CPU Wasserkühler auf RTX 5070ti mittels Wärmeleitkleber befestigen

Robbitop

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Ich wollte meinen PC aufrüsten und finde die RTX 5070 ti ziemlich gut. Nun stelle ich fest, dass es keine Wasserkühler dafür auch nur annähernd lieferbar gibt. Was mich weiterhin stört, ist dass Fullcover Wasserkühlblöcke mittlerweile 200 EUR kosten. Wow. Es ist ja schon krass, dass GPUs wie die 5070ti die grob nur halbe High End Karten sind (wie in den 2000ern die Geforce MX Karten - halbes Speicherinterface und halber chip) fast 1000 EUR kosten.
Jedenfalls in den 2000ern gab es auch noch reine GPU Wasserkühler, die man bei GPU Upgrades einfach "mitnehmen" konnte (VRMs und RAM dann mit kleinen Alu oder Kupferkühlern die man aufklebte zu kühlen) und nicht jedes Mal mit mehreren 100 EUR bei einem Upgrade zur Kasse gebeten wurde. Das macht Upgrades doppelt schmerzhaft.
Ich habe recherchiert und leider gibt es gerade für dieses rechteckige (aber nicht quadratische) Lochbild der 5000er Serie keine GPU Blöcke. Entsprechend war eine Idee, einfach einen CPU Block mit Wärmeleitkleber auf die GPU zu kleben und VRMs und RAM mit kleinen Passivkühlern (auch geklebt) zu kühlen.

Ich habe in einem anderen Thread von 2020 hier gelesen, dass es eine gute Praxis ist, nur die Ecken eines Chips mit Wärmeleitkleber zu benetzen und den Hauptteil mit Wärmeleitpaste zu benetzen. Entsprechend soll es besser entfernbar sein. Moderne Wärmeleitkleber (zB von LEDSonne) haben immerhin 10W/mK was jetzt nicht schlecht ist.

Meine Frage ist:

1.) bekommt man das wieder ab ohne was kaputt zu machen?
2.) Gibt es da Erfahrungen oder Tipps?
3.) Was haltet ihr von der Idee?
4.) Wäre das kleben mit diesem Vorgang auf für VRMs und RAM sinnvoll oder lieber mit klebenden Wärmeleitpads / Wärmeleit tape? Ich meine mich zu erinnern, dass mir manchmal in den 2000ern die Alu Kühler irgendwann abgefallen sind mit diesen Klebepads.

Meine größte Sorge ist eigentlich die schadfreie Entfernbarkeit, wenn man wieder zurückbauen will beim nächsten Upgrade um die GPU zu verkaufen.

Habe ich bei meinen Überlegungen etwas übersehen? Habt ihr ggf andere Ideen?

Inputs aller Form sind gern gesehen - aber bitte konstruktiv. Und wenn es da Zweifel geben sollte, dann bitte gern begründen mit spezifischen Erfahrungen oder Fakten. :) Ich bin gespannt. Wäre schon ziemlich oldschool.

Ich bin 40 Jahre alt und habe keine Fenster im PC (schwarzes Corsaid 900D Gehäuse mit gedämmten Wänden) -> Aussehen ist egal. Hauptsache läuft gut. :)
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Weitere Idee: Es scheint hoch performante Graphit Wärmeleitpads (klebend) zu geben mit 15W/m·K (das ist schon richtig gut).
Shop: https://de.rs-online.com/web/p/warmeleitmaterialien/1889443
Datasheet: https://docs.rs-online.com/2136/0900766b8171ea02.pdf

Wobei mir nicht klar ist ob das doppelseitig klebend ist. "One side adhesive, one sideultra-thin PET tape"
 
Zuletzt bearbeitet:
So Karte ist da und Kühler ist abgebaut. Das Layout ist anders als oben auf den Bildern aber ähnlich. Jedenfalls fiel mir auf, dass der OEM Kühler auch die Spulen mitkühlt. Ist das nötig? Dafür hab ich keine Passivkühler gekauft.
Auch wenn man sich den Wasserblock von Alphacool (der zu der Karte von ganz oben im Thread passt) anschaut kühlt der auch keine Spulen mit.
Bilder der GPU, vom OEM Kühler und vom Alphacool Wasserblock für das FE PCB hab ich in den Anhang getan.
Nötig bei WaKü die Spulen zu kühlen wohl nicht, aber gut gegen pfeifen und rasseln würde ich sagen, sonnst messen wie warm das alles wird.
 
