Datenrettung von alten (selbstgebrannten) CDs

citsejam

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Hallo Community,

leider hatte ich die Haltbarkeit von selbstgebrannten CDs schlicht nicht auf dem Radar und stehe ich jetzt vor einem Scherbenhaufen mit 20 Jahre alten CDs :(
Ich habe mich schon etwas in das Thema eingefuchst und bereits ein paar grundsätzliche Details herausfinden können:
- der Datenverlust startet in der Regel von außen und wandert mit der Zeit zum Zentrum
- die CDs sind daher auch noch zu über 50% lesbar
- die Filetable wird innen gespeichert, darum werden auch alle CDs noch erkannt und man sieht zumindest welche Dateien drauf waren
- das lesen mit dem Explorer kann man vergessen, aber tools wie z.b. ddrescue versuchen erstmal alles was noch lesbar ist zu sichern, bevor es sich an die unlesbaren daten macht
- ddrescue selbst empfiehlt jedoch zum lesen von cds das tool "dvdisaster"

Das größte Problem was ich aktuell habe (außer dem Datenverlust natürlich):
Diese tools lesen erstmal alles lesbare in eine iso-datei. Alles nicht lesbare wird scheinbar mit nullen aufgefüllt.

Wie kann ich am Ende herausfinden welche Dateien in meinem iso-image korrupt sind?
Hat sich schonmal jemand mit dem Thema beschäftigt oder gibt es dazu eine Community?

Bin für jeden Hinweis dankbar!
 
Wie kann ich am Ende herausfinden welche Dateien in meinem iso-image korrupt sind?
Indem du das Iso mountest und darauf dann ein "klassisches" Datenrettungstool laufen lässt, das nach diversen Dateitypen sucht und dir das rausfischt, was eben noch (vermeintlich) komplett ist. Unter Linux z.B. testdisk.

Datenrettung macht man bevozugt immer in 2 Schritten, egal ob man eine HDD, eine SD-Card oder eine DVD retten will.
Erstmal macht man ein vollständiges Image des betroffenen Datenträgers. Das verhindert das der Datenträger bei weiteren Leseversuchen komplett versagt (oder die CD im Laufwerk zerbröselt) und bei nicht-read-only-Medien, das man bei Rettungsversuchen evtl. noch vorhandene Daten sogar noch unabsichtlich überschreibt.
Diesen Schritt hast du mit DVDisaster bereits gemacht.

Im zweiten Schritt kommt dann die eigentliche Datenwiederherstellung und die lässt man dann immer über das Image laufen und eben nicht über den originalen Datenträger. Bei diesem Schritt ist es dann wiederrum vollkommen egal von was für einer Art von Datenträger das Image stammt. Zumindest solange es sich um ein Image mit einem Dateisystem handelt.
Würde man z.B. eine Audio-CD widerherstellen wollen, bräuchte man wohl ein spezialisiertes Tool.
 
Wie alt meinst du denn? Ich glaube mein aktuelles laufwerk (toshiba dvd rw) ist mindestens 15 jahre alt...
Ich hatte noch lange (bis vor 10-15 Jahren, als man noch CDs genutzt hat) ein jetzt ca. 25 Jahre 1x Laufwerk. Das hat alles gelesen, wo neuere laufwerke nicht mal mehr versucht haben was zu erkennen.
 
Indem du das Iso mountest und darauf dann ein "klassisches" Datenrettungstool laufen lässt, das nach diversen Dateitypen sucht und dir das rausfischt, was eben noch (vermeintlich) komplett ist. Unter Linux z.B. testdisk.

Datenrettung macht man bevozugt immer in 2 Schritten, egal ob man eine HDD, eine SD-Card oder eine DVD retten will.
Erstmal macht man ein vollständiges Image des betroffenen Datenträgers. Das verhindert das der Datenträger bei weiteren Leseversuchen komplett versagt (oder die CD im Laufwerk zerbröselt) und bei nicht-read-only-Medien, das man bei Rettungsversuchen evtl. noch vorhandene Daten sogar noch unabsichtlich überschreibt.
Diesen Schritt hast du mit DVDisaster bereits gemacht.

