfähig, nur weil dir der kleine Finger fehlt. Zumindest nicht als FiSi! Daher wird da wahrscheinlich gar nichts gezahlt.
 
Ich kenne einen Fall mit einem Kollegen. Arbeitet an Autos, hat Rheuma, zwei künstliche Bandscheiben und streitet sich schon seit 5 Jahren mit der BU. Ist jetzt 50 Jahre alt, kann kaum laufen, sitzen etc. permanent schmerzen. Aber reicht nicht für die BU.
Und er hat auch die Option mit der abstrakten Verweisung. Ist halt nicht so einfach berufsunfähig zu werden. Fisi kannste selbst mit nur einer Hand sein.

Hab vor kurzem mal ne Doku gesehen. In keinem Land der Welt sind die Menschen derart vielschichtig versichert, wie in Deutschland.
Eine BU hab ich nicht. Eine Unfallversicherung schon. Sollte ich mal Eigentum erwerben, werde ich über eine BU nachdenken.
 
und zur not musst du halt umschulen.
die winden sich eh raus um ja nicht zahlen zu müssen.
ich habe keine BU und mir isses schnuppe.
in jungen jahren soll man allen möglichen kram abschliessen damit es günstiger ist, wobei am anfang relativ wenig geld zur verfügung steht und später kann man es nimmer bezahlen...
privat für die rente soll man auch noch vorsorgen etc etc...
am ende geht die eine hälfte des geldes für miete/auto/essen drauf und der andere für den fall das was passieren könnte.
 
Schau dich mal bei der Stiftung Warentest um, da gibt es genügend seriöse und fundierte Infos.
 
Das ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich habe eine, die - aus meiner Sicht - ordentlich Geld verschlingt und bin daher immer wieder am Überlegen, ob sie wirklich notwendig ist. Zum einen ist es schon mal schwierig überhaupt berufsunfähig zu werden. In meinem Fall dienstunfähig. Da müsste schon der Amtsarzt sagen: Dienstunfähig. Wird er aber sehr wahrscheinlich nicht, sondern sagen, da können sie noch andere alternativen Tätigkeiten ausüben. Dann bringt mir wohl auch die abstrakte Verweisung wenig.

Und wie oben erwähnt: Wirklich neutrale Infos habe ich auch nach langem Suchen nicht gefunden...
 
Eine Unfallversicherung macht möglicherweise Sinn, wenn man Risikosportarten ausübt. Als Motorradfahrer habe ich auch eine, weil die Gefahr in einen Unfall verwickelt zu werden und Folgeschäden davonzutragen dabei zwangsläufig relativ hoch ist.

Bei einer BU würde ich, falls noch nicht vorhanden, eine Rechtschutzversicherung bei einem Mitbewerber abschließen. BUs sind leider bekannt dafür, eben NICHT einfach so zu zahlen, wenn die entsprechende Diagnose vorliegt. Und je nach finanziellem Polster kann wochen- oder monatelanger Ärger mit der Versicherung schnell den Ruin bedeuten.
 
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Alles eine Frage der Auswahl der Versicherung bzw. Unternehmen.

Wählt man ein Unternehmen, welches im neutralen Rating der Stiftung Warentest, bei FrankeBornberg und Morgen&Morgen gut abgeschnitten haben, die jeweiligen guten Kennzahlen haben wird seine Leistungen bei einer Berufsunfähigkeit auch erhalten

Im übrigen geht es hier um keine Panikmache, sondern wenn man Berufsunfähigkeit ist erhält man vom Staat gar nichts. Muss jeder selber wissen in wie fern man sich das leisten kann, aber ich kenne persönlich selber einige die noch zu 30-70% arbeiten können (also nicht erwerbsunfähig, sondern wirklich berufsunfähig). Eine gute BU leistet hier dann eben auch.
Aber das Mißtrauen ggü Versicherungen ist sicherlich auch begründet hoch, aber man hört häufig auch nur die negativ Beispiele.
 
sondern wenn man Berufsunfähigkeit ist erhält man vom Staat gar nichts

Das ist so pauschal gesagt erstmal falsch. Aber zweifellos bekommt man keine Absicherung, die den bisherigen Lebensstandard auch nur annähernd sichert, sondern viel weniger. Und natürlich sind dann auch Berufe auszuüben, die einen geringeren Status haben.
 
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Das ist so pauschal gesagt erstmal falsch.
Nein ist es nicht. Es gibt eine Erwerbsminderungsrente, welche fälschlicherweise oft mit einer BU gleich gesetzt wird. Aber die Definitionen der gesetzlichen und der privaten sind ziemlich unterschiedlich (lassen wir mal alle vor 1961 geborenen außer Acht).
Im Schnitt beträgt die volle Erwerbsminderungsrente 700 EUR und die Regeln diese zu erhalten finde ich streng.
 
Das ist so pauschal gesagt erstmal falsch. Aber zweifellos bekommt man keine Absicherung, die den bisherigen Lebensstandard auch nur annähernd sichert, sondern viel weniger. Und natürlich sind dann auch Berufe auszuüben, die einen geringeren Status haben.

Vom Staat gibt es keine Rente aufgrund Berufsunfähigkeit. Es gibt nur eine Erwerbsminderungsrente.

Für Personen vor 1961 kommt die Erwerbsminderungsrente einer Rente aufgrund Berufsunfähigkeit sehr nah.

Für Personen nach 1961 gibt es die halbe oder volle Erwerbsminderungsrente. Entscheidend ist wie viele Stunden man täglich in irgendeinem Beruf arbeiten kann. Nicht mehr als 3 Stunden gibt die volle Erwerbsminderungsrente. Zwischen 3 und 6 Stunden gibt die halbe Erwerbsminderungsrente. Die Höhe der vollen Erwerbsminderungsrente steht auf dem Rentenbescheid. Ungefähr 34 - 36% vom Brutto ist die volle Erwerbsminderungsrente, die halbe eben die Hälfte davon.

Edit: Holler war schneller und ist bisher der einzige der sich mal qualifiziert zum Thema geäußert hat. :)

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Zuletzt bearbeitet:
Ich habe berunfsunfähig fälschlicherweise mit erwerbsunfähig gleichgesetzt, tatsächlich.

@chillkr0ete: Ja, das habe ich mir soeben auch ergoogelt. ;)
 
Ich habe berunfsunfähig fälschlicherweise mit erwerbsunfähig gleichgesetzt, tatsächlich.

@chillkr0ete: Ja, das habe ich mir soeben auch ergoogelt. ;)

Hab mal 2007 nach einer Ausbildung und so ner komischen Prüfung an der IHK ein Papier bekommen. Da steht irgendwas von Versicherungskaufmann drauf...

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Und wen interessiert das? Ändert nichts daran, dass ich mir die Angaben vorhin auch per Google herausgesucht habe...
 
Und wen interessiert das? Ändert nichts daran, dass ich mir die Angaben vorhin auch per Google herausgesucht habe...

Hatte den Anschein du wolltest mit deinem Posting zum Ausdruck bringen, dass ich mir die Infos nur schnell ergoogelt habe. Wenn ich das falsch verstanden habe, sorry.



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