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Einen Artikel von Igors Lab gefunden:


„Eine gut bemessene Spule mit niedrigem Innenwiderstand Spule erzeugt nämlich nur eine Verlustleistung (je nach Stromfluss) von ca. 0.2 bis 0.5 Watt, was absolut wenig ist und definitiv nicht gekühlt werden muss. Im Gegenteil, denn die Spulen haben ein gewisses Temperaturfenster, in dem sie optimal funktionieren“

„Wer auf Wasser umbaut, darf die Pads also gern weglassen. Der Irrglaube, man würde damit die Platine besser kühlen, stirbt spätestens dann, wenn man sich mal die Summe der Wärme- und Wärmeübergangswiderstande zwischen Lötstelle auf der Platine und der Gehäuseoberseite einer Spule vor Augen führt. Das können wir also schon einmal vergessen.“

Wenn Igor als E Techniker das sagt… :)
 
Einen Artikel von Igors Lab gefunden:


„Eine gut bemessene Spule mit niedrigem Innenwiderstand Spule erzeugt nämlich nur eine Verlustleistung (je nach Stromfluss) von ca. 0.2 bis 0.5 Watt, was absolut wenig ist und definitiv nicht gekühlt werden muss. Im Gegenteil, denn die Spulen haben ein gewisses Temperaturfenster, in dem sie optimal funktionieren“

„Wer auf Wasser umbaut, darf die Pads also gern weglassen. Der Irrglaube, man würde damit die Platine besser kühlen, stirbt spätestens dann, wenn man sich mal die Summe der Wärme- und Wärmeübergangswiderstande zwischen Lötstelle auf der Platine und der Gehäuseoberseite einer Spule vor Augen führt. Das können wir also schon einmal vergessen.“

Wenn Igor als E Techniker das sagt… :)
Der Lackdraht geht wohl erst bei so 340 °C kaputt, das riecht ganz toll.
 
Was mir aufgefallen ist: beim PCB meiner ASUS 5070 ti (siehe Foto vor ein paar Beiträgen) ist kein Kondensator im Weg. Bedeutet:

(1) ich muss die Platte des AM3 Kühlers nicht schneiden sondern nur 4 Bohrungen hinzufügen
(2) Ich kann die Platte zur Kühlung vom Speicher mitnutzen in dem ich den Kühler so ausrichte dass er rechts die GDDRs mitkühlt und links auf der GPU sitzt. Der GDDR6 sitzt tiefer. Entsprechend besorge ich Kupferplatten (gibt es bei Amazon auf 15x15x1,8 mm) und thermal Putty um Lücken zu schließen.
Die GDDRs die durch die Halterplatte gekühlt werden sitzen ~6mm unter der Platte (also 3x Plättchen und etwas Putty) und die vom Kühlblock selbst gekühlt werden dann ca 3 mm. (also 1 Plättchen und Putty).

Die Halterplatte hat Kontakt ringsum zum Kühler selbst und kann also Wärme auf diesen Leiten.

Das ganze wird dadurch also einfacher/integrierter und der gddr wird uT direkt und zT indirekt wassergekühlt.

Samstag bohre ich die Löcher und Umbau dann nächste Woche. Updates gibt es hier.
 