Im zweiten Schritt kommt dann die eigentliche Datenwiederherstellung und die lässt man dann immer über das Image laufen und eben nicht über den originalen Datenträger. Bei diesem Schritt ist es dann wiederrum vollkommen egal von was für einer Art von Datenträger das Image stammt. Zumindest solange es sich um ein Image mit einem Dateisystem handelt.
Würde man z.B. eine Audio-CD widerherstellen wollen, bräuchte man wohl ein spezialisiertes Tool.

Habe mittlerweile grob herausgefunden, wie es funktioniert:
Hat man das Iso Image einmal erstellt, dann enthält dieses immer alle Dateien - die können aber teilweise einfach komplett oder im worst-case teilweise aus Nullen bestehen, wo keine sein sollten.
Je nach verwendetem Tool kann man sich hier spezielle Zeichen(folgen) schreiben lassen, nach denen man dann IN den Dateien aus dem Iso-Image suchen muss.
Hat man so ein(e) Zeichenfolge gefunden, dann weiß man, dass die Datei beschädigt ist.
 
Jetzt mal noch eine genaue Beschreibung, falls irgendjemand mal in einer ähnlichen Situation ist und hier drüber stolpert:

I recommend to setup a separate pc with as many cd-drives you can find and the tool h2cdimage:
1) unfortunately the tool does not work with drive letters but some cryptic input ids like "0:1:0". Try all combinations to figure out which id belongs to which drive. I created batch files, e.g. "fromD.bat", with content: h2cdimage idForDriveD %1 %2
2) put a cd in each drive and open a separate console for each drive
2) Start the batch files for each drive, the first time it will need the -i input flag, e.g. "fromD cd1 -i" or "fromE cd2 -i"
3) this can take more than 24hours, depending on the state of the disc. just be patient
4) if one process completes, it will let you know how many sectors it could read.
5) swap the disks in the drives and run the command again, this time without "-i", e.g. this time "fromD cd2" and "fromE cd1".
6) BE SUPER PEDANTIC not to mess up drives and disks, as it will destroy previous work.
7) with each subsequent run, the tool will only try to read the sectors it could not read before, completing the image step by step.
8 ) you can ctrl+c the tool at any time, not loosing any progress
9) when you can't get any new sectors read anymore, you can mount the iso and search with a good text editor for the occurance of °-character 2048 times in a row (one sector). Each file where this pattern is found at least once is corrupted
 
CDRInfo hatte mal bei den Tests Fehlerkorrektur getestet. Aber es sollte ein Laufwerk sein, dass eventuell Lesefehler ignorieren kann bzw. ignorieren von defekten Sektoren, wie bei einem damals bekannten Kopierschutz. Ein Toshiba SD-M1612 wäre dazu in der Lage & das extrem schnell. Aber ansonsten wirklich ein Laufwerk mit hervorragender Fehlerkorrektur. Ich dächte, es war auch sehr gut bei der Korrektur von CD-R. Irgendein ein ASUS war bei den Tests von CDRInfo sehr gut in Fehlerkorrekturen von CD-R. Ich weiß aber nicht welches. (was ungewöhnlich war, weil ASUS da ein Exot im Markt war)
 
