Unsere virtuellen Maschinen (ESX) werden auch pro core lizenziert
VMware Lizenzen für die Hosts werden neuerdings per Core lizensiert?
Könnte mich irren, aber das wäre mir neu.
Wir kaufen ESXi Hypervisor Lizenzen jedenfalls per Socket zzgl. Support, der notwendig ist und ebenso an der Sockelanzahl/Lizenzanzahl skaliert. Als CSP vermieten wir auch VMs an Kunden, dort wird pro zugewiesenen GB vRAM lizensiert. Die Coreanzahl physisch wie virtuell spielt auch keine Rolle.
Aber was am meisten reinhaut, ist natürlich der SQL Server. Wenn wir hier von 32 auf 128 Cores gehen würden, brächte uns das gar nichts. Die 32 Kerne langweilen sich ohnehin schon. Wir profitieren ausschließlich von schnellem Ram und schnellen Storage.
Wenn ihr doch eh virtualisiert - und den SQL ebenso virtuell betreibt, dann braucht ihr um es sauber zu haben, eine SA (Lizenzmobilität). Unterm Strich, wo der SQL läuft, wie viele Cores der Server physisch hat oder wie oft er den Host wechselt (DRS bei VMware) spielt dann gar keine Rolle. Pro MS SQL VM wird per 2x vCPU Schnipsel abgerechnet. Mindestabnahmemenge sind total 4x vCPUs. Nach oben ist der Spaß dann offen.
Zustimmen kann ich dir allerdings darin, dass der Spaß durchaus sehr teurer ist. Bei selbst nur 4 vCPUs geht das schnell in Richtung hohe vierstellige bis niedrige fünfstellige Beträge je nach Konditionen vom Distri. Die SA kommt zudem alle 2-3 Jahre (je nach Vertrag) immer wieder neu drauf.
Schaut mal zu den "Big Playern" Amazon & Google. Die interessiert die Lizenzkosten von MS SQL einen feuchten Fu*z. Die machen mit ihren Cloud-Lösungen einen Milliardenumsatz, da sind die Nebenkosten wie Platzangebot, Verbrauch, Abwärme etc. viel wichtiger, gerade weil "Green IT".
Die können eine Maschine mit -4- Intel CPUs durch eine Maschine mit max. -2- AMD-CPUs ersetzen - und sparen am Ende. Die Lizenzkosten spielen da keine Rolle.
Das ist völliger Unsinn. Erstens wird mit einem 1P oder 2P Epyc kein 4P Intel Server ersetzt -> das sind idR zwei völlig verschiedene Ansätze. 4P Intel = massiv mehr Bandbreite und je nachdem auch mehr Speicher/ggf. persistent Memory. Auf die Idee kommen meinst nur Leute, die von der Hardware selbst keine Ahnung haben und alles außer reiner Core-Anzahl und irgendwelchen Listenpreisen völlig ausklammern
Zweitens kommt sogut wie keiner der benannten Player auf die Idee, überhaupt 4- oder 8P Intel Systeme für stumpfes 0815 Hosting her zu nehmen, dafür ist das viel zu teuer und andere (auch Intel) Alternativen kommen deutlich wirtschaftlicher.
Des weiteren interessiert gerade die Big Player der Lizenzunsinn sehr wohl eine ganze Menge. Denn gerade die MS Lizenzen sind vergleichsweise teuer - selbst im Einkauf. Bist du im Bilde über die Einkaufskonditionen des MS SPLA Lizenzmodells? Ich behaupte nein! Sonst würdest du nämlich nicht derart argumentieren...
Wir verkaufen den Spaß real an unsere Kunden. Da lizensierst du MS Windows DC Lizenzen pro Blech nach Anzahl der CPU Cores total. Um so mehr Cores, desto mehr kostet dich der Spaß. Und das noch pro Monat. Ob du da jetzt das Blech "voll" machst oder nicht -> eine einzige VM mit Win Server DC = das Blech MUSS lizensiert werden. MS SQL ist pro used vCPU zu lizensieren mit einer mindest Abgabemenge von 4x vCPUs pro SQL Server VM. Das geht schnell in die Region hunderte Euro pro Instanz! pro Monat. Da kannst du dir selbst ausrechnen, wie viel Kosten da die reine Hardware ausmacht, wenn du sagen wir 100 Stück pro Blech drauf laufen hast. Für die Lizensierung des SQL ists auch völlig bumms egal ob das eine Instanz pro Host, dafür hunderte Hosts oder hunderte Instanzen pro Host, dafür ein Host sind -> kommt exakt aufs gleiche hinaus. Das Argument, weniger Hosts zieht hier also nicht. Zumal das auch ab einer gewissen Belastungsgrenze kippt. Denn mehr Cores oder RAM ist das eine, mehr Durchsatz in der Fabric ne völlig andere Nummer. 100x SQL VMs mit vollem Betrieb in Sachen RAM Zugriffe -> da kannst du zugucken wie der Spaß einschläft, denn die Fabric ist nur so schnell wie sie ist. Egal ob ne Hand voll Cores oder 128x im Vollausbau. Man wird dort dann idR auch keinen RAM Vollausbau fahren, weil damit der Speichertakt und somit der Durchsatz deutlich sinkt, was Leistung kostet. Die größten Riegel sind zudem auch verdammt teuer. Das limitiert am Ende mehr die Anzahl der VMs pro Host (gerade beim VM Hosting - denn RAM ist nicht sonderlich gut überbuchbar, CPU Cores schon) als dass es einen Vorteil bringt, da sonstwie viele Cores pro Blech rein zu drücken, die dann brach liegen.
