[User-Review] Cogage Arrow - Pfeilschnell zum Sieg?

Tommy_Hewitt

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Arrow

1Vorwort

Viele bekannte und erfolgreiche Firmen haben heutzutage oftmals eines gemeinsam…eine Tochterfirma mit günstigeren Produkten. So vertreibt ASUS ihre günstigen Produkte zum Beispiel unter dem Namen ASRock, be quiet! bzw. genauer gesagt Listan unter Revoltec, Gainward unter Palit und Thermalright…ja, Thermalright nun kürzlich unter dem neuen Brand Cogage. Cogage steht dabei für „Computer Gaming Gear“ und soll die Leistung und die Qualität der taiwanesischen Edelschmiede nun auch in die günstigeren Regionen bringen. Der Cogage Arrow stellt dabei das neueste Modell dar, welches gleichzeitig auch das Flaggschiff der jungen Marke ist. Gleichzeitig soll der neue Sprössling den mittlerweile schon etwas angestaubten Thermalright IFX-14 vollständig auf dem Markt ersetzen. Ob dies eine gute Entscheidung war und was der „Pfeil“ so an Leistung mit sich bringt, dass seht ihr hier.

Zuvor möchte ich mich allerdings noch ganz herzlich bei Herrn Schreiber von PC-Cooling bedanken, für den freundlichen Kontakt und die Bereitstellung des Samples



Cogage Arrow
  1. Der Kühler im Überblick
  2. Verarbeitung und Materialgüte
  3. Montage
  4. Testsystem-/methoden
  5. Temperaturen
  6. Fazit



2Der Kühler im Überblick



  • vier 8mm Heatpipes
  • Abmessungen (ohne Lüfter): 160mm x 147mm x 123 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 825g
  • Kompatibilität: Intel LGA 775 & LGA 1366 & LGA1156; AMD Sockel AM2(+) & AM3 (optional)



Cogage liefert ihre Kühler in einer ansprechend gestalteten Verpackung aus, welche rundum mit allerlei wichtigen und interessanten Informationen zum Kühler bedruckt ist. Darin befindet sich eine Kühlerhalterung aus Pappe, welche den Kühler gut vor etwaigen Beschädigungen schützt. Das Zubehör wartet in einem kleinen Fach darunter auf seinen Einsatz. Enthalten ist eine ausführliche bebilderte Anleitung, das nötige Montagematerial, eine Tube Thermalright „The Chill Factor “ Wärmeleitpaste, 3 Paar Lüfterklammern (zwei für 120mm Lüfter, eines für 140mm Lüfter), mehrere Entkopplungsstreifen und ein Cogage-Aufkleber. Desweiteren befindet sich auch ein hauseigener Lüfter im Lieferumfang. Dieser kann übers Mainboard per PWM-Signal automatisch zwischen 1000 und 1800 U/min gesteuert werden.



Der Hersteller setzt bei diesem Kühler auf das gleiche Grundgerüst wie der IFX-14. So offenbart sich der Cogage Arrow ein weiteres Mal als typischer Twin-Tower Kühler. Unzählige feine Lamellen reihen sich in sehr knappen Abständen aneinander und ergeben so eine riesige Kühlfläche. Die Ränder selbiger sind wie beim Thermalright Ultra-120 um einige Grade umgeknickt um die Luft effektiver durch die Lamellen zu leiten. Im Gegensatz zu den hochpreisigen Thermalright-Produkten sind diese leider nur gesteckt und nicht verlötet. Damit sich die Lamellen nicht aus Versehen lösen, wurden die obersten bzw. untersten Lamellen mit etwas Kleber fixiert. Beim Blick auf die Kühlkörper wird auch schnell klar, woher der Name „Arrow“ entspringt. So besitzen die Lamellen über mehrere Ausläufer, welche selbige wie einen Pfeil wirken lassen. Verteilt wird die Hitze durch vier 8mm dicke Wärmeleitröhrchen, welche mit einem Boden aus vernickeltem Kupfer verbunden sind. Bei letzterem verfolgt Cogage/Thermalright seine ganz eigene Politik und formt diesen leicht konvex. Dadurch soll der Druck optimal auf die Mitte des Heatspreaders konzentriert werden, doch führt der gewölbte Boden bei planen IHS oftmals zu einem stark eingeschränkten Kontakt.