CDRInfo hatte mal bei den Tests Fehlerkorrektur getestet. Aber es sollte ein Laufwerk sein, dass eventuell Lesefehler ignorieren kann bzw. ignorieren von defekten Sektoren, wie bei einem damals bekannten Kopierschutz. Ein Toshiba SD-M1612 wäre dazu in der Lage & das extrem schnell. Aber ansonsten wirklich ein Laufwerk mit hervorragender Fehlerkorrektur. Ich dächte, es war auch sehr gut bei der Korrektur von CD-R. Irgendein ein ASUS war bei den Tests von CDRInfo sehr gut in Fehlerkorrekturen von CD-R. Ich weiß aber nicht welches. (was ungewöhnlich war, weil ASUS da ein Exot im Markt war)
Bin mir nicht ganz sicher was du mir sagen möchtest.
Es handelt sich um selbstgebrannte CDs, die dürfen/sollen keine Lesefehler haben, insofern bringt mir ein Laufwerk, was Lesefehler ignoriert sehr wenig.
Ich brauche vielmehr ein Laufwerk mit hervorragender Optik & sehr guten Fehlerkorrektur algorithmen.
Habe mittlerweile auch einen Test von der c't gefunden, was ein 2 sehr gute Laufwerke beschreibt - leider keins davon in meinem Besitz.
Habe bisher 5 Laufwerke getestet und das schlechteste (hat am wenigsten Sektoren gelesen) davon war ein Toshiba, allerdings kein SD sondern ein SH :)
 
Ja, das muss schon ein Toshiba mit Toshiba-Chipsatz sein. Ab SD-M1802 waren die deutlich schlechter & Samsung-Geräte. Früher hat CDRInfo mit CDs gearbeitet, die man für Tests der Fehlerkorrektur nutzte. Da wurde klar abgegrenzt. Die Tests sind leider wohl weg. Die Lesefehler ignorieren, war eine Option für Alcohol, um sie schnell zu überspringen. (tut jetzt nichts zur Sache) Im normalen Kopieren werden sie nicht übersprungen. Ist mir klar, dass es um CD-Rs geht.

Es gibt die Legacy-Seite von CDRInfo noch:

https://www.cdrinfo.com/Home2.aspx

Dann auf Reviews --> Optical Storage

https://www.cdrinfo.com/d7/content/asus-crw-5232a-t?page=2

Noch besser:

https://www.cdrinfo.com/d7/content/asus-drw-1608p?page=2

Optiarc DVD-Brenner waren ja auch gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, z.B. ein BenQ 1655. Aber vielmehr wurde einige der Geräte für Qualitychecks von gebrannten DVD-R/+R benutzt. Bei mir ist nur noch ein LiteOn iHAS524.
 
Manche Laufwerke sind dafür auch gänzlich ungeeignet - ich habe testweise von einem Bekannten noch ein sehr altes HP Laufwerk mit PATA Anschluss erhalten.
Das kam mit der Aufgabenstellung überhaupt nicht zurecht und wurde dabei so heiß, dass es angefangen hat nach ELektronik zu riechen - habe dann abgebrochen und die CD war sicher an die 50°C heiß.
 
Es gibt halt bekannte Kandidaten fürs Auslesen schwieriger Fälle, die Sammlung ist also nicht ganz Random.

Schreib halt mal rein welche Geräte du schon versucht hast,

CD-R für Archivierung ist halt eher schlecht, mit CD-RW hättest du das Problem jetzt weniger.

Freilich ist die Erkenntnis im Nachhinein nicht sonderlich hilfreich. :sneaky:
 
Probiert habe ich aktuell folgende Laufwerke:
- TEAC DV-28E-V (1.AC)
- HP DVD-RAM SW810 (HA05)
- HL-DT-STDVDRAM GHB0N (UF03)
- Toshiba SH-S183
- HP C4392-56000 (PATA Laufwerk, hat die CDs wortwörtlich gegrillt...ich denke das wäre durchgebrannt, hätt ich das laufen lassen)
- Toshiba XM-6402B (PATA, noch nicht getestet, weil es anfangs nicht mehr aufging)

Das sind die Ausgaben von h2cdimage, ich denke der Teil in Klammern ist die Firmware version.
Für das Toshiba habe ich keine Firmware info, das habe ich aus dem leserechner rausgeworfen, weil das mit abstand am schlechtesten gelesen hat.
 
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