Colorimeter + Spiele, funktioniert das?

[L_uk_e]

Moin moin,

mal eine Frage hier:
Wenn ich mir ein Colorimeter (z.B. Spyder 5 express) zulege und dann meinen Monitor mit Displaycal kalibiere, wirkt sich das auch auf meine Spiele aus?
Würde gerne Bilder ordentlich bearbeiten und dafür dann natürlich auch gut eingestellten Monitor nutzen (Dell U2414H vorhanden). Diese Kalibirierung würde sicherlich dann auch in Spielen nicht schaden. Wird das dann so da übernommen, oder klatschen die Spiele dann ihre eigenen Settings drüber?

Edit: Und dann noch die Frage, wie fange ich mit dem kalibieren an? Per OSD am Bildschirm einmal auf Werkseinstellungen oder wie läuft das?

MFG
L_uk_e

 

[Hellbilly]

Eine Anwendung muß entweder von sich aus Farbprofile unterstützen, oder der Bildschirm muß direkt in Hardware kalibrierbar sein. Da Spiele in aller Regel keine Farbprofile unterstützen, bleibt hier als einzige Lösung nur ein hardwarekalibrierbarer Bildschirm.

 

[L_uk_e]

Danke erstmal für deine Antwort.

Wie finde ich denn heraus ob mein Bildschirm sich per Hardware kalibrieren lässt?

 

[Hellbilly]

Steht im Handbuch oder bei den technischen Spezifikationen. Wenn Du gar nix findest, ist er auch nicht kalibrierbar.

Hier mal ein Beispiel für ein hardwarekalibrierbares Gerät: EX341R-BK, 34â€� 21 - Highlights & Specifications | NEC Display Solutions




:Edit
Hardware- vs. Softwarekalibrierung | Christian Ohlig
Hier wird auf die Unterschiede zwischen Hard- und Softwarekalibration eingegangen.



Monitorkalibrierung – Wikipedia
Ausführlicher wirds in diesem Wikipedia Artikel

 

[L_uk_e]

Danke dir nochmal. Lese ich mir mal morgen in ruhe bissl durch und schaue mal ob ich was zu meinem Dell finde

 

[L_uk_e]

Ich muss mich hier nochmal melden ^^
Für meinen U2414H habe ich mir mal bei tftcentral ein ICC Profil runtergeladen. Dazu stehen in der Tabelle auch noch Werte für Brightness, Contrast, R, G, B.
Muss ich diese WErte nun auch am Bildschirm selbst noch einstellen zusätzlich zum einbinden des Profils in Windows?
Ich kann all diese Werte nämlich direkt am Bildschirm einstellen. Ich denke also mal, das bedeutet, dass ich meinen Dell Monitor Hardwarekalibrieren kann richtig?
Dann müssten ja auch diese Werte für alles übernommen werden (SPiele und andere Anwendungen) oder überlagern dann Spiele mit ihren eigenen Einstellungen wieder alles?

 

[Hellbilly]

Das sind die Einstellungen und das ICC Profil, mit denen TFTCentral ihr Gerät betrieben haben. Du kannst das natürlich auch bei Dir verwenden, wirst allerdings durch die Serienstreuung bei den Panels in den Bildschirmen gewisse Abweichungen haben. Wie stark die ausfallen hängt vom Gerät ab, dürfte allerdings nur im Direktvergleich auffallen, oder auch bei einer richtig krassen Streuung.

Für jeden Bildschirm kann ein Farbprofil erzeugt werden. Das heißt jedoch nicht, daß das Gerät hardwarekalibrierbar ist. Im Prinzip wird nur eine Tabelle von Werten erzeugt, die die Abweichungen Deines Bildschirms von den Normfarbwerten speichert und die ICC-fähige Anwendungen benutzen können, um die Farben gezielt so zu verändern, daß die Abweichungen des Monitors aufgehoben werden. Das Problem: Die wenigsten Spiele sind für die Benutzung von ICC Profilen überhaupt ausgelegt bzw. benutzen diese nur teilweise. Eine detailliertere Beschreibung des Problems gibts auf
Using ICC Profiles in Windows | PC Monitors
unter "Games misbehaving"

Falls Du es dennoch ausprobieren möchtest, hier eine Linksammlung zu Tools, die die Verwendung von ICC Profilen auch in Spielen erzwingen können sollen:
Hex2Bit - Software by Mike Walters
Color Clutch Home
Color Sustainer Download v1.05

 

[L_uk_e]

Hmm, ok, ich glaube ich kann meinen Monitor nicht HArdware kalibrieren. Zumindest habe ich nichts dazu gefunden. Ich habe jetzt einfach das ICC Profil geladen und die WErte aus der Tabelle noch am Monitor im OSD eingestellt.
Bin zufrieden eigentlich.