Softwarelizenzen kosten nicht selten ein Vielfaches der Hardware, oft ist die Software auch nicht an Sockel gebunden sondern wirklich an echte Cores. Das Teure an Serverhardware ist auch eigentlich nie der Prozessor, sondern der Wartungsvertrag oder der benötigte RAM bzw. Peripherie wie Zusatzkarten oder Speicher.
Der Wartungsvertrag kostet idR nur nen Appel und ein Ei. Das sind paar wenige hundert Euro pro Blech auf 3-5 Jahre. Mit 0815 vor Ort Service und garantierter Wiederherstellungszeit. Das sind Peanuts. Meine jüngsten Fujitsu Server liegen da mit nichtmal 300€ nebst NBD garantierter Recovery Time Onsite, das sind nichtmal 2% vom Blechpreis. Klar kannst du jetzt auf 4h garantiert hoch gehen. Dann stehen da halt 1500€ oder sowas im dreh. Ist aber ab einer gewissen Mengen an Blech irrelevant, weil du selbst genug Reserve vorhältst um die Zeit abzudecken.
Dem Rest ist aber zuzustimmen. Um eine Beispielrechnung konkreter zu machen. 2530er Fujitsu Blech nebst 2x16C 6242er Xeons und 768GB RAM kostet ca. 15k€ real. Davon gehen allein ~50% in den RAM. Die CPUs liegen bei ca. 10%. Der Rest sind NICs, das Chassis, der Support usw. Das Teil kostet Liste (also den Preis, wo sich die Leute in den Schrauber-Foren aufhängen) schlappe 45k+. Zahlt halt nur keiner... Aber woher wissen, wenn man selbst nix mit zu tun hat??
Da oben drauf kommen Lizenzen! MS Windows Server DC für 2x16C -> ~7k. VMware vSphere Enterprise Plus -> ~7k inkl. Support. Die SA für die MS WinSrvDC kostet nochmal ~7k. Sind wir schon bei ~21k bei nem Blechpreis von ~15k. Dazu kommen dann weitere Späße wie den genannten SQL oder Exchange oder Sharepoint oder sonstwas (abeits der MS Welt). RedHat Enterprise Linux ist auch nicht gerade günstig. Monitoringsysteme kosten teils richtig Geld usw. Und dann hast du immernoch keinen der es macht. Personal ist also auch drauf zu rechnen... Unterm Strich, die paar Piepen, was der Prozessor allein in einem Server kostet ist einfach nur ein extrem geringer Teil. Je nach Anforderung mal anteilig was mehr (die, die die dicksten Maschinen kaufen) oder was weniger (wenn die Basis eben Mittelklasse ist).
Deswegen kauft man i.d.R. auch nicht irgendeinen Server "mit vielen Kernen" sondern passt diesen optimal an die Softwareanforderungen an. Je nach Verwendungszweck, Software und Lizenzen stehen dann sowie die Softwarekosten im Vordergrund und nicht mehr der Preis für die Hardware.
Aus meiner Sicht die vernünftigste, weil am meisten Praxisbezug, Aussage in diesem Thread. Hardware kauft man nach eigenen Anforderungen und exakt gar nichts anderem. Nicht nach Listenpreisen, keinen "ich-will-den-längsten-Balken", keinen CB-Punkten, keinen Aussagen von privaten Selbstschraubern, die nie solche Hardware in der Hand hatten oder die Zusammenhänge sehen können usw.
Eigentlich schade, wie gerade solche Themen zu diesen Hersteller-Grabenkämpfen verkommen, wo doch die interessierten Leute eigentlich gerade wissen sollten, wie wenig sie mit dem Thema real zu tun haben? Versteh ich (mal wieder) einfach nicht, wieso da so stumpfe Behauptungen kommen obwohl man wissen wird, dass das einfach nur ausgedachter Kaffee ist. Was hat man davon??