3Verarbeitung und Materialgüte

Auch bei der Qualität muss man leichte Abstriche zum IFX-14 hinnehmen, was aber keinesfalls bedeuten soll, dass diese schlecht ist. Alle Lamellen wurden sauber gestanzt und weisen durch die seitlichen Abstandhalter den gleichen Abstand auf. Trotz der Tatsache, dass die Finnen nur gesteckt wurden, lassen sie sich nur äußerst schwer verschieben. In Puncto Optik hätte eine vollständige Vernickelung für eine noch etwas einheitlichere Erscheinung gesorgt, die Lamellen wirken deutlich heller als der Rest. Am Boden finden sich noch leichte Spuren des Fräsvorgangs, was allerdings keinerlei Nachteile mit sich bringt.

4Montage

Die Montage wurde unverändert vom IFX-14 übernommen und ist vergleichbar mit der der Noctua Kühler oder aber auch der des Megahalems. Eine Backplate aus Metall gibt dem Kühler eine stabile Grundlage. Mit dieser verschraubt werden zwei Haltebügel, der Kühler selbst wird mit einem weiteren Bügel und zwei Federschrauben daran fixiert. Durch die gewaltige Größe des Lamellenkörpers lassen sich die Schrauben leider recht schwer erreichen. Verglichen mit dem IFX-14 ist der Anpressdruck allerdings um einiges höher und der Kühler lässt sich selbst mit Kraft nicht mehr drehen, was auf einen guten Kontakt schließen lässt.



Der/die Lüfter werden mit Bügeln an die zwei Kühltürme geklemmt. Auch dies hat man etwas verbessert: Die Metallklammern werden nun in passende Löcher in den Lamellen gesteckt und können sich von selber nicht mehr lösen. Eine Installation des/der Lüfter/s ist so relativ einfach. Zu beachten ist lediglich die Wahl der richtigen Klammern, Cogage legt zwei Paar Klammern für 120mm Lüfter sowie ein Paar für 140mm Lüfter bei. Zwischen den zwei Kühlkörpern ist Platz für Lüfter mit bis zu 38mm Tiefe. Wer will kann vor der Installation auch noch die beigelegten Entkopplungsstreifen aufkleben.

5Testsystem-/methoden

Verwendete Hardware


  • Intel Core i7 920
  • ASUS Rampage II Extreme
  • 3x 2GB OCZ Platinum 1333Mhz
  • HIS HD4870 IceQ4+ Turbo
  • be quiet! Dark Power Pro P7 1200W
  • Lian Li P50
  • Patriot Warp V3 128GB



Testablauf

Als Teststation kommt ein aktuelles High-End System auf Basis von Intels neuester Prozessorgeneration zum Einsatz. Untergebracht wurde die gesamte Hardware in einem Lian Li P50, welches von zwei Noctua NF-S12B FLX Lüftern be- und entlüftet wird. Selbige sind auf ungefähr 800 U/Min herunter geregelt und sitzen verteilt im Heck und in der Front.
Ausgelastet wird die CPU per Prime95 25.11 mit dem Test „Small FFTs“. Der Turbomodus des Intel Core i7 920 wurde deaktiviert um Schwankungen bei den Tests zu vermeiden. Für die normalen Tests läuft dieser dabei mit 2,66Ghz bei 1,2Vcore und 1,25Vqpi, bei den Test bei hoher Verlustleistung mit 3,6Ghz bei 1,35Vcore und 1,35Vqpi. Als Wärmeleitpaste dient die Noctua NT-H1, welche dünn auf den IHS der CPU aufgetragen wird. Vor jedem Kühlertausch werden die CPU und der Boden des Kühlers gründlich mit ArctiClean Reinigungsmittel gesäubert.
Als Referenzlüfter dienen zwei Noctua NF-P12 120mm Lüfter mit 1400 U/min bei 100%, 1000 U/min bei 70% und 600 U/min bei 40% sowie ein Noctua NF-P14 140mm Lüfter mit 1300 U/min bei 100%, 900 U/min bei 70% und 500 U/min bei 40%, welche je nach Testsituation von einer AquaComputer Aquaero LT 4.00 geregelt werden.
Neben den Temperaturen der einzelnen Kerne, welche von CoreTemp 0.99.5 geloggt werden, wird auch die Raumtemperatur mithilfe der Aquaero LT 4.00 aufgezeichnet, um anschließend aus dem Durchschnitt der höchsten Kerntemperaturen und der Raumtemperatur die Delta-T Werte bilden zu können, welche in den Diagrammen zu sehen sind.