 

[Stefan 0815]

Bei der bisherigen Erfahrung, die ich mit Spielen hatte, störte mich die "Fehlinterpretation" der Farben eigentlich wenig, schließlich sind Spiele ja etwas künstliches was nicht unbedingt "realitätsnah" dargestellt werden muss. Mit einem einigermaßen modernen Dell Monitor sollten die Farben schon relativ gut stimmen, sodass du sicherlich in Spielen keine großen Abweichungen von der intendierten Wirkung haben solltest.
Hardwarekalibrierung gibt es eigentlich nur in recht teuren Monitoren, meistens reichen dann doch die Voreinstellung im Menü des Monitors vorzunehmen und dann anschließend die Kalibrierung drüber rennen zu lassen.
Einer externen ICC Tabelle würde ich eigentlich nicht vertrauen, denn wie schon gesagt, unterliegen die Monitore einer gewissen Herstellerstreuung (und früher einer betriebsstundenabhänigen Streuung der Hintergrundbeleuchtung). Meine Dell Monitore auf der Arbeit habe ich gar nicht mehr kalibrieren müssen (dell 2415er), die waren von den Farben schon "erträglich". Schlimm wird es meistens erst mit einem erweitertem Farbraum, denn der wird fast an jeder Stelle von Windows ignoriert.
Für den Monitor den du aktuell verwendest ist ein Kalibriergerät meiner Ansicht nach zu teuer im Vergleich zum Monitor. Denn auch diese Messgeräte besitzen eine Serienstreuung und die verwendeten Filter können altern. Durch den hohen Kontrast der Monitore kann es auch gut sein, dass ein günstiges Kalibriergerät sich bei den Schwarztönen verkalibriert.

 

[L_uk_e]

Wenn ich ein Colorimeter gekauft hätte, dann wohl ein XRite 1 oder Spyder 5 Express und dazu dann DisplayCal als Software. Aber ich denke ich lasse alles jetzt so. Bin eigentlich echt zufrieden mit dem Monitor.

 

[Stefan 0815]

Ich verwende den Xrite Color Munki, dieser ist nichts anderes als ein langsamer arbeitender Xrite 1 und dafür ein gutes Stück günstiger.

 

[L_uk_e]

Ah genau, den meinte ich! Habe mich da vertan ^^
Aber ich lasse jetzt einfach alles so wie es ist und mache mich da nicht mehr verrückt. Denke mal auch zum Bilder anschauen und evtl bissl bearbeiten sind meine jetzigen Einstellungen absolut ok

 

[Blood1988]

Der Dell U2414H ist doch von werk aus schon kalibriert worden wenn ich mich nicht täusche also brauchste normal nix mehr drann rumstellen bis vielleicht de Helligkeit.

 

[DasKlose]

Oh ist ja relativ frisch das Thema

Ich hatte auch schon mal mit dem Gedanken gespielt meinen Bildschirm mit so einem Gerät zu kalibrieren, da die Technik ja doch schon deutlich besser kalibrieren kann als man selbst .

Nur leider vermute ich das mein Acer Predator XB271HU da nicht für ausgelegt ist und ich auch über eine Software- statt Hardwarekalibrierung gehen müsste.

 

[L_uk_e]

Ja habe ich jetzt aber auch. Habe das ICC Profil einfach eingespielt und die settings am OSD vorgenommen. Sieht so schon sehr gut aus.

 

[DasKlose]

Ich werde evtl mal schauen ob es hier in der Nähe einen Laden gibt bei dem man sich so ein Teil ausleihen kann.

Was mich noch interessieren würde, es wurde ja gesagt das so eine ICC Softwareeinstellung nicht bei Spielen greift.
Zählt das auch wenn man das Spiel im Vollbildfenster spielt?
Denn da verwendet das Spiel z.B. auch die Gammaeinstellungen von Windows, sollte es da dann nicht auch die ICC Einstellungen nutzen oder verstehe ich da was falsch?

 

[L_uk_e]

Das habe ich noch nicht getestet muss ich sagen.
Ansonsten kann man aber auch Farbeinstellungen etc z.B. in der NVidia Systemeinstellung eintragen für Spiele. Hab ich noch nicht getestet, aber ein Spiel, setzt ja nicht die Einstellungen, die ich am OSD eingestellt habe zurück. Die greifen ja eh.

 

[awehring]

Was mich noch interessieren würde, es wurde ja gesagt das so eine ICC Softwareeinstellung nicht bei Spielen greift.
Zählt das auch wenn man das Spiel im Vollbildfenster spielt?
Denn da verwendet das Spiel z.B. auch die Gammaeinstellungen von Windows, sollte es da dann nicht auch die ICC Einstellungen nutzen oder verstehe ich da was falsch?

Mit Vollbild hat das Ganze kaum etwas zu tun. Wenn ein Programm (bei dir also ein Spiel) Farbmanagement nicht beherrscht, dann nutzt es die ICC Profile nicht.

Technisch ist es so:
Das Farbmanagement ist eine eigene Komponente in Windows, die die ausgegebenen Farben ein klein wenig umrechnet, so wie es das ICC Profil vorgibt. Wenn das Programm ein Pixel an den Bildschirm schicken will, muss es sich entscheiden, ob es das Pixel vorher dem Farbmanagement übergibt, dort die Farbe umrechnen lässt und dann erst an den Bildschirm gibt. Wenn das Programm die Schnittstelle zum Farbmanagement eingebaut hat, wird es sie immer benutzen .