Was mir aufgefallen ist: beim PCB meiner ASUS 5070 ti (siehe Foto vor ein paar Beiträgen) ist kein Kondensator im Weg. Bedeutet:

(1) ich muss die Platte des AM3 Kühlers nicht schneiden sondern nur 4 Bohrungen hinzufügen
(2) Ich kann die Platte zur Kühlung vom Speicher mitnutzen in dem ich den Kühler so ausrichte dass er rechts die GDDRs mitkühlt und links auf der GPU sitzt. Der GDDR6 sitzt tiefer. Entsprechend besorge ich Kupferplatten (gibt es bei Amazon auf 15x15x1,8 mm) und thermal Putty um Lücken zu schließen.
Die GDDRs die durch die Halterplatte gekühlt werden sitzen ~6mm unter der Platte (also 3x Plättchen und etwas Putty) und die vom Kühlblock selbst gekühlt werden dann ca 3 mm. (also 1 Plättchen und Putty).

Die Halterplatte hat Kontakt ringsum zum Kühler selbst und kann also Wärme auf diesen Leiten.

Das ganze wird dadurch also einfacher/integrierter und der gddr wird uT direkt und zT indirekt wassergekühlt.

Samstag bohre ich die Löcher und Umbau dann nächste Woche. Updates gibt es hier.
Ja ist einfacher als bei der anderen Karte, nur bei den Spannungswandlern musst du dir halt was einfallen lassen.
 
Und eine Lüfterhalterung direkt unter die GPU für die passiven Kühler.

IMG_6521.jpeg
 
Rechnerisch brauchen die VRMs mit den Kupferkühlern keine zusätzliche Belüftung. Kann man mittels hwinfo oder ähnlichem die VRM Temperatur auslesen?
 
Rechnerisch brauchen die VRMs mit den Kupferkühlern keine zusätzliche Belüftung. Kann man mittels hwinfo oder ähnlichem die VRM Temperatur auslesen?
Soweit ich weiß seit der R9 290(X) mit VRM1 und VRM2 in GPU-Z nicht mehr möglich.

Da ich selber zu der Zeit eine GTX670 auf GPU-only umgebaut hatte (Speicher hatte auch beim original Luftkühler keine passiven Kühler, aber einen passiven und verschraubten VRM Kühler + habe ich die passive Belüftung mit zwei 92mm Noctua Lüfter über das Lochblech am Gehäuseboden gewählt) ...


20150228_111012.jpg
DSC00326.jpg

... habe ich mich noch an zwei Videos von damals erinnert, die bei der R9 290X den Vergleich

"VRM + passive Kühler" mit

"VRM ohne passiven Kühler" gut darstellt.

--> in diesem Beispiel ~40K Differenz.

Die zwei 120mm Lüfter wirst du möglicherweise über den Gelid VGA Adapter auch direkt über die Grafikkarte steuern können.

Da PCGH Raff, ja guter Kontakt von dir, damals auch alle Arctic Hybrid getestet hatte und mit Wärmeleitkleber die passiven Kühler eingesetzt hatte, kann er dir zu diesem Teil sicher auch Tipps geben.
 
EK-Thermosphere mal angeschaut? ist EOL aber gibts sicherlich noch irgendwo auf dem gebrauchtmarkt. Den gabs damals™️für GTX60/70 wenn ich mich recht erinnere, hab noch son Ding daheim liegen.
Da könnte man sich relativ günstig einfach passendes montagematerial lasern lassen, sofern das ding auf die Karte passen würde. Das müsstest du dir mal anschauen.

Problem an der Sache ist halt der VRAM. Heutezutage muss der eigentlich mit gekühlt werden sonst geht der über kurz oder lang übern Jordan. Dann wären die 200 für den fullcover besser investiert gewesen.
 
So der Kühler passt schonmal wunderbar. Habe jetzt noch thermal Putty und ein paar Kupferspacer bestellt, um den RAM thermisch an die Halteplatte des Kühlers anzubinden. Denke mal dass ich nächste Woche alles anbauen und testen kann. Scheint mir bisher aber sehr machbar und für jede weitere zukünftige Umrüstung spare ich dann Zeit und Geld. :)
 

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Gefällt mir und die Karte wollte ich auch erst, hoffe das klappt alles.
 
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