7Temperaturen





7Temperaturen bei hoher Verlustleistung



*Die restlichen Kühler müssen bei hoher Verlustleistung noch nachgetestet werden und werden nachträglich eingefügt!

9Fazit

Die Meinung über den Cogage Arrow war am Ende dieses Tests etwas zwiegespalten…doch lasst uns erst einmal mit den positiven Eigenschaften des Cogage Arrow beginnen. Thermalright/Cogage gestaltet den Lieferumfang des Arrow mit Montagesystemen für alle Intel-Plattformen, drei Halteklammern für diverse Lüfter und einen PWM-gesteuerter Lüfter relativ umfangreich. Trotz der Tatsache, dass der Kühler der Budget-Marke von Thermalright entspringt, schafft er es ohne Weiteres, den Thermalright IFX-14 durch die Bank hinter sich zu lassen. Die Leistung kann vor allem mit zwei montierten Lüftern überzeugen und der Cogage Arrow kann sich hier ohne Probleme unter die ersten Drei mischen. Nicht ganz so überzeugen konnte der Kühler allerdings mit nur einem Lüfter, hier besonders im Betrieb mit geringen Drehzahlen. Auch wenn er sich dabei wieder durchwegs vor dem Thermalright IFX-14 platzieren kann, hat er oftmals keine Chance gegen die hochkarätige Konkurrenz in Forme eines Prolimatech Megahalems oder gar eines Noctua NH-D14 zu bestehen. Setzt man auf einen 140mm großen Lüfter, bessert sich die Lage etwas - Zur Spitze fehlt allerdings doch noch ein gutes Stück. Mit knapp 55€ kostet der neue Kühler außerdem etwas mehr, als man von einer Budget-Marke erwarten würde. Wer den Kühler zudem auf AMD basierenden Plattformen nutzen möchte muss ein weiteres Mal in die Tasche greifen und das separat erhältliche Montagekit zusätzlich kaufen.

Falls euch dieser Test gefallen hat, würde es mich auch freuen, wenn ihr eventuell auch einmal auf unserer Seite PC-Max vorbeischaut. Hier kommen bald neue und hoffentlich interessante Tests zum Thema Netzteile, Prozessoren und natürlich auch Kühlung (großer Wärmeleitpastentest inklusive der Coollaboratory Liquid Ultra und ein VGA-Kühler Roundup schon in Vorbereitung :)).
 
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Wieder ein tolles Review Tommy. Der Kühler hat schon ne tolle Leistung dafür das es "nur eine billig" Variante des IFX-14 ist. Nur schade das wieder die AMD'ler wieder vergessen wurden.

MfG Decyl
 
Schön zu wissen, wie die Temps so sind bei gleichem System. Kann die Werte auch nachvollziehen! Daher ein sehr schönes Review.

LG, Paule
 
Frag mich nur wieso er in anderen Reviews so gut abgeht gegen den NH-D14. Aber wenn du gleiche Werte hast, bin ich ja beruhigt :)
 
Ich hatte nur den Noctua noch nicht hier bei mir. Aber sowohl Prolimatech, Mugen II, Cogage etc. hab ich auch vor Ort. Die Werte passen gut. Von mir kommt demnächst auch wieder ein RoundUp mit dem Cogage True Spirit, Prolimatech Megahalems, Mugen II, Grand Kama Cross, Zalman 9900, CM Hyper 121+ und Xigmatek Thors Hammer (nicht zu vergessen der Boxed... ;)).

LG, Paule

P.S.: PC-Max is ne feine Sache... Hab auch ne eigene Page.
 
Also viel is hier ja nicht los diesmal :(
 
schönes Review und schicker Kühler, zwar zu Groß für mein gehäuse aber dennoch gut gelungen , 50€ wäre sowieso meine Schmerzgrenze für einen Kühler daher fällt er sowieso raus :(
 
Toller Test, was mir aber nicht gefällt ist, dass nicht erwähnt wurde, dass der Arrow auch schnelle Lüfter braucht, ca. 1600 U/min. Ab dieser Grenze wird er kühler als seine Konkurenten.
 
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