Die Umrechnung der Farben braucht natürlich auch ein wenig Rechenleistung. Das ist nicht dramatisch, aber Spiele-Entwickler sind da wahrscheinlich geizig.

Mir ist kein Programm bekannt, außerhalb von besserer Fotobearbeitung und einigen wenigen Bildbetrachtern, das Farbmanagement unterstützt. Bei den Browsern ist die Unterstützung eher schwach, bei Firefox muss man es einschalten, Chrome soll es in der neuesten Version angeblich automatisch aktivieren.
Interessanterweise kann es auch kein mir bekanntes Videobearbeitungsprogramm. Vielleicht wollen die Entwickler da auch die Rechenleistung lieber für das Rendering verwenden.

Du kannst jedes Programm auch selber testen mit einem komplett “falschen“ ICC Profil. Wenn du das installierst und dein Programm das Farbmanagement unterstützt, werden die Farben stark verändert ausgegeben:
Farbmanagement für Hobbyfotografen - Tests

Auf der Seite ist das gesamte Farbmanagement auch ausführlich erklärt.

 

[deuropa]

Ich muss da nochmal nachhaken. Wenn ich meinen Monitor am Mac softwareseitig kalibriere und das errechnete Profil lade, dann hat das Auswirkungen auf den kompletten Inhalt, der vom Monitor erzeugt wird. Hat der Monitor zum Beispiel einen Blaustich, dann ist dieser nach der Kalibrierung weg. Was mich jetzt irritiert, dass nur einige Programme das erzeugte Profil laden sollen.

 

[DerGoldeneMesia]

Ich muss da nochmal nachhaken. Wenn ich meinen Monitor am Mac softwareseitig kalibriere und das errechnete Profil lade, dann hat das Auswirkungen auf den kompletten Inhalt, der vom Monitor erzeugt wird. Hat der Monitor zum Beispiel einen Blaustich, dann ist dieser nach der Kalibrierung weg. Was mich jetzt irritiert, dass nur einige Programme das erzeugte Profil laden sollen.

du musst unterscheiden zwischen Hardwareseitiger Kalibrierung (am Monitor, jeglicher Art), sowie softwareseitiger Kalibrierung (Grafiktreiber+Windows), Spiele können die Softwareseitige-Kalibrierung ändern

1.Lösung = einen sehr guten Monitor mit guter Darstellung kaufen und soweit wie möglich optimieren Hardware+Software(eigene Laune)
2.Lösung = z.B. mehrere Monitor Profile(eingestellt), Hardware Kalibrierung

 

[awehring]

Soviel ich weiß, verhält sich der Mac anders als ein Windows PC. Beim Mac wirkt sich die Kalibrierung meines Wissens auch auf die Betriebssystem Oberfläche und alle Programme aus (bin mit Mac aber nicht wirklich vertraut).

Bei Windows wirkt sie nur auf die Programme, die sie aktiv nutzen.

Eine Hardwarekalibrierung des Monitors wirkt auf alles, was auf dem Monitor angezeigt wird.

 

[deuropa]

Ich habe mir ein Colorimeter besorgt und habe mit Displaycal den Bildschirm kalibriert. Gibt es eine Option das Kontrastverhältnis berechnen zu lassen?

 

[kitano]

Ich hab' meinen Bildschirm vorhin auch erstmalig via Spyder5 und DisplayCAL kalibriert und bin erstaunt und ziemlich begeistert, was das qualitativ noch herausholen kann. Die Farben und vor allem das Schwarz sind bei mir jetzt viel kräftiger und plastischer als zuvor, ohne dass der Eindruck entsteht, dass bestimmte Farbtöne dominieren oder untergehen.
Nur jetzt zu lesen, dass die ICC-Profile in Games nicht unbedingt übernommen werden, ist schon ein Dämpfer. -.-
Im Firefox aktiviert man Farbprofile übrigens über about:config, dort den Wert gfx.color_management.enablev4 auf "true" setzen.


Update: Die sehr kräftigen Farben waren vermutlich der Umgebungshelligkeitsanpassung und/oder der Schwarztonkorrektur geschuldet. Abends hatte mein Raum laut Umgebungslicht-Sensor gerade mal schummrige 12 Lux.
Jedenfalls ergab ein zweiter Durchlauf ohne diese Features ein ICC-Profil, das nur relativ gering vom Standardprofil abweicht. Allerdings habe ich zuvor auch hardwareseitig den Weißpunkt abgeglichen, sodass im Idealfall nur noch geringe Softwarekorrekturen nötig sind. Ohne Colorimeter, nur nach Augenmaß, wäre diese Prozedur ziemlich müßig und fehleranfällig.
Als nächstes wird der olle Plasma-TV auf Vordermann gebracht.